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Nr. 58. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 13. Mai 1916. Seile 3 Vrsklsfi Politik ankündigte. Die Regierung der Vereinigten Staa die bei 9 2 solchen Auslegung fähig sein könnten. Um jedoch die Mög lichkeit eines Mißverständnisses zu vermeiden, teilt die Re gierung der Vereinigten Staaten der Kaiserlichen Regie rung mit, daß sie keinen Augenblick den Gedanken in Be tracht ziehen, geschweige denn erörtern kann, daß die Achtung der Rechte amerikanischer Bürger aus der hohen See von feiten der deutschen Marinebehörden in irgend einer Weise oder im geringsten Grade von dem Verhalten irgend einer anderen Regierung, das die Rechte der Neu tralen und Nichtkämpfenden berührt, abhängig gemacht werden sollte. Die Verantwortlichkeit in diesen Dingen ist getrennt, nicht gemeinsam, absolut, nicht relativ. Ich ergreife die Gelegenheit, um Ew. Exzellenz die Ver sicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung zu erneuern, gez. James W. Gerard. Seiner Exzellenz Herrn von Jagow, Staatssekretär des Auswärtigen Amtes." In der Form ist dieser Wortlaut an einigen Punkten etwas konzilianter gehalten, als Reuter es brachte. Eine neue deutsche Antwort wird auf die letzte ameri kanische Note nicht erfolgen. Es besteht laut „B. T." kein Grund zu einer abermaligen schriftlichen Aeußerung. Ein bestimmter Beschluß ist jedoch noch nicht erfolgt. , - sieht nicht in dem Flugblatt den Landesverrat, sondern in der angeblichen Verbindung Liebknechts mit Gesinnungs genossen in anderen Ländern. Friedenspläne fördern ist doch kein Landesverrat, sondern stellt ein Verdienst um das Vaterland dar. (Lachen rechts.) Das Reichsamt des Innern hat ein Schreiben an das Kommando gerichtet, in dem die Unterlagen für die Beurteilung des Falles Lieb knecht gefordert werden, und die Erwartung der Ableh nung der Anträge ausgesprochen wird. (Große Unruhe und Zurufe.) Abg. Laszewski (Pole): Aus prinzipiellen Gründen lehnen wir den Komissionsantrag ab, nicht dem Abg. Lieb knecht zu Liebe. Wir sind gegen jedes Ausnahmegesetz. In namentlicher Abstimmung wird darauf der Kom missionsantrag mit 229 gegen 1l1 Stimmen angenommen. Bei fortgesetzter Beratung der Novelle zum Reichsver einsgesetz spricht sich Abg. Oertel (Kons.) scharf gegen die Regierungsvorlage aus. Ministerialdirektor Lewald gibt noch einmal die Beweggründe der Regierung an. Abg. Junk (Natl.) äußert sich im allgemeinen zustimmend. Freitag Weiterberatung. MiMittel. Men - KMM MG MW, Rittergut Pulsnitz. veMe öMMMe und Hündin, 6 Wochen, echt, treu, Wächter verkauft I. Neubarth, Pulsnitz ten hat sich in ihren geduldigen Bemühungen um einen freundschaftlichen Ausgleich der aus jener Politik erwach senen kritischen Fragen, welche die guten Beziehungen zwi schen den beiden Ländern so ernst bedrohten, beständig durch Beweggründe der Freundschaft leiten und zurück halten lassen. Die Regierung der Vereinigten Staaten wird sich darauf verlassen, daß jetzt die geänderte Politik der Kaiserlichen Regierung Hinfort eine gewissenhafte Aus führung finden wird, die die hauptsächliche Gefahr für eine Unterbrechung der guten, zwischen den Vereinigten Staa ten und Deutschland bestehenden Beziehungen beseitigen wird. Die Regierung der Vereinigten Staaten hält für notwendig, zu erklären, daß sie es für ausgemacht ansieht, daß die Kaiserliche Negierung nicht beabsichtigt, verstehen zu geben, daß die Aufrechterhaltung der neu angekündig ten Politik in irgend einer Weise von dem Verlauf oder Ergebnis diplomatischer Verhandlungen zwischen der Re gierung der Vereinigten Staaten und irgend einer anderen kriegführenden Regierung abhängt, obwohl einige Stellen in der Note der Kaiserlichen Regierung vom 4. d. M. einer Voraussichtliche Witterung. 14. April: Zeitweise heiter, meist wolkig bis trüb, Regen, noch etwas wärmer. Stellenweise Gewitter. 