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Pulsnitzer Wochenblatt : 15.07.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840935979-191607158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840935979-19160715
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840935979-19160715
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Wochenblatt
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-07
- Tag 1916-07-15
-
Monat
1916-07
-
Jahr
1916
- Titel
- Pulsnitzer Wochenblatt : 15.07.1916
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Nr. 83 Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 13. Juli 1816. Seite 3. Vom VMM. Französische Truppen in der Petra-Bucht. Nach Athener Meldungen sind, wie dem Berl. Tgbl. aus Genf berichtet wird, 4500 französische Soldaten in der Petra-Bucht vor Mitylene gelandet und dort ein Lager aus geschlagen. Amtlich. Berlin, 14. Juli. Am 11- Juli hat eins unserer U-Boote in der Nordsee einen englischen Hilfskreu zer von etwa 7000 To. vernichtet. An demselben Tage wur den an der englischen Ostküste durch U-Bootsangriffe drei bewaffnete englische Bewachungssahrzeuge versenkt. Die Be satzungen derselben wurden gesangengenommen und ein Ge schütz erbeutet. Zer Krieg zur See. Die deutschen Unterseeboote vor Saloniki. Lugano, 13. Juli. Ein Brief der »Stampa" aus Sa loniki schildert die ungeheure Schwierigkeit, von Piräus nach Saloniki zu gelangen. Das Meer wimmele von deutschen Unterseebooten, die von tausend Spionen über jede Schiffs bewegung unterrichtet seien. Zwar hüteten sich die Schiffs kapitäne, die normale Route einzuschlagen, trotzdem sei die Gefahr groß, uns Passagiere wie Schiffsmannschaft machen sich jeden Augenblick darauf gefaßt, in die Lust zu fliegen. Der Gesamtverlust der feindlichen Handelsflotte von Januar bis Juni. Berlin, 13. Juli. Der »Lokal Anzeiger" schreibt: Eine statistische Zusammenstellung der seit Januar 1916 von deutschen und österreichisch-ungarischen Unterseebooten erziel ten Erfolge ergibt nach der amtlichen Angabe für die ent sprechenden Monate folgende Zahlen: Januar—Februar 238000 Registertonnen, März—April 432000 Registertonnen, Mui—Juni 219500 Registertonnen. Innerhalb sechs Mona ten haben also die Unterseeboote der Mittelmächte der feind lichen Handelsflotte einen Gesamtverlust von 889500 Regi stertonnen zugefügt. Die durch Minen verursachten Ver luste sind in dieser Zahl mitenthalten. Jas Wichtigste. Gestern ist im 71. Lebensjahre der erste Vizepräsident der Zweiten Kammer der Ständeversammlung Rechtsan walt und Notar Geh. Hosrat Hugo Gottfried Opitz in Treuen gestorben. Der Verband Sächsischer Industrieller sprach der Deutschen Ozean-Rederei zur Ankunft des Bootes »Deutschland" in Baltimore Glückwünsche aus. Das Ergebnis des Raucherspendetages in Sachsen am 25. Mai beträgt 216 000 Mark. Deutsche Unterseeboote versenkten in der Nordsee einen eng lischen Hilfskreuzer und drei englische Bewachungs- sahrzeuge. Der deutsche Hilssausschutz für das Rote Kreuz in Bulga rien hat durch seine Sammlungen in Deutschland bisher rund 2650000 Mark ausgebracht. Der Reichskanzler hat die Fraktionsführer für Montag zu Besprechungen eingeladen. Der österreichisch-ungarische Generalstabsbericht dementiert die in den russischen Generalstabsberichten enthaltenen hohen Gesangenenzahlen. Die ungarischen Kriegskosten haben sich in den abgelaufe nen 23 Monaten durchschnittlich auf 450 bis 470 Milli onen