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Japan 90 537 106 523 103 926 117 884 316 885 407 189 323 712 5 741000 11240 000 12 671000 11 189 OM. 8 806 OM 13 504 MO 13 994 OM 17 133 OM 1890: 1891: 1892: 1893: 1890: 1891: 1892: 1893: Werth in Mark 30 128 OM 33 280 OM 30115 OM 33 443 OM in 100 Lg 350140 330 530 372 353 401137 Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. in 100 kg 305 326 338 373 290 717 336 795 China in 100 Kg Werth in Mark rerseitS behauptet, das muß einstweilen noch dahingestellt 'leiben. Daß aber die Reichsregierung auf alle Fälle hre Pflicht zur energischen Wahrung der gejammten deut- chen Interessen im fernen Osten Asiens thun wird, dies Die Handelsinteressen Deutschlands in Japan und China. Angesichts des zwischen Japan und China ausgebro chenen Krieges erscheint ein Blick auf den Stand der Handelsverbindungen Deutschlands mit den beiden krieg führenden Mächten des asiatischen Ostens gewiß nur zeit gemäß. Wir geben nachstehend eine summarische Ueber- sicht über die Einfuhr aus Japan und China nach dem deutschen Reiche und über die Ausfuhr Deutschlands nach diesen beiden Ländern während der letzten vier Jahre. Es betrug der Import Deutschlands aus Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diesen Theil werden gegen Vergütung dankend angenommen. Pulsnitz. DaS am vergangenen Donnerstag infolge des Unwetters unterbliebene Schulfest konnte glück- licherweise am folgenden Tage bei besserem Wetter abge halten werden. In den Mittagsstunden freilich zogen wie der finstere Wolken auf und störten durch Spendung eines Regengusses die allgemeine Festfreude der Erwachsenen und der Kinder. Selbst während des Festzuges durch die Stadt zeigte der Himmel ein unfreundliches Gesicht und erst später begann er sich aufzuheitern, um das Fest zu verschönen. Große Freude herrschte auf dem Festplatze während der verschiedenen Spiele der Kinder, auch ob der rei chen Geschenke und der obligaten Butterzöpfe, die, wie üb lich, zur Vertheilung gelangten. Mit den ersten Klassen wurden auch wohlgelungene turnerische Vorführungen ver anstaltet. Bei dem Einzuge erglänzten in den Straßen verschiedene Buntfeuer in reicher Zahl, deren Aufleuchten von der Kinderschaar mit freudigem Jubel begrüßt wurde. Das Fest endete auf dem Markte mit Gesang und Ansprache. Pulsnitz. Am Sonnabend Abend producirten sich im Hotel „Grauer Wolf" die Roßweiner Concert- sänger (alte Muldenthaler) vor einem mäßig gefüllten Saale. Ihre Vorträge in Couplets, Quartett-, Duett- und Einzelgesängen ernsten und humoristischen Inhalts, sowie das humoristische, musikalische Gesammtspiel „Nach der Parade" erfreuten sich des lebhaften Beifalls der Zuhörer. Pulsnitz. Der Gewerbeverein bot seinen Mit gliedern und deren Angehörigen an dem Montag stattge fundenen Familienabende nicht nur einen seltenen, sondern auch reichen künstlerischen Genuß. Dem Vorstande war es ermöglicht worden, die Sängerin Fräulein Koreng, Tochter des hiesigen Herrn Steuereinnehmer Koreng, welche gegenwärtig zu Besuch hier weilt, zum Vortrage einiger Lieder zu gewinnen, welcher Aufgabe sich genannte Sän gerin in einer allseitig höchst befriedigenden Weise erledigte. Frl. Koreng, eine angenehme Erscheinung, verfügt über eine sehr sympathische, im Pianogesang ganz besonders rei zende, dabei aber auch kräftige Stimme, die in der vor züglichen und berühmten Gesungsschule des Herrn Prof. Scharfe am königl. Conservatorium in Dresden künstlerisch ausgebildet wurde. Bei ihrem Auftreten am Montag sang Frl. Koreng erst die große Arie aus der Oper „Frei schütz", dann einige kleinere Lieder, von welchen sie das „Wiegenlied" wiederholen mußte. Reicher Beifall ward der Sängerin zu Theil. Herr Lehrer Heinrich begleitete die Sängerin in correkter Weise am