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Einziehung der Versicherungsbeiträge von Hansgewerbtreibenden der Textilindustrie betr. Die Königliche Amtshauptmannschaft genehmigt hiermit, daß die Versicherungsbeiträge von >olchen Hansgewerbtreibenden der Textilindustrie, die einer gesetzlich anerkannten Kasse nicht angehören, durch die Gemeindekrankenversicherungen und Ortskrankenkassen eingezogen werden, welche dann selbstverständlich auch die Verwendung und Entwerthung der Marken, Ausstellung und Erneuerung der Quittungskarten und dergleichen mit besorgen. Soweit dies nicht schon geschehen ist, ist hierher kurz anzuzeigen, sobald diese Geschäfte der Gemeinde versicherung oder Ortskrankenkasse übertragen worden sind. Die vorgeschriebene Anzeige an den Vorstand der Versicherungsanstalt hat aber außerdem noch zu erfolgen. (Vergl. die Bekanntmachung vom 23. Juni dieses Jahres unter „Ort der Versicherung"). Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 2. August 1894, Von Erdmannsdorff. Der Krieg zwischen China und Japan. Nachdem sich China und Japan schon über eine Woche im Kriegszustände miteinander ohne eine vorange gangene förmliche Erklärung des Krieges befunden hatten, ist eine solche jetzt endlich erfolgt. Wie „Reuters Bureau" meldet, hat nach einer amtlichen Mittheilung der japani schen Regierung Japan den Krieg g 'gen China erklärt und hiervon den Vertretern der Mächte in Tokio Mittheilung gemacht. Im Anschluß an diesen entscheidenden Schritt ist ein Rundschreiben der japanischen Regierung an die Mächte ergangen, in welchem ein Rückblick auf die Ent wickelung des koreanischen Streithandels zwischen Japan und China geworfen und nochmals eine Rechtfertigung der Ansprüche und der Haltung Japans in dieser Ange legenheit unternommen wird. Am Schlüsse der Note heißt es dann allerdings, die japanische Regierung sei jederzeit bereit, die Erörterung friedlicher Vorschläge zu zulassen, docherfährt diese versöhnliche Kundgebung sofort eine erhebliche Einschränkung durch die Versicherung, Japan könne nur solche Vorschläge zulassen, welche mit seiner Würde und mit der wirklichen Lage vereinbar seien. Die Vermittelungsversuche Englands und Rußlands sind also zunächst gescheitert und das nach verschiedenen Richtungen hin ebenso eigenartige wie traurige Schauspiel eines Krieges zwischen den beiden Großmächten des asiatischen Ostens wird demnach einstweilen seinen Fort gang nehmen. Zunächst sind hierbei offenbar die Japaner im Vortheil, soweit es sich wenigstens um die Operationen zur See handelt, denn die Chinesen haben hierbei schon eine ganze Reihe mehr oder weniger empfindlicher Schlappen durch die Japaner erlitten, deren Uebergewicht zur See freilich zu Beginn des chinesisch-japanischen Conflictes feststand. Wenn man sich von chinesischer Seite fortge setzt bemüht, diese maritimen Niederlagen möglichst zu verkleinern, ja sie tyeilwe'se zu bestreiten, so erscheint ein derartiges Beginnen in Anbetracht des dummstolzen Nationalcharakters des Chinesenvolkes ganz begreiflich, natürlich ändern aber solche Flunkereien an der wahren Sachlage gar nichts. So vortheilhaft sich jedoch die Stellung der Japaner zur See gegenüber ihren weit schwerfälligeren Gegnern bis jetzt ausnimmt, so läßt sich dafür der Landkrieg für jene um so weniger erfolgreich, an. Wenigstens sind die japanischen Truppen mit ihrem Angriffe auf die chinesische Stellung bei Jachan in Korea nach zweitägigen