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Nr. 138. Vulsnitzer Wochenblatt — Donnerstag, den 9. November 19'6. Seite 2. Volksküche der Stadt Pulsnitz. Die Ausgabe der Speisemarken findet jeden Sonnabend von 3—5 Uhr nachmittags im Ratskeller 1 Treppe statt Brotmarkenausweis, sowie Fleischmarken und Kartosfelkarten sind mitzubringen; es werden für die Woche und Person 60 gr Fleischmarken und 3 Pfund Kartoffelmarken in Anrechnung gebracht. Pulsnitz, am 9. November 1916. Der Stadtrat Bekanntmachung. Wegen der gemeinsamen Feier des Kirchweihfestes in der Parochie Pulsnitz bienen am Montag, den 13. November 1916 die Rats-, Kassen- und Standesamtsgeschäftszimmer für den Geschäftsverkehr geschlossen Pulsnitz, am 8. November 1916. Der Stadtrat. Zur Linderung der Kartosfellnappheit sind von der Stadt für ihre Bewohner Speisekohlrüben angekauft worden, die zum Preise von ungefähr 5 Mk. für den Zentner verkauft werden sollen. Es in hierbei auf die Person etwa 1 Zentner gerechnet. Die Abgabe erfolgt gegen Marken, die morgen Freitag, den 16 November 1816 gegen Vorlegung der Vrotmarkenausweisk rte und Nr 20 der gelben Lebensmittelkarte in dec Kriegsschreib ube von 8 12 Uhr vormittag zur Ausgabe gelangen Mitglieder des Konsumvereins werden von dort beliefert. Pulsnitz, am 9. November 1916. Der Sta-trat. Völl drn Krikgs-ZlWMzen Ser deutsche Kriege Tagesbericht von heute besagt: Dresden, den 8. November 1916, nachm. '/«3 Uhr. Großes Hauptquartier, 8. November 1916. Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Eeneralfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern: Nördlich der Somme ging tagsüber die Gesechtstätig- keit über mäßige Grenzen nicht hinaus. Nächtliche englische Angriffe zwischen Le Sars und Gueudecourt scheiterten in unserem Feuer. Südlich der Somme griffen die Franzosen beiderseits von Ablaincaurt an. Unsere, in den Slldteil von Ablain- court vorgeschobene, Abteilungen wurden zurückgedrängt. Das Dors Pressoire ging verloren. Aus dem Nordflügel des An griffes wurde der Feind zurückgeschlagen. Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen: Lebhafte Artillerietätigkeit im Maasgebiete. Oestlicher Kriegsschauplatz Front des Eeneralfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Nichts neues. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Earl: Der Toelgyes-Abschnitt war auch gestern der Schauplatz lebhafter Kämpfe. Der Gegner errang weiter kleine Vorteile Vorwärts des Bodza-Passes find den Rumänen in den letzten Tagen gewonnene Teile unserer Höhenstellungen wieder entrissen. Am Tatar Havas-Passes sind feindliche Angriffe abgeschlagen. Die Erfolge in der Gegend von Spini konnten weiter ausgenutzt werden. Die Gefangenenzahl erhöhte sich- Balkan-Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Mazedonische Front. Feindliche Angriffe im Cerna-Bogen blieben erfolglos. Rege Artillerietätigkeit an der Belasica- und Struma- Front. lW. T.-B.) Der erste Generalquartiermeister. Ludendorff. Wien, 8. November. (V^.^.-s.) Amtlich wird verlautbart: westlicher Ariegsschanplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl: Südlich und südöstlich des Szurduk - Passes wurden rumänischeAngriffe abgeschlagen. Bei Spini und südwestlich von Predeal drängten wir den Feind weiter zurück. Bei derseits der Bodza-Stratze find wir wieder in Besitz aller unserer srüheren Stellungen. Nordwestlich von Toelgyes vermochten die Russen abermals etwas Raum zu gewinnen. Bei Tartarow schoß ein österreichisch-ungarischer Flieger ei nen russischen Nieuport-Doppeldecker ab. Heeresttont des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Nichts Neues. italienischer Rriegsschauplav. Die Ruhe im Görzischen hält an. An der Fleimstal- front wurden Angriffe einzelner italienischer Bataillone im Col Bricon-Gebiet und an der Boche-Stellung abgewiesen. Drei Offiziere, 30 Mann und 2 Maschinengewehre fielen hierbei in unsere Hand. SüdLftlicher Arieg-schauxlav. Keine besonderen Ereignisse Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Höser, Feldmarschalleutnant Ereignisse zur See. Am 7. dieses Monats nachmittags haben feindliche Flieger aus die Städte Rooigno, Parenzo und Citta Nuova Bomben abgeworfen. Es wurde nicht der geringste Sach schaden angerichtet und niemand verletzt. Eigene Flugzeuge stiegen zur Verfolgung aus. Eines derselben, Führer Linien- schWeutnant Drakulic schoß einen feindlichen Flieger ab, der bei in hoher See befindlichen feindlichen Torpedosahrzeugen niedecging. Diese wurden von unseren Flugzeugen mit Bomben angegriffen und entfernten sich gegen die feindliche Küste. Am Abend des gleichen Tages warf ein feindlicher Flieger gleichfalls erfolglos Bomben bei Umago ab. Eigene See- slugzeuge bewarfen abends die militärischen Objekte von Vermigliano und Neusalcon sehr wirkungsvoll mit Bomben und kehrten unbeschädigt zurück. (W. T. B.) Flottenkommando. M der Westfront. Vergrößerung des französischen Gefechts abschnittes an der Somme Aarlsruhe, 8. November. Dem »Züricher Tagesan- zeiger" zufolge übernahmen die Franzosen neuerdings einen Teil der englischen Angriffssront an der Somme bis über Lesboeus hinaus. Bm Balkan. Die Kampftätigkeit im rumänischen Grenzgebirge. 