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Nr. 91. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 3. August 1916. Seite 2. Werkes Thiaumont, als auch am östlichen Wege von Daux nach Souvill«, wo es gelang, die Bergnase nordöstlich der Feste Souville zu gewinnen und den Feind im Bergwalde und Laufeewäldchen wesentlich zurückzudrängen. Letzterer Erfolg ist von umso größerer Bedeutung, als durch die Er stürmung der dortigen französischen Stellungen zugleich die so außerordentlich wichtige Tavanneschlucht von den Deutschen beherrscht wird. Alle Versuche der Franzosen zur Wieder gewinnung der verlorenen Stellungen im Bergwalde waren erfolglos. Die äußerst heftigen Gegenangriffe wurden sämt lich blmigst abgewiesen; sie beweisen indes, welch' große tak tische Bedeutung auch die Franzosen dem Besitze dieses wich tigen Geländeabschnittes beimessen. Durch diesen neuen, schönen Erfolg der tapferen deutschen Truppen ist die deutsche Offensive vor Verdun am einen erheblichen Schritt voran gekommen. Zugleich beweist dieser Erfolg der Deutschen, daß die nun schon über 5 Wochen anhaltende Offensive der Eng länder und Franzosen an der Somme nicht einmal die Ent lastung der schwer leidenden französischen Truppen bei Ver dun bisher har erreichen können. Zum Angriff unserer Marineluftschiffe auf England. Berlin, 4. August. In Ergänzung der amtlichen Meldungen über den Angriff unserer Marineluftschiffe aus England am 2. und 3. August erfahren wir noch nachträg lich nachstehende Einzelheiten: In Harwich wurden in zweimaligem Angriff die im Hasen liegenden Seestreitkräfte, ferner die Werft und Bahnanlagen ausgiebig mit Bomben belegt. In der Grafschaft Norfolk wurden die Industriean lagen und Scheinwerserbatterien von Norwich und Windor ton erfolgreich angegriffen. Ferner galt der Angriff aus Lo- wesstost, in dessen Nähe eine größere Fabrikanlage infolge des Bombenwurfes unter immer neu ausbrechenden Feuer erscheinungen in Brand gesetzt wurde. Ueber die feindliche Gegenwirkung ist zu bemerken, daß auf den Hinmarsch ein über Hooden plötzlich aus der Wolkenschicht heraustretendes feindliches Wasserflugzeug dreimal eins unserer Marinelust schiffe anzugreisen versuchte. Das feindliche Flugzeug wurde jedoch jedesmal durch Maschinengewehrseuer zum Abdrehen veranlaßt und verschwand dann in westlicher Richtung. Auch vor Äsarmouth traf eins unserer Luftschiffe auf einen engli schen Wasserflieger, der ebenfalls in die Lust geschlagen wurde, Bo« -er Ostfront Die Schlacht am Stochod. 1°. v. Rotterdam, 3. August. Der bekannte englische Zeitungsberichterstatter Stanley Washburne berichtet eus dem russischen Hauptquartier hinter der Stochod-Front: Der Feind zieht vor Kowel starke Truppenmassen zusammen und es entwickelt sich hier die heftigste Schlacht von der ganzen Kampfhandlung an der Ostfront. Die Deutschen fechten wie Däemonen und weigern sich, sich zu ergeben, wenn Abtei lungen von ihnen in den Schützengräben abgeschnitten wer den. Sie fallen lieber bis zum letzten Mann. Nachrichten aus Brody. 1°. v. Lemberg, 3. August. „Kuryer Lwowski" mel det: Flüchtlinge berichten, daß Brody seit Dienstag früh schwere Augenblicke durchlebte. Das Trommelfeuer dauerte Tag und Nacht an. Bei der Nähe der Kampffront war deutlich Gewehrfeuer vernehmbar Auch die Stadt wurde von Schrapnells getroffen Unweit des Rathauses fiel ein Schrapnell ein und riß in den Stratzengrund einen tiefen Trichter, wobei auch das Gebäude einigen Schaden nahm. Die feindlichen Flugzeuge warfen auf die Stadt Bomben ab, doch wurden nur einige Gebäude beschädigt. Mittwoch nachts stand ein Evakuierungszug bereit und viele Perso nen verließen die Stadt Der Zweck der