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Pulsnitzer Wochenblatt : 01.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840935979-191606011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840935979-19160601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840935979-19160601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Wochenblatt
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-06
- Tag 1916-06-01
-
Monat
1916-06
-
Jahr
1916
- Titel
- Pulsnitzer Wochenblatt : 01.06.1916
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Nr. 66. Pulsnitzer Wochenblatt — Mittwoch, den 31. Mar 1916. Seite 2. Strom von Verstärkungen ins Feuer führen." Nach einer Genfer Meldung des ,B T." erklärte das französische Haupt quartier, daß die Offensive des Befehlshabers vor Verdun, des Generals Nivelle am rechten Maasuser als abgeschlossen zu betrachten ist und schleunigste Desensivvorbereitungen aus beiden Maasusern ein Gebot der Notwendigkeit sind. Die direkte Veranlassung zu dieser Veränderung des Gesamtpla nes Nivelles bot die heftigste artilleristische Wirksamkeit der Deutschen gegen die französischen Stellungen in der Nähe der Höhe 304 und vor Douaumont. Der „Temps" faßt die seit achtundvierzig Stunden an der gesamten Front vor Verdun von den Franzosen erlittenen Geländeverluste zusammen und gesteht zu, daß Abteilungen Nivelles besonders beim Rück zug vor Douaumont und Cumieres eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Offizieren und Mannschaften auf dem Schlacht- selde ließen. Das Blatt wirst schließlich die Frage auf, ob die französische Heeresleitung nicht einen Ausweg finden könne, um der so schwer heimgesuch'.en Armee die Erneuer ung wlcyer Opfer zu ersparen. Die Erklärung des „Temps", daß die bisherigen Verduner Verteidigungsmethoden lieber heute als morgen auszugeben seien, um dem französisch-brti- schen Aktionsvermögen neue Möglichkeiten zu eröffnen, ent spricht vollkommen der in den parlamentarischen Heeresaus schüssen und anderen großen Kommissionen vorherrschenden Auffassung. M der Msllt. Vermehrte russische Kampftätigkett. Bertin, 36. Ma'. Dem „Berliner Tageblatt" wird aus dem K. u. K. Kriegspressequartier gemeldet: An der südrussischen Front mehren sich in den letzten Tagen die An Zeichen einer regeren feindlichen Tätigkeit. Russische Auf- klärungspatrouillcn entwickeln viel Eiser; die feindliche Ar tillerie hat ihr Feuer in einzelnen Abschnitten vermehrt. Stellenweise kam es zu Vorpostengcsechten, besonders in Wolhynien und an der beßarabischen Front Minenkämpfe kommen häufig vor und überdies versuchten die feindlichen Sappeure die Aushebung von Annäherungsgräben. Die russischen Vorbereitungen wurden von den K. u. K. Truppen hauptsächlich durch Artillerieseuer vereitelt. Italienischer Kriegsschauplatz. Die bisherigen Erfolge an der Tiroler Front. rr. Berlin, 31. Mai. Der Kriegsberichterstatter Lennhof meldet der „Voss. Ztg." aus dem K. K. Kriegs pressequartier unterm 30. Mai: Im Verlaufe von zwei Wochen hat unsere Offensive gegen die erste italienische Ver teidigungslinie in Oberitalien den beabsichtigten Erfolg ge zeitigt Die Verbindung zwischen Arsiero und Asiago ist gestört, die stärksten Forts und Panzerwerke des feindlichen Sperrsystems sind bezwungen, die Italiener in dieser Gegend vom vaterländischen Boden verjagt und über 250 Quadrat kilometer feindlichen Gebietes besetzt; mehr als 300 Geschütze und über 30 000 Gefangene, ganze Straßensysteme und ein Stück Eisenbahn sind in unserer Hand Die Italiener leiste ten zwar auf der ganzen Front energischen Widerstand, doch konnten ihre starken und äußerst kostspieligen Befestigungen sich gegen den Angriff unserer Streitkräfte nicht behaupten Jeder Tag der Offensive brachte Kunde von der Erstürmung eines neuen feindlichen Stützpunktes. Am VMa». Der bulgarische Vormarsch im Strumatal. 