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pulMtzerwochenblaN VMS-WyeW W WM KI fMlpkMk! W. U MtS 8IM ses MUMM MSMMS ms ses Maates;il MW Nr. 88 68. Jahrgang zeitraubender und tabellarischer Satz nach So» sonderem Tarif. — Erfüllungsort ist PuIsnU. Sonnabend, 22. Juli 1916 Abonnement: Monatlich 48 Pf., vierteljährlich Mark 1.30 bei freier Zustellung ins Haus, durch Ae Post bezogen Mack 1.41. Mit .Illustriertem Sonntagsblatt'. .Aus der Waldwirtschaft", ^of- Garten- und Hauswirt- Mast' und .Mode für Alle' kMk.-M.: WMMN MM Inserate für denselben Tag find bis vormittag» 10 Uhr aufzugeben. Die fünf mal gespülte» Zelle oder deren Raum 18 Pf., Lokalpreis 12 M, Reklame 80 Pf. Bei Wiederholungen Rabatt. MsbM sii- Sm amHMKWK WM Wruck und Verlag von E. L. Försters Erbe« (Inh. I. W. Michr). A SefchSstsstelle: Pulsni», Bimnarckpiat Nr. 2S8. Dvnmtwortlicher Redakteur I. W. Mohr st» PulsWH Amtliche Bekanntmachungen befinden fich auch auf der Beilage. Amtlicher Teil. Nachstehend wird die Verordnung des Stellvertreters des Reichskanzlers über vorläufige Massnahmen zur Regelung des Verkehrs mit Gemüse und Obst vom 15. Juli 1916 — Reichsgesetzblatt S. 744 — zur öffentlichen Kenntnis gebracht: Verordnung über vorlänfige Maßnahmen zur Regelung des Verkehrs mit Gemüse und Obst. Vom 18. Juli 1916. Auf Grund der Verordnung über Kriegsmaßnahmen zur Sicherung der Volksernährung vom 22. Mai 1916 (Reichs-Gesetzbl. S. 401) wird verordnet: 8 1. Bis zum 1. August 1916 ist das Dörren von Gemüse und die Herstellung von Sauerkraut verboten. Dies gilt nicht für die Verarbeitung im eigenen Haushalt zum eigenen Verbrauche. 8 2. Bis auf weiteres dürfen Kaufverträge über Pflaumen die ganz oder teilweise erst nach dem 1. August 1916 zu erfüllen sind und Kaufverträge über anderer Obst sowie über Gemüse, einschließlich Zwiebeln, die ganz oder teilweise erst nach dem 15. August 1916 zu erfüllen sind, nicht abgeschlossen werden. Das gleiche gilt für andere Verträge, die den Erwerb von Gemüse oder Obst zum Gegenstände haben. 8 3. Alle vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung abgeschlossenen Verträge über den Erwerb von Gemüse und Obst, sowie über den Erwerb von Dörrgemüse, die ganz oder teilweise erst nach dem 15. August 1916 zu erfüllen sind, sind bis zum 25. Juli 1916 der Reichsstelle für Gemüse und Obst anzuzeigen. Dabei sind die Namen und der Wohnort der Vertragschließenden, der Gegenstand des Vertrags sowie die vereinbarte Menge und der vereinbarte Preis anzugeben. 8 4. Ausnahmen von den Vorschriften im 8 1 können die Landeszentralbehörden oder die von ihnen bestimmten Behörden in dringenden Fällen zulassen. Ausnahmen von dem Verbote des 8 2 kann die Reichsstelle für Gemüse und Obst zulassen. 8 6. Mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen wird bestraft, I. wer der Vorschrift im § 1 zuwider Gemüse verarbeitet; 2. wer der Vorschrift im 8 2 zuwider Verträge über Gemüse oder Obst abschließt; 3. wer die im 8 3 vorgeschriebene Anzeige nicht innerhalb der gesetzten Frist erstattet oder wi'sent- lich unrichtige oder unvollständige Angaben macht. 8 6. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 15. Juli 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers, vr. Helfferich. Im Anschluß hieran wird bestimmt: I. Von den in 8 3 angeordneten Anzeigen an die Reichsstelle für Gemüse und Obst ist dem Kommunalverband zur Weitergabe an das Ministerium des Innern gleichzeitig eine Abschrift einzusenden. II. Die Befugnis, in dringenden Fällen gemäß 8 4 Ausnahmen von den Vorschriften in 8 1 zuzulassen, wird den Amtshauptmannschasten und Stadträten der bsffrksfreien Städte für ihren Bezirk übertragen. Werden solche Ausnahmen von einem Kommunalverbande oder von einer Gemeinde nachgesucht, so behält das Ministerium des Innern die Bewilligung sich selbst vor. Ausnahmen dürfen nur in ganz dringenden Fällen zugelassen werden, z. B wenn das zur Verarbeitung bestimmte Gemüse nicht in den Verbrauch als Frischgemüse übergeführt werden kann und ohne die Verarbeitung der Gefahr des Verderbens ausgesetzt ist. Jedenfalls ist davon auszugehen, daß Frühgemüse nicht verarbeitet, sondern dem sofortigen Verbrauche zu geführt werden soll. Fabriken, die Ausnahmen zur Erfüllung von Heeresaufträgen beantragen, ist in der Regel die Beibringung einer Bescheinigung darüber aufzuerlegen, daß es sich um einen un aufschiebbaren Bedarf des Heeres oder der Marine handelt. lieber bewilligte Ausnahmen ist unverzüglich dem Ministerium des Innern Anzeige zu erstatten. Dresden, am 19. Juli 1916. Ministerium des Inner«. l>NM7-8E Aktienkapital unZ Reserven: Mark 68 700 000 — dlieäerlsssuvxen im Königreich Sachsen: Dresden, I.ejprig, Okemnitr, ^ue, kibenstock, Kamen?, bommatrseb Meissen, Oederan, ?irna, stiess, Sebnitr, Stollberg, Kursen. Z6Z6N tLZIieks VsrkÜAUNA oäsr — mit XünäiZuliAsLri st. An de« Kriegs-SAiiMzen. Sie Mli-en Tagesierichte. Dresden den 19. Juli 1916, nachm. >/-5 Uhr Großes Hauptquartier, 21. Juli 1916 Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Der gestern gemeldete englische Angriff in der Gegend von Fromelle am 19. Juli ist, wie sich her ausgestellt hak, von zwei starken Divisionen geführt worden. Die tapfere bayrische Division, auf deren einen Frontabschnitt er stieß, zählte mehr als 2000 Leichen des Feindes im Vorge- lände und brachte 481 Gefangene, darunter 10 Offiziere ein und erbeutete 16 Maschinengewehre. Aus beiden Ufern der Somme holte der Feind gestern, wie erwartet wurde zu einem Hauptschlag aus Er ist gescheitert. Der Angriff wurde nach kräftiger Vorbereitung aus einer Front von etwa 40 Kilometer von südlich Pozieres bis westlich Vermandovillers unter zahlrei chen Wellen angesetzt. Mehr als 17 Divisionen mit über 200 000 Mann nahmen daran teil. Das kärgliche Ergeb nis für den Gegner ist daß die erste Linie einer deutschen Division in etwa 3 Kilometer Breite südlich von Harde court aus den vordersten in den 800 m dahinterliegenden nächsten Graben gedrückt wurde und daß feindliche Abtei- ungen in das vorspringende Wäldchen nordwestlich Der- mandooillers eindrangen. Ausder gesamten übrigen Front zer schellten die weiteren Anläufe an der todesmutigen Pflicht treue unserer Truppen unter außerordentlichen Verlusten für den Feind. Auch der im Grabenkriege überraschende Ein satz englischer Reiterei zu Pferde konnte daran nichts ändern. Es sind bisher 17 Offiziere und rund 1200 Mann gefangen ge nommen worden. Von der übrigen Front sind Ereignisse oo!? besonderer Bedeutung nicht zu berichten. Die Artillerie- un" Minenwerfertätigkeit war südlich des Kanals von La BaM^ und nordwestlich von Lens, sowie in den Argonnen und bei' derseits der Maas zeitweise gesteigert. NördlichvonVen-Dressesim