Kronen monatlich belaufen. Die italienischen Osstziersverluste erhöhten sich bis zum 2. Juli aus 6 Generäle, 77 Obersten, 125 Majore, 660 Ka pitäne und 2707 Leutnants. Ein österreichisch-ungarisches Seeflugzeuggeschwader hat mili tärische Objekte und Bahnhossanlagen von Padua sehr wirkungsvoll mit Bomben belegt. Gerüchtweise verlautet, dec italienische Oberkommandierende Cadorna befände sich krank in Mantua. Infolge des Eisenbahnerausstandes hat die spanische Regie rung in der Stadt und in der Provinz Madrid das Kriegsrecht verhängt. In Frankreich wurde ein weiterer Teil der Jahresklasse 1888 (Achtundvierzigjährige) einberusen. Sonntagsgedanken. Wir hören Tag für Tag die Betglocke; dreimal des Tages ruft ,ie aus der Höhe des Turmes in Stadt und Land hinaus, ruft zur Höhe, zum Herrn in der Höhe. Daß wir ihre Spruche verstehen! Soll durch die Betglocke nur der Tag geteilt werden, soll nur gemahnt werden früh an den Arbeitsanfang, mittags an die Arbeitspause, abends an das Arbeitsende? Der äußerlichen Sitte muß innerlicher Gehalt gegeben werden, der Schale Keim, der leeren Form lebendiger Inhalt. Betglocke — ans Beten mahne sie uns, an Gott, unsern Vater erinnere sie uns, dem wir danken sollen, den wir bitten dürfen, dem wir das Sorgenherz aus schütten dürfen Betglocke — über den Kleinkram des All tags trage sie, an den Ewigen kette sie uns! Jetzt in den Tagen, die der Krieg und das Leid so ernst macht, hat die Betglocke noch eine besonders ernste Sprache. Draußen im Feld vor dem Feind, den Tod vor Augen, stehen sie, die ja uns gehören, die wir lieben; draußen arbeiten, Kämpfen entbehren, leiden, sterben sie, und das alles für uns auch. Sollen wir Daheim ihrer nicht in Treue und Liebe betend gedenken und uns Mr sie emsetzen mit gläubigem Gang zum Vater? Draußen wird bei ihnen der Gedanke an die Lieben daheim, an Heimat und Herd, je länger, desto lebendiger; aus dem Kampf, vom Lazarett, in der letzten Stunde eilen die Gedanken hin zu vertrauter lieber Stätte. Sollen wir daheim trotz Arbeit und Last, trotz Sorgen und Bangen keine Zeit finden zu sürbittendein Gedenken? Die Kriegs wellen haben wieder mehr Beter geschaffen. Je länger das Wetter anhält, desto anhaltender soll unsre Fürbitte sein; kein Tag darf ohne sie zu Ende gehen. Unsre Gebete müssen eine schützende Mauer um die Fernen, die Gefährdeten bilden. Datz wir daheim sie tragen mit Beterhänden und Betecsegen, wird sie fest und stark, getrost und still machen. Und wo draußen einer zum Sterben geht, am Ende einsam, ohne linde Frauenhand, ohne ein letztes tröstendes Wort aus liebem Mund, wird es dem Sterbenden nicht leichter werden, wenn er weiß: jetzt eben ruft daheim dis Betglocke auch die Deinen zum Gebet, bist nicht allein, Gebete tragen dich Heini ganz beim — »Herr Jesu nimm meinen Geist aus" ! Die große Zeit braucht viele Beter, sie ruft: Freiwillige vor! Wer will des Reiches Beter sein? Wer will durch sein Gebet den Frieden Herbeisühren helfen? Der oberste Führer, der König der Könige ruft: »Bittet, so werdet ihr nehmen" Wer will dem Ruse folgen? An alle, die ein Herz haben für Volk und Vaterland, für die Kämpfer draußen, für die Verwundeten, für die Gefangenen, für die Sterbenden, für die Leidtragenden, für die Angefochtenen, an alle die Großen und die Kleinen, die Jungen und Alten, die Männer und Frauen daheim, ergeht die Bitte: Wenn die Betglocke sich hören läßt, betet mit uns, faltet die Hände mit uns! »Was wirds