7. u. Genf. 30. Mai. Französische Blätter melden aus Saloniki: Die im Strumatal vorrückenden Bulgaren besetzten die Stadt Demir-Hissar nach oorgehender Räumung durch die Griechen Ferner besetzten die Bulgaren die Forts Dragotin und Janovo. Von den Engländern in Brand geschossen. 7°. v. Athen, 30 Mai. Die englische Flotte ist im Hasen von Nauplia erschienen, hat dort die großen Petro leumbehälter beschossen und in Brand gesteckt. Das Feuer äscherte fast sämtliche Hafengebäude ein. Der Schaden ist riesengroß. Die griechische Regierung hat bei der englischen Regierung wegen dieses Vorfalles Protest eingelegt. Eine Demonstration. 1. v. London, 30. Mai Der Korrespondent der „Times" in Athen meldet: Die Blätter der Venizelospartei sind mit schwarzen Trauerrändern gedruckt aus Anlaß der Besetzung des Rupel-Passes durch die Bulgaren. Die wirkliche Stärke des Ententeheeres in Sa loniki 7. V. Lugano 29. Mai. Die angebliche Drohung der Ententeoffensive in Mazedonien ist reiner Bluff. Das in Saloniki versammelte Ententeheer betrug 240000 Mann. Hiervon gingen ab 20 000 Kranke, 40000 Mann für den Traindienst. 30000 Mann meist Australier und Neuseeländer, wurden in letzter Zeit nach Frankreich zurück befördert. Der Rest des Heeres gilt als wenig kampffähig, da er schlecht genährt, gesundheitlich erschüttert und demoralisiert ist. Die Nachrichten über die Versammlung von 100000 Serben oder noch mehr in Saloniki ist gleichfalls unwahr. Alles in al len sind nur 6000 Serben von Kurfa nach Saloniki abge gangen. In Korfu stehen heute noch 100000 Serben, wo von aber nur 39 000 kampffähig sind. Der bulgarische Vormarsch. 7. u. Ehristiania, 30. Mai. Aus Paris wird vom 29, d. gemeldet: Da die Bulgaren die telegraphische Ver bindung abgebrochen haben, ist man über das bulgarische Dorrücken ohne genaue Nachrichten. Einige Telegramme melden, die Bulgaren hätten bereits fünf griechische Grenz- sestungen besetzt. Aus Saloniki wird gemeldet: Zwei grie chische Regimenter und eine Batterie, die als Garnison in Demir Hissar waren, wurden aus der Stadt zurückgezogen, die Festung befindet sich nunmehr vollständig in bulgarischen Händen. Aus Athen wird gemeldet: Nach den letzten Nach richten handelt es sich bis jetzt um 30 000 Mann bulgarischer Invasionstruppen, von denen mehrere deutsche Eskadronen rasch in der Richtung auf Kavalla vorrücken. Serres ist be reits besetzt. Aus Saloniki wird gemeldet: Als das Rupel- sort von den Bulgaren besetzt wurde, weinten die griechischen Soldaten beim Hissen der weißen Flagge. Die Bulgaren rückten unter begeisterten Hurras ein. Nach der Besetzung Demir Hissars setzten zwei deutsche Eskadronen nn Eiltempo den Marsch gegen Spatovo fort, das von dem 6. Ulanenre giment okkupiert wurde. Auch in der Gegend von Tanthi wurden starke bulgarische Truppenansammlungen bemerkt. Eine bulgarische Division marschiert in Eilmärschen nach Ka- walla und führte Pontons zum Ueberschreiten des Nestaro- flusses mit. Das griechische Heer in Ost-Mazedonien ist we- gen der