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Nr. 126 BwsMtzsr Mvwsvblw'. — Dvnnerstvg, b?n 19 Oktober 1916. Seite 3. W Wichtigste. Das ..große Los", der erste Hauptgewinn der !69. K. S. Ländeslotterie im Betrage von 500000 Mk. wurde aus Nr. 28336 gezogen. Eines unserer Unterseeboote hat am 7. Oktober im Mittel meer den italienischen geschützten Kreuzer „Lidia" durch einen Torpedotreffer schwer beschädigt. Der Kopenhagener „Berlingske" zufolge sind die Meldun gen vom Rücktritt des schwedischen Ministerpräsidenten unbegründet. In Athen kam es aus Anlaß der Truppenschau über die Mannschaften der dem Merverbande ausgelieferten Kriegsschiffe zu vierverbandsseindlichen Kundgebungen und straßenkämpfen. 24 französische Abgeordnete aller' Parteien haben sich an die Somme Front begeben; sie werden zum ersten Riale von Joffre versönlich empfangen werden. Der englische General French ist im Vieroerbandsauftrag nach Rumänien adgereist. Der italienische Ministerrat erörtert die außerordentliche Not lage Venedigs, wo ein Drittel der Bewohnerschaft un terstützt werden muß. Carson erklärte, eine Offensive bis zur Verdrängung des Feindes würde England nicht, wie bisher, bloß eine halbe, sondern mindestens drei Millionen Menschen kosten. An der Plünderung in Kronstadt waren auch höhere rumä nische Offiziere beteiligt. Prinz Georg von Griechenland sprach am Montag im Aus wärtigen Amte in Lyndon vor und hatte eine lange Unterredung mit Gren ' Nach russischer Feststellung hat Frankreich seit Beginn des Krieges 5000 Flieger sm, Luftkampf verloren. In der Mandschurei treffen mach russischen Meldungen gwße japanische TcuppenrraffHporte ein. Oertliche und sächsische Nachrichten. pulsuiv. (Auszeichnung.) S Majestät der König haben Allergnädigst geruht, aus Anlaß von Kriegs verdiensten Herrn Pfarrer Ernst Gustav Moritz Schulze das Knegsverdiensikreuz, sowie der Frau Emilie Hedwig Borkhardt geb. Schulz das Ehrenkreuz für freiwillige Wohlfahrtspflege zu verleihen. Den Genannten wurden diese Auszeichnungen vom Herrn Bürgermeister Dr. Michael am 15 Oktober d. I. in ihrer Wohnung ausgehändigt. Pulsnitz. (Die Frist zur Abgabe der Haus- und Lohnlisten) läuft morgen am 20. Oktober ab. Wir machen hierauf noch besonders auf merksam wie auch darauf, daß biß Sonnabend die Steuern zu bezahlen sind, andernfalls der Mahnzettel rn Aukstcht steht. — (Weitere Ergebnisse der Roten. Kreuzspende 1916 aus unserer Um sie gend) Es wurden gesammelt in Bretnig Mk. 239,25, in Elstra Mk. 151,20, in Arnsdorf Mk. 414,45, In Bischosßwerda Mk. 1320,69, in Wilthen Mk. 1600—, in Stolpen Mk. 218 —, in Langebrück Mk. 766,54, in Mk 2882,75. in Großharthau M'. 168,10. — (L e i m b sst an d s a usn a h m? imKIeingr- werbe.) Es hat sich ergeben, daß die Frist, die der Kriegs- aussckutz für Ersatzfutter für die Ablieferung der Vordrucke zur Bestandsaufnahme de° Leimes gestellt hotte, nicht aus reichte. Das Submissionsamt im Königreiche Sachsen, das vom Kriegsausschuß für Ersaksutter mit der Aufnahme des Bestands, Bedarfs und Verbrauchs an Leim im Könichreiche Sackten beauftragt worden ist, hat deshalb eine Verlängerung der Ablieferungsfrist bis zum 25. Oktober mit dem Kriegsausschuß für Ersatzfutter ver einbart, denn es sind leider erst die Hälfte der Vordrucke obgefordert worden — Das Snbmissionsamt bittet daher die Vereinigungen der leimoerbrauchenden Gewerbetreiben den, soweit es nicht geschehen ist, neuerdings die Fragebogen beim Submissionsamt, Leipzig, Bosestc. 