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yulsmtzerMcdendlatt llllg ZMW VMS-kllMM Mis Sos MMes KMWKs uns Sos ZIMM K MU Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem Taris. — Erfüllungsort ist Pulsnitz. MSM.-Me.: WSieMK PMH Inserate für denselben Tag sind bis vormittags 10 Uhr auszugeben. Die fünf mal gespalten» Zeile oder deren Raum 18 Ps., Lokalpreis 12 Pf, Reklame 30 Ps. Bei Wiederholungen Rabatt. MWSM: lk. 1S Erscheint: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Mit „Illustriertem Sonntagsblatt", „Aus der . Landwirtschaft", „Hof- Garten- und Hauswirt schaft" und „Mode für Alle" Abonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich Mark 1.30 bei freier Zustellung ins Haus, durch die Post bezogen Mark 1.41. ümikblaff fim isgn ümfqllMMfqlkNIllK Nlllqnlü umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung. Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohom, Obersteina, Nied« kMiövMt. jil" steina,Weißbach,Ober-u.Niederlichtenau,Friedersdorf-Thiemendorf,Mittelbach, Großnaundorf,Lichtenberg,Klein-Dittmannsdo^ Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr). Geschäftsstelle: Pulsnitz, Bismarckpkrtz Nr. W. Verantwortlicher Redakteur I. W. Mohr in PulsnlH, M Nr. 3. Mittwoch, 5 Januar 1916. 68. Jahrgang. Bön tzen Jie mtlichen Tagesberichte. Wien, 4. Januar Amtlich wird verlautbart: Russischer Ariegsschuuplatz. Die Schlacht in Ostgalizien dauert an Der Feind setzte gestern seine Durchbruchsversuche bei Toboroutz an der betzarabischen Grenze mit großem Kräfteausgebot fort. Sein Mißerfolg war der gleiche wie an den vergangenen Tagen. Seine Angriffe wurden überall abgeschlagen zum Teil in langandauerndem blutigen Handgemenge. Besonders erbit tert waren die Kämpfe Mann gegen Mann in den zerschos senen Gräben beim Hegehaus, östlich von Raranozes, wo sich insbesondere das Warasdiner-Insanterie-Regiment 16 neuerlich mit Ruhm bedeckte. Ebenso wie an der beßara- bischen Front scheiterten die Angriffe, die der Feind nordöst lich von Okna und gegen die Brückenschanze bei Uscieczko führte und alle mit großer Zähigkeit erneuerten Versuche der Russen im Raume nordöstlich von Buczacz in unsere Gräben einzudringen. Die Verluste des Feindes sind nach wie vor überaus groß. In einem 10 Kilometer breiten Ab schnitt zählten wir 2300 russische Leichen vor unserer Front. Einzelne russische Bataillone, die mit 1060 Mann ins Ge fecht zogen sind laut ihren eigenen Meldung"" mit 120 zu rückgekehrt. Die Zahl der nordöstlich von Buczacz in den letzten Tagen eingebrachten Gefangenen übersteigt 800. An der oberen Ikwa schossen die Truppen der Heeresgruppe Böhm-Ermolli ein russisches Flugzeug ab. Die Bemannung aus zwei Offizieren bestehend, wurde gefangen. italienischer Rriegsfchauplay. In Südtirol und an der Dolomitenfront fanden wie der Artilleriekämpse statt. Unsere Flieger belegten ein Ma gazin des Feindes in Ala mit Bomben. Der Ort Mal- borghei wurde abermals aus schweren Geschützen beschossen. Auch im Wischer Becken und Krn-Gebiet rührte sich die italienische Artillerie. Nördlich Dolje nahmen unsere Trup pen gestern früh einen feindlichen Graben, um den seither hartnäckig gekämpft wird. Drei italienische Gegenangriffe wurden abgewiesen. Aus der Hochfläche von Doberdo kommt es täglich an einzelnen Frontteilen zu Handgranaten- und Minenwerserkämpsen. Südöstlicher Ariegsschauplatz. Nichts Neues. Dm BMW. 30 Transportschiffe in der Bai von Orpanos. Rotterdam, 4. Januar. Nach einer Depesche aus englischer Quelle meldet „Nea Hellas" in Athen, daß in der Bai von Opranos, 67 Kilometer östlich von Saloniki, drei ßig große, mit Truppen überfüllte Transportschiffe einge troffen seien, welche sofort mit der Landung der Truppen begannen. Zer Krieg zur See. Der versenkte „Glengyle-. London, den 4. Januar Lloyds Büro meldet: Der aesternMersenkte englische Damvier „Glenonle" war aus Wla diwostok nach England unterwegs. Von den 120 Passagieren und Mannschaften ertranken drei Europäer und 7 Chinesen. Die übrigen wurden gerettet. Von der „Persia" London, 4. Januar- Reuter meldet aus Washington: Der amerikanische Konsul in Alexandrien