Klavier. Auch die Vor- träge unserer Stadtkapelle waren sehr anerkennenswerth. Pulsnitz. Auf dem am Montag hier stattge fundenen Viehmarkt waren 113 Stück Kühe, 76 Stück Ochsen, 95 Stück Schweine und 13 Pferde zum Ver kauf gestellt. Zum Vorverkauf waren 475 Stück Kühe in den Ställen untergebracht, wovon jedoch nur 55—60 Stück auf den Viehmarktplatz gebracht wurden. — Am 1. September d. I. werden in dem zum Landbestellbezirk des Postamts in Pulsnitz gehörigen Ort Großnaundorf, sowie in dem zum Landbestellbe- Dagegen stellte sich Deutschlands Export nach China Japan Werth in Mark 18 806 OM 14 926 OM 17 800 OM 19 326 OM. stattlichen deutschen Geschwaders in den ostasiatischen Ge wässern. Ein hervorragendes Mitglied der Berliner chinesischen Gesandtschaft hat einen Vertreter von Hirsch's Telegra phenbureau empfangen und demselben in längerer Unter redung einige interessante Angaben gemacht. Die chinesische Regierung und deren Vertretung in Deutschland hat offenbar das Bedürfmß etwas zur Be lebung der Stimmung für China und zur Hebung seines Credits zu thun, da die Theilnahme Deutschlands sich doch vorwiegend dem kleineren, strebsamen, deutschen Ein flüssen zugänglichen Japan zuwendet. Der Inhalt der dem Hiljch'schen Bureau gegebenen chinesischen Aufklä rungen ist darum nicht ohne Kritik aufzunehmen. Man merkt die Absicht, durch Schönfärberei eine günstige Mei nung für China erwecken zu wollen, nur zu deutlich. Einige Aeußerungen berühren europäisches Empfinden so gar recht sonderbar, wie die, daß China den Verlust von 1000—1500 Menschen verschmerzen könne. In einem Lande freilich, dessen Regierung bei einem Aufstande ein fach 30— 50 000 Menschen köpfen läßt, ist eine solche Anschauung nichts unerhörtes. Daß die chinesische Regie rung unbedingt an den Sieg Chinas glaubt, wundert Niemand mehr, der weiß, wie leicht sich der Sohn des Himmels das Siegen vorstellt. Er befiehlt einfach binnen drei Tagen die Japaner zu besiegen, die japanische Flotte zu vernichten und den Mikado gefangen nach Peking zu bringen. Da Li - Hung - Chang diesen Befehl auch beim besten chinesischen Willen nicht auszuführen vermochte, wurde der Sohn des Himmels ungnädig und zog dem Vicekönig die berühmte gelbe Jacke aus. Li-Hung-Chang Wird allerdings von Denen, die ihn durch jahrelange Be obachtung kennen lernten, als ein für chinesische Verhält nisse außerordentlich schlauer und tüchtiger Staatsmann geschildert, der trotz seines Alters noch recht thatkräftig ist. Das chinesische Heer aber wird von Kennern dem japani schen bedeutend nachgestellt. Während in Japan die vor nehmsten Familien ihre Söhne dem Offiziersstande zu führen, steht in China dieser Stand durchaus nicht auf der gleichen Stufe gesellschaftlicher Achtung, well im Lande des zopfigen Gelehrtenthums nur der vielgeprüfte Literat, der endlich seine eigene Sprache lesen gelernt hat, Gegen stand der öffentlichen Achtung ist. Ihm stehen auch noch jetzt die höchsten militärischen Ehrenstellen offen mit Ueber- behung der von unten auf dienenden Ojfiziere, die von jenen als Subalternbeamte behandelt und vom Volke als wlche betrachtet werden. Freilich darf man sich nicht ver- hehlen, daß China bei seiner ungeheuren Bevölkerung im mer neue Heeresmassen ins Feld zu führen vermag. Es ist eher ein Glück für Europa, daß sich das Reich der Mitte bisher den europäischen Einflüssen so wenig zu gänglich zeigte. Im Besitze eigener für eine Bevölkerung von 400 Millionen ausreichender Waffen- und Munitions fabriken müßte es ein furchtbarer Feind werden, besonders in 100 kg Werth in Mark 97178 Aus dieser Zusammenstellung erhellt die nicht geringe Bedeutung des Handelsverkehrs zwischen unserem Vater lande und den zwei jetzt mit einander im Kriegszustände befindlichen asiatischen