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84 Vorsicht Mißgriffe in der Wahl der Person nicht ausbleiben, so darf dies nicht abschrecken, auch weiter junge Männer zu Baumwärtern aus bilden zu lassen. In letzterer Zeit sind es vor wiegend Wirtschaftsbesitzer oder deren Söhne und Gärtner, welche die Baumwärterkurse be suchen. Die Bezirks-Obstbauvereine haben wohl nicht unbedeutende Beträge für die Ausbildung der Baumwärter aufzuwenden, doch wird diese Ausgabe wesentlich erleichtert durch die so dankens werte Unterstützung, welche das Königliche Ministerium des Innern hierzu dem Landes- Obstbauverein zu teil werden läßt. Im Jahre 1903 bewilligte das Königliche Ministerium des Innern zur Ausbildung von 12 Baumwärtern Aus den Bezirks-Obstbauverein Auerbach i. B. Der Bezirks-Obstbauverein Auerbach i. V. hielt am 24. Mai 1904 nachmittags im Gasthof „Zum Adler", Auerbach, oberer Bahnhof, seine erste diesjährige Hauptversammlung ab. Nach Begrüßung der Anwesenden — es waren ungefähr 55 Vereinsmitglieder und Gäste erschienen — durch den Vorsitzenden, Herrn Amtshauptmann Beeger, wurde die Jahresrechnung auf 1903, welche mit einem Vermögensbestande von 1555 M. 24 Pf. abschließt, vorgetragen, von der Versammlung richtig gesprochen und der Haushaltplan für 1904, in welchen auch für dieses Jahr ein Betrag zur Beschaffung von Obstbäumen für Konfirmanden und Schulen eingestellt worden ist, genehmigt. Die Ende 1903 aus dem Vorstande ausgeschiedenen Herren Pfarrer Schönknecht-Rodewisch und Kaufmann Paul Piering-Eich wurden für die nächsten 3 Jahre einstimmig wiedergewählt, so daß der Vorstand des Bezirks-Obstbauvereins Auerbach i. V. aus folgenden Herren besteht: 1. Amtshauptmann Beeger - Auerbach, Vor sitzender, 2. Seminaroberlehrer Grusche-Auerbach, stellvertr. Vorsitzender, 3. Rittergutsbesitzer Adler-Treuen, 4. Handelsgärtner Schneider-Falkenstein, 5. Lehrer Uslaub-Trieb, 6. Pfarrer Schönknecht-Rodewisch, 7. Kaufmann Paul Piering-Eich. Weiter wurde beschlossen, im Herbst dieses Jahres in Lengenfeld eine Obstbauausstellung abzuhalten. Bereits im vorigen Jahre sollte dort eine Aus stellung stattfinden, jedoch machte der Sturm in der Nacht vom 11. zum 12. September, wodurch sehr viele und die schönsten Früchte von den Bäumen heruntergerisfen wurden, diese Absicht zu nichte. Wie voriges Jahr, so sollen auch dieses Jahr wieder Obstverwertungskurse an einigen Orten abgehalten werden. Es ist aber nötig, daß Anträge von Mitgliedern baldigst bei je 75 M. und entsandten die Bezirks-Obstbau vereine Borna, Oschatz, Dippoldiswalde, Döbeln, Flöha, Großenhain, Grimma und Meißen je einen, Chemnitz und Meila je zwei Kursisten. Auch für diesen Kurs gewährten die Lehranstalten Bautzen und Rötha für je einen Teilnehmer am Kurse, welchen die Bezirks-Obstbauvereine den Lehranstalten zuwiesen, in dankenswerter Weise Befreiung vom Lehrhonorar. Zur Förderung des Obstbaues trägt wesentlich bei, daß auch das Königliche Finanzministerium alljährlich eine An zahl der Beamten zu den Kursen abordnet, so nahmen am Baumwärterkurse 1903 : 5 Amts straßenmeister und 18 Straßenwärter teil. (Schluß folgt.) Vereinen. Herrn Obstbauwanderlehrer Michael in Auer bach i. B. gestellt werden. Voraussetzung ist eine Beteiligung von möglichst 20 Personen. Kosten entstehen den Angehörigen der Vereinsmitglieder nicht; Nichtvereinsmitglieder haben für den Kursus 3 M. zu bezahlen. Im vorigen Jahre sind unter Leitung bez. auf Anregung des Herrn Michael ungefähr 4000 Büchsen Früchte ein gemacht worden, ein Beweis von der zu nehmenden Beliebtheit, aber auch volkswirtschaft lichen Bedeutung dieser Konservierungsmethoden. 41 Herren, die sich seit der letzten Haupt versammlung als Mitglieder angemeldet hatten, wurden einstimmig als solche in den Verein aus genommen. Hieraus gab der Herr Vorsitzende ein Bild über den Stand des im Jahre 1901 vom Verein errichteten Musterobstgarten am Rettungshaus Rebesgrün und machte noch einige Mitteilungen über das Vereinsleben im ver gangenen Jahre. Es sind abgehalten worden: 1 Hauptversammlung, 2 Vorstandssitzungen, 5 Wanderversammlungen und 1 Obstverwertungs- kursns, an dem 24 Personen teilgenommen haben (in Lengenfeld). Die Mitgliederzahl betrug Ende 1901: 125, 1902: 131, 1903: 180 und jetzt beträgt sie 208. Das fortwährende Steigen der Mitgliederzahl ist gewiß ein gutes Zeichen dafür, daß auch im Auerbacher Bezirke das Interesse für den Obstbau mehr und mehr lebendig wird. Auch daraus ist dies zu erkennen, daß der Bezirks-Obstbauverein Auerbach im Jahre 1903 727 Stück Obstbäume und 200 kA Obstbaum dünger zu Vorzugspreisen für seine Mitglieder vermittelt hat. Möchten noch recht viele sich dem Vereine zuwenden und von den vielen Vorteilen, die er seinen Mitgliedern für einen jährlichen Beitrag von 3 M. gewährt, als unentgeltliche Lieferung der monatlich erscheinenden Zeitschrift für Obst- und Gartenbau, unentgeltliche Abgabe von Edelreisern, Vermittelung für unsere Gegend geeigneter Obstbäume und Beerensträucher zu