russischen Offensive. Bukarest, 4. August. General Crainiceanu fit reibt an leitender Stelle im „Universul", der Zweck der russischen Offensive sei keine Gebietserweiterung,sondern die Schwächung der Widerstandskraft der Zentralmächte. Daraus erkläre sich Brussilows Bestreben viel Gefangene zu machen und große blutige Verluste dem Gegner zu verursachen. Crainiceanu würbe es für einen großen Fehler halten, wenn Brussilow die Offensive nach Ungarn weiter lenkte Die Entfcheidung kann nach seiner Meinung nur in Galizien und in Polen fallen. Türkischer Krieg. Der türkische Vormarsch zum Suezkanal. N v Haag, 4. August. Die „Daily Mail" vom Dienstag meldet aus Romani am Suezkanal vom Sonnabend: Der türkische Vormarsch links der alten Karawanenstratze El Arisch nach Kartana am Suezkanal ist so weit gegangen, als es irgendwie konnte Der Feind hat sich verstärkt und ist von einer Linie westlich von Ogratina, wo er sich einge graben hatte, etwa bis 8 oder 9 Meilen Entfernung von Romani, ungefähr 3 Meilen vom Rande der Oase Katia, gelangt. Die türkischen Vorposten machen gelegendliche Vorstöße und versuchen, unter der leichten Kavallerie der Australier, die sich übrigens ausgezeichnet bewährt, Gefan gene zu machen. Die Türken bewegten sich aus der Front von etwa zehn Meilen äußerst vorsichtig vorwärts. Gestern überraschte unsere berittene Artillerie einen starken Truppen teil mit plötzlichem Schnellfeuer und zerstreute ihre Kavalle rie und Kamelreiter mit beträchtlichen Verlusten. Etwa 12000 Mann haben diesen Vormarsch unternommen und sie können sich nun von dem Zustand unserer Verteidigung überzeugen. Bis zu einem gewissen Punkte konnten die Türken ihren Vormarsch sehr gut bewerkstelligen; sie mar schierten bei Nacht und rasteten bei Tage unter Palmengrup pen in Schatten, wo unsere Flieger sie nur schwer entdecken konnten. Bei ihrer Ankunft nahe bei Ogratina gruben sie sich rasch ein, wobei ihnen Arbeiter-Kompagnien, die sie mit gebracht hatten, behilflich waren. Ser Krieg zur 6ce. U-Boot-Beute. p. v. London, 3. August. Lloyds Bureau meldet Tynemouth: Die vier britischen Schiffe „Titania", „Rhode- sia", „Helvetia" und „Braconask" sind von einem deutschen Unterfeeboot in der Nordsee versenkt worden. Die Beman nung ist gerettet. Neuer Flugzeugangriff auf Arensburg. Amtlich, 3 August. Mehrere deutsche Wasserflugzeuge haben am 2. August früh erneut die russische Fliegerstation Arensburq angegriffen und mehrere Treffer m den dortigen Anlagen erzielt. Die zur Abwehr aufgestiegenen russischen Kampfflugzeuge wurden abgedrängt. Unsere Flugzeuge sind unversehrt zurückgekehrt. Die Todesstunde der Helden des „L. 19". 'Kopenhagen, 3. August. „Berlingske Tidende" meldet aus Göteborg: Ein Fischer aus Marsstrand fand im Skagerrak eine Flasche, die den letzten Bericht des Komman danten Löwe von dem am 2. Februar 1916 in der Nordsee verunglückten Luftschiff „L 19" enthält. Der Bericht, der an Korvettenkapitän Strasser gerichtet ist, lautet: „Mit 18 Mann aus der Plattform von „L. 19". Unter 3 Grad östlicher Länge schwimmt die Hülle ohne Gondel. Ich versuche einen letzten Bericht zu erstatten. Dreimal Motorhavarie. Leichter Gegenwind aus dem Rückwege verzögerte die Reise und führte mich im Nebel nach Holland, wo wir aus Gewehren beschossen wurden. Drei Motoren versagten gleichzeitig und machten unsere Stellung schwierig. Nachmittags ungefähr 1 Uhr ist unsere letzte Stunde angebrochen. Löwe" Die Flasche, eine gewöhnliche Bierflasche, enthielt ferner einige Postquittungen und außerdem 15 letzte Kartengrütze der Be satzung an ihre Angehörigen. Löwe schreibt an seine Gattin: „Die letzte Stunde auf der Plattform. Mit Leutnant Lange denke ich an