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bessere Publikum für in Deutschland getriebene Rosen höhere Preise anlegt. Derartige Preise wie in den Vereinigten Staaten sind aber selbst mitten im Winter schwer zu erzielen. Ähnlich ist es übrigens auch mit der Treiberei der Nelken usw. Großartige Rosentreibereien finden sich in Frankfurt a. M., Dresden, München, Berlin usw., überhaupt in allen größeren Plätzen. Die Rosen werden teils im freien Grunde des Hauses wie in Amerika, teils in Töpfen kultiviert.' Für die Spättreiberei hat man oft einfache Holzkästen, deren Dach im Sommer abgenommen wird. Aus den Bezirks-Obstbauverein Bautzen. Im Jahre 1903 hat der hiesige Bezirks- Obstbauverein 3 Hauptversammlungen, 2 Wander versammlungen und 14 Vorstandssitzungen ab gehalten. In den Versammlungen sind folgende Vorträge gehalten worden: 1. „Die Düngung der Obstbäume" (Herr Dr. Brugger); 2. „Die Krank heiten der Obstbäume und deren Schädlinge" (der selbe); 3. „Die Pflege älterer Obstbäume" (Herr Ocklitz); 4. „Durch welche Mittel ist die Obst produktion zu steigern nnd der Wert der Früchte zu erhöhen?" (Herr Braunbart); 5. „Zweck und Ziele der Obstbauvereine" (HerrOcklitz). — Zur Feier des 25 jährigen Bestehens des Vereins wurde vom 9.—12. Oktober eine Jubiläums- Obstausstellung abgehalten. — Aus dem Vereine schieden 10 Mitglieder, ausgenommen wurden 14 Mitglieder, so daß am Ende des Jahres 2 Ehren-, 94 wirkliche und 2 körperschaftliche Mitglieder gezählt wurden Die Einnahmen be trugen 2028 M.1 Pf., die Ausgaben 2028 M.1 Pf., wovon 1100 M. zinsbringend angelegt worden sind. Durch Wegzug von hier nach Dresden verlor der Verein seinen ersten Vorsitzenden, Herrn Ober-Regierungsrat von Döring, welcher 16 Jahre lang den Verein in außerordentlich ersprießlicher Weise geleitet hat und welchem der Verein allezeit ein dankbares Andenken bewahren wird. — In der am 30. Jannar d. I. abge haltenen Generalversammlung wurde der Herr Kreishauptmann von Schlieben einstimmig zum ersten Vorsitzenden gewählt, die Herren Ober-Regierungsrat von Döring in Dresden, Rittergutsbesitzer Ökonomierat Pfannenstiel in Bautzen undRittergutsbesitzerÖkonomierat Hetzer in Niederkaina zu Ehrenmitgliedern ernannt. Der Geschäftsführer des Landes-Obstbauvereins, Herr Gartenbauinspektor Braunbart-Meißen, hielt einen Vortrag über: „Die Bezirks-Obstbau vereine und ihr Verhältnis zum Landes-Obst bauverein." 118. Trotz aller Erschwerungen, welche dem deutschen Handelsgärtner einerseits durch den Import vom Süden erwachsen, andererseits dadurch, daß alle Länder, nach denen Deutschland exportiert, sich mit zum Teil hohen Schutzzöllen umgeben haben, während in Deutschland Blumen und Gemüse frei eingehen, nimmt doch die Zahl der Gärtnereien zu. Während z. B. in Würzburg vor 10 Jahren nur 30—40 Gewächshäuser waren, hat sich deren Zahl um nahezu das Dreifache vermehrt und eine große Zahl neuer Handelsgärtnereien sind daselbst entstanden. (Fortsetzung folgt.) Vereinen. Bezirks -Obstbauvcrein Chemnitz. Dem Direktorium des Landes-Obstbauvereins ging von dem Vorsitzenden des Bezirks-Obstbau vereins Chemnitz ein Sonderbericht über die Maßnahmen, welche derselbe zur Förderung des Obstbaues im Jahre 1903 getrosten, zu. Wir entnehmen dem Berichte folgendes: 1. Obstbaumwärter betr. Wie im Jahre 1902 hat auch im abgelaufenen Jahre der Verein zwei Obstbaumwärter und zwar bei der Frei herrlich von Friesenschen Gartendirektion Rötha ausbilden lassen. Beide haben die Abschluß prüfung mit sehr gut bestanden. Dem Vereine stehen nunmehr, obwohl er erst vor reichlich 3 Jahren ins Leben gerufen wurde, im ganzen bereits 6 Obstbaumwürter zur Verfügung, die nach den von ihnen erstatteten Jahresberichten zum Teil sehr beschäftigt gewesen sind. So zeigte einer der Obstbaumwärter an, daß er im ganzen bei Vereinsmitgliedern und Nichtvereinsmit gliedern 136 Tage gearbeitet und 37 Obstbäume gepflanzt habe, während ein anderer 606 Stunden tätig war und 142 Obstbäume (durchgängig Sorten des Landes-Obstsortiments) und 77 Obst sträucher gepflanzt hat. Was den durch Aus bildung der Obstbaumwärter erwachsenen Auf wand anlangt, so beträgt derselbe im Jahre 1903 für zwei Wärter zusammen 343 M. 46 Pf. Hiervon geht ab die mit 150 M. gewährte ministerielle Beihilfe, so daß tatsächlich jeder Obst baumwärter dem Vereine noch nicht ganz 100 M. kostet. 2. Obstverwertungskursns betr. Der im September 1903 von Herrn Obstbauwander lehrer Wo l an ke abgehaltene Kursus war dieses Mal außerordentlich lebhaft, fast zu lebhaft besucht. Es hatten sich nicht weniger als 40 Teil nehmerinnen aus allen Ständen dazu eingefunden. Trotzdem wußte Herr Wolanke die vielen Hände ausreichend zu beschäftigen und das vorhandene große Interesse während beider Unterrichtstage bis zum Schlüsse rege zu erhalten. Verarbeitet