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40 Namen der Sorten. Reifezeit der Krucht. 45. Stuttgarter Gais- hirtle' .... August bis September. 46. Triumphe von Jo- doignc ... i November und Dezember. 47. Triumphe von Vienne ... September und Oktober. 48. Ulmer Butter birne Oktober. 49. Vereins-Dechants birne Oktober und November. 50. Williams Christ- birnc Mitte September bis Mitte Oktober. Ansprüche an Klima, Lage und Standort. Ansprüche an den Moden Ohne besondere Ansprüche. In jedem, nicht zu trocke nem Boden. Warme, geschützte Lage. Guter, tiefgründiger, nicht zu feuchter Boden. In gute, geschützte Lage. Guter, etwas feuchter Boden. Für rauhe Lagen noch geeignet. Anspruchslos, nur nicht zu trocken. Gute Lage, geschützten Standort. Für guten, feuchten Boden. Auch für hohe Lagen, doch etwas geschützt. Nicht anspruchsvoll, er tragreicher in gutem Boden. Zur Frage der Obftbanmdünqung. Von Prof. Or. Steglich-Dresden. Herr Amtsstraßenmeister Voitel-Auerbach be richtete an den Landes-Obstbauverein, daß er die Obstbänme an den fiskalischen Straßen seines Be zirkes seit dem Jahre 1897 regelmäßig im zeitigen Frühjahr in der Weise düngen läßt, wie es von mir in Nr. 11/1900 derZeitschrift für Obst-und Garten bau dargelegt worden ist. Herr Voitel schreibt: Es werden zuerst rund um den Baum außer halb des harten Straßenkörpers je nach dem Umfange des Baumes 8 und mehr Löcher mit alten unbrauchbaren, an dem einen Ende etwas zugespitzten Wagenachsen gestoßen. In 2 Tagen haben 2 Arbeiter 1000 Stück Obstbäume derart für die Düngung vorbereitet. In alten Heringstonnen ist inzwischen der künstliche Dünger, ausschließlich des Stickstoffes, welcher als Jauche gegeben wird, in Wasser auf gelöst worden. Diese Lösung wird dann anteilig in die zur Verfügung stehenden Fässer mit Jauche geschüttet und letztere fleißig umgerührt. Diese so in ihrem Nährstoffgehalte den Bedürfnissen der Obstbäume entsprechend ergänzte Jauche wird alsdann jedem Baume reichlich zugeteilt. Vier zehn Tage später wird in dieselben Löcher der Kalk in Form von Kalkmilch gegossen. Der Erfolg trat, namentlich voriges Jahr, durch überreichen Fruchtansatz recht offenkundig zu Tage. Herr Amtsstraßenmeister Voitel berichtet weiter, daß er von vielen Seiten bereits um Auskunft über diefe wirkungsvolle Düngung angegangen worden ist. Leider erscheine die Beschaffung und Abwägung der Düngesalze in der entsprechenden Menge vielen Obstzüchtern und selbst den Dünge- mittelnhändlern zu umständlich, so daß infolge dessen die Ausführung der Düngung meist unter bleibe. Ich habe hierzu nur zu bemerken, daß das von Herrn Voitel eingeschlagene Verfahren ganz vorzüglich ist und jedenfalls zur Nachahmung warm empfohlen werden kann. Die flüssige Düngung hat sich bei den Obstbäumen stets am besten be währt, weil sie die Nährstoffe am schnellsten in das Bereich der Wurzeln führt. Die trocken in die Löcher eingestreuten Salze cementieren darin sehr leicht und verlieren dabei ihre Löslichkeit in hohem Grade. Nm für die Praxis die Verwendung der Düngemittel zu erleichtern, habe ich die Firma Schippan L Co. in Freiberg veranlaßt, gebrauchs fertige trockene und haltbare Mischungen von den Düngesalzen, indem Verhältnis, wie in Nr 11/1900 dieser Zeitschrift von mir angegeben, herzustellen. (Vergl.dasJnserat in dieser Nummer.) Es werden 3 verschiedene Marken in den Handel gebracht. 