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Nr. 96. PLswtzer Wochenblatt. — Donnerstag, Len 10. August 1316. Veile 4 park stehen, und verschwand mit dem ausgespannten Pferde in noch unbekannter Richtung Das Tier ein etwa 12 jähriger, schwarzbrauer Wallach hat einen Wert von 2909 Mk. Tagesgeschichte. Deutsche-Reich. (W aru m C a s e m e n t st e rb en mutzte.) Nach einem Berichte der „Dresdner Neuesten Nachrichten" mutzte Casement deshalb vernichtet werden, weil er wutzte, daß in einem geheimen englischen Kronrate bereits am 15. Juli 1914 der Krieg Englands gegen Deutsch land beschlossen worden war. Diese Kenntnis habe Case ment von den Führern der irischen Partei erhalten. Case ment wäre also, wenn er am Leben geblieben wäre, in der Lage gewesen, das ganze Lügengebäude der englischen Poli tik vor aller Welt zu entlarven. — (Zusammentritt des Bundesratsaus schusses für auswärtige Angelegenheiten.) Wie aus Berlin gemeldet wird, hat der Bundesratsaus schutz für auswärtige Angelegenheiten am Dienstag unter dem Vorsitze des bayerischen Ministerpräsidenten Grasen von Hertling in Berlin eine Sitzung abgehalten. Ein beson derer Anlatz soll nicht zur Abhaltung dieser Sitzung vorhan den gewesen sein, der Reichskanzler soll nur den Wunsch gehabt haben, sich im Ausschüsse für auswärtige Angelegen heiten einmal mit den Ministerium der größeren deutschen Bundesstraten über dse allgemeine Lage auszusprechen. Es ist aber auch warscheinlich, datz die Angelegenheit der Re gelung politischen Frage zwischen Deutschland und Oester- reich-Ungarn in der Sitzung des Ausschusses des Bundes rates m Sprache arbrgcht WAvM ist, N v. Berlin, 8. August. (Die schwarzeSchande Ln Afrika) Die Verwendung schwarzer Truppen gegen Weitze, womit Frankreich und England in ihrem Feldzuge gegen die deutschen Kolonien den Ansang machten, bringt, wie die Newyorker „Evening Post" auf Grund von Mit teilungen eines aus Belgisch - Kongo nach den Vereinigten -Staaten zurückgekehrten Ingenieurs berichtet, die bedrohltch- sten Folgen für die Zukunft der weißen Rasse im dunklen, Erdteile mit sich. Engländer, Belgier und Franzosen haben sür den Feldzug gegen Kamerun über 20000 Farbige aus gehoben und sür den Kampf gegen die Deutschen ausgebil det. Während früher der Europäer für den Schwarzen un ersetzlich war, beginnt der Farbige bereits, unbotmäßig zu werden. Eine große Erhebung der Eingeborenen gegen die weiße Herrschaft steht nach Ansicht der Amerikaner in nicht zu ferner Zeit bevor. «öln, 8. August. Dv. (Die Reichsfleischkarte. Wie die „Kölnische Volkszeitung" an zuständiger Stelle er fährt, tritt die Reichsfleisckkarte am 2. Oktober in Kraft. Die Bekanntgabe der Bestimmungen, welche Arten von Wild und Geflügel in die Fleischkarte einbezogen werden, erfolgt in den nächsten Taaen. Griechenland. (Blutige Zusammenstöße zwischen Griechen und Franzos en.) Die in So fia erscheinende Kambana veröffentlicht, wie die .Kölnische Zeitung" berichtet, Mitteilungen von Flüchtlingen, wonach am 22. Juli in Seres ein blutiger Zusammenstoß zwischen Griechen und Franzosen stattgefunden hat- Fünf Personen blieben tot aus dem Platze. In der Stadt wurden alle Lä den geschlossen, und der Verkehr eingestellt. Nur französi sche Patrouillen durchzogen die Stadt. Aehnliche Kämpfe erfolgten in Drama. Im Innern des Landes bereitet sich Ernstes vor. Das Volk wird täglich erbitterter. Zapan. (Die gute Behandlung der Deut schen) Die japanische Beilage der „Times" gibt eine Dar stellung der Behandlung der deutschen Kriegs- und Zivil- Gefangenen in Japan. Wie verlautet, find in Tsingtau 4666 Deutsche gefangengenommen worden. Sie wurden an verschiedenen Orten untergebracht und nach ihren Bedürf nissen ernährt. Zu Weihnachten 1914 schlug ein Japaner, der in Deutschland gewohnt hatte, der Regierung vor, den deutschen Gefangenen Christväume anzuhändigen. Dies ge schah, und SO Tannenbäume