Dich. Vergib mir alles Erziehe unser Kind." Obermaschinist Flade schreibt: „Meine einziggeliebte Martha und Kinder! Jetzt ist also der Augenblick gekommen, wo ich mein Leben lassen mutz. Aus hoher See, aus Bruch stücken unseres Luftschiffes, sende ich Dir die letzten Grütze. Es muß aber so sein. Grüße auch die Eltern und Ge schwister. Die letzten herzlichen Grütze und Küsse von Dei nem Mann." — In einem anderen Schreiben heißt es: „11 Uhr vormittags, 2. Februar 16. Wir leben alle noch, haben aber nichts zu essen Früh war hier ein Fischdamp- ser, ein Engländer. Er wollte uns jedoch nicht retten. Er hieß „King Stephan" und war aus Grimsby. Wir sinken. Der Sturm nimmt zu. Euer an Euch noch im Himmel denkender Hans. Um 11'/, Uhr hatten wir ein gemeinsa mes Gebet, dann nahmen wir voneinander Abschied" — Der gesamte Fund in der Flaschenpost ist dem deutschen Konsul in Göteborg übergeben worden. Die gebesserte Kriegslage. Man kann nicht anders sagen, als daß die Kriegs- lche sich nach den neuesten Berichten aus West und Ost zu unseren Gunsten verändert hat, wenn dies auch aus der Karte nicht augenfällig hervortreten sollte. In dem schweren An sturm, den unsere Feinde nunmehr seit Wochen gegen unsere feldgrauen Wälle führen, ist jeder feindliche Versuch, Fort schritte zu machen, ein bedeutender Erfolg für unsere in der Minderheit kämpfenden Tapferen, selbst wenn wir ganz ab- sehcn, daß jeder mißglückte Versuch auf die Energie des Feindes in demselben Matze ^beeinträchtigend wirken muß, indem er auf die mutige Stimmung unserer Leute belebend wirken wird. Nicht, daß unsere Kämpfer zur Beflügelung ihres Mutes kleiner oder großer Erfolge bedürften. Sie sind deuts ches Material, auf das auch ein eigener Mißerfolg kei nen sonderlich beeinträchtigenden Einfluß ausüben würde. Aber immerh n stärkt der Mißerfolg des Feindes das eigene stolze Kraftgefühl. Dar WWW. Das Verbot der Versütterung von Kartoffeln ist durch An ordnung des Kriegsernährungsamtes aufgehoben worden. In Ostafrika erlitten die Portugiesen ernste Schlappen durch die deutschen Kolonialtruppen. Nach einer Meldung des Korrespondenten der „Neuen Zü richer Zeitung" im Haag, haben die Gesamtkriegskosten Englands bisher den Betrag von 70 800 000 000 Franks erreicht. Nach den „Daily News" ist die unverzügliche Einstellung von mindestens 25000 neuen englischen Krankenpfleger innen notwendig Joffre und der englische Oberkommandierende Haig sind an der Verdunsront eingetroffen. Ein dauernder Kriegsrat in London ist unter Leitung Lloyd Georges eingesetzt worden. Das russische Oberkommando in der Bukowina verbot der Bevölkerung bei strengster Strafe das Lesen rumäni scher Zeitungen Mehrere unserer Wasserflugzeuge haben vorgestern früh er neut die russische Flugstation Arensburg angegriffen und mehrere Treffer in den dortigen Anlagen erzielt. Auf den Höhen südwestlich Paneveggio sind wieder zwei italienische Bataillone unter den schwersten Verlusten zu rückgeschlagen worden. Sir Roger Casement ist gestern vormittag hingerichtet worden. Südlich der Bahn Sarny—Kowel wurde ein starker rusfi- fcher Angriff zurückgewiesen. Bei Zalosce griffen die Russen die österreichisch-ungarischen Stellungen an, wurden aber zurückgeschlagen. Aus einem englischen Geheimbefehl geht hervor, daß die englische Regierung die holländischen Schiffe auch ohne Verdachtsgründe beschlagnahmen ließ Deutsche Schiffe wurden seir Kriegsbeginn in englischen Hä sen 144, in französischen 12, in russischen 30, in italieni schen 59 und in portugiesischen 71 beschlagnahmt. Die Verhandlungen zwischen Rumänien und dem Vieroer band sind noch nicht zum Abschluß gelangt; vorläufig bleibt Rumänien neutral. Der