Unterbrechung der Verbindungen in schwieriger Si tuation, 25 000 Komitatschis sind bei Tanthi zusammengezo gen. Als Athen wird berichtet: In Saloniki ist die Stimmung natürlich nervös. Die bulgarischen Vorposten und die Haupt verteidigungslinien der Verbündeten liegen kaum zwei Tage märsche voneinander entfernt. '«'M I>M?N «»'N«»1 Ar Wichtigste. Der in Chemnitz durch das Unwetter am Sonnabend ange richtete Schaden wird aus rund 1'/, Millionen Mark beziffert. Ce. Majestät der Kaiser hat einen Dankerlaß aus Anlaß des Wiederaufbaues der zerstörten Ortschaften in Ost- und Westpreutzen an das preußische Staatsministerium gerichtet Der Reichskanzler traf gestern nachmittag in Stuttgart ein, wo er als Gast des Königs im Residenzschlotz Wohnung nahm; heute fährt er nach Karlsruhe. Im preußischen Vbgeordnetenhause sprachen sich Abgeordne ter Dr. von Heydebrand (Kons.) und Finanzminister Dr. Lentze für die finanzielle Selbständigkeit der Einzel staaten aus. Im Mittelmeer wurden in der letzten Woche durch Unter seeboote 13 Schiffe versenkt. Englische Kriegsschiffe beschossen den griechischen Haien Naup lia und setzten die großen Petroleumbehälter in Brand; die griechische Regierung erhob Einspruch Der russische Reichsrat und die Reichsduma sind wieder zu sammengetreten. Frankreichs Kriegskosten haben' sich, nach einem Finanz bericht des französischen Kammerausschusses, von ur sprünglich 1400 aus jetzt 2600 Millionen Franken im Monat erhöht. Kriegsminister Enver Pascha, der sich auf einer Reise durch Äorderasien befindet, ist am 28 Mai in Bagdad ange kommen. Nach Meldungen russischer Blätter aus Peking ist in China eine Finanzkrise ausqebrochen. Oertttches u«Ä Sächsisches. Pulsnitz. (Auszeichnung) Der Leutnant d. R. Herr Felix Drechsel, vor dem Kriege Hilfslehrer hier, ist am Geburtstage Sr Mas. des Königs mit dem Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens mit Schwertern ausgezeichnet worden. — (Bekanntmachung.) In Nr. 124 veröffent lichen die kommandierenden Generals des xil. und xix. Armee korps eine Verfügung, die Ueberwachung des Postpaket- und Frachtgutverkehrs nach dem Auslande betreffend. Diese Be kanntmachung ist in den Kanzleien der Behörden sowie in der Geschäftsstelle dieses Blattes einzusehen. - (Der Mai geht zur Rü ste.) Er hat gezeigt, daß er nicht nur Wonnemonat heißen, sondern auch sein kann. Er hat viel Sonnenschein und eine herrliche Blütezeit gebracht, die von schädlichen Nachtfrösten freiblieben. Und nun zum Schluß noch der drohenden Trockenheit ein gründliches Ende bereitet und der deutschen Volkswirtschaft damit zu rechter Zeit einen überaus wichtigen Dienst geleistet hat, kann das -rutsche Volk auf den scheidenden Mai des zweiten Kriegs- ahres mit gebührendem Danke zurückschauen. Nun geht es -em Juni entgegen, dem Höhepunkt des Jahres, den Tagen der Rosen. — (GrötzereBrotrationen für Schwerar beitende) Wie gemeldet wird, wird die bisher geübte Sparsamkeit mit unseren Brotgetreidevorräten es gestatten, demnächst neue Zulagen zu den Brotrationen für die schwer arbeitende Bevölkerung zu gewähren. Die Errechnungen der möglichen Höhe dieser Zulage sind noch im Gange. Die Entscheidungen stehen aber dicht bevor — (DasDerbotderVergnügungssahrten mit dem Fahrrad), das der Oberbefehlshaber der Mar ken soeben für seinen Machtbereich erließ und das wahr scheinlich auch über andere Korpsbezirke verhängt werden wird, trifft die ausflugssreudige Radfahrer-Welt