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Sir. 109 Puttmmer — Sonnabend, den 9. September 1916. Sette 3. Sonntagsgedanken. Eine uralte Geschichte, die wir im 4. Buch Mosis le sen, ist mir ost in diesen Tagen in den Sinn gekommen, wenn ich durch die Fluren schritt oder die Wagen, hochbe laden mit dem Segen Gottes hereinbringen sah. Eine Ge schichte in der Kette wunderbarer Gottestaten an seinem Volke Israel Dieses Volk war seinen Nachbarn zu mäch tig geworden, zahlreiche Feinde hatten sich verschworen, sie wollten es stürzen und vernichten. Aber trotz ihrer Ueber- zahl trauen sie ihrer Macht nicht recht. Mit Gold und Sil berversprechungen rufen sie einen bekannten Zauberer, Bile am mit Namen, der soll Israel verfluchen, und damit seine Macht brechen und ihnen den Sieg sichern. Aber in dem Augenblicke, da Bileam den Fluch aussprechen will, wendet ihm Gott das Herz. Ob er nun will oder nicht, er mutz bekennen: Zu segnen bin ich hergebracht Gott segnet, und ich Kanns nicht wenden. Und so, statt Israel zu lästern, segnet ers und verheißt ihm Sieg — Was damals geschah, wir erlebens heute von neuem. Bundesgenossen auf Bun desgenossen haben unsere Feinde aufgebracht, und noch im mer Hetzen sie gegen uns, aber sie sind ihrer Sache doch nicht gewiß und der Treue ihrer sogenannten Freunde nicht sicher, da mutzten denn andere Mittel herbei. Mit Gold und Silber kauften sie falsche Propheten, die uns verlästern und verleumden sollten, und die das auch nach Kräften be sorgten. Aber was die Menschen auch böse zu macken ge dachten, das hat Golt gut gemacht, und die Feinde können über all das Böse, das sie uns ersannen, auch die Worte Bileams setzen: Gott segnet und wir könnens nicht wen den ! Deutschland ist noch lange nicht niedergerungen und ausgehungert. „Gott segnet!" Das ist der gewaltige Ein druck unter dem unser Äblk steht, wenn es an die Führun gen Gottes denkt, der uns bis zu dieser Stunde erhalten hat. „Gott segnet!" Das sei das dankbare Bekenntnis, das nun bei den abgsernfflm Feldern, bei den fast unter der Last zusammenbrechenden Bäumen und gefüllten Scheunen unsere Herzen erfüllen soll W'r sind wiederum ein Jahr bei unserem Herrgott zu. Gaste und müssen bekennen mit dem S3 Psalm: Du bereitest vor mir einen Tisch im An gesicht meiner Feinde! — Wunderbarer König, Herschec von uns allen, laß dir unser Lob gefallen! n i. o. Deutliche und sächsische Nachrichten. — (Bekanntmach unge n.) Die Nr. 208 der Säch sischen Staatszeitung vom 7. September enthält 2 Bekannt machungen auf welche hier ausdrücklich hingewiesen wird Die erste betrifft Beschlagnahme von Schmiermitteln, ver öffentlicht im Deutschen Reicks- und Staatsanzeiger Nr. 211 vom 7. September die zweite verbietet das Niederlegen von Edelkastanien und den Schluß von Verträgen, die aus den Erwerb nickt gefällter Edelkastanien gerichtet sind. — (Kleinhandelspreise für Streichhöl zer.) Zu den Gegenständen des täglichen Bedarfs, die im Lause der Kriegszsit eine starke Preissteigerung erfahren haben, gehören auch die Streichhölzer Daß bei der Ver teuerung des Rohmaterials und der Erhöhung der Arbci-s- löhne ein Steigen der Friedenspreise berechtigt war, ist ohne weiteres zuzugeben. Die Kleinhandelspreise hatten aber stel lenweise eins Höhe erreicht, die zu bedenken Anlaß gab und vielfach zu Protesten aus den Kreisen der Verbraucher führte. Die Preisprüsungsstellen haben denn auch dieser Frage ihre Aufmcrksamke t zugewende und sind mit der Industrie über die Preisentwickelung in Unterhandlungen getreten. Um ein behördliches Einschreiten zu verhüten, hat jetzt die Zünd- warenindusirie eine Preisregelung oorgenommen, nach der zu erwarten ist, daß die früheren Preistreibereien ein Ende erreichen werden. Die Fabrikanten