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113 Wasser verdünnt, oder indem man statt 2 Kupfervitriol und 2 Kalk auf je 50 Liter Wasser nur je 1 kss dieser Substanzen nimmt. Tas Spritzen Man benutze stets nur frisch hergestellte oder doch nur einige Tage alte Brühe. Dieselbe ist vor dem Einfüllen in die Spritze gut umzurühren und auch in der Spritze vor dem Absetzen zu bewahren. Als Spritze ist eine der jetzt vielfältig in: Handel befindlichen, extra für den Zweck konstruierten, sogenannten Rebenspritzen zu ver wenden. Je feiner dieselbe die Flüssigkeit ver stäubt, um so besser ist sie. Es kommt darauf an, daß die Spritztröpschen ans den zu schützenden Pflanzenteilen möglichst dicht sitzen, ohne daß die Teile geradezu verkleistert werden. Man vermeide bei zn greller Sonne und zu hoher Temperatur zu spritzen. Tritt Regen ein, ehe die Spritztröpschen eingetrocknet sind, so ist die Bespritzung zu wiederholen. Kosten und Rentabilität des Verfahrens. Für einen Hochstamm mittlerer Größe werden für eine Bespritzung etwa 10—12 Liter Brühe gebraucht, also für die 3 jährlichen Bespritzungen 10—12 Liter 2"chige und 20—25 Liter lIgige Brühe. 1 Kupfervitriol kostet etwa 70 Pf., 1 Kalk etwa 3-5 Pf. Daraus berechnet sich das für einen mittleren Baum für 1 Jahr nötige Quantum Brühe in Summa auf etwa 30—36 Pf., wozu noch etwa 20 Pf. Arbeits lohn für den Baum und auf das Jahr kommen, sodaß die jährliche Behandlung in Summa etwa 50—60 Pf. für den Baum kosten wird. Das ist ein Betrag, der schon ausgewogen wird, wenn nur 10 Psd. fleckenreine Äpfel in folge der Bespritzung mehr geerntet werden, als ohne Bespritzung. Statt dessen erntete z. B. einmal Taft an gespritzten Bäumen 2112"/,, Psd., an ungespritzten nur 769'st Pfd. Äpfel und unter den ersteren 51,? ost, unter letzteren nur 12,-,ost fleckenreine Ware. Er schätzte den Spritzgewinn für einige Bäume auf je ein Faß Äpfel! Damit hatte sich natürlich die Bespritzung vielmal bezahlt gemacht! Nicht verhehlen wollen wir, daß dort, wo keine regelmäßigen Ernten zu erfolgen pflegen, sich die Rentabilität ungünstiger stellt, da auch in den Fehljahren gespritzt werden sollte, um den Blatt- und Zweigbewohnern entgegenzutreten und für die Fruchtjahre vorzusorgen. Der Wunsch nach einem noch billigeren Bekämpfungs mittel ist also berechtigt, aber leider bis Henle unerfüllbar. Die Verwendung des Schweinfurter Grüns zur Bekämpfung der tierischen Pflanzenschädlinge. - Von Prof. Reichelt-Friedberg. Das Schweinfurter Grün, ein sehr giftiges Doppelsalz aus arseniksaurem und essigsaurem Kupfer bestehend, ist die schönste, feurigste grüne Pslanzenfarbe, die aber wegen ihrer Giftigkeit als Anstrichsfarbe aus dem deutschen Haushalte verbannt ist. Einen Hauptabnehmer hat das selbe aber in Amerika gefunden, wo es seit langer Zeit zur Bekämpfung des Koloradokäfers und in neuerer Zeit auch einerseits zum Töten anderer Käfer, andererseits als schützendes Vorbeugungs mittel gegen solche Verwendung findet. Sirrine an der Versuchsstation sür den Staat New-Jork in Geneva hat das Schweinfurter Grün mit Erfolg gegen die Raupen des Kohlweißlings angewendet. Das von ihm empfohlene Mittel hat folgende Zusammensetzung: Gepulvertes Harz 12 Kilo, Gefättigte Lauge, Seife... 2,5 „ Fischöl oder ein anderes billiges Tieröl 2,5 Liter, Wasser 100 „ 51, Harz und 20 Liter heißes Wasser werden in einem eifernen Topf geschmolzen, dann wird die Lauge langsam hinzugesetzt und gut nm- gerührt. Nachdem dann die übrigen 80 Liter Wasser im heißen Zustande zugesetzt wurden, ist die Masse solange gut durchzukochen, bis sich eine Probe davon in kaltem Wasser leicht und voll ständig auflöst. Sirrine nennt das ganze dann Harzfeife. Vor der Verwendung wird die Harz seife folgendermaßen noch ergänzt: Zu 6 Liter Harzseife kommen: 100 Liter Wasser, 20 „ Kalkmilch, 200 Gramm Schweinfurter Grün. Die Mischung wird mit einer Spritze so auf den Krautpflanzen verteilt, daß die innere und äußere Seite getroffen wird und soll zweimal augewendet werden. Das erste Mal, wenn die Pflanzen noch jung sind, das zweite Mal, wenn sich die Köpfe bilden. Eine Gefahr der Ver giftung durch den Genuß derartig behandelter Gemüsepflanzen besteht nach Sirrine in keiner Weise. Über die Apfelmade, welche die Äpfel wurmig macht, haben Card, Cockerell und Slinger- land eingehende Untersuchungen angestellt. Nach denselben werden die Eier der Apfelmotte, Oar- P06UP8U pomoueUrr, während des Abfallens der Blütenblätter auf die Oberfläche der Frucht oder ein benachbartes Blatt gelegt. Nach etwa