3 ist anzufordern. — Da zahlreiche Städte und Landgemeinden dem Submissi- onsamt sehr schätzenswerte und zweckmäßige Hilfe geleistet haben, so werden die mit Arbeit überlasteten Gemeinden die bisher der Leimbestandsaufnahme noch keine Beachtung geschenkt haben, aus die Mitarbeit der Gewerbetreibenden aufmerksam gemacht, die sich in den uns bekannten Fällen bewährt hat. — In den Orten, vor allem in den Mittel städten, wo Vereinigungen bestehen, die nur einen Teil der leimverbrauchenden Gcwerbetceibcmen umfassen, können die Gemeinden die Vereinigungen mu der Bestandsauf nahme aller Verbraucher betrauen und ihnen zur Pflicht machen, die Vordrucke vom Submissionsamt anzufordern, auszufüllen und dann wieder zurücksenden zu lassen — In den Orten, vor allem in den Landgemeinden, wo keine Vereinigungen der Leimverbraucher bestehen, werden die Ge meinden zweckmäßig selbst die Zahl der Gewerbetreibenden Betriebe seststellen, und dann mehrere Gewerbetreibende mit der Ansendung, Nachprüfung, Sammlung und Rücksendung der Fragebogen beauftragen. — (Was von denZe^itungenverlangtwird.) Der Oberbürgermeister von Schweidnitz hat letzthin in dor tiger Stadtoerordnetenoersamm ung einmal über die Zumn- Leim MritiKe/rM 466 tungen an die Presse einige offene Worte gesvrochen. Er sagte: „Sie glauben nicht, was wir für Anforderungen an kostenlosen Drucken an tue Zeitungsunternehmungen stets stellen müssen. Sachen, die uns direkt.nichts angehen (so zum Beispiel Wohltätigkssts- und andere Bestrebungen) sind von den Zeitungen umsonst gebracht worden. Was uns die höheren Behörden usw. ohne Kostenzahlung mit dec Bitte zuschick! n, wir möchten veranlassen, daß es zur Kennt nis des Publikums kommt, wurde von den Zeitungen um sonst gedruckt. Wir haben kein Geld, solche Sachen drucken zu lassen, von anderer Seite Kriegen wir keins, das Publi kum Hot aber ein lebhaftes Interesse, alles zu erfahren. Deshalb baden es die Zeitungen gebracht. Ich glaube nicht, daß die Zeitungen und Druckereien im Kriege besondere Geschäfte gemacht haben, zumal die Preise für Materialien usw. sehr in die Höhe gegangen sind." — In einer Zeit, wo in vielen Erwerbszwecken mit ansehnlichen Gewinnen gear beitet wird, kann man emem bestimmten, sowie mit großen Ausfällen arbestsnden Gewerbe nicht zumuten, dem öffentli chen Wohle umsonst zu dienen und damit die eigene Existenz zu untergraben. — (Herabsetzung der Rinderprcise.) Nachdem in Preußen bereit« ab 9. Oktober alle Pr«i»- klasfen für Rinder um 5 Mk den Zentner herabgesetzt worden sind, holt drei Sachsen nach, denn der Vor stand des ViehhandelSverbandeß Sachsen schreibt: Mit dem 5. November werden auf Veranlassung der Zen^ tralviehhandelrverbande» die Stallhöchstpreise für Rin der in jeder Klaffe um 5 Mk. erniedrigt. E» liegt im dringenden Interesse der Landwiitr, sämtliche schlachtreifen Rinder sowie Kümmerlinge, alte Milch kühe mit wenig Milch, überzählige Bullen bi» zu die sem Zeitpunkte abzugeben, damit die Tiere noch zu dem alten (höheren) Preise verwertet werden können. Ein starker Auftrieb von Rindern an den Viehhöfen ist besonders in gegenwärtiger Zett dringend erwünscht, weil der Luftrieb von Schweinen bedeutend nachge laffen hat. — (Bethlehem st ist om Valtenbrrge in Nied «r - Neukirch.) Dar Bethlehemstift Nieder neukirch, auf dessen Bekanntmachung in der heutigen Zeitung besonder» hingewiesen wird, ist auch im kam- mendrn Winter während der Monate November, Ja nuar, Februar und März zur Ausnahme von Kindern geöffnet. Die bereits 1915/16 durchzeführte Winter- o-rpflegung von Kindern im Stift ist von so gutem Erfolg gewesen, daß sich der Ausschuß entschlossen hat, da» Stift auch im kommenden Winter offen zu halten. Anmeldungen für den Manat November müssen um gehend Lei dem Kaffenführer der Stifte», Herrn Ober- schulrst Bach Bautzen, Georgstraße 9 angebracht wer den. Der Verpflsgbeitrag für ein Kmd beträgt immer noch 20 Mk. für einen Monat, Für die Kinder be sonder» bedürftig-: Eltern kann der Betrag auf 10 Mk. wmäßigt werden. Auf ganze Freistellen kann der reuren