haben unter sich Ver kaufspreise vereinbart, nach denen der Kleinhändler bas Pa ket mit 10 Schachteln zu einem Preise von 38 Psg. überall in Deutschland erhält, auch wenn er e- durch den Zwischen handel einkaust Nach einer der Reichspreisstelle von den Zündholzfabrikanten gemachten Mitteilung ist als ein nor maler Kleinverkausspreis ein solcher von 45 Pfennig für das Paket anzuiehen. Der dem Verkäufer dabei verblei bende Nutzen von 7 Psg. erscheint berechtigt, aber durchaus ausreichend. Eine Erhöhung der Fabrikantenpreise wird aller Wakrsck inlich nach in absehbarer Zeit nicht eintreten. Wo also in Zukunft für Streichhölzer deutscher Erzeugung ein höherer Preis als 43 Pfg. für das Paket gefordert wird, bandel! es sich um einen unberechtigten Preisausschlag, dessen Herabsetzung unter Mitwirkung der zuständigen Preis- piitfungsstelle jedenfalls zu erreichen ist. — iDie öffentliche Sitzung des Bezirks ausschusses) findet Freitag, den 13. September nach mittags 3 Uhr statt Die Tagesordnung hängt im Dienst gebäude der Königlichen Amtshauptmannschaft aus. Ohorn (Familien ab end) Der Frauenvercin unsers Ortes ladet für Montag abend zu einem seiner Fa> milienab nde im oberen Gasthofe ein Herr Pastor Uc. Stange wird von seiner Reise nach Galiz en berichten. Musikalische und andere Darbietungen sind vorgesehen Alle Männer und Frauen unseres Ott>s sind willkommen. ASnirsbrück (Eine Kriegerheimstätten- Kolonie) ist in Reichenbach gegründet worden, die aus Einfamilienhäusern besteht, von denen die ersten bereits be zogen werden konnten. Im aanzen sind 16 von den SO ge planten Heimstädten hergestellt und bereits vergeben Der Erwerb der Stellen wird durch Gewährung von Darlehen aus Stiftungen erleichtert. Elftem <ZurDienstleistung im Gouverne ment Warschau) wurde Herr Gendarmerie-Wachtmei ster Großmann abkommandiert. Der hiesige Bezirk wird bis auf weiteres von der Gcndarmeriestation Äischheim vertreten. Togesgeschichte. Deutsches R ich. 7. v Berlin. 7. September. (Die nächste Reichstags s i tz u n g.) Wie jetzt endgültig fest- steht, findet die nächste Reichstagssttzung am Donnerstag, den 28. September, statt. Ueber die Dauer der Tagung ist noch nichts bestimmt. Berlin, 7. SeUember. (IV. 7. 8. Amtlich.) (Glück wunsch unseres Kaisers an den Zaren Ferdi nand) SM. der Kaiser sandte an den König der Bulga ren aus Anlaß der Eroberung von Tutrakan folgendes Telegramm: Ich erfahre soeben, daß unsere verbündeten Truppen die Festung Tutrakan erobert haben. Empfange meine herzlichsten Glückwünsche zu dieser glänzenden Wäf- sentat deiner tapferen Soldaten, aus der unser neuer Feind erkennen möge, daß wir uns nicht nur zu wehren vermögen, sondern ihn selbst in seinem Lande schlagen zu können. Gott helfe weiter. In Treue dein Wilhelm. — (Der sozial demokratische Landtagsab geordnete Hänisch).schreibt im Vorwärts: Die Auslassun gen einer großen Reihe von Parte blättern zeigen, daß die Erörterungen über die Stellung rer Sozialdemokraten zu den Friedenszielen in Fluß gekommen ist. Es scheint mir u. a. wirklich zu-viel verlangt, daß Deutschland in einem Augenblicke alle Annektionsabsichten abschwören soll, in dem ckm selbst ein gesamtes Knlonialgebiet einschließlich des wett vollen Tsingtau von den Feinden wegannektiert worden ist. Durch einen dertzriiaen feierlichen Verzicht, würden wir uns vor dem gesamten Auslande lächerlich macken, besonders vor d n Engländern. Ueber eine-mm den Franzosen gefälschte Zeitung heißt es in den verschiedenen Blättern: Die Franzosen haben eine angeblich deutsche Feldpost mit schwarz-weiß rotem Rande und Reichsadler verbreitet und haben die deutscherseits in besetztem Gebiete hewusgegsbens Gazette des Ardennes nach gemacht. Aus der Schweiz wird Überdies ein plumper Miß