erbitterten Kämpfen unter erheblichen Verlusten abgewiesen worden, infolgedessen die Japaner ihre Truppen in aller Eile aus der koreanischen Haupt stadt Seul heraus gezogen und dieselben zur Verstärkung ihrer bei Jachan stehenden Streitkräfte nach letzterem Punkte dirigirt haben. Anderseits sollen auch die Chinesen immer mehr Truppen nach Jachan heranziehen, so daß als) w.hl in der Nähe dieses im südlichen Korea gele genen Hafenplatzes das erste große Landtreffen zwischen den kriegführenden Parteien zu erwarten stünde. Möglicher Weise eröffnet dessen Ausfall bereits wieder die Aussicht auf Friedensverhandlungen zwischen Japan und China, es ist aber auch ebenso gut möglich, daß nachher die Erbitterung auf beiden Seiten erst recht wächst und daß dann der Kampf der zwei ostasiatischen Kaiserreiche erst recht in voller Schärfe entbrennen wird. Ob er auch dann noch auf die kämpfenden Theile allein beschränkt bleiben, oder ob er auch die fremden, in der koreanischen Frage interessirten Mächte zum bewaffneten Einschreiten veranlassen wird, das bleibt noch völlig ab zuwarten. Vorläufig hat die englische Regierung ihre Neutralität in dem nun offiziell erklärten Kriege zwischen China und Japan ausgesprochen, jedoch zugleich dem Admiral Freemantle, dem Oberbefehlshaber der in den chinesischen und japanischen Gewässer befindlichen britischen Flotte, Befehl ertheilt, seine Schiffe behufs energischer Wahrung der Interessen Englands zusammenzuziehen. Welche Schritte Rußland angesichts der weitergehenden kriegerischen Ereignisse in Ostasien thun wird, dies ist noch nicht bekannt, sicherlich wird aber auch das Czaren- reich nicht verfehlen, seine vermeintlichen oder wirklichen Interessen in Korea sowohl Japan wie China als auch schließlich England gegenüber zur Geltung zu bringen. Oertliche uud sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diesen Theil werden gegen Vergütung dankend angenommen. Pulsnitz. Am 22. Juni d. I. waren es 25 Jahre, daß der Schlosser und Monteur Gustav Emil Wunderlich ununterbrochen in der vormals Berger'schen, jetzt Mattick'schen Eisengießerei und Maschinenfabrik hier, in Arbeit steht. Herr Fabrikbesitzer Mattick hatte in Folge dessen bei dem Stadtrath beantragt, G. Wunderlich bei der Regierungsbehörde zur Verleihung einer Auszeichnung zu empfehlen. Auf Befürwortung des Stadtrathes hat die letztere nun unter Hinweis darauf, daß sich Herr Wunderlich während dieser 25 Jahre jederzeit als ein tüchtiger und zuverlässiger Arbeiter bewährt hat, wegen seines treuen Verhaltens in diesem Arbeitsverhältniß ein Belobigungsdecret ertheilt. Diese Auszeichnung ist dem Herrn Wunderlich am 4. August Nachmittags von Herrn Bürgermeister Schubert im Beisein des Herrn Fabrikbe sitzers Mattick und des gejammten Contor- und Arbeits personals in feierlicher Weise überreicht worden. Pulsnitz. Wie im Jnseratentheile d. Bl. zu lesen, soll nächsten Donnerstag Abend im Garten-Restaurant zu Böhm.