Zeitschrift für Obst- und Gartenbau. KlM des Lmder-Dstnoklkiiir ßl das Königreich Hachsen. Achtundzwanzigstcr Jahrgang. Neue Folge. Redakteur: Gartenbau-Inspektor Kark Muaunbciut in Meißen, Geschäftsführer des Landes-Obstbauvereins sür das Königreich Sachsen, unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner. Monatlich erscheint eine Nummer. — Preis Pro Jahr 3 Mark inkl. Porto, einzelne Nummern 30 Pf. Inserate sür die gespaltene Petitzeile oder deren Raum 25 Pf. — Beilegegebühr für 1000 Exemplare 10 Mark netto. Alle für die Redaktion bestimmten Zuschriften sind zu richten an Herrn Gartenbau-Inspektor Carl Braunbart in Meißen, Bismarckstraße 17. Auzeigen-Geschäftsstelle und Expedition: C. Heinrich, Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung in Dresden-N., kl. Meißnergasse 4. Anhalt: BekanntmaÄung. — Aufsätze: Der Obstbaum im Lichte der Morphologie. Anatomie und Physiologie. — Die Pilze unserer Gärten und Parkanlagen (Schlugt. — Lbstgehölzc uud Weinstock. — Aus den Lehranstalten. — Obst-AuSstelluugen. — Kle ine M it teil uuge u: Pflauzen-Etlketteu. —Düngung mit RizknuSmehl. — Wochenbericht der Zentralstelle sür Obstverwertung in Frankfurt a. M. — Anzeigen. Bekanntmachung. An die Herren Vorsitzenden der Bezirks-Obstbauvereine! Ju nächster Zeit wird die Herausgabe des Landes-Obstsortimentes für das Königreich Sachsen in Buchform erfolgen. Der Verkaufspreis des Exemplares beträgt 75 Pfg. Laut Abkommen mit der Verlagsbuchhandlung C. Heinrich in Dresden-N. wird jedoch die Broschüre den Mitgliedern der Bezirks-Obstbauvereine zu wesentlich ermäßigtem Preise geliefert, fofern die Bestellungen durch die Vorstände der Bezirks-Obstbauvereine bei dem Geschäftsführer des Landes-Obstbauvereins, Herrn Gartenbau-Inspektor Braunbart in Meißen, bis längstens 30. September d. I. bewirkt werden. Das Direktorium des Landes-Obstbauvereius für das Königreich Sachsen, von Schroeter. Der Obstbaum im Lichte der Morphologie, Anatomie und Physiologie. Von vr. Schellenberger, Lmidwirtschaftslehrer in Meißen. „Wer nicht die Anatomie des Baumes und die Funktion jedes seiner Organe kennt, nicht weiß, wie der Baum sich ernährt, wie er wächst und Frucht bringt, der ist unfähig, einen Baum zu pflanzen und zu erziehen, und noch viel un fähiger, einen rationellen Schnitt an demselben auszuführen." Wenn diefer Ausspruch auch etwas zu weit geht, so liegt doch in demselben vieles wahre, denn das Verständnis sür die Bedingungen eines einträglichen Obstbaues kanu nur gewinnen, wenn der Obstbauer deu Baum „durch und durch" keuut. Es soll daher im folgende« versucht werden, die äußere Gestaltung (Morphologie), die innere Bauart (Anatomie) und die Lebens erscheinungen (Physiologie) des Obstbaumes in kurzen Worten zu beschreiben. Die Blüte kann man als einen umgewandelten Sproß bezeichnen, der aber statt der Laubblätter Fortpflanzungsorgane erzeugt. Im jugendlichen