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102 das ganze Geheimnis seines größeren Erfolges. Auf der Plantage eines unserer tüchtigsten Spargel züchter wählte er selbst die Mutterpflanzen für die Gewinnung des Spargelfamens aus. Nur solche mit den höchsten Erträgen wurden ausgewählt, be zeichnet und im Herbst zur Samengewiunung benutzt. Auch das Ziehen der Pflanzen wurde, im Gegensatz zu vielen anderen Spargelzüchtern, mit großer Sorgfalt ausgeführt. Eine folche Erkenntnis bricht sich auch immer mehr Bahn, und aus diesem Grunde sind auch in den verschiedenen Gegenden Deutsch lands Anbauversuche mit den gängigsten Spargel sorten mehrfach gemacht worden. Und hier ist das Resultat eines über die Jahre 1901, 1902 und 1903 sich erstreckenden Versuches. Unter gleichen Bedingungen auf gleich großen Versuchsparzellen kamen zum probeweisen Anbau: lieferte einen Ertrag von 1. Ruhm von Braunschweig . 330 kg, 2. Gelber Burgunder . . . 302 „ 3. Gubener 210 „ 4. Darmstädter 180 „ 5. Grünkopf 170 „ 6. Quedlinburger .... 140 „ 7. Schneekopf aus Halberstadt 54 „ Derartige Verhältnisse müssen zu denken geben. Es wird nun auch darauf ankommen, den Wert der verschiedenen Sorten für das Konservengeschäft festzustellen, und das soll im nächsten Jahre ge schehen. Nebendüngungsversuch mit Chilisalpeter, aus- gcführt von Professor vr. Wortmann in Geisenheim. Professor vr. Wortmann, Direktor der Königl. Obst-, Wein- und Gartenbauschule in Geisenheim, schreibt über den angezogenen Versuch in dem letzten Schnlbericht wie folgt: In dem Versuchsweinberge „Fnchsberg" befinden sich einige Quartiere Riesling, Elben, Sylvaner, Früh- und Spät-Burgunder, welche schon seit einigen Jahren trotz hoher Stallmist düngung (400 Ztr. pro >/4 da bei 3 jährigem Turnus) stark im Triebe nachließen. Diese Quartiere wurden 1902 mit Chilisalpeter gedüngt und zwar mit einer Menge von 80 Pf. pro 1/4 da. Diese Menge wurde in 3 Gaben gegeben. Die 1. Gabe mit 30 Pf. erfolgte während eines leichten Regens den 20. Mai, die 2. Gabe mit 25 Pf. 4 Wochen später, den 22. Juni, und die 3. Gabe mit 25 Pf. den 5. August. Die Wirkung der Stickstoffdüngung war in allen Quartieren eine sofort zu Tage tretende und über aus günstige. Die gedüngten Parzellen unterschieden sich durch ihr kräftiges Wachstum von den un gedüngten auf weite Entfernung. Das Holzwachs tum war ein viel kräftigeres als in den Jahren zuvor. Die Entwickelung und Ausbildung der Trauben ließ in den gedüngten Quartieren nichts zu wünschen übrig. Die Trauben waren durchweg größer und voller wie in den ungedüngten Quartieren. Eigenartig war die Beobachtung, daß die einzelnen Rebsorten keineswegs gleichmäßig auf die einzelnen Chilisalpetergaben reagierten. Am deutlichsten be merkbar machte sich die Düngung bei der Sorte Elben, die den üppigsten Wuchs zeigte, dann folgte der Sylvaner, dann der Früh- und Spät-Burgunder und die geringste Wirkung zeigte sich beim Riesling. Im Verhältnis zu dem Elben zeigte der Riesling nur der Wirkung. Die Quartiere sind alle gleich alt und gleichmäßig behandelt. Es wurde mit der Stickstoffdüngung der Zweck kräftigeren Holzwachs tums und fo eine Art Verjüngung der Quartiere auf das Beste erreicht. H.. L. - III. Marktbericht. Marktbericht derZentralv ermittelungs- stelle für Obstverwertung, Stuttgart. En- gros-Markt bei der Markthalle am 18 Juni 1904: Kirschen 8—16 Pf., Prestlinge 18—30 Pf., Heidel beeren 12—14 Pf., Johannisbeeren 30 Pf., Erd beeren 50 Pf., Stachelbeeren 20 Pf., alles per 1/2 Kilo. Zufuhr stark, Verkauf langsam. Berlin. Engros-Markt in den Zentralmarkt hallen am 17. Juni: Kirschen, ital. 14 Pf., Gu bener 14—15 Pf., Werdersche 13—16 Pf., Erd beeren, franz. 60Pf., Walderdbeeren 1,25—1,50M., Holländer20—30 Pf., Dresd. Wald 1,20-1,40M., Dresd. Berg 80 Pf., Beelitzer 23 - 33 Pf., Wer dersche 25—35 Pf., Johannisbeeren 30 Pf. per fls Kilo. Zufuhr reichlich. Geschäft lebhaft. M! Neue Meratur. HZ ^lm Juni erschienene Bücher über den Garten- und Obstbau, mitgeteilt von Adols Urban, Buchhandlung, Dresden, Wilsdruffer Straße 21. Puttkammer, Was must man von der Bienen zucht wissen? (H. Steinitz, Berlin.) M. 1. . Koerner, Spalierrebe. (P. Parey, Berlin.) M. 1—. Puttkammer, Was must man von der Geflügel zucht wissen? (H. Steinitz, Berlin.) M. 1.—. Albert, Obstbau. (E. Ulmer, Stuttgart.) M. —.40. Janson, Auf 3VO <,»» Gemüseland den Be darf eines Haushalts zu ziehen. (I. M. Richter, Würzburg.) M. —.75. Stutzer, Düngung der Wiesen und Weiden. (P. Parey, Berlin.) M. —.80. Voigt, Zweckmäßiger Obstbau im landwirtschaft lichen Mittel- und Kleinbetrieb. (C. Heinrich, Dresden.) M. —.75. Bibliothek des Bicncnwirtes, I- Weippl: Ban des Bienenhauses. (T. Psenningstorsf, Berlin.) M. 1.—. Wredow, Gartenfreund. (S. Cronbach, Berlin.) Gebunden M. 5.—.