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eignen sich noch Sauerkirschen. Stachelbeer-, Johannisbeer-, Haselnuß- und Himbeersträucher, eventuell auch Erdbeeren, werden tunlichst bald gepflanzt. Soweit der Kronenschnitt an jüngeren Obstbäumen (Halbhoch- und Hochstämme) noch erforderlich, muß derselbe nun ausgeführt werden. Auch bei allen Formenbäumen, welche noch weiter auszubilden sind, also Pyramiden, welche eine weitere Serie, Palmetten, welche eine weitere Etage bilden sollen, müssen nun beschnitten werden. Späterer Rückschnitt hat stets schwächliche, spindliche Triebe zur Folge. Das Düngen der Obstbäume und das Auslichten der Kronen älterer Kern- und Steinobstbäume sind nun Hauptarbeiten, welche ungesäumt auszusühren sind. Aus allzugroßer Sorge werden den Winter über am Spalier befindliche Obstbäume und Sträucher viel zu dicht eingebunden. Dieser Schutz ist nun nach und nach zu lüften oder teilweise zu entfernen, um die Pflanzen wieder an Licht und Luft zu gewöhnen. Pfirsiche und Aprikosen, welche mit Deckreisig überhangen sind, läßt man gerne unter dem Reisig, dessen Nadeln weder abfallen, noch verblühen. Weinreben werden beschnitten und angebunden. Das Veredeln von Wildlingen und das Umveredeln von Obstbäumen beginnt, und zwar werden zuerst die Kirschen, dann Pflaumen, Birnen und Äpfelsorten veredelt. Die Hanptsorge verwende man auf die gebrauchs fähige Erhaltung der Edelreiser. Im Gemüsegarten mit gewöhnlich leich terem, humosem Boden kann die Bodenbearbeitung in Angriff genommen werden. Von ausdauernden Gemüsepflanzen werden angepflanzt: Rhabarber und Artischocken, Meerrettich und Spargel. Im Freien überwinterte Gemüsepflanzen von Kohlarten und Kopfsalat werden leicht angedrückt und die Beete bearbeitet. Die Spargelanlagen sind zu graben und die Erde über den Spargel reihen anzuhäufeln. Erbsen werden gelegt. Von Zwiebelgewächsen werden Speisezwiebeln, Knob lauch, Schalotten usw. gesteckt. An Ort und Stelle werden gesät: Speisezwiebel, Möhren, Schwarzwurzeln, Petersilie, Salatrüben,Mangold, Pastinaken, Spinat. Auf geschützt, warm gelegenen Beeten wird zur Gewinnung von Setzpflanzen angebaut: Die Frühsorten von Weiß- und Rot kraut, Wirsing, Kohlrabi, Kopfsalat. Die in Frühbeeten herangezogenen Saatpflänzchen aller Kohlarten, Sellerie, Salat, Lauch usw. werden in andere lauwarme Kästen verstopft (pikiert) und nach dem Einwurzeln durch Lüften der Fenster abgehärtet. Begießen nur mäßig. Warme Kästen zur Treibkultur werden mit Gurken, Melonen, Blumenkohl, Salat, Bohnen nsw. besetzt. Für den Ziergarten trägt man Sorge für die Anzucht von einjährigen Blumenpflanzen (Sommerflor) durch deren Anbau in einem lau warmen Frühbeetkasten. Recht dankbare Sommer- blüher sind: Löwenmaul, Hahnenkamm, Chiueser nelken, Levkojen, Petunien, Phlox, LulpiA'IosmZ, Seubiossir, Verbenen, Zinnien usw. Gehölze aller Art, Rosen werden angepflanzt. Gruppen werden mit Stiefmütterchen, Ver gißmeinnicht, Silenen angepflanzt. Die über Winter mit Reisig oder anderem Material ge schützten Rosen, Nadelhölzer, Alpenrosen, Azalien, verschiedene Staudengewächse, Gruppen mit Zwiebelgewächsen werden nach und nach auf- und abgedeckt. In die Erde eingeschlagene Rosenkronen werden ausgenommen und beschnitten. Schlinggewächse an Gartenlauben usw. ge schnitten und angeheftet. Der Gartenrasen wird abgerecht. Bei etwas gelockertem Rasen wird Grassamen eingestreut und dann erst der Rasen scharf abgerecht, auch leicht Komposterde über- gestrent. Bei höherem Sonnenstände rührt es sich auch wieder in der Jnsektenwelt. In die Redaktions zimmer der Tagesblätter werden Schmetterlinge und Maikäfer abgeliefert. Von Schmetterlingen fliegt an sonnigen Tagen das überwinterte Weib chen des großen Fuchs, welches die Eier an die Zweige der Obstbäume absetzt. Die jungen, zahlreichen Raupen fressen die Blätter der Kirschen- und Birnenbäume im Mai oft fast kahl. Um dies zu verhüten, schneidet man die Gespinste, in welchen die Raupen sich auf halten, ab. Ein Nachtfalter der Kirschenspinner legt die Eier in langgewundener Form um die Kirschen zweige, auch an Weißdorn. Das Weibchen fliegt im März. Die gefräßigen Raupen verbrauchen bis zur Verpuppung in kleinen Cocons an den Zweigen viel Blätter. Abschneiden der mit Eier besetzten Zweige, ev. im April Abschneiden der Raupengespinste. Ende März erscheint der Apfelblütenstecher (Kaiwurm) aus seinem Winter versteck zur Paarung. Der braungraue Rüssel käfer beginnt dann bald die Eierablage an die Blütenknospen. Die weißgelbe fußlose Larve frißt die Blütengefäße vollständig aus, die Blumen blätter werden braunschwarz, im Volksmund dann Brenner genannt. Wo der Apfelblütenstecher im Vorjahre die Blüte empfindlich schädigte, findet er sich auch dieses Jahr wieder ein. Ein großes Tuch oder eine Wagenplane unter die Krone ausgelegt, die Äste in früher Morgen stunde durch Abschütteln, auch Besteigen und Ab schütteln. Die abgefallenen Käfer werden sofort zertreten oder in Gefäße mit Wasser gesammelt. Gegen Schorfpilze Fusikladium, überspritzen der Kronen mit Kupferkalkbrühe. Das Anbringen von Vogelnistkästen nicht vergessen. L.