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Nr. 123. Pulsnitzer Wochendlutt — Dienstag', den 17. Oktober 19'6. Seite 2. krümmt worden, wenn ste nicht auf die Verlockungen des Vierverbandes gehört und dadurch in das schwerste Unglück gestürzt worden wären. Das nennt der verruchte englische Minister Asquith das Glück Belgiens und Serbiens! Ganz besonders lobt Asquith das rumänische Volk und den rumänischen König, die nach tausend Stimmen nach der verzagten und selbstsüchtigen Neutralität sich nun doch auch dem Dieroe bande angeschlossen hätten. W s zeigt denn aber die Teilnahme Rumäniens, dieses in unserem Auge so verräterischen und raubgierigen Staates, am Weltkriege? Die Rumänen haben sich auf die Hilfe Rußlands und der übrigen Dieroerbandsstaaten gestützt, als sie ihren Raubkrieg gegen Oesterreich-Ungarn begannen, der Vierverband und zumal Rußland haben aber sich von der Unterstützung Ru mäniens die Entscheidung im Weltkriege oersvrvchen. Die Rumänen sollten mit einem großen Heere die Russen in der Bukowina und in den Karpathen unterstützen und ein gro ßer russisch-rumänischer Emsall sollte in Ungarn und zugleich auch in Siebenbürgen stattfinden. Der Vierverband lauerte also gierig wie ein Räuber im Hinterhalte auf den Dolch stoß des rumänischen Mithelfers, aber der Dolchstoß erwies Jie MW« TageMWe. Dresden, den 13 Oktober 1916, nachm. V-4 Uhr. Großes Hauptquartier, 15. Oktober 1916. Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern Starker Artilleriekampf beiderseits der Somme, der sich über die Ancre nach dem Norden ausdehnte und zwi schen Courcelette und Rancourt, sowie an der Front Bar- leux—Ablaincourt größte Heftigkeit erreichte. Englische An griffe führten nördlich von Thiepval zum Handgemenge in unseren Linien; an einer Stelle setzte sich der Feind fest, sonst ist er überall mit schweren Verlusten zurückgewvrfen. In der Gegend von Lesboeufs wurde der Gegner abgewie sen. — Die Franzosen griffen zwischen Barleux und Ablain court an; sie haben im Dorfe und in der Zuckerfabrik Fuß gefaßt, im übrigen wurden sie zurückgeschlagen. Der Süd teil von Ablaincourt ist in unserem Besitz. Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen: Zeitweise stärkeres Artilleriefeuer östlich der Maas. Oestlicher Kriegsschauplatz. An der Front westlich von Luck hielt die gesteigerte Gefechtstätigkeit an. Starkes Artilleriefeuer, das sich etwa auf der Front von Siniawka (am Stochod) bis östlich von Gorochow erstreckte, leitete russische Angriffe ein, die gestern auf das Waldgelände südlich von Zaturcy und die Gegend von Bubnow beschränkt blieben und abgeschlagen wurden Auch zwischen den von Pluhow und Roüatyn nach Tarnopol führenden Bahnlinien und an der Narajowka wurde es lebhafter. In den Karpathen gewannen wir die am 21. Septem ber verlorene Kuppe Smotrec zurück. Im Kirlibaba-Ab- schnitt erlangten österreichisch-ungarische Truppen im Angriff Vorteile und nahmen 444 Mann gefangen. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. An der Ostfront erfolgreiche Kämpfe mit feindlichen Nachhuten. An den Grenzpässen des Burzenlandes keine wesent lichen Veränderungen. Beiderseits des Szurduk-Passes wurden rumänische Angriffe abgeschlagen; von dem vorgestern besetzten Teile des Kammes ist der Gegner wieder vertrieben. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe d s Generalfeldm. v. Mackensen: Unverändert. Mazedonische Front. Feindliche Angriffe sind westlich der Bahn Monastir— Florina gescheitert. Angriffsoersuche östlich der Bahn wur den niedergehalten. Andauernde Kämpfe im Cerna-Bogen ohne Veränderung der Lage. Der erste Generalquartiermeister. (W.T.