brauch der Straßbumer Post berichtet. Man hat von diesem Blatte eine genaue Nachahmung des äußeren Druckes her gestellt und im Text- und Anzeigenteil sind Schwindeleien und Schmähungen gegen Deutschland gedruckt. Gesterreicb-Ungarn. Ein Mitarbeiter der Voss. Ztg. hatte in Vukarest eine Unterredung mit Andrassn, der u. a sagte: Nicht bloß für die gesamte deutsche Armee, sondern speziell für die deutschen Führer haben wir die reichsten Sym- pathien und begrüßen in Hindenburg den Feldherrn, den wir schon lange für den bedeutendsten auf allen Kriegsschau plätzen des Krieges verehren. England. Wie oie Voss. Ztg. au? London erfährt, macht England die größten Anstrengungen, um seine enor men Verluste an der Westfront zu ergänzen. Sämtliche Kolonialregierungen seien angewiesen, alle verfügbaren!Er- satztruypen zu senden und die Rekrutenwerbungen mit allen Mitteln zu fördern. — 7. v. (Der Einfluß des Krieges auf .das englische Volk.) Aus London wird berichtet: Das Gesundheitsamt in Woolwich, wo sich die großen Ar senalwerkstätten befinden, sagt in seinem jüngsten Bericht, daß der Krieg die Gesundheit der Menschen ungünstig beein flusse. Das Verbot, die Innenbeleuchtung der Häuser nach außen sichtbar werden zu lassen, behindert die Zufuhr von frischer Luft zu den Wohnungen, wodurch eine Steigerung der Anzahl von Todesfällen infolge Erkrankung der Atmungs- orgone erklärt wird. Die Bevölkerungszunähme war seit 1891 niemals so niedrig wie jetzt. Das Gesundheitsamt er klärt die Lage als sehr ernst KirPen-Aachrichten. Lichtenberg. Sonntag, den 10. September, 12. n. Trinitatis: '/,9 Uhr Gottesdienst mit Predixt. 2 „ Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Frei. ag, den 13. September, abends 8 Uhr Sitzung des Ausschusses für Kriegshilfe. Oberlichtenau. Sonntag, den 10. September, 12. n. Trin., Erntedankfest. 9 Uhr Festgottesdienst mit Predigt und Chorgesang sowie Gedacht,Meier für MaX Pofandh (Kollekte zum Besten des Gemeindeblattes „Heimatklänge".) Großnaundorf. Sonntag, den 10. September, 12. n, Trin., Erntedankfest. 9 Uhr Festgottesdienst. Kollekte für kirchliche Armen- und Krankenpflege. — Festgesong: „Lobet den Herrn!" Gemischter Chor von Gläser. 2 „ Taufgottesdienst. 3 „ Gustav Adolf-Festgottesdienst in Höckendorf mit Pre digt von Herrn Pfarrer Weineck Gwßerkmannsdorf. 5 „ Nachvsrsammlung im Gasthof zu Höckendorf mit Vortrag von Herrn Wätzet über Deutschtum und Protestantismus Kongreß Polen. Abmarsch des Jungfrauenvereins vom Pfarrhause und der Jünglinge von der Schule pünktlich um 2 Uhr. Beerdigt: Marie Clsa Rosa Haufe geb. Lunze, Ehe frau des Schneiders Paul Haufe hier, 29 I. alt, di 2. Septbr. Gbergersdorf. Sonntag, den 10. September, 12. n. Trin. Erntedankfest. '/z9 Uhr Predigtgottesdienst. Kollekte jür Traubibe-kasse. >/,2 „ Kindergottesdienst. Reichenbach. Sonntag, den 10. September, 12. n. Trinitatis: >/,g Uhr Predigtgottesdienst. Danach Kindergottesdienst. 2 „ Unterredung mit der konfiermierten Jugend der letz ten 3 Jahre. MM« »M. äsn U bsfllsmdgi', Miet V-8 vv: ver I^snn von Uuelcenlloff. Ein glänzender Schwank in 3 Akten. Kriegsderiekt von allen Ironien. Schauspieler al- Herzensräuder. — Iulius kaust sich einen Revolver. Das K ettern im Fels. »»»»»»»»»««»»»»»»»»»»»«»»»«»»««««»»»„„„„«»»»»„«„„»„sasa«,«» Spannendes Drama in 3 Abteilungen. Res. Platz 60, 1. Platz 50, 2 Platz 40, Galerie 30 Pfg. Um zahlreichen Besuch bittet O. WM WM IWWI kauft zum gesetzlichen Höchstpreise und bittet um Angebot y. lll. Mpte, MW, MUMMS ß. — Telefon Nr. 20. VörMöZZofungLN N36k M Lillis SrölZs, in bsstsr /luskübrunZ ru äusserst billiZsm ?rs,s. OQ AQ ^2 ——- Hufnabrnsn jsäsr Art, jacts QrölZs. —— keltzilSkll Miins, PUIo-VeitU, UMMlU. 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