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124 massenhaft Sporen; die man anfangs als weiß liches, später als schmutziggelbes Pulver beobachten kann und durch welche die Tasche ein mehlartiges Aussehen erhält. Vor der Reifezeit der gesunden Pflaumen fallen die vom Pilzmycel durchzogenen und vollständig ungenießbar bleibenden Taschen meistens ab. Eine ausgeprägte Steinbildung ist nicht vorhanden. Um diese Krankheit erfolgreich zu bekämpfen, versäume man nicht, alle Taschen, deren man habhaft werden kann, zu sammeln und zu ver brennen. Herr Professor vr. Sorauer empfiehlt auch ein Einschichten der Taschen in Gruben zwifchen Ätzkalklagen. Wird die Krankheit früh genug beobachtet, so daß bei einem etwaigen vor zunehmenden Rückschritt voraussichtlich noch der zweite Trieb im Laufe des Sommers zur Reife gelangt, ist ein Zurückschneiden der mit erkrankten Früchten behafteten Zweige bis ins vorjährige Holz anzuraten, denn wie schon anfangs erwähnt wurde, perenniert das Mycel dieses Pilzes in den jungen Zweigen. H. Kitzling. Deutsche Weine auf der Wanderausstellung der Deutschen Land ¬ wirtschafts-Gesellschaft zn Danzig. Auch für Danzig hatte die Deutsche Land wirtschafts-Gesellschaft die Errichtung einer Traubenweinkosthalle vorgesehen. Seit längerer Zeit waren im Osten Deutschlands keine Weine vertreten gewesen, denn in Posen hatte man von der Errichtung einer Kosthalle abgesehen. Da im Osten überhaupt wenig Wein getrunken wird und noch dazu meist ausländischer, während für unsere Gewächse sich erst in neuerer Zeit Nachfrage bemerkbar macht, so mußte man darauf gefaßt sein, daß der äußerliche Erfolg einer Weinausstellung nicht mit den Erfolgen bei manchen früheren Ausstellungen in anderen Gebieten wetteifern werde. Dazu kommt noch, daß man die Gesamtzahl der Ausstellungs besucher von vornherein wesentlich geringer an schlagen mußte, weil Danzig eine Seestadt ist und deshalb nur die Hälfte des Nachbarlandes einer im Innern gelegenen Stadt besitzt, und weil dort im allgemeinen die Bevölkerung nicht dicht ist. Wenn trotzdem eine Weinkosthalle eingerichtet wurde, so geschah dies hauptsächlich in der Er wägung, daß gerade dort ein Zeigen unserer heimischen Gewächse besonders zu wünschen sei, damit die bessere Einführung solcher im Norden gefördert werde. Dieser Standpunkt wurde auch von den Produzenten geteilt, denn die An meldungen liefen so zahlreich ein, daß die Er richtung der Kosthalle bald gesichert war. Im ganzen waren für den Ausschank in der Kosthalle 104 Sorten angemeldet, die sich auf die einzelnen Gebiete wie folgt verteilten: Elsaß 6 Sorten Baden 6 „ Franken 8 „ Bayerische Pfalz 20 „ Rheinhessen und hessische Bergstraße 16 „ Nahegebiet 13 „ Rheingau 14 „ Rheintal unterhalb Lorchhausens . 8 „ Moselgebiet 2 „ Saargebiet 1 Sorten Ahrgebiet 10 „ zusammen 104 Sorten. Davon waren 87 Sorten Weißwein und 17 Sorten Rotwein. Neben dem ständigen Ausschank in der Kost halle wurde auch diesmal wieder eine fach männische Weinprobe veranstaltet, bei der an drei Ausstellungstagen im ganzen 209 Weine gekostet wurden; die verschiedenen Weinbau gebiete waren dabei wie folgt vertreten: Sorten Sorten Weißwein Rotwein Ostdeutsche Gebiete 3 3 Baden 8 2 Franken 3 — Bayerische Pfalz 50 5 Nahegebiet 32 — Rheinhessen und hessische Bergstraße 24 2 Rheingau 21 2 Rheintal unterhalb Lorchhausens . 15 2 Moselgebiet 10 — Saargebiet . . 3 — Ahrgebiet — 24 Am Freitag, 10. Juni, kamen die Weißweine aus Ostdeutschland, Baden, Franken und der bayerischen Pfalz zur Probe; am Sonnabend, 11. Juni, die Weißweine von der Nahe, aus Rheinhessen und aus dem Rheingau; am Montag, 13. Juni, die Weißweine aus dem Rheintal, von der Mosel und von der Saar, sowie sämtliche Rotweine. Da die Beschickung dieser fach männischen Probe den Produzenten das Opfer der unentgeltlichen und portofreien Einsendung von 6 Flaschen Wein jeder Nummer auferlegt, so ist die zahlreiche Beteiligung doppelt anzuer- kennen. Einige Gebiete waren ganz hervorragend vertreten, so hatten die bayerische Pfalz Spitzen bis zu 1400 und 1700 M. das Hektoliter, der Rheingau Spitzen bis zu 15 und 25 M. die Flasche gesandt.