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der fressenden Larve zu einer gallenartigen Miß bildung aus. Wenn die Käfer sehr zahlreich vor handen sind, mehren sich die Gallen an einer Pflanze; die sonst einzelnen, kugeligen, verwachsen zu knolligen und unregelmäßigen Gebilden, in deren Innern man zwischen krümmligen Exkrementen bis fünfzig Larven und darüber antreffen kann. Bleiben die Kohlstrünke im Herbst auf der abgeernteten Stelle stehen, so gelangt mit diesen die im Strunke wohnende Larve unbeschädigt zur Entwickelung und fliegt im nächsten Frühjahr als Käfer aus. Dieser legt nun wieder in die junge Pflanze seine Eier, aus denen wiederum Larven entstehen, die sich im Stengel der jungen Pflanze festsetzen und hier die der Pflanze zufließenden besten Säfte entziehen, daher nur kümmerliche, an Mißerfolge grenzende Krautköpfe zum Vorschein kommen. Jedem Landwirt und Gartenbesitzer kann des halb nicht genug anempsohlen werden, die Kohl strünke nicht den Winter über stehen zu lassen, sondern bald nach der Ernte ausreißen und ver nichten zu lassen. Die Strünke aus den Kompost haufen zu werfen, ist nicht ratsam, da hier ebenso wie auf den Feldern die Larve auskriecht und sich weiter entwickelt. Die Beseitigung der Kohlstrünke durch Verbrennen mit Stroh (allenfalls Petroleum) auf dem Felde, wodurch die Larven sicher getötet werden, ist das sicherste Mittel zur Vertilgung des Schädlings. Deutschlands Bezüge an Früchten nnd Gemüse ans Italien. Wie italienische Fachschriften berichten, sind während der Hauptfruchtsaison des vergangenen Jahres, nämlich während der vier Monate Juli bis Oktober, 2400 Waggonladungen mit Früchten und Gemüse aus Italien über Kusstein nach Deutschland zur Versendung gelangt, Als Be stimmungsorte werden genannt: München mit 758 Wagenladungen, Berlin mit 741, Leipzig mit 133, Hamburg mit 110, Dresden mit 87, Chemnitz mit 76, Stuttgart mit 68, Frankfurt a. M. mit 64, Plauen mit 62, Ulm mit 44, Köln mit 43, Nürnberg mit 41, Breslau mit 3, Elberfeld mit 2 u. f. f. An anderer Stelle wird mitgeteilt, daß die Stadt Berlin während der zwölf Monate vom 1. April 1899 bis 1. April 1900 die nachstehend verzeichneten Sendungen aus Italien bezogen haben: an Kirschen 50 Wagenladungen, an Tafeltrauben 357, an Sommerfrüchten 245, an Winteräpfeln 48, an Gartengemüse 100. Im Jahre 1901 soll dieses Geschäft eine außerordentliche Steigerung erfahren haben, so die Kirscheneinfuhr von 50 auf 100 Wagen, Tafeltrauben von 357 auf 600 Wagen, Sommer früchte von 245 auf 375 Wagen, Winteräpfel von 48 auf 150 Wagen, Gartengemüse von 100 auf 120 Wagen. Hervorgehoben zu werden verdient, daß unter den Sommerfrüchten die Pfirsiche im im Jahre 1900 nur etwa 10 bis 15 Wagenladungen, im Jahre 1901 dagegen deren 50 ausmachten. Wochenbericht der Zentralstelle für Obstver wertung in Frankfurt a. M. (vom 29. September bis 4. Oktober 1902). Das Geschäft war in der vergangenen Woche sehr still. Der größte Bedarf ist gedeckt und sowohl Angebote wie Nachfragen lassen nach. Die Durch schnittspreise betrugen: Pfirsiche 30 M., Tafeläpfel 10—18 M., Kochäpfel 8^/»—11 M., Tafelbirnen 12—20 M., Kochbirnen 7—9 M., Zwetschen 6—8 M., Walnüsse 18 M. pro Ztr. Mücherschau. Wegweiser auf dem Obstmarkt. Die Verlags buchhandlung C. Heinrich in Dresden-N. hat ein kleines handliches Schristchen herausgegeben, „Wegweiser aus dem Obstmarkt" betitelt/ Dasselbe ist gefällig ausgestattet und für den billigen Preis von 30 Pfg. aus schließlich Porto von der genannten Firma zu beziehen. DasBiichelchen, welches auf vielseitig geäußerten Wunsch, im Einvernehmen mit dem Direktorium des Landes-Obst bauvereins für das Königreich Sachsen und dem Vorstande des Bezirks-Obstbauvereins zu Dresden, von dessen Schrift führer, Herrn Professor vr. Steglich, zusammengestellt wurde, ist jür das obstkaufende Publikum, für Haushalts leiter und -Leiterinnen aller Art bestimmt, als kurzer praktischer Ratgeber bei unmittelbarem Einkauf des Obstes von Produzenten sowie bei Aufbewahrung und Behandlung des Kernobstes (Apfel und Birnen) auf dem Lager. Das Schristchen wird zweisellos einem dringenden Bedürfnis abhelfen und viel Anklang finden, denn erfahrungsgemäß macht die Versorgung des Haushaltes mit Obst alljährlich seine Schwierigkeiten und Sorgen. Bald handelt es sich um Auskunft über zuverlässige Bezugsquellen, bald unter der großen Sortenzahl mit verschiedensten Eigenschaften um die richtige Auswahl für den gewünschten Verwendungs zweck, bald bestehen Zweifel über die Zeit der Genußreife und Haltbarkeit der Früchte oder über die geeignete Auf bewahrungsart und Lagerpflege derselben. Vielfach treten bei der Bestellung und Lieferung Irrtümer ein, die beim Empfang der Ware Enttäuschung und Verdruß verursachen, weil man sich über die Qualitätsbezeichnung oder den Qualitätscharakter, über Verpackungsart, Versand, Preis stellung u. s. w. im Unklaren war. über alle diese Fragen giebt der „Wegweiser" eine kurze zutreffende Auskunft, ent weder in den einleitenden Abschnitten über Bedeutung des Obstes als Nahrungs- und Genußmittel, Obstbezug, Qualitäten und Qualitätsmerkniale, Verpackung, Versand, Aufbewahrung und Behandlung des ObsteS oder in dem nach Buchstabenfolge und nach Genußreife, Dauer uud Verwendbarkeit geordneten reichhaltigen Sortenverzeichnis. Zur gefl. Beachtung! Soeben gelangen die Steuerdeklarationen zur Ausgabe und dürfte daher manchem unserer geschätzten Leser das in unserem Verlage erschienene Merkchen „Deklaration und Reklamation in Kinkommensteuersachen" ein willkommener Rat geber bei Abfassung seiner Deklaration sein. Der geringe Preis macht sich bei Beachtung der in dem Schristchen niedergelegten Winke und Erfahrungen jedenfalls sicher bezahlt. Preis nur 50 Pfg., mit Porto 55 Pfg. Verlagsbuchhandlung E. Heinrich, Dresdcn-U.