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Pulsnitzer Wochenblatt : 06.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840935979-191604065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840935979-19160406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840935979-19160406
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Wochenblatt
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-04
- Tag 1916-04-06
-
Monat
1916-04
-
Jahr
1916
- Titel
- Pulsnitzer Wochenblatt : 06.04.1916
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Nr. 42. Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 6. April 1916. Sette 3. sten Nachrichten aus Holland sehr wahrscheinlich, datz der Vierverband mit England an der Spitze einen Beeinflussungs- Versuch gegenüber Holland unternommen hat. Dieser Beein flussungsversuch hat nun aber bewirkt, datz Holland sofort seine militärischen Kräfte in noch stärkere Bereitschaft gesetzt hat, und datz jedenfalls Holland dadurch zeigen will, datz es sich weder seine Freiheit, noch seine Neutralität von dem Vieroerbande oder von England rauben lassen will. Eine Reihe von Matzregeln, welche die holländische Regierung ge troffen hat und eine für vorigen Dienstag angesetzte geheime Sitzung der holländischen Deputiertenkammer zeigen jeden falls, daß die holländische Regierung die Lage sehr ernst auf- fatzt. Beinahe kindisch muß es Häher erscheinen, wenn schon viele Zeitungen und darunter natürlich auch wieder Zeitun gen der neutralen Staaten wissen wollen, daß überhaupt so gut wie gar keine Krisis für Holland oder zwischen Holland und England bestehe. Es hat sich nicht ohne Grund in Hol land eine große Erregung bemerkbar gemacht, und wenn es sich nur um ein leeres Gerücht handeln würde, so hätte wahr- fcheinlich die holländische Regierung schon längst durch eine amtliche Erklärung den Irrtum austzlären lassen. Im übri gen wäre es ja auch nicht das erste Mal, datz dem nieder trächtigen englischen Fuchse die Trauben zu sauer wären, weil sie zu hoch hingen. England, welches sich in der fre velhaftesten Weise in einen Krieg mit Deutschland einge lassen bat, wendet alle schlechten Mittel an, um Deutschland Schaden zuzusügen, und England scheut auch dabei vor den gewagtesten Mitteln nicht zurück, England ist daher sehr wohl auch eine Gewaltmatzregel und eine Gemeinheit zuzutrauen, wenn es gilt, das friedliche Holland in den Weltkrieg zu gunsten Englands mit hineinzuziehen. Es ist auch nicht eng lische Art, von schlechten Mitteln bei der Erreichung englischer Pläne so leicht abzusehen, England arbeitet auch sehr öft wie ein Maulwurf unterirdisch, und England hat aus krummen Wegen und durch List und Räubertaten seine ganze soge nannte Weltmacht ausgerichtet. Natürlich kennen die Hol länder die Engländer auch ganz genau, denn die Engländer sind es ja gewesen, welche die einst so blühende holländische Seemacht vernichtet oder doch so klein gemacht haben, datz sie für die englischen Eroberungspläne kein Hindernis mehr bilden konnten. Weil aber die Holländer die Engländer so gut kennen, so haben sie es wohl auch für notwendig erach tet, sich rechtzeitig vor den englischen Plänen und Zumu tungen zu schützen. Der beste Ausgang der ganzen Ange legenheit für Holland würde offenbar darin bestehen, wenn die Festigkeit und Entschlossenheit Hollands dazu führen würde, England und den ganzen