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Zeitschrift für Obst- und Gartenbau. ßlW Stt Lmder-KößömtlM für dir MiM ZiUeL Einunddreitzigster Jahrgang. Nene Folge. Redakteur: Gartenbau-Inspektor Kart W-raunbart in Großenhain, Geschäftsführer des Landes-Obstbauvereins für das Königreich Sachsen, unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner. Monatlich erscheint eine Nummer. — Preis pro Jahr 3 Mark inkl. Porto, einzelne Nummern 30 Pf. Inserate für die gespaftene Petitzelle oder deren Raum 25 Pf. — Beilagegebühr für 1000 Exemplare 10 Mark netto. Alle für die Redaktion bestimmten Zuschriften sind zu richten an Herrn Gartenbau-Inspektor Carl Braunbart in Großenhain, Johannesallee 12. Anzeigen-Geschäftsstelle und Expedition: C. Heinrich, Buchdruckern und Verlagsbuchhandlung in Dresden-N., kl. Meißnergasse 4. Inhalt: Aussätze: Betrachtungen über Düngungsversuche an Obstbäumen. — Winterhärte Koniferen und Behandlung derselben Eortsetzungl. — Von der Obstvermittelungsstelle des Landes-Obstbauvereins. — Protokoll über die 4L. Ausschnßversammlung des Landes- Obstbanvereins für das Königreich Sachsen am 4. März 1SVS in Kneists Restaurant in Dresden. — Aus den Lehranstalten. — Monats kalender. — Bücherschau. — Tabellarische Übersicht der tierischen und pflanzlichen Obstbaumfeinde. — Aus hem Umschlag: Anzeigen. Betrachtungen über Düngnngsversuche an Obstbänmen. Von Albert Geucke, Gartenbau-Ingenieur, Weixdorf. Die diesen Ausführungen zu Grunde liegenden Obstbaumpflanzungen wurden im Herbst 1899 und Frühjahr I900 auf meiner Spargelplantage in Weixdorf b. Dresden ausgeführt und praktischen Bedürfnissen entsprechend mit den üblichen Ab ständen längs der dis einzelnen Spargel- und Erdbeerfelder begrenzenden Wege gestellt. Es sind hier somit mit Ausnahme einer später an gelegten Buschobstpflanzung von vorwiegend Wintergoldparmänen lediglich Hochstämme von 2 in Höhe und darüber, die in den Pflanzjahren als durchschnittliche Handelsware von ca.6—8 ein Stärke bezogen worden waren, angepflanzt worden. Bei der Pflanzung der Neuanlage, die aus insgesamt 229 Hochstämmen der verschiedensten Obstarten bestand, wurden die Baumlöcher mit 1 in rack (2 in Durchmesser) und 1 in Tiefe in Akkord hergestellt und darnach mit der zuvor abgehobenen Ackerkrume der Baumscheibe und der die Felder umsäumenden Wege wieder an gefüllt, welche auch hierzu vollkommen ausreichte, so daß der aus den Löchern gewonnene Sand zu den Pflanzungen keine Verwendung mehr fand. Von einer Mischung der Füllungserde mit irgend welchen Dungstoffen — wie es verschiedentlich angeraten wird — mußte Abstand genommen werden, weil die mit der Gesamtneuanlage ver bundenen Erdarbeiten dadurch Aufenthalt erlitten hätten. Dagegen wurde vom Herbst 1900 an eine schematische Kunstdüngung bis heute durch geführt, welcher die Angaben des Herrn Prof. Steglich-Dresden, in der Zeitschrift für Obst- und Gartenbau zu Grunde gelegt wurden. Die Düngungszufuhr bestand nun für jeden Baum, gleich welcher Art, in einem Quantum von 15 Stickstoff, 15 § Kali, 5 A Phosphor säure und 40 K Kalk pro sZ-m. Infolge des Unterbleibens der Düngung der Pflanzgruben mußten bei der nunmehr ausschließlich noch mög lichen Kopfdüngung lediglich nur leichtlösliche Düngemittel Verwendung finden. Es wurden somit 20 o/o Superphosphat und 40°/g Kali im Herbst, Staubkalk im Winter und 15,5 °/g Chile salpeter im Frühjahr auf jeder einzelnen Stand ortsfläche eingegraben, wobei die Standortsfläche berechnet wurde, indem mau den in Brusthöhe gemessenen 10 fachen Stammumfang mit sich selbst multiplizierte. Jeder Baum erhielt unter Einhaltung vorgenannten Quantums an rein- gehaltigen Nährstoffen pro Hj-m 38 § 40°/« Kali, 25 T 20°/« Superphosphat, 96 § 15,5 o/g Chilesalpeter und 40 A (resp. 52 § ge löschten) Kalk, da 1 irss gelöscht 1,3 kA ergibt. Nach Maßgabe meines Standregisters lassen von diesen 1899/1900 gepflanzten 229 Bäumen nach Abzug aller durch Verkauf, Absterben und durch im Vorjahre erfolgtem Bau abgängig ge wordenen Exemplare noch genau 200 Stück ein Urteil über den erzielten Erfolg zu. Jetzt, zu Anfang 1905, also nach der fünften Vegetations-