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sind bis spätestens den Die Schwierigkeiten unserer inneren Lage. In einigen Wochen wird der deutsche Reichstag wieder seine Sitzungen beginnen und dann werden die Schwierigkeiten unserer inneren Lage aufs Neue und wahrscheinlich in verstärktem Maße fühlbar werden. Es ist das verfassungsmäßige Recht und die vernünftige Auf gabe der Volksvertreter mit der Regierung die Gesetze für das Gesammtwohl des deutschen Reiches zu vereinbaren, über eine irgendwie einheitliche oder zuverlässige Mehrheit, auf welche sich die Regierung zur Erreichung positiver Ziele stützen könnte, ist nicht vorhanden, möglich ist nur, daß sich die Conservativen, Freiconservativen, National- liberalen, sowie die Reformpartei und die „Freisinnige Vereinigung" in großen nationalen Fragen, allen Partei- Hader vergessend, einmal für einen Tag zur Stützung der Legierung vereinigen lassen. Am anderen Tage fällt diese Regierungsmehrheit aber sicher wieder auseinander, und dann zeigt der deutsche Reichstag nur noch ein Mephisto- Gesicht in Gestalt beliebiger und gründlicher Ablehnungen. Wie ungeheuerlich unsere Parteizustände verfahren sind, das beweist schon die Thatsache, daß es keinem Minister und keinem führenden Abgeordneten möglich ist, in einer wichtigen Reformfrage eine Mehrheit im Reichstage zu «zielen. Die Minister aller deutschen Staaten können sechs Monate über eine Vorlage von einschneidender Be deutung berathen, so ist doch Hundert gegen Eins zu Wetten, daß die Vorlage die Zustimmung des Reichstages Bekanntmachung. Die aus das 2. Halbjahr, am 30. September 1895 fälligen Staats- und Konununakaögaöen politischen Gegensätzen seit einigen Jahren in Deutschland auch noch sehr scharfe wirthschaftliche und soziale Gegen sätze getreten sind, und daß diese wirthsckaftlicken und sozialen Gegensätze vielfach in die politischen Parteien eingedrungen sind und dieselben als mit „zwei Seelen in einer Brust" auftreten lassen und auf diese Weise ganz seltsame Schwankungen und Unklarheiten erzeugen. Ver schlimmert wird diese schwierige Lage neuerdings auch noch dadurch, daß durch den „Fall Hammerstein" und eine schadenfrohe giftige Enthüllungssucht die widerwärtigsten Zankäpfel in unser öffentliches Leben geworfen worden sind und die Verbitterung neu und immer wieder neu aufgestachelt wird. Nun wir hoffen, daß diese traurigen Zustände in allen besseren Elementen die Einsicht! erwecken nicht mehr weiter gehen kann, und daß es dringend noth wendig ist, daß die Regierung sich bemüht, wieder wie unter dem Fürsten Bismarck die parlamentarische Führung in die Hände zu bekommen. Freilich ist dies jetzt sehr, sehr schwer und zumal nach dem alten Kartellrecepte . , . 21. Oktober 1895 in litt Zeit von Vormittags 8 bis 12 Uhr an unsere Stadtsteuereinnahme abzuführen. Gleichzeitig wird audurch bekannt gegeben, daß zur Deckung des bei der Handels- und Getverbclammcr ZU Zittau entstehenden Aufwandes in diesem Jahre von den betheiligtsn Handels- und Gewerbetreibenden ein Beitrag Von 4 Pfennigen auf jsoe Mark desjenigen Steuersatzes erhoben wird, welcher nach der im Einkommensteuergesetz, enthaltenen Skala auf das in Spalte ck des Einkommensteuerkatasters eingestellte Einkommen entfällt. Diese Beiträge sind bis zu der oben angegebenen Zeit zu entrichten und liegt das hierüber aufgestellte Hebereaister bis dahin zur Einsicht aus. Pulsnitz, am 27. September 1895. Der Stadtrat h. . ——— Echubert, Bxgrmstr. X X d e sannt m s ch u n g. Nachdem von dem Königlichen Ministerium des Innern für die im 3. städtischen Wahlkreise erforderliche Ergänzungswahl zur zweiten Kammer der Ständeversammlung . , , v ösv 17. Oktober 1895 als Tag der Abstimmung festgesetzt und der Unterzeichnete mit der Leitung dieses Wahlgeschäfts beauftragt worden ist, wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Zusammenstellung der Ergebnisse der Bezirkswählen arn 21. Oktober 1895, von Vormittags 10 Uhr ab im Rathhause zu Radeberg stattfinden wird. Den Stimmberechtigten steht frei, dieser Wahlhandlung beizuwohnen. Hiernächst werden die Herren Wahlvorsteher unter Hinweis auf 8 45 des Wahlgesetzes vom 5. Dezember 1868 veranlaßt, die über die Wahlen in den Bezirken