Vieroerband vor den Schrit ten zur Vergewaltigung Hollands abzuhalten. Die nächsten Tage werden wohl in der ganzen Angelegenheit die genügende Aufklärung bringen. Deutliches und Sächsisches. Pulsnitz. (Mit dem Eisernen Kreuz u. K k Ausgezeichnet) wurden der Leutnant im 13. Infan terie - Regiment Nr. 178 Horst Feilgenhauer lSohn des in Pulsnitz geborenen Fabrikbesitzer Edwin Feilgenhauer -ff) und der Soldat im selbigen Regiment Ernst Richard Kaiser von hier. pnlsnitz. (Jubiläum) Am 1. April vollendeten sich 30 Jahre, in welcher Zeit der Gemeindediener von Ober- sieina, Herr Deubel in den Orten Obersteina und Gickelsberg das Wochenblatt sonHaus zu Haus getragenhat Am1. April M6 mit 23 Zeitungen beginnend, ist durch seine Werb tätig- «eit und das Vertrauen, das er dec Bevölkerung gegenüber Senietzt, die Auflage nach und nach auf 160 Exemplare ge- Mqen. Die Redaktion dieser Zeitung spricht auch hierdurch dem langjährigen Austräger für seine Treue den herzlichsten ^ank aus. , — (Die Gendarmerie st ationPulsnttz) 'n nach Friedersdorf verlegt worden. - (Wegen Reinigung der Amtsräume) dm Montag und Dienstag, den 10. und 11. April 1916, Werden in der Königlichen Amtshauptmannschast Kamenz Uur dringliche Angelegenheiten erledigt. - — (Amtliche Bekanntmachungen.) Zur Aegelung dec Arbeit im Web-, Wirk- und Sirickgswerbe. Deute ist eine Bekanntmachung in Kraft getreten, die eine Regelung der Arbeit in den Web-, Wirk- und Strickstoffe ^erarbeitenden Gewerbezweigen vornimmt Die Vorschriften ,'eser Bekanntmachung berühren alle gewerblichen Betriebe, 'd denen die Anfertigung oder Bearbeitung von Männer- °°er Knabenbekleidung, Frauen- und Kinderbekleidung, oder weitzer und bunter Wäsche, oder von Gebrauchsgegen- siunden die ganz oder überwiegend aus Web-, Wirk-, ?tricksjoffen, Wollen oder Filzen hergestellt sind, im großen daneben wird. Die gleichen Vorschriften gelten aber auch, ?enn es sich um gewerbliche Betriebe der bezeichneten Art Endest, in denen außer dem Inhaber oder Leiter mindestens Mer Arbeiter (Arbeiterinnen) beschäftigt sind. — Die Vor- 'tristen der Bekanntmachung wollen eine gleichmäßige Auf- Meitung der vorhandenen Vorräte an Web-, Wirk- und ?trickwaren, sowie einen gleichmäßig bleibenden Verdienst m bezeichneten Betrieben beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen, sowie nach Möglichkeit eine dauernde Beschäf- Mng der Arbeiter und Arbeiterinnen erzielen. Die Äege- Mg der Verteilung der Arbeit läuft deshalb in ihren ver- ^»edenen Bestimmungen daraus hinaus, daß in einer Woche 'M mehr zugeschnitten und nicht mehr verteilt werden darf, M in der nächsten Woche verarbeitet werden kann. Die WAung der Lohnzahlung ist verschieden, je nachdem die Arbeitnehmer innerhalb oder außerhalb des Betriebes des Arbeitgebers beschäftigt sind. Soweit nicht bestimmt ist, datz .ir Lohnsätze nicht geringer als die am 1. Februar 1916 ge- Mren sein dürfen, ist genau vorgeschrieben, um wieviel Motel der Lohn nur unter dem Stande vom 1. Februar sin° sinken darf. Soweit die übertragene Arbeit den zuläs- Mindestlohn nicht erreichen würde, ist der Arbeitgeber vn- einen bestimmten Prozentsatz des Lohnbetrages vnn ^enen Mitteln zuzuleaen. Auch für die Kündigung h:" Arbeitnehmern in den ersten 2 Monaten nach Erlaß Mer Bekanntmachung sind bestimmte Anordnungen getrof- An T Tfle Uebecwachung der Innehaltung der getroffenen h„°ednungen