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Nr. 100. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 19. August 1916. Seite 2. im Görzischen hält an. Abgesehen von einem abgewiesenen Angriff der Italiener gegen die Höhen südwestlich von San Grado die Merna, kam es zu keinen Jnsanteriekämpfen. Südöstlicher Arieqsschanplaq. Bei den k. u. k. Truppen unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Höser, Feldmarschalleutnant. Bo« der Westfront. Erfolgreicher deutscher Flieger angriff auf Papenholm. Berlin, 17. August. (Amtlich.) Am 15. und 16. August haben unsere Seeflugzeuge erneut die Flugstation Papenholm auf Oesel und am Strande der Insel Runde stehende feindliche Flugzeuge mit gut deckenden Spreng- und Brandbomben angegrif fen. Trotz heftigen Abwehrfeuers mit anschließendem Luftkampf kehrten unsere Flugzeuge sämtlich wohlbehalten zurück. Ein in derselben Nacht von vier feindlichen Flugzeugen auf Angersee ausgesührten Angriff hat nur geringen Sachscha den verursacht. Die Erfolge unserer Zeppeline. 7. v. Berlin, 17. August. Ueber die beim Luftan griff vom 8. bis 9. August auf die englische Ostküste erziel- ten Erfolge ist, wie die „Telegraphen Union" erfährt, trotz möglichster Geheimhaltung durch die englischen Behörden bisher folgendes bekannt geworden. In Hull am Humber wurden in der Dockstation der Norts Eastern Eisenbahnge sellschaft sowie in Holzlagern in der Nähe davon große Brände verursacht. Kohlenübernahmeschütten am Humber und Kaianlagen wurden schwer beschädigt, eine Munitions- fabrik in Brand gesetzt, ein voller Getreidespeicher von 200m Länge brannte gänzlich ab. Die Monumentalbrücke ist völ lig zerstört, das große Zollhaus und verschiedene Häuser in seiner Nähe sind bis auf den Grund abgebrannt. Großer Schaden wurde in den Alexandra-Docks angerichtet, ein gan zes Dock soll unbrauchbar gemacht sein Ferner ist festge- stellt, daß zwei bei Hawthorn s Co. Leburn auf Stapel lie- gende Torpedoboote vernichtet worden sind. Bei Gates Head ist ebenfalls eine Munitionsfabrik in die Luft geflogen. Au ßerdem werden sonst noch sehr schwere Materialschäden ge meldet. Eine Ladung nehmender russischer Dampfer wurde total vernichtet. In Middlesboroughn, West-Hartlepool und Whitby sind große Brände, besonders von Fabriken und Einstürze von Lagerhäusern am Pier festgestellt worden. Allgemein herrscht in England große Trauer und Bestürzung über diese neuen großen Erfolge unserer Luftschiffe. Die Er- regung unter der Bevölkerung ist groß. Der Regierung werden schwere Vorwürfe gemacht. Mit Schrecken sieht man neuen Angriffen entgegen. Die Vorschriften über Ab blenden, sowie sonstige Abwehrmaßregeln werden dauernd nach Möglichkeit verschärft. Vergebliches Anrennen an die eiserne Mauer der Deutschen im Westen. Die „Neuen Züricher Nachrichten" schreiben über die gegenwärtige Lage und über die Friedensaussichten: Für die Mittelmächte heißt es jetzt: Nur keine Angstmeierei. Mehr als noch zweimaliges vergebliches Anrennen an die eiserne Mauer der Deutschen im Westen erträgt nicht nur Frankreich nicht mehr, sondern auch England nicht. Die russische Offensive hat trotz ihrer beträchtlichen lokalen Er folge insofern bereits versagt, als der als Hauptzweck geplante Uebergang über die Karpathen gescheitert ist. Phantastische Hoffnungen der Franzosen. Die französische Presse beginnt bereits wieder, die Bevölkerung über das Fiasko der großen Generaloffensive mit phantastischen Hoffnungen zu trösten. So erwartet der militärische Mitarbeiter des Pariser „Journal", daß die deutschen Heere unter dem Druck in Ost und West mit der Zeit gezwungen werden, sich im Westen aus die Rheinlinie