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162 Mg. 2. Fig. 3. in Zucker umso besser von statten geht. Zu diesem Zwecke hat man Dörrapparate konstru iert, in welche die aus dem Ofen aus strömende, mit frischer Luft vermengte Hitze gelangt, um dann mit den aus den Früchten entzogenen Wasfer- dämpfen durch den Schacht ins Freie zu entweichen. Diebesten Apparate die sich in der Schälmaschine, und auf die Dörre gebracht. Sehr zu empfehlen ist die kleine amerikanische Schäl maschine „Bittis stur", sowie die größere von Herzog, Leipzig-Reudnitz (Fig. 2). Beide schälen die Frucht nicht nur, sondern gleichzeitig wird das Kernhaus herausgeholt und die Frucht Praxis bereits ganz vorzüglich bewährt haben, sind die Geisen heimer Dörren mit senkrechtem Dörrschacht. Für den gewöhn lichen Haushalt ist die Geisen heimer Herddörre (Figur 1), welche von dem verstorbenen daher. Landes-Obstbauinspektor Mertens konstruiert wurde, zu empfehlen. Sie ist zu beziehen von Val. Waas, Geisenheim a. Rh. Selbige hat den großen Vorteil, daß sie wie ein Koch topf auf den offenen Herd gestellt werden kann, mithin keiner speziellen Heizung bedarf. Dabei ist die Bedienung dieser Dörre so einfach, daß sie von der Haus frau während des Kochens neben her mit versehen werden kann. Diese Dörre wird neuerdings aber auch auf Wunsch mit einem eisernen offenen Herd geliefert und kann somit in jedem beliebigem Raume zum Dörren aufgestellt werden. Die Erzeugnisse werden sehr schön und gut, selbst dann, wenn mit Unterbrechung gedörrt wird. Die Früchte, Äpfel und Quetschen im Innern kein saftiges Fleisch mehr zeigen; also nicht so stark dörren, daß sie hart und spröde werden. Auf demselben Prinzipe beruhen die Geisen heimer Haushaltungs- und die Wanderdörre (Fig. 3), welche größer und bedeutend leistungs fähiger, aber natürlich auch teurer find. Im übrigen aber sind sie beide ganz vorzüglich. Sie sich am besten für Äpfel und rundliche Birnen. Dabei beachte man, daß die einzelnen Stücke der Früchte so auf die Hürden gebracht werden, daß sie nicht aufeinander zu liegen kommen, da sie sonst ungleichmäßig trocken werden. Auch dürfen nicht alle Hürden auf einmal beschickt werden, sondern nach und nach, am besten in einem Zwischenraum von ca. 10 Minuten, und zwar bringe man beim Kernobst die frisch belegten Hürden immer nach unten, also direkt über die heiße Herd platte. Es ist das notwendig, damit die Früchte durch das schnelle Erwärmen ihre natürliche Farbe behalten. Jede folgende Hürde bringe man immer wieder unter die letzte bezw. unterste, bis alle Hürden beschickt und die zuerst eingestellte die oberste ist. Beim Steinobst ist es umgekehrt, weil die Früchte unten der starken Hitze ausgesetzt aufspringen würden. Die Dauer des Dörrens ist abhängig von der Größe und Dicke der aufgelegten Fruchtstücke und dem Wassergehalt der einzelnen Sorten, Apfelringel etwa 3—4 Stunden, Apfelschnitze 6—8 und halbierte Birnen 8—9 Stunden. Meist werden die Früchte der obersten Hürde beim ersten Male noch nicht abgedörrt sein und kommt dann die oberste wieder unten hin und so wird in derselben Weise alle 15 — 20 Minuten fortgefahren, eventuell muß das Wechseln sämtlicher noch ein drittes bezw. viertes Mal vvrgenommen werden. Da die Früchte fast nie ganz gleichmäßig dörren, werden die fertigen Früchte ausgelesen. Fertig ge dörrt sind Äpfel und Birnen, sobald sie beim Durchbrechen und lassen sollen. Je mehr aber dabei der Geschmack selbst in eine Spirale geschnitten. Sie eignen und die Eigenschaften der Früchte unverändert erhalten bleiben, umso appetitlicher und zuträg licher sind die Früchte. Dies wird erreicht, je schneller wir das Verdunsten des Wassers herbei führen, weil dann die Umwandlung der Stärke Birnen, werden geschält, geteilt und vom Kernhaus befreit, eventuell mit einer