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etwa 1 ew Raum bleibt. Zum Verkorken der Flaschen verwende man nur gute, weiche, fehler freie Korke von zylindrischer, nicht konischer Form, die besonders auch nicht zu schwach sein dürfen. Die Korke müssen vor dem Gebrauch mit heißem Wasser, dem man eventuell etwas Salicylsäure zugesetzt hat, gebrüht werden, was gleichzeitig den Zweck hat, sie elastisch zu machen und zu reinigen. Neßler schlägt vor, die Korke vor dem Gebrauch in starken Wein oder eine Mischung von ein Teil flüssiger schweflicher Säure mit fünf Teilen Wasser zu tauchen. Um die Korke ganz dicht zu machen, kann man sie auch vor dem Gebrauch eine Viertelstunde lang in heißes, reines, geruchfreies Paraffin legen, wodurch alle Luftkanäle verschlossen werden. — Alte Korke sind vollständig auszuschließen. Zum Eintreiben der Korke bedient man sich sogenannter Korkmaschinen, von denen es zahlreiche Systeme von einfachster bis kompliziertester Konstruktion giebt. Die Korke werden, wenn möglich, vollständig in den Hals der Flasche eingetrieben, oder es wird das überstehende Stück abgeschnitten. Nach dem Verkorken trocknet man den Kopf der Flasche gut ab und taucht ihn solange in geschmolzenes Paraffin ein, bis ein dichter Paraffinüberzug Korkfläche und Flaschenrand verbindet. Über den Flaschenkopf kann — besonders bei Export apfelwein — noch eine Stanniolkapsel gezogen werden, doch muß vorher der Flaschenkopf sorg fältig trocken gemacht sein, damit sich nicht zwischen Stanniol und Korkfläche Schimmel ansetze. Die fertig abgefüllten Flaschen sind in kühlen, trockenen Kellerräumen, am besten auf soge nannten Flaschengestellen, liegend — ganz besonders Flaschen mit nicht paraffinierten Korken — aufzubewahren, so daß der Wein direkt den Pfropfen bespült. Durch die unmittel bare Berührung zwischen Pfropfen und Wein ist ein Austrocknen des ersteren und damit ein Zutritt von Luft ins Innere der Flasche aus geschlossen. (Naschen mit gut paraffinierten Korken lassen sich übrigens auch stehend auf bewahren.) Für den Gemüse-Garten. Der Blumenkohl ist unter den Kohlarten der anspruchsvollste. Er gedeiht nur in nahr haftem Boden, der Feuchtigkeit behält oder dem sie in reichlichem Maße gegeben werden kann. Die beste Sorte für den Sommer ist der echte Erfurter Zwerg und trotz des sehr hohen Preises für den Samen der empfehlenswerteste. Für Herbst und Winter eignen sich Standholder und italienischer' Riesen, Beide Sorten werden im April gesäet und später mit 75 Zentimeter bis 1 Meter Abstand gepflanzt, während Erfurter Zwerg nur 50—60 Zentimeter Pflanzweite braucht. Sobald der Blumenkohl seine Blume zeigt, werden die äußeren grünen Blätter ein geknickt, sodaß sie die Blume vollständig decken. Nur so bleibt dieselbe zart und weiß. Alle Pflanzen, welche sich bis Mitte Oktober nicht vollständig entwickelt haben, werden mit Ballen ausgehoben und in einer tiefen Erdgrube ein geschlagen, die später mit Brettern und Laub bedeckt wird. Bei mildem Wetter wird gelüftet und die faulenden Teile werden entfernt. In folcher Erdgrube entwickelt sich der Blumenkohl nach und nach, sodaß oft bis tief in den Winter hinein noch tadellose Köpfe geschnitten werden können. Etwas anspruchsloser ist der Kopfkohl: der Wirsing- oder Savoyerkohl, der Rotkohl und der Weißkohl. Zur Aussaat im April verwendet man bei größerem Bedarf frühe, mittelfrühe und späte Sorten, sodaß die frühen und mittelfrühen Sorten den Sommerbedarf decken und die später den Wintervorrat liefern. Eine zweite oder gar noch öfter wiederholte Aussaat früher Sorten giebt selten gute Resultate. Auch sollte von frühen Sorten nur ein kleines Quantum gebaut werden, da die Köpfe häufig platzen, so bald sie ihre Ausbildung erreicht haben. Die Pflanzweite richtet sich nach den Sorten und ändert sich auch da noch je nach den Bodenverhält nissen — je besser der Boden, je größer der Abstand. Empfehlenswert sind: Wirsing: Groots Liebling früher kleiner; Kitzinger früh spitz; Ober räder mittelfrüh, rund, letztere beide mit 50—60 Zentimeter Abstand zu pflanzen, und Vertus grüner später, und Erfurter Winterwirsing, mit 60—80 Zentimeter Abstand zu pflanzen. Rot kohl: Erfurter blutroter kleiner, fester, 40—60 Zentimeter Abstand, und Erfurter blutroter Riesen, 50—70 Zentimeter Abstand. Weißkohl: Kasseler früher kegelförmiger, Erfurter runder Zucker früh, Abstand 40—70 Zentimeter; Winnig- städter spitz mittelfrüh, 50—60 Zentimeter Abstand; Braunschweiger größtes plattes und Magdeburger großes plattes, 60—80 Zentimeter Abstand. Rosenkohl wird vielfach gleich dem Blätter kohl zu spät gesäet und entwickelt sich dann nicht so üppig, als bei Aussaat in den letzten Tagen des April. Er bedarf der verhältnismäßig größten Pflanzweite, die halbhohen Sorten 75 Zentimeter, die hohen Sorten I Meter Abstand nach allen Seiten. Obwohl auch auf minder gutem Boden wachsend, lohnt der Rosenkohl doch gute Düngung und Pflege durch bessere Erträge. Ziemlich winterhart, kann man den Rosenkohl auf dem Beet stehen lassen, oder man schlägt ihn an ge schützter Stelle ein. Die Rosen aus den unteren