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Zeitschrift für Obst- und Gartenbau. ßlW der Lmdtt-ODmereiiir für k; Königreich Schsm. Einundvierzigster Jahrgang. Neue Folge. Schriftleiter Martin Lindrrev in Dresden-A., Sidonienstraße 14, Geschäftsführer des Landes-Obstbauvereins für das Königreich Sachsen, unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner. Monatlich erscheint eine Nummer. — Preis für den Jahrgang 3 Mark einschließlich Porto, einzelne Nummer 30 Ps. Anzeigen für die gespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Ps. — Beilagegebühr für 1000 Exemplare 10 Mark netto. Alle für die Schriftleitung bestimmten Zuschriften sind zu richten an Herrn Martin Lindner in Dresden-A., Sidonienstraße 14, Geschäftsführer des Landes-Obstbauvereins sür das Königreich Sachsen. Anzeigen-Geschäftsstelle und Versand: C. Heinrich, Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung in Dresden-N. 6. Schluß der Anzeigen-Annahme: Am 20. des vorhergehenden Monats. Anhalt: Mitteilung, Förderung des Gemüsebaues betr. — Aufsätze: Auswahl erprobter Gcmüsesorten mit kurzer Kultur- anwetsung in der Glauchauer Gegend. — Der Garten kann mithelsen. — Der feldmäßige Anbau von Karotten. — Das Ankeimen von Gemüsesamen. — Zur ErnährungSsragc! — Die Anpflanzung von einjährigen Veredlungen. — Apsel „Ernst Bosch". — Obstbaumstatistik der Gemeinde Somsdorf. — Ratschläge für den Monat März. — Aus den Lehranstalten. — Kleine Mitteilungen: Mitteilung des ReichS- verbandes für den deutschen Gartenbau. — Gedanken eines Obstjüchters zur Jahreswende im Feindesland. — Radieschen. — Die Heilkraft des Sellerie. — Zur Frischhaltung der Vasenblumen. — Bücherschau. — Auf de« Umschlag: Anzeigen. Mitteilung, Förderung des Gemüsebaues betr. Bei der am 30. Januar d. I. vom Herrn Vorsitzenden des Landes-Obstbauvereins für das Königreich Sachfen abgehaltenen Besprechung mit den Wanderlehrern sind folgende Maßnahmen zur Hebung der Gemüfeerzeugung in der Kriegszeit als Erfolg versprechend betrachtet worden. Sie werden hiermit zur möglichsten Beachtung empfohlen. Eine wirksame Vermehrung der Gemüseerzeugung in der nächsten Zeit kann erreicht werden, wenn die bislang dem Gemüsebau dienenden Flächen des Gartenbaues (Hausgärten, Schreber gärten), des Obstbaues und der Landwirtschaft (Feldgemüsebau, Hackfruchtbau) gründlich ausgenützt werden. Damit wendet man sich an die Kreise, die nicht nur über das geeignete Land, sondern auch über hinreichend Kenntnisse im Gemüsebau verfügen. Die Benützung der Öd- oder Brach ländereien hat mit Vorsicht zu geschehen (Bodenuuterfuchung), damit die hiersür aufgebrachten Kosten und Arbeiten mit den zu erwartenden Erträgen auch im Einklang stehen. Eme gründliche Ausnützung ist nur möglich, wenn durch rechtzeitiges Bestellen der Ländereien, rechtzeitiges Beschaffen von Samen und Pflanzen, richtige Auswahl der Arten und Sorten ver sucht wird, zwei oder drei Ernten von einem Stück Land in einem Jahre zu erhalten. Um hierzu eine Unterlage zu bieten, wird ein „Plan für die Bestellung von Gemüseland" durch die Bezirks Obstbauvereine und die Wanderlehrer zur Verteilung gelangen. Der Plan kann in beliebiger Anzahl von dem Geschäftsführer des Landes-Obstbauvereins in Dresden-A., Sidonienstraße 14,1., unentgeltlich bezogen werden. Den Bezirks-Obstbauvereinen wird empfohlen, Pflanzmaterial und Saatgut bei Gärtnern, denen hierdurch eine Einnahmequelle an Stelle der zurücktretenden Blumenzucht geboten wird, und den Samenhandlungen des Bezirkes zu vermitteln uud rechtzeitig zu sichern. Sorten und Qualitäten möchten mit dem jeweilig zuständigen Wanderlehrer bestimmt werden. Für Bezirke, in denen das nicht möglich ist, übernimmt der Landes-Obstbauverein die Vermittlung. Die Beschaffung von Samen und Pflanzen ist räumlich und zeitlich begrenzt und um so mehr macht sich ein bezirks weises Arbeiten mit den Wanderlehrern nötig. Die Düngerbeschoffung dürfte im Gemüsebau insofern weniger Schwierigkeiten machen, als Dünger (Stalldünger, Kompost, Jauche) meist in hinreichenden Mengen zur Verfügung steht. Käufliche Mineraldünger sind mit Ausnahme stickstoffhaltiger Düngemittel (Chilisalpeter, schwefel-