zurückzuziehen, während sie im Osten die Front Riga—Czerno witz räumen und neue Verteidigungsstellungen aus der Linie Danzig—Krakau beziehen müßten. (?) Räumung französischer Ortschaften hinter der franzöfifchen Front. Wie die „Basler Blätter" melden, hat sich die franzö sische Heeresleitung infolge der fortwährenden Beunruhigung der französischen Frontlinie durch die Deutschen in der Gegend von St Di-, Nancy, Luneville, Baccarat veranlaßt gesehen, eine große Anzahl Ortschaften in diesem gefährdeten Gebiete von der Zivilbevölkerung zu räumen und die flüch tige Bevölkerung in die Franche-Comte zu verbringen. Aus Belfort sind infolge der letzten schweren Beschießung eben falls zahlreiche Personen ausgewandert. Bo« her Ostfront Die Lage an der Ostfront. In einer Betrachtung über die Lage an der Ostfront sagt „Politiken" vom 15. August: Die Zukunft der Hinden- burgischen Pläne ist für alle Welt noch dunkel, und die augenblicklichen Kämpfe geben keine Andeutung nach irgend einer Richtung. Am gefährlichsten für die Russen würde ein Hindenburgscher Flankenangriff in Wolhynien sein, und zwar auf der Linie von Kowel nach Wladimir-Wolynsk gegen Luzk. Lin solcher Plan würde Aehnltchkeit mit dem Hindenburgschen Vorstoß im Winter 1914 haben, der von Thorn aus längs der Weichsel in die rechte Flanke der Russen führte. Auch die Künste der Kriegführung Haven ja ihre Lieblingsmethoden und Motive, und ein solcher Hinden burgscher Vorstoß nahe der galizischen Front würde den Oesterreichern am schnellsten Hilfe bringen. Dagegen würde ein Vorstoß gegen Petersburg oder sonst nördlich der Sümpfe dieses Ziel nur langsam erreichen und die Zeit drängt, ehe die Herbstregen einsetzen. Somit kann man wohl erwarten, daß Hindenburg in diesem Sinne arbeiten wird, denn bis der Winterfrost die Operationen wieder erleichtert, ist noch lange hin. Die Räumung der Stadt Stanislau. 77 u. Berlin, 17. August. Ueber die Räumung der Stadt Stanislau wird aus dem k. u. k. Kriegsquartier be richtet: Der Stanislauer Korrespondent einer Lemberger Zei tung, der am lO. August mit dem letzten Zuge die Stadt verließ, berichtet über die letzten Kämpfe in Stanislau vor dem Einmarsch der Russen in die Stadt. Am 8. August sah man durch die Straßen der Stadt lange Wagenreihen unse res Trains aus der Tlumaczer Gegend westwärts fahren und mit Blitzesschnelle verbreitete sich die Kunde, daß unsere Truppen bei Tlumacz dem furchtbaren Druck des Feindes nachgegeben hatten. Am 9. August verließen die Zioilbe- hörden die Stadt und auch die Fliegerkompagnie zog fort. Um dieselbe Zeit räumte unser Train und unsere Artillerie den Vorort Mykietynce und wir wußten, daß die Stunden des Ausenthaltes in Stanislau gezählt seien. In der Nacht vom 9. zum 10. August gingen ununterbrochen Flüchtlings züge ab, sodaß Mittwoch früh die Stadt wie ausgestorben war. Kein Deutscher blieb zurück. Am 10 August vormit tags verkehrten keine Züge mehr, erst um '/,W Uhr fuhr der letzte Zug mit der Bezirkshauptmannschaft ab. Von der Bevölkerung blieb nur der ärmste Teil, der keine Möglich keit hatte, zu flüchten, zurück. Der größte Teil der Flücht linge wurde nach Ungarisch-Hradisch, die Beamten nach Wa- dowice dirigiert. Verzicht auf Lemberg? 