recht em pfindlich. Zu Fahrten ins Freie ist die gegenwärtige Zeit natürlich beso ders geeignet; wer ein Rad hat und fahren kann, läßt es jetzt in freien Stunden, an Sonntagen, Him melfahrt und Pfingsten gewiß nicht rosten. Durch tausend Pläne hat der Erlaß des Oberbefehlshabers einen Strich ge macht. Wenn das Verbot gleichwohl ohne Murren ertra gen wird, so liegt das daran, daß unsere Radfahrer, von de nen der weitaus größte Teil ja im Felde steht, gleich ihren Gefährtinnen aus dem Stahlrotz die Notwendigkeit anerken nen, alle unsere Gummivorräte der Heeresleitung zur Ver fügung zu stellen. Im Geschäftsleben sowie zu Fahrten zur Arbeitsstätte und wieder zurück kann das Fahrrad wie bisher ohne Einschränkung benützt werden. Die Fahrräder werden jetzt von der gleichen Anordnung betroffen, die im Interesse der Benzinersparnis bereits im ersten Kriegsjahre für Automobile erlassen wurde Unsere Naturfreunde werden aber inne werden, datz es auch ohne Rad oder Auto mög lich ist, Wälder und Seen auszusuchen und sich an dem Reichtum ihrer Schönheit zu erfreuen. Auch Scheffel benützte noch keines dieser Vehikel und hat doch die Herrlichkeit der Natur in vollen Zügen geschlürft und jedermann zur Nach eiferung ausgerusen mit seinem prächtigen Wort: „Trinkt, ihr Augen, was die Wimper hält - voa dem goldenen Über fluß der Welt." — (Verkehr mit Butter in Gast-rc-Wirt- schäften) Von amtlicher Seite wird uns folgendes ge- schriehen: Durch die Bekannntmachung vom 24. März d I. über den Verkehr mit Butter in Gast-, Schank- und Speisewirtschasten, Vereins- und Erfrischungsräumen sowie in Fremdenpensionen ( abgedruckt in Nr. 73 de; Kamenzer Tageblattes, Nr. 38 des Pulsnitzer Wochenblattes) ist die Verwendung von Butter in diesen Betrieben, außer zur Ver arbeitung in Speisen verboten und ihre Verabreichung an Gäste nur an fleischlosen Tagen gestattet worden. Es ist be kannt geworden, datz dieser Bekanntmachung nicht allenthal ben streng nachgekommen wird, datz vielmehr in manchen Gemeinden die Inhaber jener Betriebe Butter auch an Ta gen an Gäste verabfolgen, an denen die Verabreichung von Fleisch gestattet yt und datz die Verabreichung von Butter- brotenund Buttersemmcln jauch an solchen Tagen vielfach statt findet. Das widerspricht der obenerwähnten Bekanntma chung ; insbesondere wird ein Streichen von Brot Semmeln mit Butter nicht etwa als eine „Verarbeitung der Butter in Speisen" und deshalb für zulässig angesehen werden. Die Polizeibehörden sind erneut angewiesen worden, die Einhal tung der eingangserwähmen Bekanntmachung scharf zu über wachen. Ihre Nichteinhaltung wird unnachsichtlich und streng bestraft werden. — (Ueber das schwere Unwetter) der vorigen Woche lausen noch allerhand betrübliche Nach richten ein. Wie schon berichtet, waren sie ungemein er giebig, stellenweise aber wolkenbruchartig und haben in Feld und Wald und Garten vielen Schaden angerichtet, besonders auch die Schlotzenfälle. Außer den vier Opfern in Reichenau bei Zittau wurde auch anderswo manches Menschenleben durch das Unwetter vernichtet. So wurden in Oberreichen bach bei Oederan zwei Mädchen auf der Dorfstraße von den Wassermassen mit fortgerissen. Die Mutter des einen Kindes und einige andere Kinder, die ebenfalls auf der Straße standen, konnten ihr Leben nur durch Anhalten an einen Baum retten. Ein Mann suchte vergebens Hilse zu leisten, mutzte jedoch die Kinder loslassen, um sich nicht selbst der