Reichen. Die Ausfuhr aus den selben nach Deutschland hat im Laufe der genannten vier Jahre ebenso eine im Allgemeinen steigende Zunahme er fahren, wie die deutsche Waarenausfuhr nach Japan und China; wenn hierbei die deutsche Ausfuhr nach beiden Ländern den Import Deutschlands aus denselben erheblich überragte, so ist diese Erscheinung für Deutschland selbst verständlich nur höchst erfreulich. Dagegen ist der Han delsverkehr Deutschlands mit Korea, dem Streitgegenstände zwischen China und Japan, kaum der Rede Werth, denn von 1890—93 bezog Deutschland aus Korea nur für 13000 Mark Waarm und versandte nach dort un gleichen Zeitraum für 138 OM Mark Waaren. Jedenfalls sind die Handelsinteressen Deutschlands in Japan und China nicht unerhebliche, und es begreift sich daher, daß man in den commerciellen und industriellen Kreisen unseres Vater landes keineswegs mit Gleichgültigkeit dem zwischen den beiden asiatischen Reichen im Gange befindlichen Kriege zusieht. Ob nun die Feindseligkeiten, falls sie noch länger andauern sollten, den deutschen Handel mit den zwei krieg führenden Mächten und damit in Ostasien überhaupt be denklich beeinträchtigt werden, wie man auf der einen Seite befürchtet, oder ob er trotz der kriegerischen Ereig nisse sich gedeihlich weiter entfalten wird, wie man ande- Bekanntmachung, die Aschengruben betreffend. Eine vor Kurzem vorgenommene amtliche Revision der Aschengruben hiesiger Stadt hat ergeben, daß sich die Letzteren vielfach nicht in dem vorgeschriebenen Zustande befinden. Den betreffenden Hausbesitzern wird hiermit aufgegeben, nunmehr spätestens binnen 14 Tagen die vorgefundenen, ihnen bei der Revision mitgetheilten Mängel zu beseitigen und ihre Aschengruben bis dahin in vorschriftsmäßigen Zustand herzustellen und zwar bei Vermeidung von Geldstrafe bis zu 50 Mark. Pulsnitz, am 18. August 1894. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Bekanntmachung, das Schlasstellenweseu betr. Anher erstatteter Anzeige zufolge haben einige Logiswirthe hiesiger Stadt Schlafstellen an ledige Personen vermiethet, ohne die in dem Regulativ vom 23. Juli 1888 in 8 1 vorgeschriebene Anzeige bei dem Stadtrath hierüber erstattet und um die hierzu erforderliche polizeiliche Genehmigung nachgesucht zu haben. Die betreffenden Logiswirthe werden hiermit veranlaßt, dies sofort nachzuholen und zwar bei Vermeidung der in ß 10 des gedachten Regulativs angedrohten Strafe bis zu 150 Mark oder entsprechender Haft. Pulsnitz, am 18. August 1894. chen Interessen im fernen Osten Asiens thun wird, Vies wenn dieses Menschenmeer durch Hungersnoth und Ueber- »eweist wohl schon hinlänglich die beschlossene und theil- schwemmungen über seine Ufer Hinausgetrieben würde, weise bereits in der Ausführung begriffene Zusammen- Im Interesse der europäischen Kultur ist ein großer krie- Hiehung eines aus sieben bi- acht Schiffen bestehenden gerischer Erfolg China- durchaus nicht zu wünschen. SU ;ou rk. »r n, en, vl- Blatt Amts und des Stadtrathes des Königl Amtsgerichts Vr. ntwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in PulSnitz. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- Puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. KesiHäftsstellen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-Burcaus von Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank. Rudolph Mosse und G. L Daube L Comp. Z« Uutsnitz Als Beiblätter: 1. Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); 2. Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis : Vierteljährl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. ^für Pulsnitz, Kömg-brück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Rmgegcud. z.«., Dm« und L. F-rft-,'- «rd-n Hechsuudvi«rjigster Jahrgang ZA. Angnst 18S4. Mittwoch.