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18 öei der Areiyerrtich von Ariesen'schen Oartendirektion Wötha 1. vom 15. März bis 18. April, 2. vom 10. bis 15. Juli, 3. vom 9. bis 28. Oktober. Beide Lehranstalten gewähren für je einen Kursteilnehmer, welcher von einem dem Landes- Obstbauvereine angeschlosfenen Bezirks-Obstbauvereine zur Anmeldung gelangt, unter der Voraus setzung Befreiung vom Schulgelde, daß die betreffenden Vereine auch eventuell die weiteren in demselben Jahre auszubildenden Baumwärter an derselben Anstalt ausbilden lassen. Für diese letzteren ist, und zwar für jeden Teilnehmer, ein Lehrhonorar von 30 Mark zu entrichten. An die Herren Vorsitzenden der Bezirks-Obstbauvereine ergeht das Ersuchen, auf diese Kurse aufmerksam zu machen, um, soweit Bedürfnis vorhanden ist, geeignete junge Männer zur Aus bildung als Baumwärter zu gewinnen. Den Teilnehmern am Baumwürterkurse kann auf Ersuchen der Vereine eine wesentliche Beihilfe zu den Unterhaltungskosten, in der Regel in der Höhe von 75 Mark, gewährt werden. Die betreffenden Gesuche sind baldigst spätestens bis zum 12. März l. I. bei dem Direk torium des Landes-Obstbauvereins, Großenhain, einzureichen. Großenhain, am 13. Februar 1905. Das Direktorium des Landes-Gbsibauvereins für das Königreich Sachsen. vr. Uhlemann. Winterhärte Koniferen und Behandlung derselben. Von Forstgarteninspektor G. Büttner-Tharandt. Die Koniferen dürften überall dort, wo sie sich in ihrer vollkommenen Entwickelung zeigen, als eine der schönsten Schmuckpflanzen unserer Gärten anzusehen sein; dieselben bieten mit ihren zahlreichen Arten und Abarten, durch ihre mannig faltige Farbenpracht vom schönsten goldgelb zum dunkelsten grün, vom violett zum herrlichsten himmelblau nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter eine dem Auge wohltuende Ab wechselung. Und doch fanden dieselben trotz ihrer vielen Vorzüge erst in den letzten 25 Jahren die Würdigung von feiten der Gartenfreunde, die ihnen zukommt. Noch vor wenigen Jahrzehnten kannte man in unseren deutschen Gärten wenige Nadelholzarten und erst als sich die wirtschaft lichen Verhältnisse Anfang der siebziger Jahre zu heben begannen, als man für die Garten anlagen größere Summen verwenden konnte, da fanden die Nadelhölzer, die damals fast nur in holländischen Baumschulen herangezogen und nach Deutschland eingesührt wurden, mehr Ver wendung. Aber gerade durch die Einführung derselben aus jenen Gegenden, wo die feuchte Seeluft und der lockere humusreiche Moorboden das Gedeihen dieser Baumarten besonders fördert, hat die Konifere in der ersten Zeit etwas in Mißkredit gebracht. In unser rauheres Klima, wo häufig trockene Winde herrschen, verpflanzt, gediehen dieselben doch nicht so wie es wünschens wert war, das schöne Ansehen verlor sich bald, die Nadeln bekamen gelbe Färbung, oft gingen die Pflanzen im Winter zu Grunde oder vege tierten Jahre lang, ohne eine Zierde des Gartens gewesen zu sein und wanderten dann als kost spieliges Brennholz in den Ofen. Viele Koni ferenfreunde wurden hierdurch abgeschreckt und gaben wieder den Laubgehölzen den Vorzug. Erst in den letzten 20—25 Jahren, seitdem auch in unseren deutschen Baumschulen widerstandsfähiges Material herangezogen wird, seitdem man aus hier geerntetem Samen auch Pflanzen ziehen konnte, die sich unserem Klima mehr anpassen, wurden die Koniferen wieder mehr nnd mehr und gegenwärtig fast in jedem Garten ver wendet. Gar oft wird an den Sachverständigen die Frage gerichtet: ich möchte gern Koniferen in meinen Garten pflanzen, wozu raten sie mir? Diese Frage ist nicht ohne weiters zu beant worten, denn erst muß man den Geschmack des Betreffenden kennen, ob er nadel- den cypressen- artigen Sachen vorzieht, vor allem aber, wo dieselben hinkommen, ob in ebene freie Lage, oder ins Gebirge, ob in reine unverdorbene oder in rauchige Stadtluft. Für nicht zu hohe und zugige Gebirgslage ist die Auswahl der Sorten nicht schwierig, da dort ein großer Teil der bei uns herangezogenen Koniferen gedeihen wird, während in der Ebene namentlich in größeren Städten die Auswahl eine beschränktere ist, denn man muß immer berücksichtigen, daß der größte Teil der Nadelhölzer ihre Heimat im Gebirge haben und dort in feuchten kühlen Tälern zu ihrer vollen Üppigkeit gelangen. Varietäten hiervon, sogenannte Gebirgsformen und andere widerstandsfähige Sorten gedeihen in höheren,