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ir Und wer einmal die Segnungen rüstiger, fröhlicher Gartenarbeit an Leib und Seele empfunden hat, der breitet Gartenbau und Bodenkultur weiter aus. Das individuelle Be dürfnis führt zu so viel wünschenswerten Kultur- bctätigungen! Immer mehr Menschen regen sich wieder auf eigener Scholle, aus der ihnen dann Kraft zuwächst, wie einstens dem Antäus Stärke kam von der mütterlichen Erde. Or. Ludwig Grimm-Elsterberg. Personalien. Herr Obstbauwanderlehrer Ocklitz-Bautzen Instituts in Reutlingen, erhielt aus Anlaß bestand an der Lehranstalt Proskau die Staats- seines 50jährigen Gärtnerjubiläums das Ritter prüfung für Obergärtner. — Ökonomierat kreuz I. Klasse des Württembergischen Friedrichs- Friedrich Lueas, Direktor des Pomologischen ordens. Monatskalender. Januar. Wer Früchte ernten will, sehe zu, daß cs der Pflanze nicht an Nährstoffen mangle, denn ohne Nährstoffersatz keine Ernten. Also Obstbäume und Sträucher düngen, und zwar am richtigen Orte, das heißt im Bereiche der Nährstoffe aufnehmenden Wurzeln, und dann auch Düngen in ausreichender Weise, der Größe und dem Umfange der Pflanze entsprechend. Auslichten der Kronen -älterer Bäume ist jetzt eine Hauptarbeit, welche von Baumwärtern aus geführt werden soll. Die Obstbäume besitzen nicht unbedeutenden Wert. Durch richtig aus geführte Pflege wird der Wert des Obstbaumes nicht nur erhalten, sondern erhöht. Von Obst bäumen, welche keine Pflege erhalten oder nicht richtig behandelt werden, kann man auch keine entsprechenden Ernten erwarten. Man beachte recht wohl, daß nur gut gepflegte Bäume aus gebildete marktfähige Früchte liefern. Bäume ohne Pflege liefern kleine verkrüppelte Früchte, die wenig Wert besitzen. Der Schnitt der Kronen jüngerer Bäume, sowie der Schnitt der Formen obstbäume wird ausgeführt. Edelreiser werden geschnitten und in zweckmäßiger Weise ausbewahrt; wenn es angeht, am besten bei dem Mutter baume, bis zur halben Länge in die Erde ein gesteckt. Abwerfen der Baumkronen jener Obst bäume, die zum Umveredeln bestimmt sind. Für die Frühjahrspslanzungen weiden die Vorberei tungen getroffen. Die Obstlagerräume öfters, bei geeigneter Außentemperatur, lüften, vor allem die Luft, besonders in Obstkammern, feucht halten, damit die Früchte nicht welken. Die genuß reifen Früchte werden verwendet. Überreife Früchte haben an Genußwert verloren und sind ebenso minderwertig wie unreife. Im Gemüsegarten sind Erdarbeiten vor zunehmen, sofern der Boden offen ist. Wenn die Tage länger werden, wird mit der Gemüse treibkultur begonnen. Die eingeräumten Vorräte an verwendbaren Gemüsen sind öfters durch zusehen. Die Samenhandlungen versenden die Preisverzeichnisse und sind nun die Bestellungen auf Gemüse- und Blumensämereien denselben aufzugeben. Im Ziergarten können Gehölze und Zier bäume beschnitten werden, doch ist dies Sache des Landschaftsgürtners. Rasenflächen, welche im Frühjahre neu anzulegen sind, werden zur Zeit gut gedüngt und umgestiirzt. Aus reine, dichte Rasenflächen sollte mehr als bisher gehalten werden. Schädlinge machen sich wohl erst mit der Blatt- und Blütenbildung bemerkbar, doch kann den Schädigungen schon jetzt vorgebeugt werden. Vom Ringelspinner sind die Weißen Eierringe an den Zweigen abzuschneiden. Zusammen gesponnene trockene Blätter an den Spitzen der Zweige beherbergen zahlreiche kleine Raupen des Goldafters oder auch die kleinen Räupchen des Baumweißlings. Abschneiden der zusammen gesponnenen Blätter, Sammeln der abgeschnittenen Spitzen und Verbrennen der Raupennester. Der Apfelblütenstecher (Kaiwurm) hat im vorigen Jahre an den Blüten viel geschadet. Der kleine Rüsselkäfer überwintert vorzugsweise unter ab gestorbener Rinde am Stamnie und an starken Ästen. Abkratzen der Borke, Sammeln derselben auf ausgebreiteten Tüchern und Verbrennen der Borke mit samt den Käfern. Auch die Raupe des Apfelwicklers (Obstmade) wird durch das Abkratzen der alten Rinde beseitigt. Die Aus führung dieser Bekämpsungsmittel beugt dem Schaden vor. In den Obst- und Hausgärten trachte man die nützlichen Vögel (Jnsektenvertilger) durch Futterplätze im Winter und durch An bringung von Nistkästen heimisch zu machen. Die Tierschutzvereine unterstützen vielfach in an erkennenswerter Weise die Bestrebungen des Vogelschutzes. Braunbart.