tun, wenn wir nun alle vor ihn treten und zusammen beten?" Oertliches und Sächsisches. Pulsnitz. (Auszeichnung.) In Anerkennung ihrer während der Kriegszeit auf dem Gebiete werktätiger Nächstenliebe geleisteten Dienste hat Se. Majestät der König der Hilssschwester Fräulein Anna Bartusch, Tochter des Herrn Oberlehrer Kantor Bartusch das Ehrenkreuz für freiwillige Wohlfahrtspflege verliehen. Pulsnitz. (Konzert.) Morgen, Sonntag Abend 8 Uhr, findet im Hotel Schützenhaus ein Konzert statt, ver anstaltet von Heimatdankmitgliedern Gesang-Verein Dres den. Wollen wir hoffen, daß in Anbetracht der guten Sache, die Eintrittskarten reichen Absatz finden — Alles Nähere siehe Inserat. Pulsnitz. (A r b e itsj u b ilSu m.) Die Garntrei berin Frau Ernestina Günther geb- Senf in Pulsnitz M. S. feier'e am 13. Juli ihr 25 jähriges Arbeitsjubiläum bei der Firma I. G. Hauffe und wurde die Jubilarin von derselben aus dieser Veranlassung für ihre Treue mit Ehrendiplom und Geschenken ausgezeichnet. — (DoppeIte Ernte.) Wir haben in diesem Jahre alle Veranlassung, möglichst viel aus den deutschen Aeckern herauszuziehen. Jedes abgeerntete oder in naher Zeit abzu erntende Land mutz sofort noch einmal bepflanzt und kulti viert werden. Nach Wintergerste, Frühroggen, Erbsen, Früh kartoffeln, Frühkohl, Zwiebeln usw. müssen sofort wieder andere Pflänzchen gesetzt werden. Zur neuen Saat ist es natürlich zu spät, aber gepflanzt werden kann noch den gan zen Juli und unter Umständen sogar noch den ganzen Au gust hindurch. Man kann Kohl- oder Steckrüben pflanzen, die sowohl Nahrungs- wie Futtermittel sind, Dauerkohlsor ten, Blätter- oder Grünkohl, Spätgemüse. Man soll ferner nicht nur den abgeernteten Boden benutzen, sondern über haupt jeden Raum. Täglich soll man immer wieder nach sehen, ob etwa freie Stellen entstehen, zum Beispiel durch Mäuse- oder Rattenplage oder Wetterschäden, wo das Ge pflanzte oder Gesäte zu schwach öden krank geworden ist, mithin doch kein genügendes Ernteergebnis verspricht. Nicht lange zögern, sondern sofort diese Stellen freimachen und neu ausnutzen, ehe es zu spät ist! Man kann weiterhin zwischen die alten Neihen, zum Beispiel von Bohnen oder Kartoffeln, neue junge Pflänzchen der Spätgemüse aller Art, Gurken, Salate, Kohlrabi usw. setzen. Es erfordert dies zwar etwas mehr Sorgfalt beim Abernten, ist aber außer ordentlich lohnend. Also nachpflanzen, zwischenpflanzen, wo immer es nur geht, nicht nur zum eigenen Äorteil, sondern zu dem der deutschen Volkswirtschaft. — (Brennesseln als Hühnerfutter.) In diesem Jahre werden allerorts die Brennesseln gesammelt. Da die nammelstellen aber nur die Stengel verwerten kön nen, so sei darauf hingewiesen, daß die Blätter und Samen ein ganz vorzügliches und gern gekauftes Hühnerfutter sind das das Eierlegen befördert. Auch Schweine und Ziegen fressen die Nesseln gern. Deshalb lasse sie niemand um kommen — (Warnung vor zu starkemBesuch Bay ern-,.) Wie uns von amtlicher Seite mitgeteilt wird, hat die bayrische Regierung vor zu starkemBesuch Bayerns wäh rend der Sommerferien gewarnt. — (50 v. H. Preiserhöhung für Möbel.) Die Vereinigung deutscher Möbelindustrieller hat beschlossen, vorläufig aus die früheren Verkaufspreise einen Mindest ausschlag für rohe Möbel von 50 v. H. zu berechnen. — (Reiseerleichterungen für denBesuch der in der Schweiz internierten deutschen Kriegsgefangenen) Die Angehörigen (Eltern, Ge schwister, Ehefrau und Verlobte) der