-Vollung ein Konzert unserer Stadtkapelle stattfin- den. Bei ungünstiger Witterung findet das Konzert in dem jetzt vollständig fertig gestellten und in den letzten Wochen recht geschmackvoll gemalten Saale statt. Dem Wirthe sowohl, wie dem Musikchor, das gewiß wieder sich alle Mühe geben wird, sein Bestes zu bieten, ist recht zahlreiches Publikum aufrichtig zu wünschen. — Schadenersatz durch die Reichspost erfolgt in folgenden Fällen: 1) für verloren gegangene Einschreibe sendungen und Postauftragsbriefe werden vergütet je 41 Mk; 2) für verlorene oder beschädigte Geldbriefe und Werthpakete der angegebene (versicherte) Betrag; 3) für gewöhnliche Pakete im Fall eines Verlustes oder einer Beschädigung der wirkliche Schaden, jedoch höchstens 3 Mark für ein halbes Kilogramm; für den Verlust oder die Beschädigung von „Postpaketen ohne Werthan gabe" wird im Weltpostverkehr ein dem Betrage des Ver- lustes oder der Beschädigung entsprechender Ersatz, höchstens jedoch 12 Mk. für ein Paket bis 3 Kilogramm und bezw. 20 Mark für ein 5 - Kilogrammpaket geleistet, 4) für die auf Postanweisungen eingezahlten Geldbeträge wird voller Ersatz gewährt; 5) für einen durch verzögerte Beförderung oder Bestellung von Sendungen unter 2 und 3 entstan denen Schaden leistet die Post Garantie, wenn die Sache in Folge der Verzögerung verdorben oder ihren Werth ganz oder theilweise verloren hat. In allen Fällen wird außerdem das etwa bezahlte Porto erstattet. Die Er satzansprüche sind innerhalb sechs Monate, vom Tage der Einlieferung der Sendung an bei derjenigen Postanstalt anzubringen, bei der die Sendung aufgegeben wurde. Für gewöhnliche Briespostsendungen wird weder im Falle eines Verlustes oder einer Beschädigung, noch im Falle einer verzögerten Beförderung oder Bestellung Ersatz ge leistet. — Zwischen dem 8. und 12. August ist ein besonders starkes Auftreten von Sternschnuppen zu erwarten. Nach einer alten englischen Kirchenchronik sind dies die feurigen Thränen des heiligen Laurentius. In Wahrheit hat man es aber mit einem Meteoritenschwarm zu thun, der in der Bahn des Kometen von 1862 wandelt und selbst aus Kometen-Partikeln besteht. Durchfliegt nun die Erde diese Wolke von Meteorstaub, so dringen die einzelnen Körper in unsere Atmosphäre e n, wo sie der Luftwi derstand zum Glühen bringt. — Vorgestern Abend gegen VrIO Uhr brannte das Wohnhaus des Webers Schölzel im benachbarten Brettnig total nieder. Nur dem Umstande, daß die Windrichtung günstig war es zu verdanken, daß das Feuer aus seinen Herd beschränkt blieb. Großröhrsdorf. Sonntag den 12. August findet hierselbst der 18. Feuerwehrtag des Bezirks-Feuer- wehr-Verbandes zu Dresden und Umgegend statt. G. A — Im waldumrauschten Schlosse zu Rehefeld beging am Sonntag die Königin Carola, Sachsens erlauchte Landesmutter, an der Seite ihres königlichen Gemahls ihr Wiegenfest. Reizvolle Gaben zeigte gewiß wieder der Geburtstagstisch der Monarchin; überstrahlt werden all' diese dargebrachten Herrlichkeiten aber noch durch den Demantstein der Treue und Hingebung, welchen das in innigster Verehrung und Liebe vereinte Sachsenvolk dem herrlichen Diadem seiner Königin hinzufügt. Hat einst König Albert als Feldherr im Donner der Schlachten sich unsterblichen Ruhm erworben, so glänzte Königin Carola als Samariterin in den Kriegslazarethen und an dem Leidenslager Verwundeter. Die aus dieser aufopferungs vollen Thätigkeit erwachsene Frucht von dauerndem Segen für Sachsen war alsdann der „Albertverein", welchen die Königin unter der Mitwirkung zielbewußter Helfer und Helferinnen in's Leben rief und durch dessen Bestehen nunmehr im Verlaufe der Jahrzehnte die schönsten Leistun gen im Dienste der christlichen Liebeslhätigkeit vollbracht wurden. Im Vordergründe aller diesem Wirken gewid meten Bestrebungen stand anspornend und aufmunternd stets Königin Carola, von der wir so recht sagen können, daß sie in Freud und Leid, in sonnigen wie in trüben Tagen