Gefahr, mit fortgerissen zu werden auszusetzen. Beide Kkider, die 11 Jahre alte Else Neubauer, deren Vater im Felde steht, und die 8 Jahre alte Ilse Kunze, konnten erst später in dw jungen Fichten des nahen Waldes als Leichen geborgen werden. Der Wald sieht einem Steinbruch ähnlich. Brücken und Dämme sind weggerissen, die Kartoffeln lagen wie gesät auf der Straße. Durch Blitzschlag wurde außer den schon früher beri teten Schadensällen noch in Rottwitz bei Meißen eine große Scheune des Fehrmannschen Gutes eingeäschert, ebenso die Scheune des Göhlerschen Anwesens in Friedebach bei Sayda und in Roda bei Mutzschen die Scheune des Gutsbesitzers Kunze. In Breirenau bei Frauen stein schlug der Blitz in das Gehöft des Gutsbesiners Küh nel ein. Wohnhaus, Stall und Scheune wurden eingeäschert, während das Mobiliar und Vieh gerettet werden konnte. Die Bergwasser der oberen Elbe waren in der Gegend bei Pötzscha durch einen auch hier niedergegangenen Wolkenbruch zu reißenden Strömen angewachsen. Meterhohe Wälle von Steinen schwemmten die zu Tal gehenden Wasser an den Talausgängen an und verstopften die Durchlässe. .— rn). (Kriegs-Drucksachen.) Wohl hat bereits im Kriege 1870/71 die schwarze Kunst feine Rolle gespielt, die sich aber mit der Bedeutung, die dem Druckge werbe im jetzigen Weltkrieg zukommt, nicht im entferntesten messen kann. Schon die ersten Kriegswochen zeigten die Verwendungsmöglichkeit nach den verschiedensten Richtungen, nicht nur im Etappengebiet, sondern auch in den besetzten Landstrichen, bis vor in den Schützengraben. Einen vorzüg lichen Einblick in die zahllosen Druckerzeugnisse und Mauer- anschläqe, Bekanntmachungen, Proklamationen, Notgelder, Gutscheine, Kriegszcitungen usw. bis herab zu den kleinsten Drucksachen der verschiedensten Landsturmdruckereien gewährt die Abteilung Buchdruck der Dresdner - Kriegsausstellung und zwar nur in solche unserer Heeresverwaltung und der Armeen der verbündeten Staaten, sondern auch in die des feindlichen Auslandes in Stücken, die höchst interessante Ausschlüsse geben und wichtige Schlüsse ziehen lassen Wert volle Originale von türkischen Fetwas, bulgarischen Be kanntmachungen, serbischen Maueranschlägen, englischen Lü genmeldungen, französischen Karrikaturen, Kriegsbilder des neutralen Auslandes lassen bei jedem, der dieselben näher prüft, manch lebensvolles Bild von den Kriegsschauplätzen erstehen und bringen in die scheinbar und gleichgültigen Pa- pierstücke reges Leden. Auch die Drucke aus Gefangenen lagern sind nicht vergeßen, da sie manches höchst interessante Stück auszuweisen haben. Besondere Führungen für diese Abteilung sind in Aussicht genommen, die den Besuch der Kriegsausstellung noch empfehlenswerter machen Niedersteina. (Auszeichnunq.) Für tapferes Ver halten vor dem Feinde wurde dem Landwehrmann Gefr. Gustav Hartmann, Landw.-Rg. Nr. 101 die Friedrich-Au« gust-Medaille verliehen. Weißbach. (Ausgezeichnet) wurde der Gefreite Richard Frenzel, 2. Pionier-Batl. Nr. 12, 1. Res.