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Gehölze mit zierenden Früchten. Von Bruno Heinrich, Obergärtner in Späths Baumschule, Baumschulenweg bei Berlin 80. Erfreuen uns viele Ziersträucher im Frühling und Sommer durch die Pracht und den Reich tum ihrer Blüten, so zeigen sie sich im Herbst in nicht minder schönem Schmuck. Das Laub beginnt sich lebhaft zu verfärben, statt der viel bewunderten Blüten erscheinen die Früchte in den verschiedensten Färbungen und Formen und ver leihen dadurch unseren Gartenanlagen einen eigenen Reiz. Wer hat nicht schon mit Bewunderung im Herbst einen Berberitzenstrauch betrachtet, welcher mit seinen prächtig gefärbten, in langen über hängenden Trauben sitzenden Früchten mit den herrlichsten Blüten des Frühlings wetteifern kann. Die schönsten Arten unter den Berberitzen sind LsrbEriZ sulontÄ, L. pstiolarm mit grünlich gelben, später rötlich angehauchten Früchten, L. luxillorn und L. lletsroMMÄ mit hell karmesinroten, L. amutien, mit purpurvioletten, L. erÄtneKina mit dunkelroten, von bläulichem Duft überzogenen Beeren. Die schönste von allen ist L. DllunbsrKi, welches durch den reichen Ansatz korallenroter Früchte im Verein mit der leuchtend braunroten Herbstfärbung des Laubes einen prachtvollen Effekt abgibt. Reich an schön- früchtigen Arten ist auch die Gattung der OrwtneKus oder Weißdorn, deren korallenrote Beeren aus dem duukelgefärbten Laube hervor leuchten und das Auge zu fesfeln vermögen. Ich nenne besonders 6ratÄ6KU8 suoenlsntw, 6. rnollis, 6. rotuiMtolin, 0. ximnilolin, 6. pnnelntg,. Nahe verwandt mit diesen sind die Lotollknstsr- und NesMrm-Arten, welche durch ihre herrlich leuchtend korallenroten Früchte vorteilhaft auffallen. Auch unter den Hecken kirschen und Jelängerjelieber finden wir Frucht stände, welche unser Auge erfreuen. Neben den I^oniesra, tatnrioa-Arten find es besonders Ulliesrn involuerntu,, ein 1'/» bis 2 in hoch werdender Strauch, welcher in den Blattwinkeln zwei über erbsengroße Beeren entwickelt, die in einer braunrot gefärbten Hülle sitzen. Es seien ferner noch erwähnt die Arten der I^onieern dsllu, I,. eosrultzn, 1^. I^cktzdouri, Nnxi- morrie^i und li,. rnienunrllw, deren Früchte mehr oder weniger dunkelroi gefärbt sind. Aber auch unter den rankenden I^vniesrsQ finden wir Arten, die durch ihre Fruchtstände von besonderem Zierwert sind. prolildru, ein herrlicher Schlingstrauch mit lebhaft grünen, nnterseits grauen Blättern. Die dunkelkarmesin roten Früchte sitzen in Trauben in einer Blatt hülle. Nicht minder schön sind auch 8uHivanti und die ^oiriesvÄ Oapriloliuiri- Arten, deren meist dunkelblutrote Beeren in Büscheln erscheinen. Vielseitig gestaltet sich auch die Fruchtbildung bei den Vibui-nnrn oder Schneebällen, welche mit die beliebtesten Vertreter unserer Gehölz pflanzungen bilden. Die verbreitetsten unter ihnen sind: VjburnuiQ Opulus mit den leuchtend feuerroten Früchten, V. mit glänzend korallenroten, später bei der Reife schwarzen Früchten. Besonders hübsch wirken V. PiUntanÄ t'oliis LurLO vuwikMtis und V. ^untanu koliis uurso rnnr^inntis, deren Beeren im Ver ein mit den bunten Blättern den schönsten Kontrast bilden. Schöne rotfrüchtige Trauben bringt 8umbu6N8 rs,66ino8n, der traubenfrüchtige Holunder. Dieselben erscheinen schon im Spät sommer, bleiben sehr lange am Strauche und geben mancherlei Singvögeln Nahrung, ebenso wie auch die Eberesche, 8ordu8 nueuMwu. mit ihren Varietäten, von denen die eßbaren 8ordu8 nuLnparin inorÄvien und 8. Änoupwriw roWieu, auch einen hohen wirtschaftlichen Wert haben, da sie sich zur Bereitung von Kompott, Gelee und Marmelade vorzüglich eignen und auch in den kältesten Lagen noch gut gedeihen. Besonders großfrüchtig sind 8orbu8 und 8orbri8 8c>8tii und wegen der orangegelben Färbung ihrer Früchte beachtenswert ist8orbu8 nnoupnriu kruotn luteo. Landschaftlich von hohem Zierwert sind die Wild- oder Buschrosen in ihren vielen Varietäten, welche je nach der Eigentümlichkeit des Wuchses ein vorzügliches Material zur Belebung unserer Gehölzgruppen, zum Bekleiden von Wänden, Säulen und Veranden abgeben. Die meist leb haft roten Früchte erscheinen hier in allen Größen und Formen. Die wertvollsten unter ihnen sind die Ro8a, ru»08Ä-Arten, außerdem die ver schiedenen Varietäten der Lv8a, viUo8n, Ik. rubi^ino8n, li. dnnkrmornkn, R. und L. AlntiQ08Ä. Besonders beachtenswert ist k. ox^ockoir lln6ing,tock68 von überhängendem Wuchs und mit 3 bis 4 ern langen, tiefroten Hagebutten. Einen herrlichen Kontrast bilden die korallenroten Früchte der L. rubrikolin im Verein mit dem blaubraunroten Laube, die Pflanzen sind gänzlich winterhart und daher überall zur Anpflanzung zu empfehlen. Wem sind nicht die schönen Zier- oder Kirsch äpfel bekannt, welche im Frühjahr mit den ersten Gehölzen ihre herrliche Blütenfülle entfalten und uns mit dem Monat August bis zum Abfall des Laubes durch ihre schön gefärbten Früchte er freuen. Ihr Wert wird noch dadurch erhöht, daß sie im Haushalt zur Verarbeitung als Kompott und Gelee und als Beimischung zum Apfelwein gern verwendet werden. Die wert vollsten unter ihnen sind die ?iru8 dneeÄtn-