preußische Minister des Innern hat die Behörden auf die außerordentliche Wichtigkeit einer schnellen und zu verlässigen Bergung der Ente aufmerksam gemacht. Der nächste deutsch-englische Verwundeten Austausch wird am 7. und 8. August stattfinden. Sonntagsgedanken. Heute vor 2 Jahren hat unser Kaiser das denkwürdige Wort gesprochen: „Noch nie ward Deutschland überwunden, wenn es einig war". In diesem Worte liegt eine starke Zu versicht und eine ernste Mahnung. Unser Kaiser hat an die Unüberwindlichkeit Deutschlands geglaubt, er Hal auf die Einig keit Deutschlands gehofft und die einzelnen Stämme nicht nur, sondern das ganze Volk einig sehen wollen. Der Krieg hat auch wirklich manches Band wieder fester geknüpft und unsere Feinde hatten damit nicht gerechnet, daß Deutschland einig wurde, hatten auch mit den Bundesgenossen Deutschlands nicht gerechnet, am allerwenigsten mit dem, der uns die Treue gehalten, und ohne den die teuflischen Pläne unserer Feinde längst zur Ausführung gekommen wären. Es hat sich in diesen 2 Kriegs jahren aufs neue gezeigt: Noch nie ward Deutschland oder überhaupt ein Volk überwunden, wenn es mit seinem Gott einig war. Der hat sich bei allem Schweren doch wunderbar zu unserm Volk bekannt, und viele haben ihn wiedergefunden, die sich von ihm getrennt hatten. Schließlich werden doch un sere Feinde kleinlaut, wenn sie sehen: Gott ist mit den Deut schen. Ja, diesen Bundesgenossen können keine Versprechungen, keine Gewaltmittel irre machen, solange unser Volk den Bund mit ihm hält. Und doch kann man die betrübliche Erfahrung machen, daß viele noch immer mit Gott nicht einig sind oder das Bündnis mit ihm wieder gelockert haben. Und wo man an Gottes Treue irre geworden ist, da ist auch keine Treue unter einander zu finden, und man macht ja genug traurige Erfahrungen, wie schlimm es um die Einigkeit bestellt ist, wie wenig die zusammenstehen, die gemeinsames Schicksal, gemein sames Leid, aber auch gemeinsame Erfahrung von Gottes Gnade zusammengeführt haben sollte. Darum an der Schwelle des 3. Kriegsjahres die ernste Mahnung: „Lasset uns einig sein unter einander, einig mit unserm Gott, und dann gebe Gott, daß das 3. Kriegsjahr ein Friedensjahr werde und die Feinde cinsehen müssen: Die Deutschen sind unüberwindlich. Gott woll uns hoch beglücken Mit Lieb und Treue schmücken Den Fürsten und das Land Auf daß der Zwietracht Sünde Fern sei und uns umwinde Des goldnen Friedens Himmelsband! kl. i. O. Oertliche und sächsische Nachrichten. Pulsnitz. (Keine Magerqänse.) Der hiesige Stadtrat ist leider nicht in der Lage Magergänse wie an gekündigt vermitteln zu können, da die im Verein mit dem Stadtrat zu Kamenz eingereichten Bestellungen erfolglos ge blieben find. Die Bistellungen sind zwar entsprechend der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 2. Juli 1916 erfolgt, es werden aber laut amtlicher Mittei lung entgegen der in der Ministerialverordnung gegebenen Aufforderung die polnischen Gänse nur an bestimmte vom preußischen Herrn Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten besonders bezeichneten Großstädten abgegeben. — (Amtlich) Durch Anordnung des Kciegsernäh- rungsamtes vom 2. August ist das bisher bestehende Verbot der Versütterung von Kartoffeln ausgehoben worden. -- (R e i s e b r ot m a rk e n.) Die Württembergische Landesversorgungsstelle für das Königreich Württemberg bat bestimmt, daß an versorguttgsberechtigte Angehörige Württembergs, die in einem der Vertragsstaaten (Hohen- zollern, Bayern, Baden, Elsaß-Lothringen, Hessen, Sach sen) vorübergehenden Aufenthalt nehinen, gleichviel wie lange dieser Aufenthalt dauern soll, keine Brotkarten - Ab meldescheine auszustelbn