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— 34 — Periode und nach einem Zeitraum von 4 Jahren nach der ersten Düngung zeigen die Bäume eine Wachstumszunahme von ca. 6—8 auf 14—24 om, somit eine Zunahme von 8—18 om Stamm umfang oder die Einnahme einer Standortsfläche von 2 — 52/4 ym. Folgende schematische Übersicht kann zur näheren Erläuterung dienen. Bäume mit 14 1» 16 17 16 19 20 2t s» 24 ora Stammumfang nach 5 Vegetation?- und 4 Düngungspertodcn. Stück Apfel .... Birnen . . . Pflaumen . . Pfirsiche . . . Aprikosen . . Kirschen . . . 9 11 9 33 12 14 19 ! es ! s ov ! 14 4 6 12 1 30 12 1 3 Summa Stück 9 53 45 10 18 6 13 30 13 3 Aus dieser Aufstellung ergibt sich, daß die Birnen nebst den Pfirsichen am weitesten zurück geblieben sind. Da sie 1904 zwar sehr viel Fruchtansatz aufwiesen aber nur schwach im Trieb blieben und nur wenig Früchte zur Entwickelung brachten, so erscheint die Annahme berechtigt, daß sich die Birne für eine größere Stickstoffzufuhr dankbar erweisen würde. Denn gerade der Stickstoff ist es, der hervorragend auf das Pflanz liche Leben einwirkt, der das Plasma, das stick stoffreiche Organ, das den Hauptteil der Zellen ausmacht, bildet und der Blatt- und Holzwuchs und dadurch wieder eine lebhafte Assimilation bewirkt. Die Pfirsiche hingegen, die im Trieb zu gut waren, befriedigten insofern nicht, als sie wohl im Stickstoff zu reich bedacht worden waren und somit — wohl auch infolge der sommerlichen Stickstoffdüngung des benachbarten Spargels — im Trieb nicht genügend reifen konnten. Eine größere Phosphorsäuregabe hätte wohl die Nach teile der Stickstoffdüngung abschwächen können, indem ein schnellerer Verlauf der Vegetation und eine bessere Ausbildung der Früchte dadurch bewirkt worden wäre. Bei den Äpfeln schien das gegebene Düngungs verhältnis dem Bedarf am ehesten zu entsprechen, so daß der Schluß berechtigt erscheint, die auf den Düngungsversuchen des Landes-Ostbauvereins für das Königreich Sachsen und der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft beruhenden Angaben des Herrn Professor Steglich, Dresden, bezögen sich hauptsächlich auf Versuche mit Äpfeln. Be sonders das Kaliquantum scheint mir hier das richtige zu sein, da gerade die Äpfel durchgängig gutes Aroma und eine wunderbare Färbung angenommen hatten, was namentlich Kali bewirkt. Ich erntete hiervon infolge meines Sandbodens zwar kleine, aber was Färbung anbelangt geradezu Ausstellungsfrüchte, die durch erfolgte Preis zuerkennung trotz ihrer verhältnismäßigen Kleinheit auch große Beachtung fanden. Auch die Quantität der Ernte ließ bei den Äpfeln nichts zu wünschen übrig. Eine größere Stickstoffzufuhr dürfte aber trotzdem bei den Äpfeln noch angebracht erscheinen, da die Kronen auch jetzt noch einem jährlichen Rückschnitt und einem Grünschnitt auf Fruchtholz unterworfen werden, so daß die dadurch erzeugte Bildung zahlreicher Seitentriebe zunächst eine ent sprechend größere Stickstoffgabe rechtfertigen würde. Bei den Pflaumen, die sich in ihrer räum lichen Entwickelung ziemlich gleich blieben, die Düngung mit einer geradezu wunderbaren Ent wickelung der Stämme und Kronen lohnten und alles Kernobst darin weit übertrafen, fiel zur letzten Erntesaison die stärkere Hälfte, 42 Stück, gänzlich aus. Der Grund hierzu lag aber wohl in einer recht geringen Wasserzufuhr, so daß die angesetzten Früchte infolge übergroßer Trockenheit zu leicht vom Winde geschüttelt wurden. Die schwächeren 18 Bäume, durchgängig „Frühe aus dem Bühlerthal", zeigten einen überaus reichen Behang. Doch muß festgestellt werden, daß hier der Ertrag hinter dem Vorjahre zurück blieb. Ich suche den Grund hierfür in mangelnder Kalkzufuhr. Da der Kalk in seiner Verbindung mit Kali auch namentlich die Steinbildung der Früchte fördert und mir 1904 wiederholt früh zeitig abgefallene Pflaumen ohne Stein vorkamen, so dürfte diese Annahme die richtige sein. Der überreiche Ertrag 1903 hat wohl seinen Grund mit darin, daß bis zum Eintritt der Fruchtbarkeit die Bäume den ganzen Kalkvorrat nicht ver brauchen konnten, derselbe ihnen aber zur Frucht ausbildung 1903 zustatten kam, während dann 1904 trotz des zugeführten gleichen jährlichen Quantums ein Kalkmangel eintrat. — Auch bei den Pfirsichen und Aprikosen dürfte aus gleichen Gründen die Kalk und Kaligabe eine größere sein. Winterhärte Koniferen und Behandlung derselben. Von Forstgarteninspektor G. Büttner-Tharandt. (Fortsetzung.) Wenn ich in dem ersten Teile meines Auf- zweiten Teil desselben zur Anführung der Wich satzes das Wesen und die Pflege der Koniferen tigsten und empfehlenswertesten Freiland-Koni- im allgemeinen behandelt habe, so komme ich im feren, welche in Deutschland verbreitet sind.