meldet, daß die „Persia" mit einem 7-Zoll-Geschütz bewaffnet war- In Re- qierungskreisen behauptet man jedoch, daß selbst, wenn sich dies bestätigt, der Kernpunkt der ganzen Frage nicht be rührt wird. Torpediet. Rotterdam, 4 Januar. Wie aus London gemeldet wird, wurde der englische Dampfer „Saint Oswald" tor pediert. Der Vierverband und der Vierbund im Jahre 1916. Eine der größten Fragen in der Weltgeschichte hat sich voraussichtlich in dem Jahre 1916 zu ent scheiden. Der Krieg zwischen dem Visroerbande und dem Vierbunde, der nun schon im zweiten Jahrs un- ter den größten Austrengungcn auf beiden Setter, geführt wird, muß seinem Ende «ntgegengebracht wer den und in dieser gewaltigen Frage wird dis Entschei düng davon mit abhängen, wie die Dinge aus der. Kriegsschauplätzen im neuen Jahr« für den Vierverband und den Vierbund liegen und wa» für neue Anstren- gungen aus beiden Setten noch mit Erfolg gemacht werden können. Man sagt nun nicht zu viel, wenn man nach dem Gang« dec Ereignisse de» Weltkriege» behauptet, daß der Vierverband im Jahre 1916 vor einer gewaltigen Enttäuschung steht, und daß bei den VterverbandSmächten die Erkenntnis zutage getreten sein muß, daß sie mit ganz unzulänglichen Mitteln gegen Deutschland und seine Verbündeten in den Krieg gezogen find. Diese Erkenntnis zeigt sich zumal tn England durch di« Tatsache, daß die englische Regie rung sich im 18. Monate de» Weltkriege» wahrschein lich dazu entschließen wird, bet dem Parlamente eine Gesetzesvorlage zur Annahme zu bringen, welche die Einführung der Wehrpflicht für England verlangt. Ganz unzulänglich hat sich da» mit allen Mitteln der Anw«rb«kunst bisher in England angewandte System der H««resergänzung gezeigt. England ist nicht mehr imstande mit den Vekrutenanwerbungen die großen Lücken zu «rgänzen, welch« sein« Regimenter auf allen Kriegsschauplätzen aufzuweiseu haben, und England ist noch viel weniger imstande, mit dem bisherigen Rekrutierungssystem« n«u« Regimenter zu bilden, um sein Heer zu verstärken und für di« Verteidigung Aegyptens und gegen den großen Angriff der Türken zu sorgen. England befindet sich also in der größten politischen und militärischen Krist», wie eine solche noch niemal» für das englische Weltreich vorhanden gewesen ist. Dabei ist e» noch sehr zweifelhaft, ob die allgemeine Wehrpflicht voll und ganz in England ein geführt werden wird, und ob man sich nicht mit einer halben derartigen Einrichtung begnügen muß, welch« nur di« unverheirateten Jünglinge und Männer im Alter von 19 bis 40 Jahren zur HeereSpfltcht heran- zieht. Im Vierbund« Deutschland», Orsterreich-Ungarn», Bulgariens und der Türkei wird man sich vor der allgemeinen Wehrpflicht in England nicht fürchten, denn der Vierbund hat sich aus allen Kriegsschauplä tzen nicht nur den Gegnern als gewachsen gezeigt, sondern e» wurden von Deutschland und seinen Ver- bündeten gegenüber Frankreich, Rußland und Serbien auch große Erfolge erzielt, und die Oesterrrtcher und Ungarn stehen am Jsonzo und Südtirol wie die Mauern gegen di« italienischen Angriffe. Wo sollen denn auch im Vierverbande auf einmal di« großen neuen Heer« im Jahre 1916 Herkommen? Man muß doch vor allen Dingen auch damit rechnen, daß die Verluste bei den Heeren in den Jahren 1914 und 191L ganz besonder» groß gewesen find. Diese Verluste be- ziffern sich auf jed« einzeln« VierverbandSmacht, abge- sehen von Italien, aus Millionen, aber gehören doch schon neue und große Heer« dazu, um nur die Ver- luste einigermaßen zu ergänzen. Frankreich hat ja auch schon den Jahrgang 1917 zum Heeresdienste ein- berufen, und bet der schwachen Bevölkerung Frank- reich» wird dieser Jahrgang kein große» Heer ergeben, Frankreich scheint vielmehr so ziemlich am End« seiner militärischen Leistung»fähigkett angekommen zu sein. Ein große» Menschenmatertal hat offenbar Rußland noch zur Verfügung, und Rußland will angeblich bi» zum Frühjahr« 1916 zw«i Millionen Mann neue Streiter aurbilden und au»rüsten. Ri«stg groß find aber in Rußland die Verlustt an Offizieren und Un teroffizieren gtwesen, fi« belaufen sich auf Hunderttau send», und bei den