1. 11. London, 8. November. Die »Times" vernimmt aus Bukarest: Während ihres Rückzuges nach ihrer eigenen Grenze kam es wiederholt zwischen den Rumänen und dem Feinde zu Nahkämpsen. Als das Grenzgebirge erreicht wurde, entstand ein Kamps, der noch heute fortdauert; es scheint jedoch, daß die heftigste Krisis nun vorüber sei. We gen der schweren Reqensäüe hält man es nicht für wahr scheinlich, daß der Feind nun feine schwere Artillerie wird über das Gebirge bringen können, welche die Rumänen allein zu fürchten haben. Die Platzregen haben die trockenen Flutz- läufe in reißende Ströme verwandelt, während der Nebel, welcher die Karpathenkette in einen dichten Schleier hüllte, das Artilleriefeuer unmöglich machte- Vor Monastir. i. 1'. Wien, 8. November. Aus Sofia wird der »Reichspost" gemeldet- Die Heftigkeit der französisch-serbi schen Angriffe, die am 6. Oktober bei Skotschivir begannen, war trotz ihrer steigenden Stärke außerstande, die deutschen und bulgarischen Stellungen im Cerna-Vopen zu erschüttern. Die Offensive Sarrails, aus die die Entente, besonders aber Rumänien große Hoffnungen setzte, ist zu einer ausgibigen großen Niederlage ausgewachsen- Die Franzosen haben viele tausende Soldaten geopfert, ohne daß es ihnen gelang, auch nur die erste Verteidigungslinie vor Monastir zu nehmen. Heute steht Monastir fester denn je. Zer Krieg zur See. Neue Erfolge deutscher U-Doote im Eismeer. 1. v. Berlin, 7. November. Ein deutsches Unter seeboot hat in Losvik an der nordnorwegischen Küste die Mannschaft des vor einigen Tagen versenkten großen nor wegischen Dampfers »Jvenhoe" vollzählig an Land gesetzt- Der Dampfer war auf der Reise von Archangelsk nach England, ec war bei der norwegischen Kriegsversicherung mit 1 Million Kronen versichert. Ein deutsches Unterseeboot hat den einer Kristianiae Reederei gehörigen Motordampfer »Thor" nahe der englischen Küste versenkt. Der Dampser ging in englischem Auftrag und führte eine Ho zladung oo« Borsgrund nach Grimsby. Die Mannschaft wurde an Bord eines anderen norwegischen Schiffes überführt. Am gleichen Tage wurde der Dampser »Sarurn" versenkt, der Baumwolle von Lioerbool nach Narvik bringen sollte. Das gleiche Unterseeboot versenkte den Dampfer »Delta" aus Gaugesund, der Bannware von Neapel nach dem Bristol kanal führte. Der Dampfer war für 2 700 000 Kronen oer- sichrt. Ein norwegischer Augenzeuge berichtet über einen Kampf zwischen einem russischen Torpedoosäger und einem deutschen Unterseeboot aus der Höhe von Vardö am Sonn abend. Das Unterseeboot, das kurz vorher eine» norwegi schen Dampfer untersucht und einen russischen Transport, bestehend aus den Dampfern »Nicolai" und »Komonosow" angegriffen hatte, nahm in Ueberwasserstellung den Kamps m t einem russischen Torpedojäger auf und fuhr ungeachtet dessen deftigen Feuers geradenwegs aus das russische Schiff zu. Erst wenige Meter vor Lem Torpedojäger tauchte das Unterseeboot unter. Es ist nach der norwegischen Darstel lung das erste Mal, daß ein Unterseeboot den Unterwasser- Kampf mit einem anderen Kriegsfahrzeug ausnahm, und die norwegischen Augenzeugen erklären sich dies nur daraus, daß das deutsche Unterseeboot von einem ungewöhnlich starken und großen Typ war. Sie mtlWn Tagesberichte. Dresden, den 9 November 1916, nachm. '/«4 Uhr. Großes Hauptquartier, 9 November 1916 Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Eeneralfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern Angriffsabsichien der Engländer und Franzosen zwi schen Le Sars und Bouchavesnes, sowie südlich der Somme bei Pressoire erstickten säst durchweg schon in nnserem Sperrfeuer. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Eeneralfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: An der Front beiderseits des Bahn Zloczow - Tarno- pol lebte der Feuerkamps wesentlich aus. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl: Im nördlichen Gyergyo-Gebirge wurden russische An griffe abgeschlagen. Bei Belbor und im Tölgyes - Abschnitt warfen frische deutsche Angriffe die vorgegangenen Nüssen zurück. Südöstlich des Roten - Turm - Passes wurde in Fort setzung unserer Angriffe der Bajesti-Abschnitt überschritten und Sardoiu mit den beiderseits anschließenden Höhenstell ungen genommen. Wir haben etwa 15o Gefangene ge macht und 2 Geschütze erbeutet. Rumänische Gegenangriffe hatten hier ebensowenig Erfolg wie im Predeal - Abschnitt und im Vulkan-Gebirge. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Eeneralfeldmarschalls v. Mackensen In der nördlichen Dobrudscha wichen vorgeschobene Aufklärungsabteilungen befehlsgemäß den Kämpfen mit feindlicher Infanterie aus. Mazedonische Front. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Der erst; Generalquactiermeister. (W.T.-B.) Ludendorff. berre/ren ckaneh ckas stäMsolw 5^-- -. ' - - - --- - - - 5 . . . - - ' . ' - - - - - " ' ' -V" . "v ' äie dedkirls OrÄiüsirws