15. April: Kühler, abwechselnd heiter und wolkig, Regenschauer. Mel kräftige WNen Oer AtermM RaAenwägen, Webebiiike, MtMmn, Röder empfiehlt A Pritzke, Wagenbauer, Großröhrsdorf. Der TM der lmeriklwischen Antwortnote. Die am 10. Mai vom amerikanischen Botschafter über reichte Antwortnote lautet, wie die „Nordd. Allg. Ztg." mitteilt, in Uebersetzung wie folgt: „Ew. Exzellenz! Ich habe die Ehre, auf Weisung meiner Regierung Ew. Exzellenz die folgende Antwort auf die Note Ew. Ex zellenz vom 4. Mai d. I. mitzuteilen: Die Note der Kaiser lichen Negierung vom 4. Mai 1916 ist von der Regierung In meinem Hause Schiller straße 233 «2 ist pr. I. Juli die PartrmMljnnng zu vermieten. Auf der Schieß- stratze 231 ist pr. l. Juli Aube, Rammer «.MOr zu vermieten. Baumeister Fischer. tlus oller Welt. Budapest, den 10. Mai. (Ein ungarischer Blaubart.) In Cinkota, einer Ortschaft in der un« garischen Hauptstadt, erschien eine» Tage» der HauRbe- fitzer, um nachzusehen, welche Instandsetzungen in sei nem Hause notwendig seien. In der verschlossenen Wohnung der seit 1914 zum Kriegsdienst eingerückten Klempnermeisters Bela Kiß sand man sieben große Blechktsten. Man öffnete diese sonderbaren Behältnisse und sand in jedem einzelnen dieser Blechkisten je eine Frauenleiche, zusammen also sieben Leichen. Die Poli zei hat eine umfassende Untersuchung eingeleitet. Tin Bekannter des Kiß erklärte, dieser sei in Serbien an Typhus gestorben. — Ein bei dem der Mordtaten verdächtigen Klempnermeister Bela Kiß bedienstet ge wesener Arbeiter ist in einem Krankenhaus« aufgefun den worden und soll morgen verhört werden. Eine Frau Jakuöek hat seinerzeit von Kiß ein Paket Briese erhalten, die morgen von Gerichtswegen geöffnet wer- den sollen. Sie teilt ferner mit, sie habe von einem Bekannten des Kiß aus Serbien einen Brief erhalten, n dem sie als Frau des Kiß bezeichnet und ihr mtt- geteilt wird, daß Kiß in serbischer Gefangenschaft ge. storben sei. Es ist erwiesen, daß Kiß systematisch Frauenpersonen ansich lockte und nun höchst wahrschein, lich sich der ihm Lästiggewordenen auf mörderische Weise zs entledigen versucht hat. — Zu den in der Kriminal-Chronik einzig dastehenden Mordtaten des Klempnermeister Kiß wird noch gemeldet: Die poli zeilichen Recherchen in Oziektau ergaben, daß Kiß seit mehr als 12 Jahren Frauen in seine Netze lockte. Er nserierte in den Blättern, daß er heiraten wolle, wo rauf er zahlreiche Anträge erhielt. Deutscher Reichstag. 46. Sitzung vom 11. Mai, 3 Uhr 15 Min. Auf der Tagesordnung steht zunächst der Bericht der Geschäftsordnungskommisfion über die sozialdemokrati schen Anträge auf Aussetzung des gegen den Abgeordne ten Dr. Liebknecht eingeleiteten Verfahrens und Aufhebung der über ihn verhängten Hast. Ten mündlichen Bericht der Kommission erstattet Abg. von Paher (Fr. Vpt.), der eine Schilderung der Vorgänge auf dem Potsdamer Platz am 1. Mai gibt, bei denen Abg. Liebknecht Rufe auSstieß: „Nieder mit der Regierung!" und Flugblätter gegen den Krieg verteilte. Abg. Liebknecht wurde von Schutzleuten verhaftet, setzte seiner Verhaftung aber Widerstand entgegen. Später erließ die Militärbe hörde zwei Verhaftungsbefehle „gegen den Armierungs soldoten Liebknecht", die der Berichterstatter vorlas. Lieb knecht hat im wesentlichen die übrigen Tatsachen zugegeben, zu denen er sich befugt erachtete. Die Militärbehörde er blickt aber darin den Tatbestand des Kriegsverrats und der Vorschubleistung an eine fremde Macht. Abg. Landsberg (Soz.): Die Annahme der Anträge würde einem Brauche entsprechen, den der Reichstag Jahr- Sonntag, den 14. Mai, Jubilate: 9 Uhr Lesepottcsd enst. (Ortspfa >ec amt e:t in Reichenbach.) Die Nnlerredung Mil den vowumteNen füllt aus. noch dauert, die Beschränkung der Kriegführung auf die! Immunität, vor allem die volle persönliche Freiheit der kämpfenden Streitkräfte zu ermöglichen und daß die Kai-! Abgeordneten. serliche Regierung entschlossen ist, allen ihren Seebefehls- Abg. Haase (Soz. Arb.