Volltext Seite (XML)
187 und verrichteten alle Arbeiten mit größtem Eifer. Der Erfolg ist ein günstiger. Die eingekochten Früchte u. s. w. kamen nach Schluß des Kursus zum Verkauf und wurde ein namhafter Rein ertrag erzielt. Möge die edle Obstbausache beim großen Publikum recht regem Interesse begegnen und der junge Verein, der binnen Jahresfrist auf 45 Mitglieder angewachsen ist, noch weitere Stärkung erfahren. Aus den Lehranstalten. Der zweite Teil des diesjährigen Lehrkurses über Obstbau für Lehrer an der Obst- und Gartenbauschule zu Bautzen fand von Montag den 29. September früh 8 Uhr bis mit 1. Oktober statt. Er war vorzugsweise der theoretischen und praktischen Unterweisung in der Obstver wertung gewidmet, und die interessanten Vor träge wie die Übungen werden gewiß in der Zukunft in den verschiedensten Gegenden unseres Vaterlandes praktische Verwertung finden. Ein Gleiches gilt von den wertvollen Anregungen, welche der von Herrn Or. Brugger gehaltene Vortrag über die Anlage des Schulgartens ent hielt. Man darf sagen, daß sie auf guten Boden gefallen sind und gewiß Früchte tragen werden. Wünschen wir, daß Herrn vr. Brugger und seinem gesamten Kollegium aus so heißem Be mühen so viele Erfolge und solche Freude er wachse wie den Kursisten aus ihrer praktischen Bethätigung in der Baumschule zu Stibitz, wo die im Sommerkursus ausgeführten Grünveredlungen und Okulationen über alles Erwarten günstig, zum Entzücken aller gediehen sind. Wie wohl sich alle Teilnehmer in Bautzen befunden und wie ungern die Kollegen die liebgewordene ge meinsame'Arbeitsstätte verlassen haben, davon möge ein vom Herrn Kollegen Stephan ver faßtes Gedicht Zeugnis ablegen. (Das Gedicht wurde wegen Raummangel für die nächste Nummer zurückgelegt. Die Red.) Schuldirektor Zeil, Wolkenstein. Obstbaukurfus für Lehrer in Rötha (Schlußkurfus). Der Herbstkursus dauerte vom 29, September bis mit dem 1. Oktober. Mit Aus nahme eines Teilnehmers, der infolge Todesfalles in der Familie abgehalten, waren alle Kursisten sowie einige Gäste pünktlich erschienen. Der Unterricht wurde von den Herren Obergärtner Rosenthal und Obstbauwanderlehrer Wolanke erteilt und erstreckte sich zunächst auf Wieder holung und Befestigung des früher behandelten Stoffes, ferner auf eine Besichtigungder im Sommer ausgeführten Veredlungen und Düngungs Versuche, auf eine Prüfung der hergestellten Beerenweine u. s. w. Hauptsächlich aber be schäftigte man sich eingehend mit der Herbst- und Winterarbeit des Obstbaues. Die inmitten herr licher Obstanlagen gelegene Anstalt bot ein schönes Bild emsiger Rührigkeit. Lowryweise wurden große Massen Äpfel vom Bahnhof an gefahren, in die Kelterei befördert und aus ihnen edler Most bereitet. In den Gärten herrschte ein reges Leben. Die köstlichen Äpsel und saftigen Birnen wurden gepflückt, fortiert und in den Kellereien aufbewahrt oder zum Versand sorg fältig verpackt. So bot sich überall Gelegenheit, die Obsternte in allen ihren Teilen zu beobachten und eine große Menge schöner Äpfel- und Birnen sorten, insbesondere die des Landessortimentes, kennen zu lernen. Sehr interessant war ferner das Kapitel der Obstverwertung, die Bereitung von Obstweinen, Obstsäften, von Mus, Gelee u. s. w., wobei gute Rezepte und Winke für die häusliche Praxis gegeben wurden. Der letzte Abschnitt bezog sich endlich auf die weitere Obstbaumpflege im Herbst und Winter; z. B. auf Fanggürtel, Auflockern der Baumscheibe, Kalken, Düngen, Winterschnitt u. s. w. Bei fleißiger Arbeit waren die drei Tage schnell vergangen, und die Teil nehmer kehrten heim mit herzlichem Danke gegen die K. Staatsregierung und den geehrten Landes obstbau-Verein für gütige Unterstützung, gegen Herrn von Friesen für sein reges Interesse, gegen Herrn Direktor Jahn für seine fürsorgliche Leitung, gegen die Herren Lehrer für ihren ge diegenen Unterricht; die Teilnehmer kehrten heim mit dem schönen Bewußtsein, in Rötha viele An regungen und Belehrungen über den Obstbau empfangen zu haben und mit dem Vorsatz, die selben in Haus, Schule und Gemeinde nach Kräften zu verwerten zum Heil und Segen unseres Volkes. So hat der hiesige erste Lehrerkursus einen guten Verlaus genommen. Mag der aus gestreute Same reiche Früchte bringen. A. Kleine, Schuldirektor, Großzschocher - Windorf b. Leipzig. Kleine Mitteilungen. Vermittelungsstellc sürObstvcrkauf zu Dresden. Von allen Obstarten haben die Äpfel in diesem Jahre den reichsten Ertrag gebracht. Im Oktober und November reifen die meisten edlen Äpfelsorten und daher kommen in dieser Zeit mehr Äpfel zum Verkauf, wie vorher und nachher. Infolge des großen Angebotes sind auch die Preise jetzt niedriger, wie in anderen Monaten. Allen denen, welche ihren Obstbedarf für den Winter noch nicht gedeckt haben, empfiehlt die Vermittelungsstelle für Obst-