41 Verwertung der Arüchte. Vorzügliche Marklsorte, zum Einlegen erster Güte. Tafelfrucht, Wirtschafts- und Marktsorte. Tafelfrucht, große Schau frucht. Zu jedem Verwendungs zwecke erster Güte. Vorzügliche Tafelfrucht. Tafel- und Marktfrucht, zum Einlegen erster Güte. Waumform. Hoch- und Halbstamm, bildet schöne Pyramiden. Vorzugsweise für niedrige Formen. Für niedrige Formen, be-! sonders als Pyramide. ! Für alle Formen, wächst^ in schöner Pyramide. Für alle Formen. Für jede Form geeignet, schöne Pyramide. Irnchtbarkeit. Sehr früh und sehr reich tragend. Ist sehr fruchtbar. Reich tragbar. Sehr reich tragend. Trägt sehr reich. Sehr reich und früh tragend. Bemerkungen. Straßenbaum, noch für hohe, rauhe Lagen. Stark wachsend, breit gehend. Von mäßigen! Wüchse. Straßenbaum, in guter Lage. Wächst mäßig, Garten baum, Sorte des engeren Sortimentes. !j Beste Septemberbirne zur Masfenkultur, Sorte des engeren Sortimentes. Marke ^.m?L enthält den Stickstoff in Form von Ammoniak und ist bei Vornahme der Düngung im Herbste, oder auf leichten Böden zu verwenden. Für je 1 qm Standortsfläche werden 150 Düngesalz in 10 Liter Wasser gelöst und ver wendet. Marke 8ul? L enthält den Stickstoff in Form von Chilisalpeter und wird bei Vornahme der Düngung im Frühjahr und auf schweren Böden verwendet. Hiervon werden für je 1 qm Stand ortsfläche 180 Fr in 10 Liter Waffer gelöst, zur Anwendung gebracht. Marke enthält keinen Stickstoff und ist als Zusatz zu Jauche oder Kloake berechnet, um deren Stickstoffgehalt auszunützen. Man löst für je 1 qm Standortsfläche 80 gr des Dünge salzes in 5 Liter Wasser und setzt die Lösung zu 15 Liter Jauche oder 5 Liter Kloake. Die betreffenden Lösungen bez. Düngergüsfe werden in die nach Angabe des Herrn Voitel hergestellten Düngelöcher gegossen, von denen am besten pro 1 qm Standortsfläche (von der Baum krone begrenzter Raum) je eins zu stoßen ist. Zur Kalkdüngung, die ca. 14 Tage später zu geben ist, wird für je 1 qm Standortsfläche aus 40 xr gelöschtem Kalk und etwa 2' /? Liter Waffer eine dünne Kalkmilch hergestellt und ver wendet. Lohnender Anbau In den Jahren 1892—1893 wurde die Klostergärtnerei Sornzig G. m. b. H. in Sornzig, Bezirk Leipzig, errichtet. Es wurden damals große Äpfelplantagen angepflanzt und in den nm das alte Klostergebäude liegenden ehemaligen Klostergärten Apfel- und Birn Pyramiden mit Beerenobst als Zwischenpflanzung. Die Absicht, Beerenobst in Massen anzubauen, war damals noch nicht vorhanden. Es waren als Zwischen- pflanzung eine ganze Menge Sorten verwendet worden, von diesen zeichneten sich einige besonders von Beerenobst. aus, sie wurden vermehrt, in großem Maßstabe angepflanzt und heute wird auf die Beerenobst kultur großer Wert gelegt, weil die Erträge sehr reich sind und sich bald nach der Anpflanzung einstellen. In erster Linie führe ich Erdbeeren an, deren Kultur hier sehr verbreitet ist. Sornzig liegt 4,5 km von der nächsten Bahnstation entfernt, der Versand ist also sehr schwierig und mußte eine Sorte gewählt werden, die den weiten Transport gut aushält. Die Verpackung machte