-Gem.): Das Verbrechen des Habern die Beschränkungen nach den anerkannten völker-Kriegsverrats ist noch keineswegs festgestellt, es kann gar rechtlichen Grundsätzen aufzuerlegen, auf denen die Ne-! keine Rede davon sein. Die Militärbehörden hielten auch gierung der Vereinigten Staaten in all den Monaten be-! Zunächst die Anschuldigung des Landesverrats nicht für ge standen hat, seit die Kaiserliche Regierung am 4. Februars geben. Diesen Punkt hat zuerst Polizeipräsident von Ja- 1915 ihre jetzt glücklicherweise aufgegebene Unterseeboots-' gow in die Anklage hineingeworfen. (Hört!) Aber auch er Uhr Prediztgottesdienst (Psalm 73, 23—26.) » Untei redung mit den dr ei letzten Jahrgängen der kon firmierten Jur end. » Jnngfrauerwerein im Pfarrhaufe. „ Jün^iingsabrnd im Piurrhause. Gberlictrtenun. Kirchen-Nachrichten. Lichtenberg. Sonntag, den 14. Mai, Jubilate: >/,g Uhr Gottesdienst mi. Predigt. Großnaundorf. Sonntag, den 14. Mai, Jubilate: DIM, gut melken können, Mr das Heer auch auf Irland auszudehnen. England be steht daher aus einer den Staatsgesetzen gehorsamen und einer den Staatsgesetzen ungehorsamen ReichshSIste. Diese Zustände und die andauernden Mißerfolge Englands im Weltkriege haben in England auch schon dazu geführt, daß sich englische Zeitungen über die Maulhelden im englischen Ministerium lustig machen. So hat die angesehendste eng lische Zeitung »Daily Mail" neuerdings erklärt, daß die englischen Minister die größten Fabrikanten von Siegen seien. Sie verständen sogar die Niederlagen der englischen Truppen vor Gallipoli zu Siegen auszunutzen, trotzdem sich dort die Engländer aus dem Staub gemacht hätten. Sogar die Niederlage und Gefangennahme des Generals Townshend mit seinem ganzen Heere durch die Türken bei Kut-el-Amara werden von den englischen Ministern als eine Art Großtat hingestcllt. In Wirklichkeit sei aber die Niederlage der Engländer bei Kut-el-Amara der größte Verlust, den Eng lands Heer jemals erlit en habe. Wenn sich in England selbst schon solche Stimmen gegen den Schwindel und Vie Anmaßungen der englischen Minister erheben, dann gibt es Mr England in diesem Weltkriege wohl doch noch ein furcht bares Erwachen München, 11. Mai. (König Ludwig über das KriegszieI.) König Ludwig hat aus Anlaß der hundert jährigen Zugehörigkeit der Pfalz zum Königreich Bayern eine Abordnung aus der Pfalz empfangen. In seiner An sprache sagte der König: Wir stehen mitten im Kriege. Wann er enden wird, wissen wir nicht; aber das wir nicht besiegt werden, wissen wir, und wir wollen keinen Frieden, der uns nicht eine bessere Stellung gibt, als wir jetzt haben. Unsers Feinde zerschellen am Deutschen Reich, an der Kraft seiner und seiner treuen verbündeten Heere Wir bringen die schwersten Opfer an Gut und Blut, aber auch Opfer in der Heimat, wo dem Volke harte Entbehrungen avferlegt sind. Daß das Volk davon in aller Zukunft verschont bleibt, das ist das Ziel, das wir beim Friedensschluß er reichen müssen. Oesterreich-Ungarn. Undapest, 11. Mai. (Re- vollution in Lissabon.! Nach einem Funkspruch des »Az Est" aus Granada, ist in Lissabon eine Revolution aus- gebrochen. Die Arsenale stehen in Flammen und die Trup pen meutern Suche zum 1. Juli ein zu verlässiges, besseres HllusuMchtlh nicht unter 18 Jahren, mit Kochkenntnissen. Else Lehmann, Bismarckplatz. Junge, hochtragende We und mit Kälbern stehen zum Verkauf. Bruna Mols. ,1. 8. «Ultimos MrzW» Sonntag, den 14. Mai, abends 8 Uhr Zahlreiches Erscheinen wünscht d. V kloüewsrsn - KleiÄSrstoffo §sic8s - H/sscke. Kvn-sktivn AussLsuelsrtiksl. i-vmen- u. ksumvloSlulSsGn.SsfÄmen, ttbfSNUiSLLkS UL« Uuf Wz-MW M WMMtllW und SMMtMeln — Wolthmann — empfehlen VMM 8 PM Pulsnitz, . sucht Beköstigung und hohem Lohn für hiesigen Kuhstall der Vereinigten Staaten sorgfältig erwogen worden. Es ist besonders an ihr beachtet worden, daß sie als Absicht! Zehnte geübt hat. Er hat die Immunität der Abgeordne- der Kaiserlichen Regierung für die Zukunft kundgibt, daß! ten immer für ein Recht des Reichstages angesehen. Viele sie ein Letztes dazu beitragen will, um, so lange der Krieg! 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