wurden nach den verschiedenen Gefangenlagern mit tausenden von Kerzen und Papier zur Ausschmückung der Bäume abgesandt. Im Jahre MS ge schah dasselbe. Der Geburtstag des deutschen Kaisers wurde ebenso mit großer Feierlichkeit begangen, wozu die japani schen Behörden das nötige beisteuerten. Beim Besuch des amerikanischen Gesandten in Len Gefangenenlagern ergab sich, daß die Gefangenen keinen einzigen Grund zur Klage hatten, außer, daß ihnen die Gelegenheit zur körperlichen Bewegung fehlte. Die Gefangenen durften daraufhin unter Führung lange Spaziergänge machen. Als jedoch diese Ge legenheit zur Flucht mißbraucht wurde, mutzte dem ein Ende gemacht werden. Die deutschen Bürger, die vor dem Kriege in Japan gewohnt hatten, durften in ihren Wohnungen blei ben und genossen vollkommene Freiheit. Niemand belästigt sie, niemand bewarf sie mit Steinen und kein Firmenschild wurde heruntergerissen. Die deutschen Professoren, Lehrer und Priester verrichten weiterhin ihre Tätigkeit. Ein Pro fessor an der kaiserlichen Universität, der zu gleicher Zeit Reseroemann war, reiste am i. August M4 nach Europa ab, nachdem er zuvor Urlaub erbeten hatte. Während der ganzen Zeit seines Urlaubes zahlt die japanische Regierung der Frau des Professors den Gehalt weiter. Rumänien. Bukarest, 9. August. sD e r vierte Merkurzug.) „Argus" berichtet, Latz am Sonnabend der vierte Merkurzug mit tO Wagen Glas. Papier Und verschiede» neu anderen Artikeln in Bukarest eingetroffen ist. Bukarest, 9. August. (Rumänische Benzin! ie- ferungen fÄr Deutschland.) „Epoca" zufolge haben die rumänischen Behörden im Sinne der mit Deutschland ge troffenen Abmachungen als Gegenleistung für von Deutschland nach Rumänien gelieferte Waren 800 Waggon Benzin abge- sührt. Am Freitag sind bereits 390 Wagon über Predeal ab- gegangen. (Rumänischer Ministerrat.) „Pester Lloyd" berichtet aus Bukarest: Ministerpräsident Bratianu ist hier zu- rückgekehrt. Nachmittags fand in seiner Wohnung ein Mini sterrat statt, an dem sämtliche Mitglieder des Kabinetts teil nahmen In politischen Kreisen verlautet, der rumänische Mi- nisterat habe sich mit den Fragen der auswärtigen Politik verfaßt. Krankreich. (Pichon Üb er England.) Aus Pa ris wird gemeldet: Pichon schreibt -in einem Artikel im „Petit Journal", datz Rußland und Frankreich geschlagen fein würden, wenn England nicht am Kriege teilgenommen hätte. Dafür müßten die Franzosen England dankbar sein, vor allem aber gebühre den vier Ministern, nämlich Winston Churchill, Grep, Asquith und Max Kenna an erster Stelle Dank; ober auch die Unterminister Derar Law, Lawnstore, Chamberlain vnd Moyse dürfe man nicht vergessen. Kein Franzose, sagt Pichon, vergesse jemals diese Namen. — (Paris im Schmutz.) Unter der harmlosen Ueberschrift: Fragen der öffentlichen Meinung, enthüllt der „Tewps" die Zustände in verschiedenen Vierteln von Paris, wo ein Teil der Abfuhr-Unternehmer sich weigern, die Latri nen weiterhin zu leeren, da dieses Geschäft infolge des Miet moratoriums von den Hausbesitzern nicht mehr bezahlt würde. Gewisse Höse hätten sich bereits in Mistgruben ver wandelt. Die Gesundheit von Paris, schreibt der „Temps", steht auf dem Spiel. Die öffentlichen Gewalten dürften nicht zögern, Maßnahmen zu ergreifen, bevor eine Epidemie ausbricht. Rußland D v. Stockholm, 8. August. (Groß- feuer in Babrujsk.) Großes Aufsehen erregt in Pe tersburg ein Brand in Bobrujsk, wobei der Stadtteil mit dem Motektorat per Prinzessin Tatjana steht, abbrannte. Laut „Rieffch man allgemein der Meinung, daß Brand- stiftung variiert, um die Kolosalen Schwindeleien und Un- terschlagunge n im Krieghilfskomitee zu vertuschen. Bei der Feuersbrunst wurden nämlich alle Dokumente jenes Komi- teea verachtet, während sonst alle Archive von Bobrujsk gerette^ werden konnten. Portugal. D v. Bern, 10. August. (Portugal NUd seine Verbündeten) Vor der portugiesirchen Kam mer