immerdar als ein Vorbild edelster Pflichttreue und echter Weiblichkeit, sowie christlicher Gesinnung und reinster Menschenliebe vor uns trat. — Ihre Majestäten der König und die Königin haben Eichwald am Sonnabend verlassen. Se. Majestät jagte an diesem Tage in den wildreicheii fürstlich Clary'- schen Revieren und traf Nachmittags mit Ihrer Majestät der Königin im Mückenthürmchen zusammen. Von dort fuhren beide Majestäten gemeinschaftlich nach Rehefeld und trafen Abends wohlbehalten im Jagdhause ein. Se. Majestät ist vorgestern Abend V4O Uhr ab Bahn station Hermsdorf - Rehefeld nach Pillnitz zurückgekehrt, wo die Ankunft gegen 11 Uhr erfolgte. Ihre Majestät die Königin wird dagegen bis nächsten Freitag in Rehe feld verbleiben. — Dienstag begab sich Se. Majestät der König Vormittags 8 Uhr 50 Min. ab Bahnhof Niedersedlitz zum Besuche der Fachausstellung der Leipziger Buchbin derinnung nach Leipzig. — Auf einer ihrer Linien hat die Dresdner Deutsche Straßenbahngesellschaft die Pferde durch Gasmotors er- setzt. Die Wagen laufen rascher und der Betrieb ist billiger als mit tierischer Kraft. — Auf die Ergreifung des muthmaßlichen Raubmör- ders Josef Kögler aus Petersdorf in Böhmen ist vom königl. Justizministerium unter dem 1. August d. I. eine Belohnung von 500 Mark ausgesetzt worden. Die königl. Staatsanwaltschaft zu Bautzen fordert daher auf, auf Kögler zu fahnden und alles zu seiner Ergreifung Dien liche dem nächsten Polizei-Beamten oder der Staatsan waltschaft sofort zu melden. Der hinter Kögler erlassene Steckbrief giebt folgende Personal-Beschreibung: „Kögler ist 1863 geboren, mittelgroß, untersetzt, blond, wahrschein lich bartlos, hat langes, schmales Gesicht, große gekrümmte Nase, graue, etwas träumerische Augen, vorgebeugte Hal tung; vermuthlich hat er Schwielen' oder sonstige Spuren von Stockschlägen am Körper. Er trug grauen Anzug, steifen, grauen Filzhut mit Krämpe und hohem Kopfe, Klappkragen mit dunklem Shlipse und schwarzen Regen schirm; außer Revolver und Patronen trug er noch einen dunklen Schößeurock bei sich." — Von mehreren Bewoh nern Oybins sind auf die Ergreifung und Einlieferung des Raubmörders, der den auf dem „Töpfer" verübten Raubanfall verübt hat, weitere 3M Mark Belohnung ausgesetzt worden, so daß also für die Festnahme des Thäters nunmehr 800 Mark Belohnung ausgezahlt werden. — Bei der jetzt in Leipzig stattgefundenen Prü fungskommission für Theologen hatten sich in diesem Sommersemester 33 Studirende zur Candidatenprüfung angemeldet. Hiervon sind 7 theils vor, theils nach der schriftlichen Prüfung zurückgetreten. Von den Uebrigen haben nach abgelegter mündlicher Prüfung einer die Ceusur „vorzüglich" (1), drei die Ceusur „sehr wohl mit Auszeich nung" (Ha), sieben „sehr wohl" (II), sieben „wohl mit Auszeichnung" (Illa), sieben „wohl" (Illb) und einer die Ceusur „genügend" (IV) erhalten. — In Lichtenstein ist in den letzten Tagen der Bau einer Kleinkinderbewahranstalt begonnen worden. Dieselbe ist von der Frau Erbprinzessin von Schönburg. Waldenburg, welche im fürstlichen Palais zu Lichtenstein wohnte, gestiftet worden zum Andenken an ihre durch den Tod verlorenen Kinder, Prinz Alexander und Prinzessin Lucie. — Am 9. August sind 40 Jahre verflossen, seitdem, weit entfernt von seinem Lande, Sachsens König, Friedrich August II. verschied. Er Halle zu München die vom Zollverein am 15. Juli im dortigen Glaspalaste veran staltete Industrie-Ausstellung besucht