Aisne-Gebiet) gingen kleine französische Abteilungen nach ergebnisloser Sprengung vor und wurden abgewiesen. Der Trichter wurde von uns besetzt. Ein im Luftkampf abgeschossenes feindliches Flugzeug liegt zertrümmert südlich von Pozieres. Ein an deres ist noröstlich von Bapaume in unsere Hände gefallen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg Südöstlich von Riga raffte sich der Feind nur zu einem schwächlichen Angriffsversuche auf, der im Keim erstickt wurde, Russische Versuche beiderseits von Friedrichs- stadt über die Düna zu setzen wurden verhindert. Nördlich von Dweten hat eine kleine Abteilung das Westuser erreicht. Nordöstlich von Smorgon sind vorgeschobene Feldwachen über legenen feindlichen Angriffen ausgewichen. Heeresgruppe des Generalfeld marschalls Prinz Leopold von Bayern: Die Lage ist unverändert. Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Nachdem zwischen Werben undKorsow russische Angriffe zum Stehen gebracht waren wurde der nach Werben vorspringende S ogen vor zu erwartenden umfassen den Angriffen zurückgenomwen. Heeresgruppe des Generals Grafen v. Bothmer. Abgesehen von kleinen Vorfeldkämpfen keine Ereig- nisse. Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Von englisch-französischer Seitewerden in leicht zudurch schauender Absicht die merkwürdigsten Fabeln über deutsche Verluste im Sommegebiet zu verbreiten gesucht. So wird von Poldhu in alle Welt gefunkt, aus einem gefundenen Schriftstück ginge hervor, daß ein Bataillon des 119. Reserve- Regiments an seinem Bestände von 1100 Mann 960 verlor, während zwei andere Bataillone desselben Regiments mehr als die Hälfte ihres Efektio-Bestandes einbüßten. Zur Kennzeichnung solcher Anstrengungen und zur Beruhigung der schwäbischen Heimat des Regiments wird bemerkt, daß sein Gesamtoerlust in den letzten Wochen bis gestern glück licherweise wenig über 500 Mann, also etwa V« der eng lischen Angaben, beträgt; so beklagenswert auch dies an sich chon ist. (W.T.-B.) ObersteHeeresleitung. Friedliche Schwarzwaldorte von französischen Fliegern überfallen. Grofzes Hauptquartier, 20. Juli. (W. T B. Amtlich.) In der Nacht vom 17. zum 18. Juli hat ein erneuter fran zösischer Fliegerangriff auf eine offene deutsche Stadt statt gefunden. Das Ziel war die kleine Schwarzwaldortschaft Kandern, in der eine Frau mit ihren 4 Kindern getötet wurde. Nach den heutigen ergänzenden Nachrichten sind auch die Schwarzwoldortschaften Holzen und Mappach angegriffen worden. An beiden Orten entstand aber nur unbedeutender Sachschaden. Die drei Ortschaften liegen, wie alle jenseits des Rheines von unseren Gegnern gewählten Ziele, außer halb des Oberationsgebietes und sind ohne jede militärische Bedeutung. Wien, 21. Juli. (n.O-ll.) Amtlich wird oerlautbart- Russischer Kriegsschauplatz Auf der Höhe von Capul in der Bukowina wurden neuerlich russische Vorstöße abgeschlagen. Die Höhen nörd lich des Krisloppasses sind gesäubert. Der Kampf bei Tatarow dauert fort Bei Jamna, südlich von Delatyn, brachen mehrere russische Angriffe zusammen. Im Winkel der Lipa griff der Feind nach mehrtägiger Artillerievor bereitung an. Sein Vorstoß nach Werben wurde aufge fangen, doch nahmen wir unsere vorspringende Stellung vor neuerlich drohender Umfassung in der Gegend von Beresteczko zurück. Weiter nördlich keine Aenderung der Lage.