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die Luft möglichst reichlich und ost in den Wurzelballen einzudringen vermag. Wenn die Pflanzen Wasser erhalten müssen, gieße man so stark, daß das Wasser aus dem Abzugsloche des Topfes herausläuft. Zur Anwendung gelange nur reines Wasser; die Töpfe bleiben auf ihrem bisherigen Standorte. Erweist sich dagegen der Wurzelkörper bereits von der Fäulnis stark er griffen, so muß man zum Verpflanzen schreiten. Nach Entfernung der fauligen Teile gebe man lockere Erde, kleine Töpfe, mäßige Bodenwärme, geschlossene Luft, vermehrte Beschattung, ver ringerte Bewässerung. Hat man Bodenwärme nicht zur Verfügung, so bringe man die Pflanzen an einen vor jeder Mittagssonne vollkommen geschützten Ort, bespritze in der heißen Zeit den oberirdischen Teil mehrfach, aber beschränke das Begießen der Wurzeln auf das allernotwendigste Maß. Die Pflanze muß möglichst Ruhe haben, bis man an der Entwickelung neuer Blätter die wiedererwachende Tätigkeit merkt. Alsdann ist es Zeit, den Patienten an einen helleren Stand ort zu bringen und die Wasfergaben für die Wurzeln allmählich zu steigern. Die Wirksam keit dieser Behandlung habe ich vielfach erprobt. iAus: „Der Deutsche Gartenrat" .1 Ans den Vereinen. Bezirks-Obstbauverein Auerbach. Am 22. Oktober nachmittags Uhr hielt der Bezirks-Obstbauverein Auerbach im „Hotel zum Falken" in Falkenstein seine 2. dies jährige Hauptversammlung ab. Es hatten sich gegen 30 Mitglieder und Gäste eingefunden. Der stellvertretende Vorsitzende, Herr Seminar oberlehrer Grüsche, begrüßte die Anwesenden und gab in längerer Ansprache ein Bild über die Tätigkeit des Vereins in den letzten Jahren, hierbei besonders die Verdienste des bisherigen Vorsitzenden, des Herrn Oberregierungsrat Beeger, beleuchtend. Er knüpfte hieran die Mitteilung, daß der Vorstand den geschiedenen Herrn Vor sitzenden in Anerkennung seiner Verdienste um den Verein, sowie um den Obstbau im hiesigen Bezirke zum Ehrenvorsitzenden ernannt und ihm eine dies bezügliche Ehrenurkunde in geschmackvollem Rahmen überreicht habe. Weiter brachte er die von Herrn Oberregierungsrat Beeger bei seinem Scheiden an den Verein gerichteten Abschieds worte, sowie das aus die Einladung zur heutigen Versammlung von ihm eingegangene Dank schreiben zur Verlesung. Nun verschritt man zur Tagesordnung. An Stelle des Herrn Ober regierungsrat Beeger und des nach Strehla ver zogenen Herrn Kaufmann Paul Piering-Eich wurden die Herren Amtshauptmann Michel und Fabrikbesitzer Egbert Sachßenröder-Lengenfeld als Vorstandsmitglieder einstimmig gewählt. Hierauf wurden 3 Herren als Mitglieder in den Verein ausgenommen. Nach einigen geschäft lichen Mitteilungen durch den Herrn stellver tretenden Vorsitzenden erhielt Herr Obstbau wanderlehrer Michael-Auerbach das Wort zu seinem Vortrage über „Der Schnitt an den Hoch stämmen und Formobstbäumen". Die Anwesenden folgten den klaren, sesselnden Ausführungen des Herrn Vortragenden mit Interesse und bekundeten ihren Dank durch Erheben von den Plätzen. Dem Vortrage schloß sich ein reger Meinungs- austaufch über Obstbaumdüngung, über Auswahl der geeignetsten Obstsorten und über Bekämpfung der Obstbaumschädlinge an. Herr Michael gab über alle Fragen bereitwilligst Aufklärung und erteilte mancherlei Ratschläge. Gegen 6 Uhr schloß der Herr stellvertretende Vorsitzende die Versammlung mit einem „Auf Wiedersehen zur nächsten Versammlung!" In der der Versamm lung folgenden Vorstandssitzung wurde Herr Amtshauptmann Michel einstimmig zum Vor sitzenden des Bezirks-Obstbauvereins Auerbach gewählt. Der Vorstand besteht nunmehr aus den Herren: Amtshauptmann Michel-Auerbach, Vorsitzender; Seminaroberlehrer Grüsch e-Auer- bach, stellvertretender Vorsitzender; Handels gärtner Schneider-Falkenstein; Lehrer Us- laub-Trieb; Rittergutsbesitzer Adler-Treuen; Pfarrer Schönknecht-Rodewisch; Fabrik besitzer Sachßenröder- Lengenfeld. Bezirks-Obstbauverein Borna. Am 15. Oktober 1905 fanden sich ans den verschiedensten Gegenden der Amtshauptmann- fchaft Borna Mitglieder des Obstbauvereins ge nannten Bezirks im Hotel „Zum Mohren" in Pegau zu einer Wanderversammlung ein. Zuvor wurden, trotz des ungünstigen Wetters, die städ tischen Baumfelder in der Niederaue besichtigt. Hierbei gab Herr Bürgermeister Heydemann näheren Aufschluß über Anlage, Kosten, Sorten wahl usw. Es sind bis jetzt 15 Acker mit 438 Bäumen bepflanzt. Allmählich soll diese Anlage noch bedeutend vergrößert werden. Hier auf kehrte man nach Pegau zurück, um die inneren Räumlichkeiten und die Obstanlagen der Landwirtschaftlichen Lehranstalt kennen zu lernen. In einen! Klasfenzimmer fand man die ver schiedensten Sachen, welche auf den Obstbau Bezug haben, ausgestellt. Im Garten konnte man den Obstbau in allen feinen Zweigen kennen lernen. Nachdem man dem Garten des Herrn Red. Günther noch einen Besuch abgestattet hatte,