Verpflegung wegen nicht gerechnet werden. — (Eine Flaschen-Abschiedspost von ,L 1 9") Unter den Helden l e» „L 19", die mit dem Wrack ihre« Luftschiffe» unweit von der englischen Küste unteraingen, nachdem ihnen der britische Damp fer ,K ng Stephen" di« Rettung vom Tod in den j Fluten verweigert batte, befand sich auch ein Chem nitzer, der Obermaschinistenmaot Arno Flade. Der inzwischen nach Lengefeld im Erzgebirge verzoge nen Gattin Flade» ?st, wie dxx „Chemnitzer Allgem. Zrg." geschrieben wird, dieser Tage folgender AbschirdZ- gruß ibrr» Ehemannes zugegangen: ,Abs. Obermaschinistenmaat Flade ,L 19". Meine innigstgeliedte Martha und .Kinder! Nun ist auch bei mir dir Stund« gekommen, daß ich in die sem Kriege auch mein Lsbrn lassen muß. Wir liegen auf der Ser auf einem Wrackstück von unserm Schiff. Nimm nun den letzten Graß von Deinem Arno ent legen, «S muß schon sein. Gruß an Eltern und Ge schwistern. Letzten herzlichsten Kruß und Kuß Dein getreuer Arno." Die Feldpostkortr, dir diese schlichten, eine» Hel den würdigen Abschie^rzeilen trug, wurde zusammen mit anderen Bbschiedrgrüßen vom ,L 19" einer Fla schenpost anvertraut, die auf dem Meer aufgefischt und der deutschen Gesandtschaft in Kopenhagen über mittelt wurde. Dir Schriftzüge auf der Karte find fest und entschlossen, di« Karte Hot durch da» Wasser etwa« gelitten, die Schriftzüge find oder noch gut zu entziffern. Neustadt. (Feuerau»bruch.) Inder Nacht zum Sonntag brach in der Pyrotechnischen Fabrik im Nahen Polenz Feuer auk. Eik brannte da« Gebäude nieder, in dem sich da» Kontor und 3 Räume zur Herstellung und Lagerung von Kvallkorken befanden. Der Schaden wird auf 3000 bi» 4000 Mk. geschätzt. Die Ursache ist nicht ermittelt. Im Juli vorigen Jahre» ereignete sich dort ein Explosionrunglück, dem 12 Frauen zum Opfer fielen. SeMMillstlst NiMMUkW. Das Bethlehemstift am Battenbergs in Nicderneulirch ist auch den kommenden Winter während der Monate November, Januar, Februar und März zur Aufnahme von Kindern ge öffnet. Die Kuren im Winter 19I5/I9I6 sind von so gutem Erfolgs gewesen, dah sich der Ausschuß entschlossen hat, das Stift auch den kommenden Winter offen zu hatten. Ettern und Erziehungspflichtige sowie sonstige Menschen freunde werden aufgefordert, erholungsbedürftige Kinder, denen ein vierwöchiger oder längerer Aufenthalt in gesunder Waldluft und bei guter Verpflegung eine Wohltat sein würde, möglichst bald bei dem Kassenführer des Stifts, Herrn Oberschulrat Vach in Bautzen, Georgstratzs 9 — Fernsprecher 657 — anzumel- den Fragebogen zur Anmeldung können beim Kassenführer, den Amtsbauptmannschaften, Stadträten pp, Ortsgeistlichen, Schuldirektoren und ersten Lehrern sowie in der Amtshaupt- mannschaft Bautzen, bei den Vorsitzenden der" Ausschüsse für ge meinnützige Arbeit entnommen werden. Die Vorgenannten wer den gebeten, die Aufgabe des Vethlehemstifts nach Möglichkeit zu fördern und um Beschaffung der erforderlichen Verpflegbei träge bemüht zu sein. Ausdrücklich wird bemerkt, daß Aufnahmen nur am ersten Tage eines Monats stattfinden können. Es wird ersucht, die Anmeldungen für den Monat No vember umgehend einzureichen. Wegen des Ausfalles des Schulunterrichtes werden die Schulbehörden wie bisher das weitgehendste Entgegenkommen zeigen, da es fich ja nur um ge Mndheitlich gefährdete Kinder handelt. ver kossW für Ses vstwkmM NieSermoklrüi. Amt-Hauptmann o Pflugk, Vors. MM«/« MMM lür öWMkb ,.."—..7"..! »EN! .7»« WMOM-MM NMWY. 1UWS MMN ein paar Monate zur Aushilfe in öis MMS MM. E. N. Thieme, Vollung. eie Mterner, WerUM MW für Ochsen-FuhrweA sowrt gesucht vereinigte WeveWe Merke L k., vresSen-N, Verlag äse Mbliogrspkiscksn Institute in üsiprig unä Wien —— . 1 NIMM in M» MmW vermittelt kostenlos üis kWWün ritt piiknlktt MlisMtttt.