und war von da nach Possenhofen gefahren, um der H'rzogin Luise in Bayern einen Besuch abzustatten. Auf der Weiterreise nach Tyrol wurden bei Imst die Pferde seines Wagens scheu, der Wagen fiel um und der König wurde so unglücklich hcr- ausgeschleudert, daß ihn eins der Pferde mit dem Hufe an den Hinterkopf schlug. Ehe noch ärztliche Hilfe zur Stelle war, verlor er das Bewußtsein und starb nach wenigen Stunden in einem Zimmer des Gasthauses am Brennbichl, wo jetzt eine Gedenktafel befestigt ist. An der Stelle aber, wo der unglückliche König seine tödtliche Verletzung erhielt, steht seit dem Jahre 1855 eine Kapelle. Die Kleider, die Friedrich August an jenem Tage trug, bewahrt das Johanneum in Dresden. Tagesgeschichte Deutsches Reich. Von orientirter Seite liegt die Meldung vor, daß der Vortrag, den der Reichskanzler Graf von Caprivi dem Kaiser nach dessen Rückkehr von der Nordlandsreise in Wilhelmshaven gehalten hat, in be sonderem Maße die zum Schutze der deutschen Interessen in Ostasien zu ergreifenden Maßnahmen betraf und als dann zu der bekannten Entscheidung führte, wonach nun mehr die bisher an der amerikanischen Westküste befindlich gewesenen Kreuzer „Alexandrine", „Arcona" und „Moritz" den Befehl erhielten, sich nach den ostasiatischen Gewässern zu begeben. Daß die deutsche Diplomatie den Krieg zwi schen den Japanern und Chinesen auch sonst noch mit der größten Aufmerksamkeit verfolgt, kann bei der bekannten Praxis unseres Auswärtigen Zimtes wohl als selbstver ständlich gelten. Sind wir auch nicht direkt politisch an dem ausgebrochenen Conflict interessirt, so handelt es sich doch um die Nothwendigkeit der Berücksichtigung der im Laufe der Jahre geschaffenen commerciellen Beziehungen. Langsam, aber doch stetig hat der deutsche Handel es ver standen, sich in China und Japan Boden zu erobern. Beim Kriege zwischen den beiden ostasiatischen Ländern wird nun zweifellos die Ausfuhr in manchen Branchen Schaden erleiden, und eine Anzahl handelspolitischer Be ziehungen dürften, wenn gerade nicht gelöst, so doch ge lockert werden. Auf der anderen Seite kann die deutsche Industrie durch den Krieg aber auch wieder Vortheil er ringen. Schiffe werden zerstört, anderes Material geht zu Grunde, neue Schiffe müssen gebaut werden, und Deutschland wird bei den etwa kommenden Aufträgen sicherlich eine Berücksichtigung erfahren. Haben sich doch die beiden kriegführenden Länder schon zu wiederholten Fällen an die deutsche Schiffbau-Industrie gewandt, von deren Leistungen sie dann sehr zufriedengestellt wurden. — In ver deutschen Reichshauptstadt fand am Sonn abend wieder eine von etwa 3000 Personen besuchte Ar beitslosen - Versammlung statt, in welcher man sich aber mals sehr lebhaft für die Forderung der obligatorischen achtstündigen Arbeitszeit erklärte. Als ganz passend er scheinen nun in dieser Beziehung die gerade jetzt aus Eng land kommenden Berichte, wonach die dortselbst gemachten Erfahrungen in unwiderleglicher Weise darlegten, daß eine schablonenmäßige Erledigung der Achtstundenfrage an der Verschiedenartigkeit der Arbeitsverhältnisse in den verschie denen industriellen Betrieben eine unüberschreitbare Bar riere findet. So hat z. B. die in den großen Töpferei- Etablissements zu Llanally vorgenommene Verkürzung der Arbeitszeit ein ganz entschiedenes Fiasko gemacht. Mit vollem Einverständniß zwischen Arbeitgebern und Arbeitern ist dort ein halbes Jahr lang mit achtstündiger Schicht