find, vielmehr verbleiöeri dj-se Per sonen in der Versorgung durch ihren heimatlichen Kommunal verband, müssen sich also ihre württemberqischen Gastmarken während der ganzen Dauer der Abwesenheit nachschicken lassen. Ebenso dürfen an-Angehörige der Vertragsstaaten, die sich vorübergehend in Württemberg aufhalten, ohne Rück sicht auf die Dauer des Aufenthalts, württembergische Brot karten 0v?r -Marken auch gegen Abmeldeschein nicht verab folgt werden, ffe erhalten vielmehr Brot nur gegen Abgabe ihrer heimischen Reise- oder Landesbrotmarken. — -vt.). (Kriegskinderspende deutscher. Frauen.) Die am 20. September 1915 von der Frau Kronprinzessin ins Leben gerufene Kriegskinderspende be steht jetzt fast ein Jahr, sodaß sich somit ein Ueberblick über die gesamte Tätigkeit sowie über dis gewaltigen Anforde rungen, welche an diese Geldsammlung gestellt werden, ge winnen läßt. Es gehen täglich bei dec Geschäftsstelle, Ber lin W. 62, Wichmännstraße 20, 1200 bis 1300 Gesuche ein, also über 450000 jährlich. Hieraus ist ersichtlich, daß es ganz ausgeschlossen ist, auch nur annähernd alle Eingaben zu berücksichtigen. Die zur Zeit gültigen Grundsätze für die Bewilligung der Kriegskinderspende an die Bittstellerinnen sind: 1 Das Kind muß nach dem i9. September 1915 ge boren sein, 2. Der Ehemann mutz zur Zeit der Geburt im Heeresdienst gewesen sein, 3. Der Ehemann darf nicht über 20 Mk. Löhnung monatlich beziehen, 4 Die Gesuche müssen innerha b 3 Monaten nach der Geburt cingereicht werden, 5. Die Mutter muß durch besondere Umstände in außer ordentliche Notlage geraden sein und darf außer Kriegsun- terstützunq und Wochenhilfe keine anderen Einnahmen oder Vorteile haben, als da sind: -) freie Wohnung, d) freie Le bensmittel, c) freie Feuerung, P freier Garten, e) freies Ackerland, oder sonstige Vorteile haben. Das Gesuch mutz Dkl iMiW RiicP-TlWsbrlW von heute besag?: Dresden, 5. August 1916, nachm. °/«3 Uhr. Großes Hauptquartier, 5 August 1916. Amtlich wird gemeldet : Westlicher Kriegsschauplatz. Wie nachträglich bekannt wird, haben sich die gestern berichteten Kämpfe nördlich der Somme auf breiter Front und gegen starke englische Kräfte abgespielt. Sie dauerten tagsüber noch an. Die im Abschnitte von nördlich Ovillers bis zum Foureaux-Walde vorbrechenden Engländer sind un ter großen Verlusten für sie an einzelnen Stellen nach hart näckigem Nahkampf, zurückgewiesen. Neue Kämpfe sind heute bei Pozieres im Gange. Ein französischer Teiloorftoß wurde nachmittag südlich von Maurepas abgeschlagen. Im Aisne-Gebiet machte der Feind zahlreiche Patrouillenunternehmungen, die erfolglos blieben Rechts der Maas wurden bei unseren gestrigen Gegenangriffen im Abschnitte von Fleury 468 Gefangene von vier verschiedenen Divisionen eingebracht. In der Ge gend des Werkes Thiaumont entwickelten sich von neuem er bitterte Kämpfe. Im Sommegebiet wurden zwei feindliche Dop peldecker im Luftkampse abgeschossen. Oeftlicher Kriegsschauplatz Front des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg: Uebergangsversuche der Russen an der Düna bei Dwe- ten wurden vereitelt. DieZahl der bei Rudca-Mirynska eingebrachten Gefangenen ist auf 56i gestiegen. AmSereth nordwestlich von Zalosce wurden mehr fach feindliche Angriffe abgewiesen. Bei Ratyscze über den Sereth vorgedrungene russische Abteilungen mußten einem Gegenstoß wieder weichen. Bei Miedcygory und Czysto- pady hält sich der Gegner noch auf dem Südufer. Front des Feldmarschall-Leutnant ErzherzogKarl: In den erfolgreichen Karpathenkämpsen wurden bisher 325 Russen gefangen genommen und 2 Geschütze erbeutet. Balkan-Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. (W. T.-B.) Oberste Heeresleitung.