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Geranien sind hierzu geeignet und ausdauernd bis zum Herbst. Mit dem Eintritt höherer Wärme treten auch die Schädlinge nur allzu reichlich auf die Bildfläche. Die grüne Raupe des kleinen Frost- fpanners ist zur Zeit auf Kirschen häufig, die Blätter zerstörend; ebenso frißt die Raupe der Stachelbeerblattwespe Stachel- und Johannisbeer sträucher in kurzer Zeit fast kahl. Mit dem Blasebalg Kalk auf die Blätter stäuben oder überspritzen mit 1 prozentiger Kupferkalkbrühe. Der Apfelwickler ist wohl der schlimmste Schäd ling, welcher in diesem Monat erscheint. Der kleine bräunliche Falter ist bei niedrigen Bäumen durch Aufhängen von Fanggläsern zu vermindern. Die Glasfabrik Gebr. Rochna in Frankfurt a. O. stellt Fanggläser her. Auch andere oben weit offene Gläser werden mit stark mit Wasser ver dünntem Sirup, Gelee, Marmelade, auch Zucker bier halb angefüllt. Hierdurch werden die Falter angezogen und ertrinken. Insekten-Fanggürtel anlegen oder auch um die Hauptäste Streifen von alten Säcken, Tuchstücken usw., in welchen die Obstmade sich gern verpuppt. Derartige Fang gürtel sind Anfang und Mitte Juli abzunehmen und mit kochendem Wasser zu überbrühen und nach der Reinigung wieder anzubringen. Abge fallene Früchte sind meist mit der Made noch besetzt, deshalb die Früchte nicht liegen lassen. Bekämpfen der Blatt- und Blutläuse. Blattläuse zerdrücken oder mit Tabak- oder Quasiaabkochung, der Seife zugesetzt wurde, überspritzen, auch Tabakstaub mit dem Blasebalg auf die Blattläuse verstäuben. Blutläuse zerdrücken, wo dies nicht möglich, wie z. B. an den Zweigen der Krone, mit scharsem Wasserstrahl die Läuse abspritzen. Gespinstmotten überziehen netzartig wie Spinn gewebe meist die Äpfel- und Pflaumenbäume. Weißdornhecken sind rechte Brutstätten der Ge spinstmotten. In den Gespinsten wimmelt es von schmutzig-gelben Räupchen, welche in kurzer Zeit die Bäume fast ganz entblättern. Die an den Triebspitzen zusammengefponnenen Blätter mit den Raupen abschneiden. Ausführbar mit der Raupenschere oder Abbrennen mit der Raupen fackel, ferner die Blätter mit Kupferkalkbrühe überspritzen, solange der Raupenfraß dauert, sind Bekämpfnngsmittel. L. Kleine Mitteilungen. Chilisalpeter zur Düngung der Erdbeeren. Über die Nützlichkeit einer Erdbeerendüngung mit Chilisalpeter oder mit Stickstoffdüngern über haupt hört man recht verschiedene Ansichten, die sich recht oft diametral widersprechen, so daß eine zutreffende Klarstellung dieser Frage wichtig sein dürfte. Zweckmäßig ist es, wenn die Stickstoff düngung der Erdbeeren mittels des sofort wirken den Chilisalpeters erfolgt; die größte Wirksamkeit dieser Düngung kann, wie bei allen anderen not wendigen Kulturpflanzen, nur dann eintreten, wenn die beiden anderen notwendigen mineralischen Nährstoffe, Kali und Phosphorsäure, im Boden vorhanden sind. Ihre höchste Wirksamkeit entfalten diese Nährstoffe nur dann, wenn der Boden in Ge stalt von Stalldung, gar, locker und tätig gemacht wurde. Sind diese Vorbedingungen nicht erfüllt, so kann es Vorkommen, daß eine Düngung mit Chilisalpeter ohne merklichen Erfolg bleibt, daß sie event. den Fruchtansatz trotz üppigen Blätterwachs tums verringert. Der letztere Übelstand kann auch eintreten, wenn man den Chilisalpeter nicht zur passenden Zeit gibt. Der schnell wirkende Chili salpeter wird rationell in der Weise verwendet, daß man ihn als Kopfdünger gibt und mit der Düngung erst nach dem Abblühen der Erdbeerpflanzen, d. h. nach dem Fruchtansatze, beginnt. Ist die Pflanze überhaupt nicht im Wüchse, so nimmt die Wurzel auch keinen Stickstoff auf und die Gefahr ist vor handen, daß der Salpeterstickstoff in den Unter grund gewaschen und so ungenutzt bleibt. Aus ganz demselben Grunde gibt man ihn den Pflanzen nicht auf einmal, sondern in Zwischenräumen von zwei bis vier Wochen, in zwei bis drei Gaben. Das tut man bei den Erdbeeren auch. Führt man ihnen die erste Teilgabe vor oder auch noch bei beginnender Blüte zu, so erzielt man sofort eine außerordentliche Laubentwickelung und freut sich derselben; denn man nimmt an, daß die sich üppig entwickelnde Pflanze auch die meisten und die am vollkommensten entwickelten Früchte tragen müsse. Das aber ist nicht der Fall und zwar aus folgendem Grunde: Die Blüte der Erdbeerpflanze ist außerordentlich empfindlich gegen Feuchtigkeit, sie setzt keine Früchte an, wenn diese dauernd vor handen ist. Das weiß der Erdbeertreiber ganz genau, er bespritzt die Erdbeerpflanzen zur Be förderung ihrer kräftigen Entwickelung vor Eintritt der Blüte, sowohl im Frühbeete, als auch im Treib hause, mit warmem Wasser, hört aber sofort mit den: Bespritzen auf, sobald sich die ersten Blüten zeigen, gibt daun das nötige Vegetationswasser durch vorsichtiges Begießen des Bodens, schützt da durch die Blüten vor Feuchtigkeit und erzielt so einen genügenden Fruchtansatz. Das kann man nun auch im Freien tun, aber nicht mit demselben durchschlagenden Erfolge wie im Frühbeete oder im Treibhause; denn im Freien werden die Blüten sowohl vom Tau, als auch vom Regen befeuchtet. Trocknet bei heiterem Wetter der Tau rasch ab, so ist eine merkliche Schädigung des Fruchtansatzes nicht zu befürchten. Eine zu üppige Blattentwicke-