77V. Stockholm, 18. August. Die offiziösen russischen Kommentare besagen, das erneute Erstarren an der gali zischen Front beweise, daß die Oesterreicher aus den Wegen nach Lemberg so bedeutende Truppenmassen konzentrierten, daß der Versuch, den Widerstand zu brechen, selbst bei er folgreicher Einnahme Lembergs wegen der damit verbundenen Menschenverluste nicht lohnens sei. Lemberg habe mehr politische Bedeutung besitze aber keinen strategischen Wert. Gesteigerte Aktivität in der Stochod - Gegend. Stockholm, 18. August. „Rußkij Invalid' schreibt zur Kriegslage: Die Kämpfe gehen längs der gesamten Front fort. General Brussilows Feind beweise merkbar ge steigerte Aktivität, besonders in der Stochodgegend gäbe es ständige Gegenangriffe, unterstützt von Luftschiffen, einer be sonderen Kampfwaffe, die durch die zahllosen herunler stürzenden Bomben gleich furchtbar sei wie Artilleriefeuer. Im großen und ganzen bleiben die feindlichen Anstrengungen ergebnislos, aber die dauernd gezeigte Offensiokraft beweise, daß der Gegner sich bereits schon von den Brusstlowschen Schlägen erholt. Bm Alka«. Neue Trrppenanfammlungen in Saloniki. Zürich. 18. August. Der Athener Sonderkorrespondent der „Neuen Züricher Zeitung" kann folgendes über die militä rischen Vorbereitungen der Alliierten in Saloniki melden: Das serbische Heer, von dem einzelne Teile die Waffen mit bulga rischen Vorhuten schon gekreuzt haben, wird mit seinen vier Divisionen auf 65000 Mann geschätzt. Seine Aufgabe ist, bie der Grenze entlang von den Bulgaren besetzten griechischen Dörfer zu säubern und angriffsweise gegen die befestgiten Stellungen der Bulgaren vorzugehen und deren Verbindung mit den in Albanien operierenden Oesterreichern nach Möglich keit zu unterbrechen. Vis jetzt sind achttausend Russen in Sa- loniki angekommen. Es werden aber nach den etwa fabelhaf ten Mitteilungen der „Patris" achtzigtausend erwartet. Sie sollen von Archangelsk nach Brest unterwegs sein, um durch Frankreich nach Marselle und auf französischen Transport dampfern nach Saloniki befördert zu werden. Die Zahl der requirierten Pferde und Maulesel beläufi sich auf ungefähr 80000 Italienischer Kriegschanplatz. Das harte Ringen bei Görz. 7-. v. Berlin, 17. August. Ueber das harte Ringen bei Görz meldet das „Berl. Tgbl." aus dem K. u. K. Kriegs- pressequartier: Leute, die noch in den letzten Tagen vor der Räumung des Görzer Brückenkopfes und der anschließenden Abschnitte die vordersten Stellungen (dort) der Kämpfenden Truppen besucht haben, schildern die damalige Lage der Ver teidiger als über alle Vorstellungen und Erfahrungen hinaus entsetzlich.- Die Feinde, die vierzehn Monatelang mit Gra natfeuer und Bajonettangriffen, keinen Erfolg gehabt haben, hatten sich doch, besonders in der letzten Zeit, so nahe an die längst zerschossenen und immer wieder zerschossenen Deckungen der Oesterreicher und Ungarn herangearbeitet, daß zuletzt in dem zerwühlten Erdreich die Graben der An greifer und Verteidiger fast in eins verschwammen. In ei ner Atmosphäre von Leichengestank, Feuer und Sonnenglut wurde unaufhörlich gekämpft und fortwährend wuchs drüben beim Feind die Zahl der Batterien und Bataillone. Jede Stunde, in der der Görzer Brückenkopf gehalten werden konnte, war ein glänzender Sieg. So ging es vierzehn Monate lang und doppelt so viel in der letzten Woche. Es war an der Front und in der Stadt schließlich ein Zustand eingetre ten, den Menschen mit menschlichem Organismus nicht mehr ertragen konnten. Es ist in und bei Gorz mehr als mensch liches geleistet worden. Ar Wichtigste. Der Rat zu D esden sprach sich für die Beibehaltung der sogn. Sommerzeit für alle Zukunft aus, und zwar für die Zeit vom 1. April bis 30. September. Der Reichskanzler lehnte eine völlige Aufhebung des Ver botes der Friedenserörterungen dem Reichsverband der deutschen Presse gegenüber ab. Erzherzog Karl Franz Joseph wurde zum Chef des Schü tzen-Regiments „Prinz Georg" Nr. >08 ernannt. Kaiser Franz Joseph vollendete gestern sein 86. Lebensjahr. Die Patronensabrik Polte in Magdeburg stiftete zugunsten der Nationalstiftuna