ist den Gewerbcaufsichtsbeämten übertragen derp ri Der Wortlaut der ausführlichen Bekanntmachung, v»- Wesentliche Teile in den einzelnen Gewerbebetrieben m?Zehängt werden müssen, ist bei den Polizeibehörden ein- — Tie Sächsische Staatszeitung veröffentlicht fol- Verfügung : Im Interesse der öffentlichen Sicherheit tzffp° verboten, 1. datz sich nicht approbierte Personen durch h^vttiche Ankündigungen zur Behandlung von Geschlechts- vrt„» eiten oder Frauenleiden erbieten; 2. datz Behandlungs- sgM oder Mittel zur Heilung, Linderung oder Verhütung Leiden öffentlich angekündigt oder angepriesen werden. r>;»i öffentlichen Ankündigung oder Anpreisung steht es icbrm werw in öffentlichen Bekanntmachungen aus Druck- "der sonstige Mitteilungen verwiesen wird, die eine Preisung solcher Mittel oder Behandlungsarten enthalten. schrN, ntlichungen in ärztlichen und pharmazeutischen Fach- vielo-n fallen nicht hierunter Zuwiderhandlungen gegen ^vt werden auf Grund von 9b des Gesetzes über 1i Belagerungszustand in Verbindung mit dem Gesetz vom ' Dezember 1915, R. G. Bl. S. 813, bestraft. pnlsnitz. (Bezugsvereinigung für Klein handel.) Am 26. Januar d. I. wurde von den Lebens mittelhändlern der Stadt Pulsnitz im Beisein der Herren Bürgermeister vr. Michael und Kommissionsrar Richard Borkhardt eine Bezugsvereinigung für Kleinhandel gegrün det. Die Stadtbehörde trat derselben sofort zu und wird durch Herrn Kommissionsrat Richard Borkhardt vertreten. Auch wurde den Lebensmittelhändlern der Gemeinden Puls nitz M. S. und Vollung Gelegenheit gegeben, der Vereini gung deizutreten. Zweck der Vereinigung: durch Vermitte lung der Stadtbehörde schnelle Beschaffung von Lebensmit teln durch direkten Verkehr mit der Einkaussgesellschast „Ost sachsen". Ferner überwacht die Stadtbehörde die Verteilung der Waren und die Bildung der Verkaufspreise an die Kon sumenten. Der Vereinigung gehören bis jetzt nachstehende Firmen an: Alwin Endler, Franz Fritsch, H. Führlich, F. Herberg, H. Höntsch, L. Friedrich Jske, Max Jentsch, C. G. Kuring. Emil Körner, E. Kretzschmar, Therese Nahler, Curt Opitz, August Richter, Schießstratze, Gustav Richter, Langestraße, Hermann Schneider, Richard Seiler, Samuel Steglich, Karl Strugalla, Friedrich Zöllner, sowie Wilhelm Diebel, Paul Schmidt und Otto Techritz, Pulsnitz M. S., Th. Müller, Vollung. (Anbau von Mohn durch die Land wirte.) Die Absperrungsmatzregeln unserer Feinde zwin gen uns, die bisher aus dem Auslande eingeführten Roh stoffe im eigenen Lande zu gewinnen. Es ist vaterländische Pflicht jedes Landwirtes, durch den Anbau von Boden früchten, die ihm durch die berufenen Stellen als für die heimische Wirtschaft besonders notwendig bezeichnet werden, dazu beitragen, daß unser Vaterland den ihm ausgezwun genen Kamps auch wirtschaftlich siegreich besteht und sich mehr und mehr von der Einfuhr aus dem Auslande unab hängig macht. Deshalb pflanzt Fett! An Oelen und Fetten herrscht Mangel, dem durch ausgedehnteren An bau von Oelsrüchten gesteuert werden kann. Diejenige Oel- frucht, welche am meisten Oel enthält und demgemäß am höchsten bewertet wird, ist der Moh n. Sein Anbau wird von dem Krirgsausschutz für pflanzliche und tierische Oele in Berlin sowohl im vaterländischen Interesse, als auch zum eigenen Vorteil der Landwirte auf das wärmste empfohlen. Der Kriegsausschuß hat im Vorjahr die Ernte an Oelsrüch ten auf Grund