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173 An dem Kurse in Rötha nahmen teil die Herren: 1. R u dert, Joh., Marbach b. Roßwein; 2. Knotl, Otto, Dobeln: 3. Loße, Otto, Weißenborn-Zwickau; 4. Vogel, Fritz, Elsterberg; 5. Wagner, Herm., Ölsnitz i. B.; 6. Engler, Georg, Leipzig-Gohlis; 7. Bräunlich, Alwin, Leipzig-Mockau; 8. Kröber, Fried., Glaubitz; 9. Georgi, Ernst, Thammerheim; 10. Seidel, Martin, Stollberg i. Erzgeb.; 11. Kiepsch, Alfred, Merzdorf b. Flöha und 12. Zierold, Joh., Trages. In Waldenburg beteiligten sich an dem Kurse die Herren: 1. Junge, Bruno, Niederhaßlau; 2. Neydel, Ewald, Ölsnitz i. V.: 3. Solbrig, Paul, Lauenhain; 4. Hennig, Otto, Rauspach; 5. Kriedner, Richard, Dohna; 6. Mihsbach, Gustav, Meißen; 7. Lehnert, Karl, Olbernhau: 8. Helbig, Emil, Weißenborn; 9. Fiebig, Gustav, Langenau; 10. Helbig, Ernst, Niederwürschnitz; 11. Deck, Heinrich, Reinholdshain; 12. Klinger, Joh., Langenberg. Seit der Einrichtung der Obstbaukurse für Lehrer im Jahre 1897 wurden dieselben von 270 Lehrern aus dem Königreich Sachsen besucht. Baumwärterkurs 1904. Das Königliche Ministerium des Innern ge nehmigte auf das Ansuchen des Direktoriums des Landes-Obstbauvereins zum Zwecke der Teilnahme an den Baumwärterkursen der Obst- und Garteubauschule in Bautzen und an der Freiherrlich von Friesenfchen Lehranstalt in Rötha im Jahre 1904 den Betrag von je 75 Mark an die Baumwärter nachverzeichneter Bezirks-Obst bauvereine: 1. Bautzen: Keul, Willy, aus Steinigtwolmsdorf. 2. Colditz: Stockmann, Ernst, aus Lastau. 3. Glauchau: Koch, Georg, aus Hohenstein-Ernstthal. 4. Großenhain: Wachs, Alwin, aus Göltzscha. „ Meißner, Oswald, aus Bärnsdorf. S. Herrnhut: Ziesche, Martin, aus Kreßdorf. 6. Kamenz: Horn, Bernhard, aus Ohorn. „ Bürger, Max, aus Ohorn. „ Semmer, Paul, aus Rauschwitz. 7. Meitze«: Wauer, Gustav, aus Meißen." 8. Ottendorf: Richter, Ernst, aus Altmittweida. 9. Rochlitz: Heinrich, Friedrich, ans Lunzenau. 10. Schwarzenberg: Wellner, Max, aus Schwarzenberg. 11. Weinböhla: Bartusch, aus Weinböhla. L.' Monatskalender. Dezember. Obstbau. Solange die Wit- terungsverhältnisse den Aufenthalt im Freien ermöglichen, ist in der Obstbaumpflege reichlich Arbeit. Bei srostfreiem Boden werden An pflanzungen ausgeführt. Größere oder ältere Obstbäume, welche verpflanzt werden sollen, werden ohne sogenannte Frostballen, aber mit entsprechend langen Wurzeln, die somit beim Ausgraben recht geschont werden müssen, ver pflanzt. Nach beendetem fachgemäßen Ver pflanzen und der Befestigung der Bäume gegen Stürme wird die Oberfläche der Pflanzgrube mit strohigem Dünger gut bedeckt, wodurch ein tiefes oder festes Gefrieren der Erde im Bereiche der Bewurzelung vermieden wird. In den Wintermonateu sind auch Arbeitskräfte zur not wendigen Baumpflege leichter verfügbar, oder die Baumwärter zur Baumpflege zu erhalten. Wiederholt sei darauf hingewieseu, daß die Wurzelpflege, hauptfächlich die Düngung grund legend für die Obsternte ist. Der Obstbaum dünger von Schippan-Freiberg ist, wie die Gebrauchsanweisung lehrt, recht einfach anzu wenden. Sofern die Kronen älterer Obstbäume schneefrei sind, wird das Auslichten und Reinigen der Kronen vorgenommen. Zur Ausführung diefer wichtigen Arbeit sollen in erster Linie die Baumwärter berufen werden. Die Kronen jener Obstbäume, welche im Frühjahre umveredelt werden sollen, können jetzt schon zurückgeschnitten werden, und kann der Besitzer den Bedarf an Edelreisern feststellen. Die Ausführung des Kronenschnittes an jüngeren Halbhoch- und Hochstämmen, sowie die Vornahme des Winter schnittes an den Formenbäumen ist jetzt vorzu nehmen und hat zur Folge, daß die End- oder Schnittaugen im Frühjahr frühzeitig und kräftig austreiben, während nach dem Frühjahrsschnitt das Endauge sich später zum Triebe entwickelt. Die abgeschnittenen Zweige werden zum Zwecke der Verwendung als Edelreiser im Frühjahr aufbewahrt. Jüngere Äste und Zweige, welche bei der Kronenpflege der Obstbäume, die im Freien stehen, ausgeschnitten wurden, läßt man gern als Fntter für das Wild liegen. Anderseits jedoch darf nicht versäumt werden besonders bei hoher Schneedecke, die jüngeren Stämme gegen Wild schaden zu schützen. Das Anstreichen der Stämme mit Kalkmilch, Tierblut oder sonst stinkenden Stoffen ist kein sicherer Schutz gegen Wildschaden. Eintretendes Tauwettec oder Regen löst diese Anstriche vorzeitig auf. Drahtgeflechte um die Stämme oder Einbinden in Stroh oder Schilf gewährt uns dagegen volle Sicherheit. Die Obstlagerräume werden bei niedriger Temperatur gehalten, 2—4 o Wärme reichen aus. Rauh- schalige Früchte, wie z. B. alle Sorten der Familie der grauen Renetten werden bei trockener Luft im Aufbewahrungsraums welk, die Schale schrumpft ein, das Fruchtfleisch reift nicht aus. In solchen Räumen wird Wasser über einem Spirituskocher zum Sieden und Verdampfen gebracht. Zu beachten ist, daß die Früchte sortengemäß zu entsprechender Zeit verwendet werden. Der Anhang des Landes-Obstsortimentes über Haltbarkeit und Fruchtfleischwert der Kern obstfrüchte gibt hierüber Aufschluß, überreife Früchte sind minderwertig oder wertlos als