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und wurde nach ihrem Verbreiter Bartlett genannt, unter welchem Namen sie noch heute wie keine andere Birne verbreitet ist und besonders von Kalifornien aus als schönste und beste Eimuache- srucht iu gewaltigen Massen in alle Welt verschickt wird. Da der Baum bei guter Pflege überall, wo es nicht zu rauh, uud der Bode« nicht zu trocken und mager ist, gedeiht, kräftig pyramidal wächst, auch schon früh nnd andauernd trägt, so ist es zu verwundern, daß nicht in jedem Garten eine William steht, wie sie in der ganzen Welt, wo Birnen wachsen, bekannt ist, eine echte internationale Sorte. Ein würdiges Seitenstück zu dieser und ihr in Größe, Gestalt und Farbe sehr ähnlich ist Or. Jules Guyot, welche von Baltet iu Troyes 1873 erzogen uud in den Handel gebracht wurde. Wenn man die beiden Sorten, wie ich, jahrelang nebeneinander beobachtet hat, so ist es schwer, einer von ihnen den Vorzug zu geben. Jules Guyot hat meist eine etwas mattgelbere feine glatte Schale und zu weilen eine leicht gerötete Backe; sie reift häufig auch einige Tage früher als William, schon Ende August, Anfang September, oft auch mit ihr zu gleicher Zeit, Ivie 1904. Der Baum wächst eher noch etwas flotter und gedeiht gut auf Quitte, was William nicht null und auch nicht nötig hat. In reicher unermüdlicher Tragbarkeit gleichen sie einander. Der Hauptunterschied liegt im Geschmack der Früchte. Das Fleisch ist bei beiden gelblich weiß, saftvoll, ganz schmelzend, von ausgezeichnetem, süßwein- säuerlichem Geschmack, doch tritt bei William ein merkliches, zimmtartiges oder kalmusartiges Gewürz ziemlich stark hervor, was einigen nicht gefällt, während andere gerade dafür schwärmen. Wer Absatz für Sommerbirnen in größeren Städten oder Badeorten hat, wird leicht Abnehmer für beide Sorten finden und für Konservenfabriken geben beide ein delikates und fchönes Kompot, besonders aber die gewürzreichere Williams Christbirne. (Aus „Mitteilungen über Obst- und Gartenbau".) Uber den Geldwert der Jauche teilt Prof. l)r. A. Stutzer in der Königsb. L. u. F. Zeit, folgendes mit: Die Handelsdünger kauft man nach dem Gehalte an Stickstoff, Phosporsäure uud Kali. Beim Gebrauche vou Stalldünger wissen wir nicht, welche Menge an Pslanzennährstoffen darin enthalten ist, und ob durch eine nachlässige Behandlung desselben ein großer Teil des Stick stoffs in die Luft entwich, oder eine wesentliche Menge des Kalis mit dem Mistwasser auf den Hof floß. Es fehlt jede Kontrolle iibcr den Gehalt des Stalldüngers an Pflanzennährstoffen und dies ist ein offenbarer Atangel. Könnten wir, ohne Mühe, zahlenmäßige Nachweise über den Gehalt des Stalldüngers an düngenden Bestandteilen er- : halten, dann wäre der erste Schritt zur Selbst erkenntnis getan, daß die Behandlung des Düngers nicht immer in der Weise geschieht, wie es wünschens wert ist. Wir könnten dann Maßregeln ergreifen, um größere Verluste an Dnngstoffen in Zukunft zn vermeiden. Bei der Verfolgung dieses Ge dankens müssen wir davon absehen, chemische Unter suchungen des Stalldüngers von Zeit zu Zeit aus- sühren zu lassen, und zwar schon aus dem Grunde, weil die Entnahme richtiger Durchschnittsproben von Stalldünger, durch welche der mittlere Gehalt des Mistes an wertgebenden Bestandteilen zum Aus druck gebracht werden soll, sehr große Schwierig keiten macht. Dagegen verursacht es keine Mühe, aus der Jauchegrube, in welcher die vom Miste oder aus dem Stalle abfließende Flüssigkeit sich befindet, eine gute Durchschnittsprobe zu entnehmen und diese untersuchen zu lassen. Die Jauche ent hält die löslichen Kalisalze, sonne die löslichen und schnellwirkenden Stoffverbindnngen des Stalldüngers. Eine Untersuchung der Jauche auf die Menge der Phosphorsäure ist nicht nötig, weil hiervon nnr wenig darin ist, indem die landwirtschaftlichen Nutztiere fast die ganze Menge der Phosphorsänre durch den Kot und nicht durch den Harn absondern. Nun unterliegt es keinem Zweifel, daß durch die Art der Fütterung der Gehalt der Ausscheidungen an Stickstoff nnd Kali beeinflußt wird. Das eine Futtermittel hat mehr Kali und mehr Stickstoff wie ein anderes. Dieser Einfluß ist jedoch gering gegen über demjenigen, welcher durch die Art und Weise der Behandlung und der Ausbewahrung des Stall düngers auf dem Hofe bewirkt wird. Tatsächlich kommt der Einfluß der Fütterung auf den Gehalt der Jauche an Stickstoff und Kali erst dann zum Ausdruck, wenn die Quellen eines Verlustes an diesen beiden Düngstoffcn während des Aufbewahrens des Düngers auf dem Hofe sehr verringert wurden. Dies geschieht nur selten und geben somit die Unter suchungen von Jauche uus im allgemeinen ein ziemlich getreues Spiegelbild von der sorgfältigen oder der minder sorgfältigen Behandlung des Stall düngers. Professor Stutzer untersuchte 45 Proben Jauche, welche teils von reinem Rindviehmist her rührten, teils von gemischtem Dünger. Nach Maß gabe der Untersuchung berechnet sich ein Geldwert von je 1000 Liter Jauche im Betrage von mehr als 5 M. in 11 Fällen 3 bis 5 „ „ 9 2 „ 3 „ „ 7 „ 1 „ 2 „ „ 14 weniger als 1 „ „ 4 „ Von den untersuchten 45 Proben stammten 4 aus landw. Betrieben mit weniger als 25 Kühen 7 „ „ „ „ 25 bis 50 „ 20 „ „ „ „ 50 „ 100 „ 14 100 „ 208 „ In den 14 größten landwirtschaftlichen Betrieben war der Geldwert der Jauche für je 1000 Liter in keinem Falle mehr als 4 M., in einem Falle 3 bis 4 M., in zwei Fällen 2 bis 3 M, in neun Fällen 1 bis 2 M., in zwei Fällen weniger 1 M.