der Bundesratsverordnung vom 15. Juli 1915 übernommen und damals für Mohn M 800 für 1000 i-L bezahlt. Er verpflichtet sich auch für die kommende Ernte, den Mohn mindestens zu gleichem Preise abzunehmen. Der Landwirt nützt durch den Anbau von Mohn nicht nur sei nem Vaterlande, indem er unsere Vorräte an den Pretz- produkten daraus, nämlich Oel- und Futterküchen vergrö ßert, sondern er wird auch, da der Ernteertrag im Verhält nis zur Aussaat ein ungemein hoher zu sein pflegt, für seine Mühe und Arbeit reichlich entschädigt. Es wird ausdrück lich hervorgehoben, daß durch die Empfehlung der Anpflan zung von Mohn in keiner Weise beschränkend auf den An bau anderer Oelfrüchte, wie Leinsaat, Raps und Rübsen eingewirkt werden soll. Saatgut wird, soweit die Vorräte des Kriegsausschusses reichen, allen Landwirten vom Kriegs ausschutz für Oele und Fette, Ernte-Abteilung, Berlin dpv 7, Unter den Linden 68», zum Preise von M 0,50 für das Pfund zur Verfügung gestellt. Anleitungen zum Anbau von Mohn sind beim Gemeindevorstand erhältlich. — (W ie das Kriegsbrot bekömmlicher wird.) Bekannt sind ja die mancherlei Klagen über das ungewohnte Kriegsbrot. Wenn das Brot feucht ist, schnei det man es einfach in Scheiben und trocknet es in der Röhre oder an einer nicht zu heißen Stelle des Ofens. Solches Brot ist schon deswegen bekömmlicher, weil es gut gekaut werden muß. Wem das Brot zu hart geworden ist oder zu alt, der bröckle es in die Suppe oder mache eine gute Brot suppe daraus. Jedes Stückchen Brot, jedes Krümchen muß heute sorgsam behütet und verwendet werden! Möge diese Lehre des Krieges eine bleibende sein fürs ganze Leben, für uns und unsere Kinder! — <T u r n e r i s c', e s.) Nach der Zählung vom 1. Januar 1916 zählt der Meitzner Hochland-Turngau 4789 über 14 Jahre alte Vereinsangehörige, Erwachsene über 14 Jahre 3969, davon sind 2500 zum Heere einqezogen, sodatz 1469 nur noch zahlende Mitglieder in den Vereinen sind. Iugendturner zählt der Gau unter 17 Jahre 822, über 17 bis 20 Jahre 525. Frauen turnen 310. — (Die F l ei s ch k a rte.) Wie bereits einige andere Bundesstaaten, so wird auch das sächsische Ministerium des Innern die Fleischkarte einführen, die betr. Bekanntmachung erscheint in der Sonnabend-Nummer. Es ist beabsichtigt, für jeden der fünf Fleischtage 150 Gramm Fleisch für die Person zu gewähren. Dabei soll aber ein Unterschied zwi schen den einzelnen Fleischkarten gemacht werden: reines knochenloses Fleisch, wie Koteletts, Lende, auch Wurst, soll es nur 75 oder 80 Gramm geben, dagegen bei Eingeweiden, also Flecken usw., die vollen 150 Gramm, bei anderem Fleisch 100 Gramm. Sie wird am 15. April in Kraft treten, also schon für das Osterfest gelten. Es soll damit erreicht werden, datz die fleischlosen Tage auch in den einzelnen Haushaltun gen durchgeführt werden. — (Die Osterferien) beginnen nach ministeriel ler Bestimmung mit Sonnabend vor dem Palmensonnrage und enden mit Sonntag Quasimodogeniti. Es werden dem nach die Schulen Freitag, den 14. April geschloffen und der Unterricht nach den Ferien beginnt wieder Montag, den 1 Mai und damit auch das neue Schuljahr 1916. — (Einführung der deutschen Som merszeit.) Wie aus den Verhandlungen des preußi schen Herrenhauses heroorgeht, erwägt die Regierung die Absicht, eine Verordnung zu erlassen, daß vom 1. Mai die ses Jahres ab die Stundenzeit um eine Stunde vorgerückt