Internierten werden, wenn sie sich als solche durcheine von der Ortspolizeibehörde auszustellende Bescheinigung ausweisen, auf den deutschen Bahnen zum halben Fahrpreise befördert. Auch entferntere Verwandte erlangen diese Fahrpreisermäßigung, wenn die nächsten Angehörigen nicht mehr leben oder aus Alters —, Gesundheits — oder ähnlichen Rücksichten nicht reisesähig sind. Als Ausweis für die Reise ist stets ein Auslandspaß erforderlich. — (Amtliche Bekanntmachu ng.) In Nr. 160 der Sächsischen Staatszeitung veröffentlicht das Kriegsmini sterium eine Bekanntmachung betreffend beauftragte Sortier- vetriebe von Lumpen und neuen Stoffabfällen für die Zwecke des Heeres- oder Marinebedarfs, auf die wir hierdurch Hin weisen. — (O. K.) (Einmachen der Früchte ohne Zucker.) Der Gewerbekammer Zittau ist eine weitere Flug schrift zur Volksernährung, herausgegeben von der Zentral- Einkaussgesellschaft, zu zweckentsprechender unentgeltlicher Verteilung zugegangen. Bezirkseingesessene, die für diese neue Flugschrift über das Einmachen der Früchte ohne Zu cker (nebst einer Anweisung zum Trocknen) Interesse haben, können sich deshalb an die Geschäftsstelle der Gewerbekam mer wenden. — (Die Versorgung mit Eierneinheitlich für das ganzeReich zu regeln), wahrscheinlich durch Einführung von Eierkarten und Festsetzung von Höchstprei sen, ist, wie uns aus zuverlässiger Quelle gemeldet wird, jetzt beabsichtigt. — (DieObstnutzungen an denStaats st ra tzen, v o n K ö n i g s b rü ck, K a m e n z, u n d B i - schofswerda) sollen diesmal nicht versteigert werden, son dern aus Grund von schriftlichen Angeboten in kleinen Stre cken verbau t werden. Interessenten ersehen näheres aus der in der heutigen Nummer befindlichen amtlichen Bekannt machung des Kgl. Straßen- und Wasserbauamtes Bautzen. Br öden. -Der Verband Sächsischer Kauf leute) hielt heute nachmittags im Diktoriahause zu Dres den eine Kriegstagung ab, an der zahlreiche Vertreter aus ganz Sachsen teilnahmen Unter anderem wurde über die Beseitigung der solchen Zuckertara und über die Stellung des Verbandes zum Bunde Deutscher Kleinhandelsverbände beraten. - (ZumTode des l. Vizepräsidenten der il. Sächsischen Ständekammer.GeheimenHos- rats Hugo Gottfried Opitz, schreibt der Konserva tive Landesoerein im Königreich Sachsen: Trotz der länge ren und schweren Erkrankung, die bereits gegen das Ende der letzten Landtagsperiode den Verblichenen heimgesucht hatte, ist der Tod des hervorragenden Mannes Allen, die ihn kannten, überraschend gekommen. Schwer trifft sein Ver lust das ganze öffentliche Leben unseres sächsischen Heimat landes. Nicht bloß in der zweiten Ständekammer, der er sünsunddreitzig Jahre hindurch ununterbrochen angehörte, hin terläßt sein Hinscheiden eine fühlbare, schwer zu schließende Lücke, sondern auch in unzähligen anderen Körperschaften des öffentlichen Lebens wird man seinen bewährten Rat sehr vermissen. Es sei nur an sein Wirken in der sächsischen Lan dessynode erinnert, an seine vieljährige Tätigkeit im Landes- kusturrat, als Vorsitzender des Verwaltungsrates des Land wirtschaftlichen Kreditvereins im Königreich Sachsen und als Vorstandsmitglied des Erbländischen Ritterschaftlichen Kreditvereins zu Leipzig, als Syndikus der Vogtländischen Kreisstände usw. Unermüdliche Tätigkeit für das Wohl des Landes und des Volkes füllte sein reiches Leben aus. Da neben bewährte er sich als tiefer Denker; sein »Philosophi sches Vermächtnis an