für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen eine Million Mark. Die Mittelmächte unterzeichneten den Vertrag mit Rumä nien über die Lieferung von Braugerste. Oesterreichisch - ungarische Flieger unternahmen erfolgreiche Angriffe auf Venedig, Grado und Monfalcone. Kaiser Wilhelm verlieh dem sächsischen Kultusminister vr. Beck das Eiserne Kreuz 2. Klasse am weiß-schwar zen Bande. Zwischen der Wippach und Oppacchiasella sind fünf starke italienische Angriffe unter besonders schweren Verlusten für die Italiener zurückgeworfen worden. An der Tiroler Front sind italienische Unternehmnngen am Monte Piano und Civaron gescheitert. Vorgestern begannen die Unterhandlungen des schweizerischen Bundesrats und der deutschen Äeichsleitung über die gegenseitige Ein- und Ausfuhr. 13 französische Senatoren stellten den Antrag auf Rückbe orderung des nach der Front abgegangenen Jahrganges 1917 in die Heimatgarnisonen. Oertliche und sächsische Nachrichten. pulsniy. (Brotzusatzmarken.) Um einer irr tümlicher Auslegung der Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft Kamenz vom 9. ds. Mts., über oie „Abermalige vorübergehende Brotmarkenerhöhung" — "Puls nitzer Wochenblatt" vom 12. ds- Mts. — vorzubeugen, wird I der hiesigen Enwohnerschaft zur Kenntnis gebracht, daß nach Mitteilung dieser Behörde mit der Bekanntmachung nich eine Erhöhung der bisher gewährten Brotmarken be zweckt gewesen ist ; es hat vielmehr nur zum Ausdruck ge bracht werden sollen, daß die bisher gewährten 2 Zusatzmar ken bis zum 10. September ds Ihrs, weiter zu gewähren sind. Diese 2 Zusatzmarken sind den Berechtigten in Puls nitz bei der letzten Brotmarkenausgabe bereits ausgehändigt worden. Pulsnitz. (Das Wander-Missionsmuseum), das noch bis morgen, Sonntag, den 20. August im neuen Lehrerzimmer der Stadtschule (Schulanbau, mittlerer Wan delgang, Nr. 86) geöffnet ist, versetzt uns in das Arbeitsge biet des verdienten 1683 in Pulsnitz geborenen Heidenmis- stonars Bartholomäus Ziegenbalg, der als Erster unter den heidnischen Tamulen des fernen Indien segensreich wirkte. Vekanntlich hat neuerdings die englisch - indische Regierung die deutschen Missionare und Schwestern landesverwiesen und damit ihre gesegnete Arbeit schwer geschädigt und ge fährdet. Es wird in Zukunft reicher Mittel bedürfen, um das gestörte Werk weiterzusühren. Das Wandei-Misstons museum will nicht nur das Interesse für die Heidenmisston wacherhalten und in immer weiteren Kreisen wecken, sondern das Werk auch in bescheidenen Grenzen fördern Helsen. Zu dem Zwecke wird von Erwachsenen 10 Pf., von Kindern 5 Pf. Eintrittsgeld erhoben und der Schatz prientierender verkäuf licher Schriften den Besuchern angelegentlichst empfohlen. Die Ausstellung führt uns Volks- und Landschaftstypen, Götzen, Götzentempel und Prozesstonen, Schüler- und Schü lerinnenarbeiten der Misstons - Schulen, Wirtschafts- und Schmuckgegenstände, Waffen, Geräte und Werkzeuge der Völker des indischen und ostafrikanischen Misstonsgebiets anschaulich vor Augen. Der Äesuch dieser Sammlung sei allen Freunden unserer Heidenmisston bestens empfohlen. Besuchszeiten am Sonntag, dem letzten Ausstellungstage: vormittags V,11—12 Uhr, nachmittags 3—7 Uhr. Pulsnitz M. S. (Auszeichnung. Dem Kranken träger Arno Lehnert hier, von der Res.-Sanitäts.Komp. 1. der 23. Res.