wird. Infolgedessen wird der I.Mai in diesem Jahre schon am 30. April nachts 11 Uhr beginnen. Maßgebend für diese recht einschneidende und das Eisenbahnwesen, den Schulbe trieb und bürgerliche Leben ändernde Neuordnung unserer täglichen Uhr sind Erwägungen gewesen, die eine beträchtliche Ersparung an Beleuchtungsmäterialien bezwecken. Wenn im kommenden Sommer der Verkehr eine Stunde früher aushört und eine Stunde früher beginnt, besorgt die liebe Sonne kostenlos und ohne Kohlenverbrauch unsere Be leuchtung. — (Ueber die Kriegspatenschast) mit Ausbildungskapital - Versicherung wird auf Einladung des Herrn Oberbürgermeister Dr. Kaeubler in Bautzen am 10. April, abends Uhr im Vortragssaal des Stadtmuseums in Bautzen Herr Amtsgerichtsprästdent Dr. Becker aus Dres den sprechen. Niederstem«. (Auszeichnung.) Dem Unter offizier der Reserve Arno Steglich im 4. Feld-Art.-Reg. 48 ist die Friedrich August-Medaille in Silber verliehen worden. Aamen? (Auszeichnung.) Seine Majestät der König hat allergnädigst geruht, in Anerkennung der von ihnen während der Kriegszeit auf dem Gebiete werktätiger Nächstenliebe geleisteten Dienste Frau Amtshauptmann von Erdmannsdorff geb. von Schönberg in Kamenz den Maria Anna-Orden 3. Klasse und Herrn Rittergutsbesitzer Forst meister a. D. von Zehmen in Weißig das Ehrenkreuz für freiwillige Krankenpflege zu verleihen. — (Neuer Fahr plan.) Das Königliche Finanzministerium hat — wie wir von Herrn Landtagsabgeordneten Rentsch erfahren — für den am 1. Mai in Kraft tretenden Sommerfahrplan eine sehr erfreuliche und von weiten Kreisen sicher mit Dank begrüßte Verkehrsverbesserung aus der Li ie Kamenz-Arnsdorf ge nehmigt. Von diesem Zeitpunkte ab wird der jetzt nur Sonn tags fahrende Nachtpersonenzug nach Kamenz (Ankunft hier 12.19 Uhr) auch Mittwochs verkehren. Derselbe wird bei gleicher Abfahrtszeit von Dresden fahrplanmäßig etwas später ankommen, wie es ja stets der Fall ist. — Ferner wird der nachmittags 3 Uhr in Kamenz abführende Per- soncnzug mit Beginn des neuen Fahrplans bereits 4.07 Uhr in Dresden Neustadt eintreffen, um den Anschluß an den Leipziger Schnellzug zu erreichen Es wird dies dadurch ermöglicht, datz der Zug nicht mehr in Radeberg hält, sondern von Arnsdorf ab durchfährt. Damit erhalten wir eine recht schätzenswerte neue Verbindung und eine nur 1 Stunde 7 Minuten dauernde Fahrt von Kamenz bis Dresden. — (Ein verdienter Veteran der Buchdruckerkunst), Theodor Göbel, der sich als graphischer Fachschriftsteller einen Namen gemacht hat, ist im Aster von 87 Jahren in Stuttgart gestorben. Er konnte vor drei Jahren sein siebzigjähriges Buchdruckerjubiläum feiern. Er wurde 1829 in Gelenau bei Kamenz geboren, und trat 1853 als Setzerlehrling in die Hieckesche Buckdruckerei in Bautzen ein. Durch ein 1883 erschienenes großes Fachwerk hat er sich weiten Kreisen bekanntgemacht. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. (Presse-Stimmen über die Rede des Reichskanzlers): In der „Voss. Ztg." wird hervorgehoben, datz der Kanzler gegen den englischen Minister-Präsidenten eine glückliche Wendung gebrauchte, wenn er daran erinnerte, daß Asquith sich letzthin darübe beklagte, daß von Deutschland keine bestimmten Friedens, angebote gemacht würden, über die man verhandeln könnter gleichzeitig aber als Englands Kriegsziel die Vernichtung der Macht Preußens hingestellt habe. Diese beiden Forde