rückständigen BildungSverhältniffen Rußland» wird e» tn Rußland unmöglich sein, kür neue große Heere eine genügende Anzahl brauchbarer Offiziere und Unteroffiziere zu schaffen. Man muß während des Weltkrieges, der Rußland so gewaltige Niederlagen bereitet hat und seine Finanzen an den Rand de» Bankrotte» gebracht hat, auch hinter jede Angabe über n«ur militärische Leistungen Rußland» «tn doppelte» Fragezeichen machen und «r ist stark zu bezweifeln, ob Rußland wirklich groß» neue Feldheere in den nächsten Monaten ausstellen kann. Ein« wesent liche Steig»rung der militärischen Leistungsfähigkeit ist auch von Jtalt«n infolge der großen Verluste und der schlechten italienischen Finanzen im Jahre 1916 nicht zu erwartrn. Diesen Verhältnissen im Vierverbande gegenüber muß aber hervorgehoben werden, daß «» der Vierbund bisher immer in seiner Macht hatte, auf bedrohten Fronten nicht nur fest und stark aus- haltrn, sondern auch wiederholt ditjenigrn Streitkräfte in Anwendung zu bringen, welche den Stellungskrieg urplötzlich in einen erfolgreichen Bewegungskrieg um wandelten und den Feinden schwere Niederlagen bei brachten. Diese Tatsache erfüllt un» für den Vierbund mit guten Hoffnungen für da» neue Jahr. Jas Wichtigste. Zwischen dem deutschen Kaiser und Erzherzog Friedrich sind zu Neujahr telegraphische Grüße gewechselt worden. Der Kaiser sagte in seiner Depesche: „Feste Waffen kameradschaft und edler Wettstreit in Betätigung des Willens zum Siege waren die Losung, unter der so schöne Siege erfochten wurden". Das Reichsgericht hat eine sehr wichtige Entscheidung über die kommunalen Höchstpreise getroffen, in der festgestellt wird, daß von den Gemeinden Höchstpreise nur für ört liche Produkte bestimmt werden- können. Man darf ge spannt sein, ob diese Entscheidung eine Aenderung der Höchstpreisoerordnungen zur Folge haben wird. Nach einer Stockholmer Meldung werden in Petersburg für 300 Millionen Rubel Scheine im „Werte" von 2, 5 und SO Kopeken ausgegeben. Wie weit mutz es mit den russischen Zahlungsverhältnissen gekommen sein. Das von: Vierbunde eroberte Gebiet umfaßt insgesamt über 509000 Quadratkilometer. Der russische Hauptangriff in der Richtung aus Czernowitz erfolgte nach SO stündigem Artilleriefeuer aus etwa 500 Geschützen. Das russische Hauptquartier befindet sich in Mohilew. Der Zar weilt dort; auch General Pau ist dort eingetcoffen. Die Schlacht in Ostgalizien dauert an; der Mißerfolg der Russen war der gleiche; ihre Angriffe wurden überall abgeschlagen. Nördlich Dolje nahmen österreichisch - ungarische Truppen einen italienischen Graben; drei italienische Angriffe wurden bisher abgewiesen. In Saloniki haben die Engländer und Franzosen das Stand recht verkündet. In Saloniki wurden am 2. Januar 1000 weitere Ver haftungen durch den französischen General Sarrail vor genommen. General Sarrail hat einen neuen Völkerrechtsbruch begangen, indem er den norwegischen Generalkonsul Seeselder in Saloniki verhaften ließ. Bis zur Stunde hat die griechische Regierung ans ihren energischen Protest gegen die Verhaftung der Konsuln des Dierverbandes eine befriedigende Antwort noch nicht erhalten. Infolge der Dienstpflichtoorlage hat sich die politische Lage in England verschlimmert. OerINckss unv SSübsifckss. Pulsnitz, (Todesfall.) Am 1. Januar ver schied tm hiefiegen Vereinslazarett (Schule) der am 13. Dezember vom selbischen Kriegsschauplatz mittels Lazarettzug nach hier gebracht« schwer erkrankte Land sturmmann Friedrich Gustav Vogt vom Reserve Jäger- Bataillon 15, Vogt war ledig und von Beruf Werfk- arbeitrr in Hamburg. Am 4. Januar nachmittag» 2 Uhr erfolgte sein« Beerdigung mit allen militärischen Ehren. Di« Bataillonsmustk vom 1. Ersatz-Batatllon de» 178. Regiment» Kamenz und der Milttärverein mit Eewehrsektion und Fahne ging dem Sarge, der von 8 Soldaten au» Kamenz getragen wurde, voran. Dem Sarge folgt«» die Eltern de» verschiedenen, welche aus der Umgebung von Eilenburg nach 'hier gekom- men waren, die städtischen Kollegien und die Verwun deten de» Pulsnitzer VereinSlazarttt». Mit ergreifen- drn Worten übergab Herr Pfarrer Schulze die Leiche