aufgenommenen Protokolle nebst den Wahllisten und sonstigen Unterlagen einschließlich der für ungültig erklärten Stimmzettel spätestens am 19. Oktober 1895 unter der Adresse des unterzeichneten Wahlkommissars an die Königliche Kreishauptmannschaft Dresden so rechtzeitig einzusenden, daß die Protokolle u. s. w. jedenfalls noch im Laufe des letztgeüachteu Tages in die Hände des Wahllommissars gelangen. Bei dieser Uebersendung ist nach § 22 der Ausführungsverordnung zum Wahlgesetze ausdrücklich zu bescheinigen, daß die in § 43 des letzteren vorgeschriebene Bekanntmachung erfolgt ist. Dresden, am 23. September 1895. Der Königliche Wahlkommissar für den 3. städtischen Wahlkreis. Oberregierungsrath Hörnig. nicht erhalten wird, und ebensowenig wird es Hervorra- und stärken mögen, daß es in dieser verneinenden Richtung genden Abgeordneten gelingen, dem Reichstage in einer - großen Reformfrage eine annehmbare Vorlage zu machen. Mit einem Worte, man thut dem jetzigen Reichstage kein Unrecht, wenn man von ihm behauptet, daß er zwar die nothwendigsten laufenden Budgetgeschäfte erledigen kann, aber gänzlich unfähig ist, in den großen Fragen der Zeit einen einheitlichen und imponirenden Beschluß zu fassen. Woran liegt nun dieses parlamentarische Elend? In der Hauptsache findet es seine Ursache in der unglückseligen Parteizersplitterung, die sich in dem Vorhandensein von nickt weniger als neun „Fraktionen und Fraktiönchen" im Reichstage kundgiebt. Zu dieser unglückseligen Entwickelung kommt nun aber noch hinzu, daß zu den vorhandenen unmöglich. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. — Mit dem am 1. Oktober in Kraft tretenden Win terfahrplane tritt auf unserer Linie nach Arnsdorf-Dresden bei der Hinfahrt bis Arnsdorf keine Aenderungen ein, dagegen bei dem Nachmittagszuge, von Kamenz 3,50, von Pulsnitz 4 Uhr 14 Minuten abgehend, eine Verbesserung, indem der Aufenthalt in Arnsdorf sich um 9 Minuten verkürzt und der Zug nach Dresden-N. nunmehr 4,45 (bisher 4,54) von ArnSdorf abgeht und 20 Minuten früher: 5,14 (bisher 5,34) in Dresden-N. ankommt. Bei der Abfahrt von Dresden-N- ändert sich die Zeit bei dem Mittagszuqe: nunmehr 12,35 (bisher 12,30) und Nach mittags 5,30 (bisher 5,20) und dementsprechend die An kunft in Arnsdorf. Bon Arnsdorf nach Kamenz tritt nur bei dem ersten Abendzuge eine Aenderung ein, indem der selbe von Arnsdorf 6,8 (bisher 5,58), in Großröhrsdorf 6,21 (bisher 6,11), in PulSnitz 6,29 (bisher 6,19), in Bischheim 6,38 (bisher 6,28) und in Kamenz 10 Minuten später: 6,47 (bisher 6,37) eintrifft. Die Linien Kamenz- Kölligsbrück, Radeberg, Blatt Amts und des Stadtrathes des Königl. Amtsgerichts 2. Oktober 18SS Mittwoch Geschäftsstellen: Buchdruckercien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow,Groß röhrsdorf. Annoncen-BureauS von Haasen- stein L Vogler, Jnvalidendank. Rudolph Mosse und G. L. Daube L Comp. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Als Beiblätter: 1 Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); i:andwirtbschaftliche Beilage (monatlich). ^bonnem ents - Preis Vierteljährl. 1 M. 25 Pf. Kuf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Wutsnih iir Pulsnitz, Nadedurg, Moritzburg imd Umgegend. " - sind bis Dienstag und Freitag c Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. »m-Mrbßnuudvierstgker Jahrgang. Zwangsversteigerung. Die im Grundbuch« auf den Namen Marie Augupe led. Gäbler eingetragenen, in Großnaundorfer Flur gelegenen Grundstücke, als: 1 ., das Mühlcugpundstück, Fol. des Grundbuchs, Nr. 6 und 8 des Brandkatasters und Nr. 7, 124, 122, 296, 297 und 126 des Flurbuchs für Groß naundorf, geschätzt auf 5500 und 2 ., das Hutungsgrun-stüch Folium 131 des Grundbuchs und Nr. 251a, 252 dös Flurbuchs für Großnaundorf, z. Zt. in Wiese und Fel- bestehend, geschätzt auf 1000 sollen im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und es ist der 9. Oktober 1895, Vormittags 10 Uhr als Versteigerungstermin, sowie der 22. Oktober 1895, Vormittags 11 Uhr als Termin zu Verkün-ung -es Bertheilungs-lans anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gsrichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Pulsnitz, am 16. August 1895. Königliches Amtsgericht. . Weise.