rungen seien natürlich unvereinbar. — In der „Tägl. Rund schau" heißt es zur Kennzeichnung der Kriegsziele in der Rede des Reichskanzlers, über Einzelheiten zu reden, sei noch nicht gestattet. Immerhin habe der Kanzler sich zu be stimmten Forderungen bekannt, die bei unseren Feinden zu nächst den üblichen Ton der Entrüstung erregen, dann aber den Weg zum Frieden eher ebnen würden, als die Friedens deklamationen, die bei unseren Feinden als Zeichen der Schwäche aufgefatzt wurden und den Krieg verlängert haben. Wir müßten eine Machtstellung erringen, die die Entwicke lung unseres Handels von Hemmnissen und Gefährdungen befreit. — In der „Freis. Ztg" wird der Ernst und die Be stimmtheit hervorgehoben, womit der Kanzler ganz Deutsch lands Entschlossenheit kund gab, sich gegen den völkerrechts widrigen Aushungerungskrieg mit allen zu Gebote stehen den Mitteln zur Wehr zu setzen. Die Ausführungen seien entschieden, aber ohne beleidigende Schärfe gewesen. Es sei ganz richtig gewesen, daß die albernen Zwischenbemerkungen Liebknechts mit Verachtung gestraft wurden. Amerika. (Amerikas Munitions-Schwie rigkeiten.) Nach Newyorker Berichten haben die Muni tionsfabriken der Regierung in Washington mitgeteilt, daß infolge ihrer Ueberlastung mit ausländischen Kriegsaufträ gen und aus Mangel an den erforderlichen Rohstoffen für die Aufträge der amerkanischen Regierung eine lange Lie ferungsfrist beanspruchen. Auch die Durchführung des ame rikanischen Flottenprogramms leidet unter ähnlichen Schwie rigkeiten. England. London, 6. April. (Aufregung in England.) Die Aufregung über die Zeppelinangriffe ist in ganz England bedeutend Noch kein Angriff hatte derar tige Folgen, wie die Angriffe vom Sonnabend und Montag. Privatmeldungen der Presse, -welche die Zensur nicht frei- Dcr ötuHe Lllegs-NgeMrilhI von he Ute besagt. Dresden, 6. April 1916, nachmittags '/,4 Uhr. Großes Hauptquartier, 6. April 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Westlich der Maas verlies der Tag zunächst durch das Dorbereitungsseuer, das wir auf die Gegend von Haucourt legten, sehr lebhaft. Am Nachmittag war auch die Tätigkeit unserer Infanterie rege; sie stürmte das Forts Haucourt und einen stark ausgcbauten sranzöstschen Stützpunkt. Oestlich des Ortes, abgesehen von sehr erheblichen blutigen Verlusten büßte der Feind 1L Offiziere und 531 Mann an unverwundeten Gefangenen, die zwei verschiedenen Divi sionen angehören, ein. Auf dem rechten Maasufer war ein er neuter Angriffsversuch der Franzosen gegen die von uns im Caillette-Walde und nordwestlich davon am 2. April ge nommenen Stellungen schnell erstickt. Oestlicher Kriegsschauplatz und Balkan-Kriegsschauplatz. Es hat sich nichts von besonderer Bedeutung ereignet. (W.T.-B.) ObersteHeeresleitung. (Amtlich.) Berlin. Marine-Lustschiffe haben in der Nacht vom 5. zum 6. April ein großes Eisenwerk bei. Whitby mit Hochöfen und ausgedehnten Anlagen zerstört Nachdem vorher eine Batterie nördlich von Hull mit Spreng bomben belegt und außer Gefecht gesetzt war. Ferner wurden die Fabrikanlagen von Lebds und Umgebung, so wie eine Anzahl Bahnhöfe des Industriegebietes angegriffen, wobei sehr gute Wirkungen beobachtet wurden. Die Luft schiffe wurden heftig beschossen; sie find alle unbeschädigt gelandet. (W.T.-B.) Der Chef des Admiralstabs der Marine. EMüEMnEMüSW
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