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Im Erntejahr 1903, welches am 30. Juni abschloß, wurden aus diesem Lande 1655 297 Faß versandt, welche einen Wert von K 4378967 repräsentieren. Die Menge der Ausfuhr hängt jedoch nicht so sehr von der Ernte im hiesigen Lande ab, als von den Preisen und der Nachfrage im Auslande. So belief sich z. B. in dem Vor jahre des oben erwähnten Rekordjahres die Aus fuhr nur auf 459 719 Faß; im Jahre 1900 auf 833 673 Faß. Die Vereinigten Staaten versorgen gewisser maßen den Weltmarkt mit ihrem Überfluß an Äpfeln. Sie werden in größeren oder kleineren Mengen nach allen Ländern verschifft, mit denen die Vereinigten Staaten in Handelsbeziehungen stehen. Der Hauptabnehmer ist Großbritannien mit im Jahre 1902 3 312 490 bustisls ----- 53 o/o der Gesamteinfuhr; weitere 33 °/g stammten aus Canada. Deutschlands Apfeleinfuhr von den Ver einigten Staaten ist im Verhältnis zu Englands gering; nimmt aber die zweite Stelle der im portierenden Länder Europas ein; sie betrug im Jahre 1902 257 337 busiisls, gegen 86 000 busdkls im vorhergehenden Jahre. Dagegen nimmt Deutschland bei der Einfuhr von getrockneten Äpfeln die erste Stelle ein. Von den getrockneten Äpfeln, die im Jahre 1902 aus den Vereinigten Staaten verschifft wurden und einen Wert von S 119'593 repräsentierten, erhielt Deutschland 45 o/g." Ein Besuch der Pflanzenschutzstation im Freihasen zu Hamburg. Von Provinzial-Obstbauwanderlehrer E. Lesser, Kiel. (Schluß.) Da die Pflanzenschutzstation nur zu bestimmten Jahreszeiten in größerem Umfange zu tun hat, da es ferner in Hamburg darauf ankommt, den gefetzlichen Bestimmungen nachzukommen, ohne dem Handel zu große Störungen zu bereiten und da bei der Leichtverderblichkeit der in Frage kommenden Objekte schnell gearbeitet werden muß, so , ist außer dem Direktor Or. Brick und Or. Reh und zwei Bureauangestellten als fest stehendes Personal, während der Wintermonate die Hinzuziehung von 1—3 Botanikern resp. Zoologen zur Untersuchung der Parasiten und zur Kontrolle der Äussucher nötig. Ein Stations gehilfe sorgt für den regelmäßigen Gang der Aussucharbeiten, welche von ihm und den je nach Bedarf angenommenen und angelernten Aussuchern ausgeführt werden. Die beiden ständig beschäftigten und ein bis zwei je nach Bedarf während der Wintermonate angenommenen Bureauhilfsarbeiter haben außer den Bureau arbeiten die Aufnahme der zu untersuchenden Waren, das Ziehen der Proben, die Abstempe lung der untersuchten Waren, die Erteilung der Einfuhrscheine in das Zollinland, die Bekleidung der zurückgewiesenen Kolli zur Wiederausfuhr und die Revision der Blumenzwiebeln auf den verschiedenen Quaischuppen auszuführen, außer dem beteiligen sie sich mit an der Besichtigung des Obstes und der Pflanzen. Wie werden nun aber die Früchte auf Schädlinge untersucht? Die Schiffsfendungen von Früchten werden von den Reedereien bei dem Deklarationsbureau angemeldet, ehe dieselben Hamburg noch erreicht haben. Das Deklarationsbureau benachrichtigt wiederum die Pflanzenschutzstation, die dann ihre Vorbereitungen trifft, indem sie die nötigen Hilfskräfte requiriert, Zettel abstempelt u. s. w. Nachdem das Obst in den Fruchtschuppen trans portiert, nach Marken sortiert — jede Sorte hat in Amerika seine eigene Marke, und jeder Verkäufer hat feine eigenen Marken —, in Cavelinge aufgestellt ist, nehmen Angestellte der Station Stichproben dergestalt, daß sie von jeder Marke ein beliebiges Faß auszeichnen und in den Untersuchungsraum schaffen lassen. Jedes Faß erhält hier drei gleichlautende Zettel, welche die Marke, Namen des Verkäufers, Sorte, Namen des Schiffes enthalten. Davon bleibt ein Zettel bei dem betreffenden Fasfe und zwei Zettel gehen mit den entnommenen Proben in den Sortiersaal. Die Fässer werden am Boden geöffnet und ca. ein halbes Faß in einen Korb geleert, dies sind die Stichproben, die zur genauesten Untersuchung mittelst elektrischen Auf zuges in den Sortierraum transportiert werden, um hier von ca. 15 Sortierern Frucht für Frucht besonders an Stiel und Kelchhöhle besichtigt zu werden. Findet sich etwas Ver dächtiges, so werden die Früchte in Holzkästen mit einem der oben angeführten Zettel dabei in das Mikroskopierzimmer gebracht zur näheren Untersuchung. Alle Proben, die nach der näheren Untersuchung für unverdächtig erklärt werden, gehen mit dem Zettel, dem eine dies bezügliche Bemerkung angefügt ist, in das betreffende Faß zurück, worauf das letztere feinem Eigner wieder zugestellt wird. Gleichzeitig ver sieht ein Beamter der Station nun die sämtlichen Fässer des betreffenden Cavelings mit einem Schwarzstempel des Deklarationsbureaus und stellt dem Eigner folgenden Schein aus: Die für die Firma . . . untersuchten und zum freien