-Komp mit der Friedrich-August-Medaille. Großröhrsdorf. (Stiftungen.) Zum Gedächtnis an seine Heimgegangene Gemahlin hat Fabrikbesitzer Herr mann Schöne dem Frauenvereine 2000 Mark überwiesen. Die Zinsen dieser Stiftung, die den Namen Bertha-Schöne- Stistung trägt, sollen bestimmungsgemäß zur Unterstützung bedürftiger Bewohner hiesigen Ortes dienen — Zum Danke für die Aufstellung seines bis 1340 zurückreichenden Stamm baumes stiftete ein hiesiger Herr, der nicht genannt sein will, der Gemeindediakonie die Summe von 500 Mark. Aamen?. (Raucherspende) Ein hochersreuliches Ergebnis hat die am 25. Mai, zum sogen. Raucherspendetag, in unserer Stadt veranstaltete Sammlung gezeitigt. Sie er brachte den ansehnlichen Betrag von 734,50 Mark. Beson dere Anerkennung gebührt den jugendlichen Sammlerinnen, die ihre Ausgabe mit viel Geschick und Eiser erledigten. — (Gendarmerieschietzen) In Anwesenheit der Herren Gendarmerie-Major Klahre aus Dresden und Regierungs amtmann Dr. Neumann von der König!. Amtshauptmann« schäft Kamenz fand Montag aus demsSchützenhause das dies jährige Gendarmerieschietzen statt. Dabei errangen die Herren Gendarmerie-Oberwachmeister Lippmann i in Kamenz mit 73 Punkten den 1., Gendarm Trinks in Gersdorf mit 70 Punk ten den 2. und Gendarm Brandt in Königsbrück mit 60 Punk ten den 3 Preis. pntzkan. (Jahresversammlung.) Am Him melfahrtstage hält der Bienenwirtschaftliche Bezirk-verband Westliche Lausitz hier seine Jahresversammlung ab. Bis mit tags 12 Uhr versammeln sich die eintreffenden Imker in (früher Kühnels) Gasthaus. Daran schließt sich Besichtigung verschiedener Bienenstände. Um 3 Uhr findet Hauptversamm lung im Erbgericht zu Oberputzkau statt, wobei der Vorsitzende des Bienenwirtschastlichen Hauptvereins, Herr Oberlehrer Leh mann, einen Dortrag halten wird. Bischofswerda. (GegendenVorwurfdesLe- bensmittelhamsterns) wehrt sich Pastor Hennig durch folgende Anzeige im „Sächs. Erzähler": „Achtung! Alle törichten Vielwisser in Stadt und Land sind gebeten, Mon tag früh 8 Uhr mit Handwerkszeug zur Zerkleinerung der „fabelhaften" Butterfässer sich einzustellen. Lohn kann leider bei der großen Zahl der Berufenen nicht gewährt werden, vielleicht gibt's aber bei der fettarmen Zeit, „fabelhaft" fettige Finger. Im Anschluß werden die doppelten Speckseiten und achtfachen Schinken des „märchenhaften" im Keller geschlach teten Schweines von obrigkeitlich bewachten Heinzelmännchen zur Räucherei überführt. Allen Vielwissern bleibt es unbe nommen, den Essenkops zu bewachen, damit sich die kostbaren Schätze nicht weiter ins leere Nichts verflüchten Im übrigen wird gegen jeden Verleumder Strafanzeige erstattet werden Dresden. (Hundesteuer.) Die Einführung ei ner staatlichen Hundesteuer, die als Krieasmatznahme, nament lich zur Abminderung des Futterbedaiffs, wiederholt empfoh len wurde, ist dem Vernehmen nach in Sachsen nicht geplant. Dagegen hat das Ministerium des Innern mit Verordnung vom 20. April ds. Is. an die Kreis- und Amtshauptmann- schasten zu gleichem Zwecke eine Erhöhung des Mindestsatzes (3 Mk.) für die nach den Gesetze vom 13 August 1868 zu gunsten der Armen- oder Gemeindekassen zu erhebenden Hunde steuer empfohlen und dabei die für eine solche Erhöhung ins Gewicht fallenden vaterländischen Interessen besonders her gehoben. Radeberg. (Frauen dank 1914.) Die Samm lung des Frauendanks 1914, Ortsgruppe Radeberg ergab für den Rauchertag hier 1304,20 Mk. Arnsdorf. (JahresfestdesRadebergerMis« sionszweigvereins.) Der Radeberger Misstonszweig verein hält Sonntag (Exaudi), den 4. Juni sein Jahresfest nachmittags >/,3 Uhr in der Anstaltskirche zu Arusdors ab, wo in dem liturgischen Misstonsgottesdienst Herr Pfarrer Kaiser aus Großnaundorf die Festansprache halten wird. Herr Oberkirchenrat D. Kaiser aus Radeberg wird die Nachver sammlung leiten.
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