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weiter, wenn sie in der Nähe ihres bisherigen Standortes verpflanzt werden. Alle drei Baum arten lassen sich am sichersten im Frühling, kurz vor Beginn des Austriebes, versetzen. Im Gegen teil zu diesen letztgenannten Baumarten wachsen sowohl die sämtlichen Arten der Kastanien (L.686N- 1ri8 8ipxo6N8tÄN6uin, rudieunän, pnlliän, kavm, Ünver QtzAlsctn usw.), der Gleditschien, dsr Akazien sowie der drüsige Götterbaum (/rüerrrtüns gNrnäulosu) als große Bäume bei Herbst- und Frühjahrspflanzung gleich willig weiter; hierin kommen diese Baumarten den Linden und Ulmen am nächsten, und wie bei diesen, können auch hier ausnahmsweise ganz besonders starke Exemplare einer Verpflanzung mit Erfolg unterzogen werden. Von den Prunus- arten wächst ?. virglnion und k. knärw in größeren Exemplaren noch verhältnismäßig sicher, während dagegen k. Nnünleb und ?. Erotinn als starke Bäume gar nicht oder doch nur in Ausnahmefällen nach einem Umpflanzen weiter wachsen. Sehr großen Schwierigkeiten begegnet man indessen wieder mit dem Verpflanzen größerer Eichen, Buchen, Nußbäume und Tulpenbäume, und namentlich wird der letztere in größeren Exemplaren eine Verpflanzung selten überstehen, so daß derselbe wohl mit Recht als die am schlechtesten verpflanzbare Baumart bezeichnet werden dürfte. Bezüglich der Verpflanzung größerer Koniferen wäre zu erwähnen, daß die ballenhaltenden Arten der Tüu^n, (ArkrinnsL^pnrw, Tnxu8 usw. eine solche weit besser überstehen, als die wurzel sperrigen und zumeist ballenlose Arten der kinu8, Aus den Bezirks - Obstbauverein Glauchau. Der Bezirks-Obstbauverein Glauchau hielt am 16. August in Remse eine Wanderversammlung ab. Nach einer Besichtigung der Gartenanlagen des Herrn Kommerzienrates Mahla sprach im Gasthofe Herr Obstbauwauderlehrer Bode aus Altenburg über „Günstigere Verwertung des Obstes durch Einrichtung von Obst märkten". Der Herr Vortragende betonte in seinen ganz vorzüglichen Ausführungen, aus denen man den erfahrenen Praktiker auf diesem Gebiete in jedem Satze erkannte, etwa folgendes: Wenn bisher auch die Obstbauvereine viel getan haben für richtige Auswahl der Obstsorten, für gutes Pflanzmaterial, für fachmännische Pflanzung, zweckmäßige Düngung, erfolgreiche Bekämpfung der Schädlinge, für Empfehlung guter Schriften usw., so haben sie doch noch nicht genug dafür gesorgt, daß das gewonnene Obst auch guten, preiswerten Absatz finde, damit der Obstbau eine Erwerbsquelle wird. Infolge der Bevölkerungs zunahme ist die Nachfrage nach Obst größer ge- kiessn und ^.bi68, und daß sie, wie schon vorher erwähnt, in besonders starken Exemplaren nach einem Verpflanzen nur sehr langsam wieder in Trieb zu bringen sind. Insbesondere ist es aber geraten, verpflanzten Nadelhölzern durch tägliches Überspritzen Ersatz für die Feuchtigkeitsentziehung der Luft zu schaffen, der diese mit ihrem immer grünen Blätterkleide und dichtem Blattstande weit mehr ausgesetzt sind, als die blattlosen Laubhölzer. Schließlich sind nun für das glückliche Gelingen solcher Verpflanzungen einige kulturelle Vor bedingungen zu beachten. In der Frühjahrs verpflanzung sind die Bäume durchdringend und wiederholt zu bewässern, während sich ein solches bei einer Herbstpflanzung im allgemeinen erübrigt, es sei denn, daß der Pflanzboden ausnahmsweise besonders trocken ist. Die Laubholzkronen sind nach dem Versetzen auszulichten, jedoch nicht eigentlich zurückzuschneiden, wie dieses vielfach zum Schaden einer gesunden Weiterentwickelung geschieht. Erst nach dem sicheren Erfolg, also in der Regel im zweiten Jahre nach der Ver pflanzung, wird ein ordentlicher Rückschnitt vor genommen, um die Bäume zu einem kräftigen Holztriebe zu veranlassen. Schließlich ist es auch von großem Vorteil für die Bäume, die Wurzel- scherbe für den Winter mit Laub und Dünger abzudecken, um das Auffrieren derselben und eine eventuelle Freilegung der Wurzeln zu verhüten. Für entsprechende Stützen gegen Witterungs einflüsse ist natürlich ebenfalls Sorge zu tragen, da die Bäume mit ihrem haltlosen Wurzel vermögen anderenfalls kaum in der Lage sind, Sturm und Wind genügend zu trotzen. Vereinen. worden. Das Ausland benutzt die Gelegenheit und treibt einen gewinnbringenden Obsthandel. Wir müssen nun versuchen, diesen Obstmangel mit Erzeugnissen unseres Landes zu decken; leider fehlt es unseren Obstzüchtern an dem rechten kauf männischen und genossenschaftlichen Geiste. Dieser kann nur erlangt werden, wenn man an vielen Orten des Landes Obstmärkte einrichtet. Der Herr Vortragende schilderte nun, wie er in Meusel witz, Gößnitz und anderen Orten Obstmärkte ein gerichtet hat, die von ganz vorzüglichem Erfolge begleitet waren und von Jahr zu Jahr an Be deutung gewinnen. Auf dem Obstmarkte bringt jeder sein Obst preiswert an den Mann; der Obst markt bewirkt Zusammenschluß der Obstzüchter, führt große Mengen Obst an einem bestimmten Orte zu bestimmter Zeit zusammen und vor allem lehrt er den Obstzüchter sein Obst richtig behan deln, nämlich sorgfältig pflücken, in zwei bis drei Qualitäten sortieren und richtig verpacken. Minderwertiges Obst wird von Marmeladen fabriken in großen Mengen gern gekauft. Nach