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flüchten werden Bohnen und Erbsen wiederholt gelegt. Auf ihren Standort werden angebaut Zwiebeln, Rettiche, Salatrüben, Möhren und Karotten, Schwarzwurzeln, Mangold, Spinat. Freilandgurken und Kürbisse werden auf Erd erhöhungen (Dämme) gelegt. Die Boden bearbeitung und das Auspflanzen gibt nun reich lich Arbeit. Leider wird in den Hausgärten auch das Gemüse viel zu enge angepflanzt. Enge ge pflanzter Salat geht bald in die Höhe. Enger Stand der Sellerie erzielt nur Blätter, aber keine Knollen usw. Deshalb für Salat 20—25ein, Sellerie 40—45 om, Kohlrabi 20—25 em, Wirsing und Rotkraut 35—40 ein, Weißkraut 45—50 em Abstand, je nach der Größe der betreffenden Sorte. Frühgemüsepflanzen, welche aus den Frühbeetkästen ins freie Land aus gepflanzt wurden, sind wiederholt zu behacken. Diese Bearbeitung trägt zur Erwärmung des Bodens viel bei. Der gut gepflegte Garten liefert nun reichlich Gemüse für die Küche durch Spargel, Spinat, Kopfsalat, Radieschen, Rha barber, Schwarzwurzeln, Rapünzchen usw. Im Ziergarten werden die Sommer blumenpflanzen auf Rabatten und Gruppen aus gepflanzt. Bon Knollen- und Zwiebelgewächsen werden Canna, Georginen, Gladiolen, Mont- brötia ins Freie gepflanzt. Von Mitte Mai an bringt man auch Geranien, Fuchsien, Helio- tropium, Lantanen, Verbenen, Petunien usw. auf Blumevgruppen. Blattpflanzengruppen an legen. Rosen sind für Düngerguß sehr dankbar. Zahlreich blühen Ziergehölze und -Stauden. Doch in all dem Ergrünen und Blühen stellen sich zum so gedeckten Tische auch die Schmarotzer ein. Zunächst sind jetzt Blatt läuse zu bekämpfen. Zerdrücken, Bespritzen mit Tabak- oder Quassiaabkochungen find wirksame Bekämpfungsmittel. Die Raupen der Stachel beerblattwespe weidet die Blätter der Stachel beer- und nicht selten auch die Johannisbeer sträucher fast ganz ab. Wiederholtes llberspritzen der Sträucher mit 1 prozentiger Kupferkalkbrühe. Die Raupen, welche von den mit Kupferkalk ge spritzten Blätter gefressen, sterben sehr bald ab. Auch gegen Spannraupen verschiedener Art auf Kirschen usw. ist die Kupferkalkbrühe wirksam. Spannraupen oder Katzbuckler lassen sich auch beim Schütteln der Bäume zu Boden fallen und werden dieselben zertreten oder aufgelesen und vernichtet. Die Raupe des Kirschenspinners ent blättert bei starkem Auftreten bald Kirschen- und Pflaumenbäume fast kahl. Die kleinen, stark be haarten schmutzig-grauen Raupen leben lange gemeinsam in Gespinsten und sind letztere zu zer drücken oder mit der Raupenfackel zu verbrennen. Die kleine Birntrauermücke besetzt noch ganz kleine Birnen mit Eiern, die sich im Frucht fleisch und Kerngehäuse bald zur Made um bilden. Die befallenen Früchte sind verloren, erhalten schwarze Flecke und fallen ab. Sammeln und Verbrennen der noch mit den Maden be setzten Früchte. Insekten-Fanggürtel um die Stämme. Schutz den brütenden Singvögeln. L. Eingesandt. Bezugnehmend auf das unter 6l. 8n. in Mn. eingesandte Schreiben und im Anschluß an die Erwiderung in Nr. 4 der „Zeitschrift für Obst- und Gartenbau" d. I. gestatte ich mir als Land wirt noch folgendes zu bemerken: Den angeführten Bedenken betreffs des Obst diebstahles stimme ich vollständig bei. Der Land wirt ist nicht immer in der Lage, sein Eigentum zu schützen, je nach den örtlichen Verhältnissen nimmt der Obstdiebstahl und die damit verbundenen Schädigungen so überhand, daß der Landwirt die Lust zum Obstbau verlieren kann. Es wäre sehr erwünscht, wenn von seiten der Behörden, vielleicht durch Anweisen der Schutz leute, ihr Augenmerkdar auf zu richten, Erlasfen von Bekanntmachungen mit Strafandrohungen und entsprechenden Bestrafungen, etwas Abhilfe geschaffen werden könnte. Von seiten der Landwirte könnte durch die Anpflanzung oder Umveredelung mit Sorten, deren Früchte ein weniger verlockendes Ansehen haben und vom Baum genommen nicht schmackhaft sind, in besonders dem Diebstahl ausgesetzten Lagen etwas vorgebeugt werden. Der Pächter wird ebenfalls mehr oder weniger durch Diebstahl ge schädigt, er rechnet beim Erpachten schon damit, und zahlt infolgedessen weniger. Bei der angezogenen Obstverpachtung ist zwar der Landwirt verschiedener Sorgen überhoben, wie der Obstbau dabei lohnt, gestatte ich mir folgendes zu bemerken: Je nach Ausfall meiner Kernobst ernte oder dem Mangel an geeigneten Arbeits kräften, habe ich selbst, wenn auch nur zum Teil und mehr die minderwertigeren Sorten verpachtet. Im Jahre 1902 hatte ich nach meiner Schätzung den Zentner Äpfel und Birnen auf dem Baume durchschnittlich für 2 M. verpachtet. Nachdem mein selbst geerntetes Obst für meine Kundschaft nicht reichte, habe ich verschiedene Sorten von meinem Pächter wieder znrückgekauft. Mein Obstpächter verlangte für baumreifes von ihm gepflücktes Obst 15 bis 20 M. für den Zentner, so daß ich schon bei wenigen Zentnern den er zielten Pachtbetrag zurückgezahlt halte. Ich selbst hatte ungefähr nur 3 M. mehr Erlös für den Zentner Obst als genügende Bezahlung sür das