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30 zugeschickt. Über diese Sendung schreibt Herr Graf Solms im Juli 1903, daß die Pflanzen in Straß burg gut getragen hätten, nachdem inan einen Satz männlicher b'raAaria alatior*) in der Nähe kultiviere. Professor Zacharias sagt nun zum Schluß, daß von einer Degeneration der Vierländer Erdbeeren nicht die Rede sein kann und unter sorgfältiger Berücksichtigung der Geschlechtsverteilung einer er folgreichen Kultur der „ollen Dütschen" in den Vier landen nichts entgegenstehe. („Gartenflora".) Schädigung von ChampMumkulturen durch Mücktularven. Als Vorbeugungsmittel gegen Schädigung von Champignonkulturen durch Mückentarven wird empfohlen: Ein verseuchtes Haus muß vor der Wiederbenutzung gründlich gereinigt werden; dabei ist die Anwendung 2'/» prozentiger Lysvllvsung, die von Constantin gegen die „Mole", eine durch einen Pilz erzeugte Krankheit der Champignons, angewandt wurde uud auch die Mückenlarven (Sciara-Maden) töten soll, zu empfehlen. sDen Boden stampfe man fest oder erneuere ihn. Mist nnd Deckerde wähle man mit Sorgfalt aus und bringe sie nicht mit Resten der verseuchten Kultur in Berührung. Andere Kulturen in den Häusern zu haben, ist nicht unbedenklich, da diese Mücken sehr verbreitete Tiere sind und auch in faulenden Pflanzenteilen leben. Namentlich sorge man auch für reiue Brut. Die Champignonzüchtcr sollten versuchen, sich reine Brut direkt aus Sporeu zu ziehen. Legt man einen gesunden reinen Pilz, ans dem man den Stiel entfernt hat, mit der Lamellen *) Die Vierländer Erdbeere stammt von 8rnA-nrin elatior ab. seite nach unten auf ein Blatt Papier, so findet man am nächsten Tage aus diesem eine Ansamm lung der braunschwarzen Sporen. Man verteilt sie in Wasser und sprengt sie über den zubereiteteu Mist. Man könnte die Sporen auch von dem Hute direkt auf den Mist fallen lassen und diesen dann gut durcharbeiten. Durch die Aufstellung von Jnsekteufanglampen werden die Fliegen massen haft abgefangen, oder auch eine gewöhnliche Petroleum lampe erhält nochmals eine- Umhüllung bestehend aus Papier, welches mit Klebstoff angestrichen ist. Die Fliegen streben dem Lichte zu und werden im Klebstoff festgehalten. Obsteinfuhr Deutschlands 1903. Über die Obsteinfuhr uach Deutschland teilt der „Deutsche Anzeiger für die Marktlage und den Handel" mit, daß im vorigen Jahre 17 922 Doppel waggons frisches Obst nach dem deutschen Zoll gebiet gebracht worden sind. Hierfür wurden ca. 28 Millionen an das Ausland gezahlt. Man rechnet dabei auf Äpfel 11 263 Doppelwaggons, im Werte von 13 279 000 M., ferner 2587 Doppel waggons Birnen für annähernd 4 866 000 M., sodann 1955 Doppelwaggons Pflaumen, die mit 2 347 000 M. bewertet werden können, nnd 2117 Doppelwaggons Kirschen, Beeren usw., wofür 7 501 000 M. bezahlt werden mußten. Hierbei ist allerdings zn berücksichtigen, daß aus der andern Seite auch von Deutschland aus nahezu 10 000 Doppel waggons Pflaumen, Kirschen und anderes Steinobst per Schiff nach England abgegangen sind. Im Vorjahr wurden große Mengen Äpfel aus der Schweiz und Frankreich eingeführt, dagegen die meisten Birnen und Pflaumen aus Osterreich-Ungarn. Bücherschau. Thalackers Adreßbuch und Kaleuder 1905, im Verlag von Bernhard Thalacker in Leipzig-Gohlis. Preis M. 2,50. Ter dritte Jahrgang dieses für jeden gärtnerischen Betrieb so nützlichen Nachschlagebuches hat nach sorgfältiger Durchsicht eine wesentliche Erweiterung des Adressenmateriäls erfahren. Außer 26000Firmen deutscher Handelsgärtnereien enthält das Handbuch eine Menge des Wissenswerten, z. B. Rechtskunde in Bezug auf gärtnerische Betriebe, Be stimmungen über den Post- und Eisenbahnverkehr, Ver kehr zur See. Gärtnerische Verbände, Tabellen ver schiedenster Art. Das Buch ist für jeden Gärtner sehr zu empfehlen. L. Der Gartenrat-Kalender 1905, im Verlag von JohannesRäde, Berlin IV., Uhlandstraße 146. Herans gegeben von Andreas Voß in Groß-Lichterfelde, ist nun im Handel erschienen. Bürgte uns schon der Name des Redakteurs des „Deutschen Gartenrat" für einen gediegenen Inhalt, so fand dies Urteil nach eingehender Durchsicht des Kalenders volle Bestätigung. Der reiche Inhalt des Kalenders ist geeignet, aus Theorie und Praxis jedem Fach mann Wissenswertes zu bieten. Hierzu uoch der billige Preis von 1 M. kann der Kalender zur Anschaffung nur empfohlen werden. 8. Januar erschienene Bücher über den Garten- und Obstbau, mitgeteilt von Adolf Urban, Buchhandlung, Dresden, Wilsdruffer Straße 21. Tchweier, Wie ernte ich den meisten Honiq? (Fritzsche L Schmidt, Leipzig). M. 1.—. Heinemanns Gartenbibliothck. Band 26. Kultur derStaudengewärhse. (H.Fege,Leipzig). M. 1.—. Kümmerten, Der Obstbau. (Parey, Berlin). Ge- - Kunden M. 1.20. Steffen, Unsere Blumen im Garte». (Trowitzsch L Sohn, Frankfurt a. O.). Gebunden etwa M. 3.50. Betten, Das Mistbeet. (Erfurt, Führer im Garten bau, I. C. Schmidt). M. 1.20. Löbner, Lehrbuch des Gartenbaues. (C. Schmidt, Zürich). M. 4.—.