das Volk der Lenker," das Anfang dieses Jahres erschien, ist in Wahrheit sein Vermächtnis ge worden. Im Lager auch der politischen Parteien, die im Ringen der Meinungen Gegner des Verstorbenen waren, wird man ihm, dem rein sachlichen, von Heitzer Vaterlands liebe getragenen Parlamentarier, dessen sind wir gewitz, ein ehrendes Andenken bewahren. Unvergessen für alle Zeiten wird er in der konservativen Partei Sachsens bleiben. Sein Heimgang gehört zu den schwersten und schmerzlichsten Ver lusten, von denen die sächsischen Konservativen jemals betrof fen worden sind. Seine tiefe wissenschaftliche Bildung, seine im Laufe eines langen gesegneten Lebens errungene Erfah rungen, die abgeklärte Milde seines Wesens machten ihn aus dem Parteigenossen und späteren Führer der sächsischen Landtagssraktion zum treuen Freund eines jeden Einzelnen, den die gleichen Ideale wie ihn erfüllten Ein vorbildliches Leben liegt abgeschlossen vor uns In seltener Lauterkeit des Wesens galt sein Streben nur dem Wohle aller. Was der Mensch Opitz seiner näheren Umgebung war, ist bei sei ner Bescheidenheit niemals in die Oeffentlichkeit gedrungen; an seiner Bahre aber trauern viel-, denen er väterlicher Freund und Helfer war. So wird sein Andenken lebendig bleiben bei allen denen, die die Spuren seiner Wirksamkeit empsun- den haben. Aamenz. (Getreideschnitt.) In diesen Tagen hat in unserer Umgebung bereits der Getreideschnitt begonnen. Es handelte sich dabei zunächst um die Wintergerste, die in folge Ler günstigen Wittcrungsverhältuisse s.hr gut gediehen ist. Nur kurze Zeit, und auch die anderen Getreidearten werden ausgereift sein und der Sense des Schnitters verfal len. Der Höhepunkt des Jahres ist damit wieder einmal erreicht. Gstro. (Todesfall.) Plötzlich und unerwartet starb an Gehirnschlag der Rittergutspachrer Johannes Schmale auf Rittergut Schwosdorf. Er stand im 66 Lebensjahre. vauyen (Zum Kommerzienrat ernannt wurde Generaldirektor Busch, der um Bautzens Industrie verdiente Leiter der Waggon- und Maschienensabrik G.-G-, vorm. Busch. v. Leipzig, 13. Juli. (Einefortschr ttliche) Vertrauenskundgedungsürden Reichskanz ler!) Die Fortschrittliche Dolkpartei Leipzigs richtete in einer einstimmig gefaßten Entschließung an Lie Mitglieder und Freunde dec Partei die dringende Mahnung, in dieser schweren Stunde der Reichsregierung volles Vertrauen zu schenken, jeden Versuch zurückzuweisen und gerade jetzt nicht die Einheit de Nation durch kleinliche Rechthaberei zu stö ren. »Möge das deutsche Volk," heißt es in dec Kundge bung weiter, »es weit von sich weisen, die schweren Kämpfe unserer Soldaten durch unzeitige Erörterungen der Ziele zu erschweren, die erst bei Ausgang des Kampfes übersehbar seien." Aus aller Welt. — (ZumTode Jmmelmanns.) Das Pariser Blatt .Bonnet Rouge" schreibt zur Nachricht über den Tod Jmmelmanns: »Nein, so weit darf es nicht gehen! Was bei uns bewundecswert ist, ist auch bei choen bewunderswe t. Was am Feind heldenhaft ist, nm st von uns anerkannt werden und mutz wenn wir ehrlich sein wollen, dem Gegner als Akcivum ungerechnet werden. Ihr, die ihr die Mütter preist, die nicht weinen, verneigt euch vor allen gleich, seien es deulsche, französische oder türkische. Die Mutter des deutschen Fliegers Jmmelmann hat eben den Tod ihres Sohnes erfahren. Sie hat bekanntgegeben, sie würde für den Held n keine Trauerkleidung anlegen. Ergreift nicht diese Gelegenheit, um den deutschen Hochmut