-Diviston im Westen wurde das Eiserne Kreuz il. Klasse verliehen. — (Für Gemüsehändler.) Wie uns von amt licher Seite mitgeteilt wird, hat der Gärtnerverein, e. G., zu Zittau jederzeit größere Mengen an Gemüse zur Verfügung. Gemüsehändler, welche Bedarf haben, seien daraufhingewie- sen, ihre Bestellungen unmittelbar bei genannter Genossen schaft zu bewirken. — (Warnung vor Butterpostsendungen aus dem Ausland.) Jeder, der Butter aus dem Aus land erhält, mutz sie nach den bestehenden gesetzlichen Be stimmungen bei der Zentral Einkaufsgesellschaft in Berlin anzumelden und nach erhaltener Anweisung abliefern. Aus diese Bestimmungen wird wiederholt hingewiesen, weil neuer dings ausländische Firmen versuchen, für Butterpostsendun- gen deutsche Einzelkäufer zu gewinnen, die natürlich vor der Absendung einen unerhörten Preis zahlen müssen und dann durch die Beschlagnahme ihr Geld verlieren. — (Warum dasPapier soteuergeworden i st), dieses Rätsel wird in etwas gelöst, wenn man lietzt, daß die Ammendorfer Papierfabrik, eine Aktiengesellschaft, trotz reichlicher Abschreibungen und gesetzlicher Rücklagen für die Kriegsgewinnsteuer, der nächsten Generalversammlung eine Dividende von 26 Prozent vorschlagen will!! Und diese Fabrik wird wohl nicht die einzige sein, die sich das leisten kann. Der deutsche Kriegs-Tagesbericht von heutebe sagt: Dresden, 19. August 1916, nachm. ^4 Uhr. Großes Hauptquartier, 19 August 1916. Amtlich wird gemeldet : Westlicher Kriegsschauplatz. Einer gewaltigen Krastanstrengung unserer verbünde ten Gegner haben unsere Truppen in opferfreudiger Aus dauer siegreich getrotzt. Fast zu gleicher Zeit setzten nach mittags nach den bis zur äußersten Heftigkeit gesteigerten Dorbereitungsfeuer englisch - französische Massen nörd lich der Somme auf der ungefähr 20 tzm breiten Front Ovil- lers—Fleury, sowie gegen unsere Stellungen im Chapitre- Walde zum Sturm an. Nördlich der Somme wütete der Kamps bis tief in die Nacht. An mehreren Stellen drang der Gegner in unsere vordersten Linien ein und wurde wieder geworfen. Beider seits des fest in unserer Hand gebliebenen Guillemont hält er genommene Grobenteile besetzt. Zwischen Guillemont und Maurepas haben wir nachts unsere vorgebogene Linie durch Befehl planmäßig etwas verkürzt. Mit ungeheueren Blutovfern Hal der Feind seine gescheiterten Anstrengungen bezahlt. Garde, rheinische, bayerische, sächsische und wüittembergische Truppen behaup teten unerschüttert ihre Stellungen. Rechts der Maas ist der wiederholte französische Ansturm nach teilweisen erbittertem Ringen unter schwersten Verlusten für den Angreifer gebrochen. Am Dorfe Fleury wurde der Kampf fortgesetzt. Im Ostteil des Chapitrewaldes wurden im Gegenstoß über 100 Gefangene gemacht. Im Bergwald wurden völlig zerschos sene vorgeschobene Gravenstücke dem Gegner überlassen. Oestlicher Kriegsschauplatz Front des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg: Das Gefecht westlich des Nobel-Sees wurde gestern fortgesetzt. Die angreifenden Russen sind restlos zurückge worfen; sie ließen an Gefangenen 3 Offiziere, 320 Mann, sowie 4 Maschinengewehre in unserer Hand. — Der Feind steigerte an vielen Stellen der Stochod-Front merklich sein Artilleriefeuer. Beiderseits von Rudka und Czerewiscoze sind örtliche Kämpfe im Gange — Bei Szelwow wurden schwächere russische Angriffe zum Scheitern gebracht. Bei Zwiniacze wurden die Truppen des Gegners geworfen. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl: Nördlich der Karpathen ist die Lage unverändert. Die Magura - Höhe nördlich des Capul ist von den verbündeten Truppen im Sturm genommen; 600 Gefangene wurden ein gebracht. Gegenangriffe wurden abgewiesen. Baskau-Kriegsschauplatz. Der Gegenangriff ist südlich und östlich von Florina fortschreitend Südwestlich des Toiransees wieder holten sich mit Unterbrechung die Gefechte an den bulgari schen Vorstellungen Oestlich der Struma ist der Drundi- Balkan (Sarlija-Planina) überschritten. I (W. T.-B ) Oberste Heere sleitung.