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zusammen. In Dresden-Neustadt erwarteten die Herren Donath-Laubegast und Hektor, Direktor der Hauberschen Baumschulen in Tolke witz, den Verein und führten ihn nach Weißer Hirsch. Mit regstem Interesse besichtigte man hier die schönen Formobstanlagen des Herrn A. Pekrun, der in liebenswürdigster Weise seine Erlaubnis dazu erteilt hatte. Von hier aus ging die Reise sodann nach Tolkewitz. Unter Führung des Herrn Baumschulenbesitzers Hauber sowie des Herrn Hektor wanderte man durch die umfangreichen Baumschulen und Formobstanlagen und wurde in freundlichster Weise zur Kostprobe einer größeren Anzahl Stachel- und Johannisbeersorten eingeladen. Nach einem gemeinsamen Mittagsmahl in „Donaths Neuer Welt" bot die Obstweinkelterei von Donath in Laubegast manches Sehenswerte. Das nächste Reiseziel, der Schloßgarten von Pillnitz mit seinen herrlichen Anlagen, war für viele Teil nehmer ebenso interessant, wie die vorherigen Besichtigungen. Die ganze Unternehmung, die gut vorbereitet war und programmmäßig verlief, ist in allen ihren Teilen als gelungen zu be trachten. Sie bot des Sehenswerten fast zu viel und wird gewiß allen Teilnehmern in zu friedener Erinnerung bleiben. Auf jeden Fall ist der gewollte Zweck erreicht worden, daß das Interesse am Obstbau neue Nahrung erhalten hat, die gewiß nicht ohne Erfolg für den Verein bleiben wird. Den Herren Pekrun, Hauber, Hektor und Donath, denen in erster Linie durch ihre Liebenswürdigkeit und uneigennützige Aufopferung die Belebung des Interesses zuzu schreiben ist, sei auch an dieser Stelle herzlichst gedankt. Monatskalender. September. Obstbau. Die Obsternte ist nun die wichtigste Arbeit und muß mit Schonung des Baumes ausgesührt werden. Manch derbes Hagelwetter richtet aw den Bäumen nicht so viel Schaden an, wie von roher Hand aus geführte Ernte. Die Ernte der Sommer früchte ist vorüber, es folgen nun die Herbst früchte, diesen die Winter- oder Lagerfrüchte, welche möglichst spät zu pflücken sind. Zur Unterbringung der letzteren sind die Lager räume herzurichten. Die so oft beklagte geringe Haltbarkeit der Winterfrüchte ist vielfach zurück zuführen auf die zu frühe Ernte, oder auch, wenn der Obstpflücker die Früchte gleich den Kartoffeln in roher Weise behandelt, über die Pflückezeit, die Haltbarkeit und den Fruchtfleisch- wert von Kernobstsorten gibt der Anhang des Landes-Obstsortiments, zweite Auflage, Anhalts punkte. Die reiche Steinobsternte legt es der Hausfrau nahe, Pflaumen in mannigfacher Weise als Nahrungsmittel haltbar zu gestalten, und zwar durch das Trocknen, die Bereitung von Mus, durch Einlegen in verschiedener Art. Die Zeitschrift Nummer 7 und 9, Jahrgang 1904, gibt über Obstoerwertung mancherlei Aufschluß, ebenso verweisen wir bezüglich der Ausführung der Obsternte, Aufbewahrung und Versand des Obstes auf Nummer 9, 1903, dieser Zeitschrift. Nach der Obsternte kann das Auslichten der Baumkronen beginnen. Vor allem ist dies Jahr notwendig, daß die alte Rinde (Borke) von dem Stamme und den Hauptästen bei feuchter Witterung abgekratzt wird. Besonders bei Kern obstbäumen, welche keine Jnsektenfanggürtel er hielten, ist die Raupe des Apfelwicklers unter den Rindenschuppen eingelagert. Beste Zeit zur Anpflanzung der Erdbeeren. Stachel- und Johannisbeersträucher werden ausgelichtet, und sind für Düngung dankbar. Der Gemüsegarten liefert Grünwaren aller Art. Durch die öfteren und ausgiebigen Gewitterregen, die über ganz Sachsen auftraten, wurde die rafche Entwickelung der Gemüsepflanzen wesentlich unterstützt, so daß zum mindesten über Gemüsenot nicht geklagt werden kann. Von dem Überfluß an jungen Bohnen und Erbsen, Blumen kohl usw. werden durch Einlegen Gläser und Töpfe gefüllt, auch bei den billigen Gurkenpreisen Salz-, Essig- und Senfgurken eingelegt. Wo Beete frei geworden sind, wird Feldsalat und Spinat angebaut. Winterkopfsalat wird angebaut und ausgepflanzt. Jüngere Anpflanzungen von Blumenkohl und anderen Krautarten werden durch Behacken in der Entwickelung unterstützt. Garten zwiebeln sind abzuziehen und müssen trocken auf luftige Böden gebracht werden. Perlzwiebeln sind zu legen. Gewürzpflanzen, wie Pfefferkraut, Majoran, Thymian usw. werden geschnitten und an der Luft getrocknet. Abgeräumte Flächen, die nicht wieder bestellt werden, sollen gestürzt und dadurch von Unkraut frei gehalten werden. Im Ziergarten erfreuen uns dies Jahr Laub- und Nadelgehölze durch das herrliche Blatt grün, doch bietet sich dem beobachtenden Auge von Tag zu Tag eine fortschreitende Färbung der Blätter mancher Gehölze. Der Gartenrasen wird stets recht kurz gehalten. Für den Frühjahrsflor trägt man Sorge durch das Legen von Blumen zwiebeln, wie Hyazinthen, Tulpen, Tazeten, Narzissen, Krokns, Skilla, Schneeglöckchen usw. Angepflanzt werden Stiefmütterchen, Vergiß meinnicht und Silenen. Von Schädlingen treten besonders bei zuckerreichen Früchten Wespen auf. Aufhängen meins: Dresden-A., WienerM 1, MwWiMe GeseWast. -W«