zu verdam men, um die teutonische Gefühllosigkeit zu brandmarken. Ihr hättet eine derartige Aeußerung gerühmt, wenn eine Französin sie getan hätte. Gewisse Journalisten hätten spal tenlange Lobgesänge über den Seelenadel unserer Rasse und die klassische Schönheit der französischen Frauenseele ange stimmt. Wir haben die Frau eines Generals bewundert, die, als sie gerade beim Beten war, die Nachricht vom Tode ihres dritten Sohnes bekam: sie hörte die Trauerbotschaft ohne eine einzige Klage. Ist der stolze Entschluß der deutschen Mutter nichr ebenso bewundernswert? Verneigt euch, trotzdem die Trauerkleidung ein rein äußerliches Zei chen des Schmerzes ist, vor der germanischen Mutter, die, durch ihren Stolz gestärkt, kein schwarzes Kleid tragen will. Denn diese Art Mutter bleibt sich in chrer Ergebenheit und ihrem Stolz in allen Ländern gleich." — lieber eine Ehrung Jmmelmanns durch den Gegner wird der »Münchener Zei tung» aus dem Felde berichtet: Am 30. Juni warf ein eng lisches Flugzeug für Jmmelmann einen Kranz aus frischen Blumen mit einer schwarzen Schleife nieder. Das Ganze war wasserdicht verpackt und in einer Blechhülse eingeschlos sen. Dabei lag e>n Schreiben in englischer Sprache, das in der Uebersetzung folgenden Wortlaut hat: »Abgeworfen am 30. Juni 1916 über Schlotz F. für Herrn Oberleutnant Jm melmann, gestorben in der Schlacht am 18. Juni. — Zum Andenken an einen tapferen und ritterlichen Gegner. Vom kämpfenden Geschwader." — (Mit l6 Jahren das Eiserne »Erster" Der jüngste Ritter des Eisernen Kreuzes i Klasse ist der erst 16 Jahre alte Vizefeldwebrl Max Näther aus Wiesen thal bet Münsterberg. Als Landwtrtschastsschüler meldete er sich vor etwa Jahresfrist als Kriegsfreiwilliger. Infolge seiner Anstelligkeit und Tüchtigkeit wurde Näther bald zum Gefreiten ernannt und dann zum Unteroffizier befördert. Im September v I erwarb sich der Sechzehnjährige durch eine schneidige Beobachtung des Feindes das Eiserne Kreuz n Klasse und bald darauf erfolgte seine Beförderung zum Vizeseldwebel Jetzt hat er für besondere Tapferkeit auf dem östlichen Kriegsschauplätze das Eiserne Kreuz i. Klasse erhalten, nachdem ihm kürzlich eine österreichische Kriegsaus zeichnung verliehen worden war. Wien, 12. Juni. 7. v. (Sturmverheerun gen.) Ueber die Unwetterkatastrophe in Wiener Neustadt wird noch gemeldet: Der Organ dauerte ungefähr eine halbe Stunde, um dann allmählich naa,zulassen. DielePersonen lagen un ter eingestürtzten Mauern begraben und mußten ausgeschau- fclt werden. Gegen 5000 Arbeiter und Soldaten sind mit dem Aufräumen des Schuttes beschäftigt. Man zählte 31 Tore und weit über hundert leicht und schwer Verletzte. — (Explosionskatastrophe.) Nachrichten melden nach dem »Berl. Lokalanz." aus Mailand: Auf Um wegen wird jetzt bekannt, daß bei der in der italienischen Presse nur ganz kurz erwähnten Explosionskatastrophe in Spezia in Wirklichkeit nicht nur eine Kiste Pulver, sondern eine ganze Munitionsfabrik in die Luft geflogen und von den 480 Arbeitern kein einziger am Leben geblieben ist. Au ßerdem sind aber noch zahlreiche andere Opfer zu beklagen. Am Strande badete eins große Anzahl Kinder und Erwach sene, von denen mehr als 300 getötet wurden. Der Socolo sucht die Katastrophe als deutsches Attentat hinzustellen, um die Kriegserklärung an Deutschland zu erreichen, ohne na türlich eine Sp. r von Beweisen bringen zu können.
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