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In Werdau hat sich ein Obst- und Garten- nommen. Wir wünschen, daß der Verein m banverein unter dem Vorsitze des Herrn Bürger- Werdau und Umgebung zur Förderung und schullehrer Süß gebildet und wurde der Verein, Hebung des Obstbaues das Seine nach Kräften der zur Zeit über 50 Mitglieder zählt, in den beitragen werde und begrüßen ihn ans das Verband des Landes-Obstbauvereins aufge- Herzlichste. U. Personalien. 7 Gartendirektor a. D. Rudolf Lauche starb am 2. Dezember 1901 in Leipzig-Gohlis nach langem schweren Leiden im Alter von 68 Jahren. Der Verstorbene hat um den Obstbau in Sachsen sich viele Verdienste erworben. Besonders während seiner langjährigen Thätigkeit in Abtnaundorf durch Wort und That zur Hebung des Obst baues beigetragen. In seinen letzten Jahren erteilte er noch aufopferungsvoll den Unterricht am Lehrerkurs über Obstbau in Leipzig. Ehre seinem Andenken. Der Bezirks-Obstbauverein Riesa verlor durch den Tod des Handelsgärtners Herrn Pinkert- Gohlis bei Riesa ein treu verdientes Mitglied. Pinkert war Kassierer seit 1881 und wurden seine Verdienste um deu Obstbau 1899 mit der bronzenen Medaille geehrt. Kleme Mltterlunaen. Schwarzer Johannisbeerwein. Bekannt ist, daß der Genuß der schwarzen Johannisbeere des eigenartigen Geschmackes wegen nicht jedermanns Sache ist, dagegen aber ist der Wein aus der schwarzen Johannisbeere ein Produkt, welches von Ärzten vielfach bei Blutarmut, Herz- uud Magenleidenden verordnet wird. Gichtbeer strauch heißt die Pflanze auch und wird dem Safte der Früchte lindernde und heilende Wirkung bei Gicht und Rheumatismus zugesprochen. Schwarzen Johannisbeerwein, der nicht nur Patienten, sondern auch als Dessertwein zu empfehlen ist, offeriert in vorzüglicher Qualität, in den älteren Jahrgängen ohne Beigeschmack nach der Beere, die Obst- und Beerenplantage von Mich. Jos. Meuninger in Hall stadt bei Neustadt a. d. Saale. Auf die Vielgestaltigkeit der Birnen weist Jancrewski im „Botanischen Centralblatt" hin. Die Form der Früchte ist nämlich bei ein und derselben Sorte nicht nur von den Verhältnissen des Bodens und dem Einflüsse des Klimas ab hängig, sondern kann auch an demselben Baume merklich verschieden sein. Jancrewski ist der Ursache dieser Mannigfaltigkeit nachgegangen und hat sie in der Stellung der Frucht innerhalb des Blüten standes entdeckt. Die Blüten des Birnbaums stehen zu mehreren in einer Doldentraube zusammen, und die am Ende befindliche Knospe blüht am spätesten auf. Gerade diese Endblüte entwickelt aber weit Mcherschau. Rümplers Illustriertes Garteubau-Lexiton von dem Geh. Reg.-Rat Prof. Ur. Wittmak, unter Mit wirkung hervorragender Fachmänner vollständig umge- arbeitet, im Verlag von Paul Paret) in Berlin, ist nun seltener eine Frucht als die seitlichen Blüten; von der Ernte eines Baumes kommt nur ein geringer Teil auf solche Früchte. Wegen des späten Auf blühens erfolgt auch die Reife dieser endständigen Früchte später als die der seitlichen, so daß es an gezeigt ist, sie um eiu bis zwei Wochen nach den anderen einzuernten. Die Stiele der seitlich gewachsenen Birne sind in ihrer Basis verdickt und brechen leicht von dem gemeinsamen Stiele des Blütenstandes ab. Die Stiele der Endfrüchte da gegen, die eine direkte Fortsetzung der Achse des Blütenstandes bilden, sind kürzer und lassen sich, auch wenn sie ihre volle Reife erlangt haben, nur mit einem gewissen Kraftaufwande abbrechen. Die beiden Arten von Früchten unterscheiden sich nun aber auch in der Gestalt. Die Verschiedenheit tritt nicht bei allen Birnensorten hervor, z. B. nicht bei jenen mit langen und schmalen oder mit sehr kurzen Früchten. Bei einer ganzen Anzahl von Sorten ist sie jedoch sehr deutlich und fällt auf den ersten Blick auf. Im allgemeinen besteht sie darin, daß die endständigen Früchte länger, ferner an der Basis weniger abgestumpft, also auch weniger scharf gegen den Stiel abgesetzt sind. Das Gewicht dieser Früchte ist bei säst allen Sorten um ein Zehntel geringer als das der seitlichen, sie haben also dementsprechend einen geringeren Wert. Die Abhandlung über diese wenig beachtete Erscheinung wird durch eine Fülle von photographischen Abbildungen eindrucksvoll vervollständigt. in 20 Heften vollendet. Der Fachmann, der Gartenlieb haber, welcher irgend welchen Aufschluß in dem weiten Gebiete des Gartenbaues wünscht, wird in dem mit,1200 Abbildungen geschmückten Werke befriedigende Antwort erhalten, und ist dasselbe hiermit nochmals allen Pflanzen liebhabern znr Beschaffung bestens empfohlen. ü.