-B) Ludendorff. Dresden, 16. Oktober 1916, nachm. '/,4 Uhr. Großes Hauptquartier, 16. Oktober 1916. Amtlich wird gemeldet : Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Eeneralfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern: Im Gebiet der Somme hielt die lebhafte beiderseitige Artillerietätigkeit auch tagsüber an. Ein englischer Vorstoß nordöstlich von Gueudecour drang in geringer Breite in un seren vordersten Graben ein, der im Gegenangriffe völlig zu rückgenommen wurde. Franzosen griffen morgens und abends die Stellung westlich von Smlly an und wurden abgewiesen, südöstlich des Dorfes durch frischen Gegenstoß. Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen: In den Argonnen und auf beiden Maasusern lebte die Artillerietätigkeit zeitweise auf. Oestlicher Kriegsschauplatz Front des Eeneralfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Westlich von Luck brocken durch heftiges Artillerie- feuer vorbereitete starke Angriffe im Abschnitte Zubilo-Za- tmcy unter schweren Verlusten für den Feind zusammen. Die Vorstöße der Bahn Brody—Lemberg und in der Graberka-Niederung scheiterten gleichfalls. Beträchtliche russische Kräfte wurden zu einem tiefge gliederten aber erfolglosen Angriff an der Narajowka zwi- sehen Lipnica Dolna und Skomorochy eingesetzt Auch hier hatte der Feind wieder schwere Verluste. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl: In den Karpathen wiesen deutsche Bataillone bei Er- sich als stumpf. Rumänien, welches eine Front von 600 Ki lometer zu verteidigen hat und von drei Seiten angegriffen werden kann, besitzt gar nicht die militärische Stärke und die genügende Tüchtigkeit in seinen Generalen und Solda ten, um die schwierige Aufgabe des Angriffes im Norden und der Verteidigung im Süden und Osten von Rumänien gleichzeitig zu vollbringen. Die erste und zweite rumänische Armee wurden in Siebenbürgen geschlagen und die dritte rumänische Armee ist auf dem Wege nach der Bukowina und den Karpathen vor den seindlchen Angriffen stecken ge- blieben, und an der Donau bei Rahova und in der Dobrud- scha wurden die Rumänen schwer auf das Haupt geschlagen. DenDiervsrband rechnete auf die Hilfe Rumäniens, Rumä nien schreit aber jetzt um Hilfe bei dem Vierverbande. So hat man sich gegenseitig betrogen und dieser gegenseitige Betrug herrscht überhaupt im Vierverbande selbst und zu mal auch seitens des Dierverbandes gegenüber allen kleinen Staaten. Die Kleinstaaten sollen sich für den Merverband opfern und alle Kriegsteilnehmer sollen für England bluten. Darin liegt der größte Selbstbetrug des Merv-chandes und er wird noch an den Tag kommen. Weiterung ihres Erfolges am Smotrec Gegenangriffe ab und machren 3 Offiziere, 381 Mann zu Gefangenen, Am D- Co man nahmen bayrische Truppen im Sturm mehrere russische Gräben Oestlich dec Kirlibaba sind bei Angriffskämpfen österreichisch-ungarischer Regimenter russische Gegenstöße zu rückgewiesen worden. Die Zahl der eingebrachten Gefange nen beträgt über 1000 Südwestlich von Dorna Watra drängten die verbün deten Truppen den Gegner über das. Neaqra-Tal zurück. Aus der Kampffront in Siebenbürgen dauern die Kämpfe an dw rumänischen Grenze an. Balkan-Kriegsschauplatz Heeresgruppe des Geueralseldmarschalls v. Mackensen: Keine Aenderung der Lage. Mazedonische Front. Im Czerna-Abschnitt beiderseits Brod hatten heftige, auch nachts wiederholte Angriffe ft. bischer Truppen keinen Erfolg. Auch Teilomstötze bei Grumste und nördlich der Nidze-Planina wurden unter erheblichen Verlusten des Fckn- des abgewicsen Der erste Generalquartier meister. W. T.-B.) Ludendorff. Wien, 16. Oktober. (V.7.-L.) Amtlich wird verlautbart: Westlicher Ariegsschauxlay. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl An der ungarisch-rumänischen Grenze keine wesentliche Aenderung der Lage; es wird weitergekämpft. In der Drei länderecke südlich von Dorna Watra drängten wir die Rus sen über den Negra-Bach zurück, wobei sie einen Offizier. 217 Diann und zwei Maschinengewehre in unserer Hand ließen. Bei Kirlibaba wurden in den letzten Kämpfen 5 Offiziere, 1097 Mann und 5 Maschinengewehre, aus dem Smotrec 3 Offiziere und 381 Russen einqebracht In beiden Abschnitten scheiterten gestern russische Gegenstöße Im Lu dowagebiete bemächtigten sich bayrische Truppen einer feind lichen Stellung. Heeresstont des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. An der Narajowka, am oberen Sereth und südwest, lich von Brody hatte die Heeresgruppe des Generalobersten v. Böhm-Ermolli starke Angriffe abzuwehren. Der Feind wurde überall unter schweren Verlusten geworfen. Die Ar mee des Generalobersten v. Tersztyanski stand den ganzen Tag über unter schwerem russischen Artilleriefeuer. Beider- seits von Zaturcy brach auch die feindliche Infanterie zum Angriffe vor, der namentlich nördlich des obengenannten Ortes unter großem Massenaufgebot mehrmals wiederholt wurde. Der Feind erlitt abermals einen schweren Mißerfolg. italienischer Ariegsschauplap. In den Kämpfen bei Sober haben unsere Truppen 2 Offiziere, 212 Mann gefangengenommen und 3 Maschi nengewehre erbeutet Südöstlicher Arieqsschanplap. Nichts zu berichten. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Höser, Feldmarschalleutnant. Italienischer Kriegsschauplatz. 17. Oktober. Da auch der gestrige Tag an der küstenländischen Schlachtfront ruhiger verlief, ist der achte große Ansturm der Italiener mit den Kämpfen des 11. Oktobers als abge schlagen zu betrachten Mehr noch als in den letzten Schlachten hatte der Feind diesmal seine Kräfte gegen den Südflügel zusammen geschoben. Zwischen dem Meere und den Höhen östlich von Görz waren die dritte und Teile der zweiten Armee mit ins gesamt etwa 16 Divisionen mit einer sehr mächtigen Arrille- rie und zahlreichen Minenwerser-Batterien angesetzt. Unsere todesmutigen Karstverteidiger haben durch eine Woche im schwersten Feuer ausgeharrt und sodann drei Tage den un aufhörlichen Stürmen des an Zahl überlegenen Feindes ge trotzt, bis ihn seine Verluste zwangen, den Angriff einzu stellen. Drahtmeldungen des Pulsnitzer Wochenblattes. Die großen Mengen angespülten Stückgutes an Hollands Küste. Rotterdam, 17. Oktober. Von der hol ländischen Küste wird gemeldet: Während der letzten Zrrt werden große Mengen Stückgut, ent haltend Margarine, ans Land gespült Die Strandpiraten hatten eine ganze Zeit lang eine gute Fundstelle am Ufer des Meeres gefunden. Im Lauf der letzten Tage aber nahmen Lie Mas sen der angespülten Waren solchen Umfang an,, daß die Justitz aufmerksam wurde. Sie wird das angespülte Strandgut durch amtlich beauf tragte Personen sammeln und im Gemeindehaus deponieren Zur Frage der irischen Dienstpflicht. London, 16. Oktober. Die „Times" me - det aus Dublin, daß Gerüchte von neuen Ver handlungen zwischen Sir Edward Larson uuÄ Redmond über ein politisches Kompromiß im Umlauf find, das zu einer Förderung in der Re krutierung führen könne. Der Korrespondent scheint jedoch wenig Vertrauen u haben, da er meint, daß die Sinn Feinen unter kleinen Um ständen Dienst nehmen würden und weil die Bauernsöhne viel lieber auf Home rulc verzichten, als in die englische Armee einzutreten. Amsterdam, 17. Oktober Durch die ganze englische Presse geht Unruhe über die Lage in Irland. Die „Morninpost" schreibt: Solange es uns noch erlaubt bleibt, werden wir Land und Regierung warnen, daß sie in Irland immer weiter verraten werden „Daily Lhronicle" be schäftigt sich mit dem Mangel an englischen Re serven und kommt bei der Besprechung der Mög lichkeit einer Neu-Rekrutierung ans Irland zu dem Schluß, d s dies wohl n öglich sei, über nur unter der Bedingung eines politischen Paktes, nämiich der Errichtung der Home rule in Irland gleich nach Beendigung des Krieges Ser deutsche Kriegs-Tasesdericht Dresden, den 17. Oktober 1916, nachm. '/,4 Uhr. Großes Hauptquartier, 17. Oktober 1916. Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Armeegruppe des Eeneralfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg An vielen Stellen der Front rege Patrouillen- und Feuertätigkeit. Bei der Heeresgruppe des Kronprinz Rupprecht von Bayern: lagen die Stellungen beiderseits der Somme tagsüber unter starkem Artilleriefeuer, daß kräftig erwidert wurde. Bei der Bekämpfung feindlicher Batterien leisteten unsere Beodach- tungsslieger wertvolle Dienste. Angriffe erfolgten abends nördlich des Flusses gegen Lie Anschlutzlinie von Gueudecourt und Scully, südlich gegen unsere Stellungen nördlich von Fresyes-Macancourt. Bet Gueudecourt brachen die Anstürme im Sperrfeuer zusam men, bei Sailly und Fresnes scheiterten ste im Nahkamps, der um kleine Grabenteile noch andauert Unsere Kampfflieger schossen 6 feindliche Flugzeuge ab, darunter 3 hinter der feindlichen Linie; Hauptmann Boelke setzte wieder 2 Gegner außer Gefecht Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen: In der Champagne wurde ein französischer Vorstoß nördlich von Mesnil abgewiesen. Im Argonnen- und Maas gebiet war der Artillcriekamps stellenweise lebhaft. Oestlicher Kriegsschauplatz Front des Eeneralfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Wieder war die Front der Heeresgruppe Linstngen westlich von Luck und die des Generalobersten von Boehm Ermolli an der Narajowka der Schauplatz siegreicher Ab wehr starker feindlicher Angriffe bei denen die Russen ohne jeden Erfolg von neuem Mannschaften opferten. So stürmten seit frühem morgen frisch herangezogenc und wiederaufgefüllte Verbände zehnmal gegen die unter starkem Artilleriefeuer gehaltenen Stellungen hanoverscher und braunschwerger Truppen zwischen Siniawka und Zobilno und gegen österreichisch - ungarische Linien südwestlich von Zaturcy vergeblich an. Abends setzten gegen den Abschnitt Pustomyty-Bubnow nach heftiger Feuervorbereitung drei mal wiederholte starke Angriffe ein, die ebenfalls verlustreich mißlangen. Das, gegen die Stellungen der Armee des Generals Grafen von Bothmer gerichtete feindliche Artilleriefeuer stei gerte sich mittags zur größten Heftigkeit und dauerte, nur durch die wiederholten feindlichen Anläufe unterbrochen, bis zur Dunkelheit an. Alle Infanterie-Angriffe wurden auch hier abgeschlagen und dem Feinde eine schwere Niederlage bereitet. Gardefüsiliere und pommer'sche Grenadiere stießen dort dem zurückweichenden Feinde nach nahmen die vorder sten feindlichen Gräben in 2 km Breite und brachten 36 Of fiziere, 1900 Mann gefangen und 10 Maschinengewehre als Beule ein. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl: Ein am 15. 10. unternommener Vorstoß russischer Ba" taillpne bei Iamnica (nördlich von Sianislau) hatte eben' sowenig Erfolg, wie Angriffe gegen den Gipfel des D. Co man in den Karpathen. Südlich der Dorna Watra gewan nen unsere Truppen Höhen östlich des Neagra-Baches Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. An der Paß - Straße auf der Ostfront leisten die Rumänen Widerstand. Südlich und östlich des Becken von Kronstadt ist die Lage im allgemeinen unverändert. Balkan-Kriegsschauplatz. In der Dobrudscha nichts neues. An der Mazedonischen Front wurden räumlich be grenzte Angriffe bei Gradesnicu (südlich Monastier) an der Czerna und nördlich der Nidze Planina abgewiesen. (W. T.-B.) Der erste Generalquartiermeistec. Ludendorff. Vvn dell KriW-EWBW