berichteten in außerordentlicher Sitzung die Minister der Fianzen und des Auswärtigen über die Ergebnisse ihrer Reise nach London und Baris. Nach Lissaboner Meldung des Temps wohnte der Präsident der Republik und das diplomatische Korps dec wichtigen Sitzung bei. Costa erklärte, die portugie sische Regierung werde ihre innere Gesetzgebung den Grund sätzen der Pariser Wirtschaftskonferenz anpassen. Ueber die von Portugal beschlagnahmten, jedoch nicht benutzten deutschen Schiffe teilte der Finanzminister mit, England sei geneigt ge wesen, sie für drei Millionen Pfund Sterling zu kaufen. Por tugal lehnte das Anerbieten jedoch ab. England wird die Schiffe nur mieten, wobei es das Verlustkonto übernimmt. Die englische Negierung habe Portugal! Vorschüsse für alle Aus gaben gewährt, die mit dem Kriege Zusammenhängen und die die beiden Regierungen für notwendig erachteten. Der Minister des 2l;ll'gektt verlas eine Erklärung, wonach Großbritannien Portugal zu einer größeren militärischen Mitwirkung in Europa einlädt in dem Matze, wie sich Portugal dafür fä hig hält Die Kriegskommisston ist über die Verwirklich ung dieser Mitwirkung bereits befragt worden. Die Ta gesordnung Barretos, die die Erklärungen der Minister gut- heitzt und die Vollmachten der Regierung bestätigt, wurde nach dem Temps fast einstimmig angenommen. Voraussichtliche Witterung. 11. August: Schön, vielfach heiter und trocken, warm. Briefkasten. k. i. i_. 54. „Steuerfrei" und .oersicherungsfrei" sind zwei verschiedene Begriffe, der Gutsbesitzer hat somit zu recht gehandelt. Iugendveraustaltnngen. lvhorn. Sonntag, den 18. August 1916, nachm. 4 Uhr: Spielplatz; Wehrturnen. — Alle Teilnehmer an den Wettkämpfen im Wehrturnen — aus Turnverein und Jungmannschaft haben sich pünktlich einzufinden Leiter: Herren Hellriegel und Grundmann. Kirchen-Aachrichten. Pulsnitz. Sonntag, den 13. August, 8. nach Trinit.: st,9 U?* Predigtgotterdienst (Psalm 1) ! Pfarrer Schulze. Lieber: Nr. 287, 1-3. 3, 1—4. 891. Sprüche: Nr. 148 147. st,2 „ Missionsstnnde, „Die Anfänge der deutschen Mission in Deutfch-Ostafrika vor 25 Jahren" im Konfir mandenzimmer des 2. Diakonats. Pastor Uc. Stange. Gdergersdorf. S o n n t a g, den 13. August, 8. n. Trinitatis: 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. st,9 „ Predigtgotlesdienst. st,2 „ Kindergottesdienst. lilMr. SMreMir. vflkliM Kiklll8iir-Mii8, ÜMtltt kiek, klsclmg. Ueber 500 Mal mit großem Erfolge in Halle a/Saale, Dresden. Plauen, Kamenz, Freiberg, Meißen usw. gegeben. Mehr als 200000 Zuschauer besuchten diese Vorstellung. Für hier ganz neu, zum i. Male. diursinrnsl./iusfübrunZ. /Ulsiri.^uffübrungsrsobtt.vsutscblanci „Die Vaterländisches Dolksstück in 3 Akten aus Ostpreußens schweren Zeiten von Ed. Löwenburg. Preise der Plätze: Im Vorverkauf in den Zigarrengeschäften des Herrn Beyer und im Schützenhaus. Sperrsitz (numm.) 1.25, 1. Platz 90 Pfg., 2. Platz 50 Psg. Abendkasse: 1,50, 1,00 Mk, 60 Pfg. und Galerie 40 Psg. Nachmittag 4'/. Udr Kincisrvorstsllune: in 3 Akten. Galerie 15, 2. Pl 25, 1. Pl. 50, Sperrsitz 70 Psg. Erwachsene 25,40,60,80. Für meinen Obstplantagen- und Konservierungs betrieb rvird ein Mm MW, der durchaus zuverlässig ist und Interesse an der Sache hat. 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Kaiser, nedsi Angehörigen. pür ckie liebevolle Teilnahme beim hfeim§snZe un seres teuren bntscblakenen unci kür äss ehrenvolle Geleit rur letzten Kukestätts saZen v/ir hierdurch unseren bei UMM Mr VrtAlriill Kt erlist sm 21. juli lOI6 in 6en Heiken Kamp- ten im besten mein lieber tVlann, unser Zuter 8okn, 8ckwie§ersokn, bnkel, krucler unä 8ckwaAer, fier bancksturmmann km! km KWie, blrsatr-Ink.-KeA. dir. 178, 6. Komp. 10. ^uZust ld!6. Tiküls KsmpkSx §eb. krunn, im bstmen aller biinterdliebenen. Trauerteier findet 8onnta§ nachmittag st,5 blkr im Konkir- manäerwimmer statt. Im tiefsten 8cbmerre ?uIsrntL kl. 8.,