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verwendet wurde, verliert nach und nach die Nadeln und erhalten die Pflanzen hierdurch mehr Licht, ohne daß eine Beseitigung des Deck reisigs schon nötig wird. Noch herrscht Winter ruhe in der Jnsektenwelt. Die Bekämpfung der Schädlinge erstreckt sich auf die Entfernung der Eierablagen (Raupennester) an den Zweigen. Schildläuse bedecken oft die Zweige von Beerenobst. Starkes Ausschneiden oder noch besser Verjüngen der Sträucher zur Beseitigung der Schmarotzer. Endspitzen mit den glänzend schwarzen Eiern der Blattläuse besetzt, werden abgeschnitten. Die Jnsektenfanggürtel sind Ende Februar abzunehmen und entweder zu verbrennen, oder, in Gefäße eingelegt, mit kochendem Wasfer abzubrühen. Durch letzteres Verfahren können die Fanggürtel später wieder verwendet werden. Sorge zu tragen ist nun für die Beschaffung von Nistkästen für infektenfressende Vögel. L. Kleine Mitteilungen. Gartenbau-Ausstellung in Berlin 190t. Der unter dem Protektorat Sr. Maj. des Kaisers und Königs stehende Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Preußischen Staaten veranstaltet vom 29. April bis 8. Mai d. I. in den Räumen der Philharmonie zu Berlin eine große Gartenbau- Ausstellung. An Geldpreisen und Medaillen hat der Verein aus seinen eigenen Mitteln 10000 M. ausgesetzt, außerdem stehen Staatsmedaillen und Ehrenpreise in Aussicht. Da seit dem Jahre 1897 keine Frühjahrs-Ausstellung in Berlin stattfand, so ist eine sehr rege Beteiligung zu erwarten. Das Programm ist zu beziehen von dem General- Sekretariat des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preußischen Staaten: Berlin bl. 4, JnvalidenstraAe 42. Die „Pomologischen Monatshefte" treten mit der ersten Nummer dieses Jahres in den 50. Jahrgang ein. In dieser langen Zeit waren diese Monatshefte, die sich speziell der Pomologie und dem Obstbau widmen, für die Hebung und Weiterentwickelung der gesamten Obstkultur von weitgehendster Bedeutung. Sie wurden im Jahre 1855 unter dem Titel „Monatsschrift für Pomologie und praktischen Gartenbau" von den Altmeistern der deutschen Pomologie, vr. Eduard Lucas und I. G. C. Oberdieck gegründet. Vom Jahre 1865 ab bekamen sie den Titel „Illustrierte Monatshefte für Obst- und Weinbau" und erhielten auch ein anderes Format. Die letzte Änderung erfuhr diese Zeitschrift wiederum 10 Jahre später, 1875, von welchem Datum ab sie bis heute als „Pomologische Monatshefte" herausgegeben wurden. Im Jahre 1882 verstarb vr. Ed. Lucas und seit dieser Zeit führt Ökonomierat Fr. Lucas die Redaktion im gleichem Sinne der beiden Begründer weiter. Frostplatten an Obstbäumen entstehen häufig durch die Einwirkung der Sonnenstrahlen, haupt sächlich an den Südseiten der Stämme. Hervor gerufen werden solche Erscheinungen durch das wiederholte Gefrieren und das darauf durch die Sonnenwärme erfolgende Auftauen der Rinde. Man suche daher die Bäume vor der Sonne zu schützen. Zu diesem Zwecke streicht man den Stamm mit einem dicken Brei an, den man aus Lehm, Kalk und Kuhfladen zu gleichen Teilen zusammen gerührt hat. Das kann natürlich nur bei frost freiem Wetter geschehen. Wird der Anstrich durch Regen rc. weggewaschen, so streicht man aufs neue an. Die Sonne ist gewöhnlich im Frühjahr am gefährlichsten und erfrieren die meisten Bäume nicht im Hauptwinter, sondern im Nachwinter. Frühe und späte Obstbaumblüte. Man nimmt im 'allgemeinen an, schreibt G. W. Uhink in Bühl, daß eine späte Blüte des Obstbaumes eine sicherere Ernte in Aussicht stellt als eine frühe, aber das ist nicht immer der Fall. Bei dem herrlichen Märzwetter, das wir im vorigen Jahr hatten, haben in der Bühler Gegend die Mühzwetschett in dtN soNniM Lagen der Vorberge des Schwarzwaldes, da wo die Bäume auf felsigem Untergrund stehen und sich infolgedessen der Boden rasch erwärmt, wunderschön geblüht und angesetzt. In den niederen und nördlichen Lagen aber, wo die Baumblüte später einsetzte, wurde dieselbe durch das im April eintretende Frost- und Schneewetter total vernichtet. Trockener Frost schadet den Blüten der Bühler Frühzwetschen fast gar nicht, selbst wenn das Thermometer bis zu — 4° 0. zeigen sollte. Aber 8 Tage lang lag der Schnee auf den Blüten, und es folgte noch eine Reihe von kalten Tagen, so daß sich die Blüten nicht befruchten konnten und bei dem darauf folgenden warmen Wetter alles abfiel. Die Bäume aber, die bei der eintretenden Kälteperiode schon abgeblüht hatten, überstanden dieselbe gut und brachten eine reiche Ernte. — Einer meiner Arbeiter, welcher in seinem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb etwa 40 Stück Früh- zwetschenbäume hat, konnte sich einer reichlichen Ernte erfreuen. Er hat für etwa 60 Zentner Zwetschen 1500 M. erlöst, das ist per Zentner 25 M. Gewiß eine schöne Einnahme für einen kleinen Landwirt. Zur Vertilgung des Erbsenkäfers. Es gibt ein ganz einfaches Mittel, uni sich dieses Schädlings zu entledigen. Hier ist es. Wir bringen die zur Aussaat im nächsten Frühjahr bestimmten Erbsen für einige Zeit, mindestens aber 14 Tage lang,