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schenk für UuLsM. für Pulsnitz, Kömgsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg imd Umgegend Blatt Amts des Königl. Amtsgerichts und des SLadtrathes Wutsnrtz Als Beiblätter: 1. JllustrirteS Sonntagsblatt (wöchentlich); 2. Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis: Vierteljährl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Inserate sind bis Dienstag und Freitag Vorm. S Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- puSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Geschäftsstellen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-BureauS von Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank. Rudolph Mosse und G. L Daube L Comp. Mittwoch. Dm- Kschsrmdvi-uMM Jahrgang. Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. 25. Juli 1884. Auf Fol. 231 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute die Firma E. C. Groschkh in Pulsnitz und als deren Inhaberin Frau Emilie Anna verw. Groschky, geb. Löhnig daselbst eingetragen worden. PulSnitz, am 21. Juli 1894. Königliches Amtsgericht. ——— Weifte Montag, den 30. dieses Monats, Vormittags 9 Uhr öffentliche BezirlsausschuWtzung. Die Tagesordnung ist aus dem aushängenden Anschläge zu ersehen. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 18. Juli 1894. von Erdmannsdorff. Die Dampfstraßenwalze des Unternehmers A. W. Philipp in Löbau wird in nächster Zeit voraussichtlich weiter, wie folgt, im Betrieb sein: Auf der Kamenz-Dresdner Straße den 24. und 25. Juli zwischen Kamenz und Gelenau, „ 26. „ 27. „ bei Niederstem« und „ 28. „ 30. „ zwischen Pulsnitz und Leppersdorf. Auf der Bischofswerda-Großröhrsdorfer Straße den 31. Juli, 1. und 2. August in Grotzröhrsdors und „ 3. und 4. August bei Rammenau. Auf der Kamenz-Bischofswerdaer Straße den 6. und 7. August bei Burkau und „ 8., 9. uud 10 August bei Kindisch. Auf der Kamenz-Bautz n er Straße den 11., 13. und 14. August bei Wiesa, „ 15., 16. „ 17. „ „ Kuckau und „ 18. und 20. August bei Lehndors. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 20. Juli I894. von Erdmannsdorff. Weaeeinziehung. Herr Rittergutsbesitzer vr. jur. Eckhardt auf Oberlichtenau hat bei der Königl. Amtshauptmannschaft die Einziehung der bisher durch seinen RittergutShof führenden Strecke des Oberlichtenau-Grotznaundorfer öffentlichen Verkehrsweges sowie des von der Rittergutshofeinfahrt, an der Westseite des Teiches, Parzelle Nr. 169 des Flurbuchs hinsührenden Weges bis an den nördlichen Abfluß desselben Teiches in den Pulsnitzbach und zwar bis an die ins Menselblatt eingezeichnete Wegcquergrenze, welche rechtwinklich auf die Frank'sche Parzelle Nr. 170 des Flurbuchs fällt, als öffentliche Verkehrswege beantragt. An Stelle des letzteren Weges ist ein Theil der Parzelle Nr. 169 als Weg hergestellt und dem öffent lichen Verkehre übergeben worden, welcher Weg nunmehr zwischen dem Teiche Nr. 169 und dem Pulsnitzflusse hinführt bis in den als Dammweg zwischen den beiden Teichen Nr. 164 und 169 des Flurbuchs hindurch führenden Oberlichtenau-Großnaundorfer öffentlichen Verkehrsweg. Dies wird nach 8 14, Abs. 3 des Wegebaugesetzes vom 12. Januar 1870 unter Einräumung einer dreiwöchigen Frist zur Anmeldung von Widersprüchen hiermit öffentlich bekannt gemacht. Königliche AmtShauptmannschaft Kamenz, am 20. Juli 1894. von Erdmannsdorff. Bekanntmachung. Um vielfach vorgekommenen Störungen bei Begräbnissen in Zukunft vorzubeugen, sieht sich der Kirchenvorstand zu folgender Anordnung genöthigt: 1. Die Gottesackerthore bleiben bei Begräbnissen bis zum Eintritt des Conducts geschloffen. 2. Kindern ist der Eintritt nicht gestattet. Der Kirchenvorstand. k. Prof. Kanig. Von Deutsch-Südwestasrika. Die letzte Verstärkung der Schutztruppe von 260 Mann ist am 16. Juni von Hamburg abgegangen, und dürfte bet regelmäßiger Fahrt, welche bisher' stets 30 Tage in Anspruch nahm, am 16. Juli an der deutsch-südwest- afrikanischen Küste eingetroffen sein. Nach früheren Er fahrungen kann die Truppe fchon im Laufe dieser Woche ihren Marsch angetreten haben und im Anfang August in die Bewegung der Gesamttruppe eingreifen. Dann verfügt der Landeshauptmann über eine Truppe von 600 Mann, bestehend aus lauter ausgewählten europäischen Leuten. Innerhalb zwei Jahren hat unsere dortige Schutz truppe eine Vermehrung auf das Zwölffache ihres früheren Bestandes erfahren. Alles spricht dafür, daß wir vor dem Ende des Witboischen Aufstandes gegen die Landeshoheit stehen. Wiederholt ist schon von Friedensanträgen Wit- bois berichtet worden, und Major von Francois meldet in seinem letzten Bericht aus Keetmanshoop vom 9. Mai, daß Hendrik seinen Schwager Samuel Isaac an ihn (den Major), den er noch für den Landeshauptmann hielt, mit 14 Reitern abgesandt habe, um wegen dem Frieden zu unterhandeln. Ehe die Leute eintrafen, war aber Major von Francois schon abgereist und nun verlautet aus Kapstadt, der dort am 16. Juli eingetroffene Major habe berichtet, in dem an Hendrik Witboi gestellten Ulti- matum sei zunächst dessen Unterwerfung verlangt worden, er solle im Besitze seiner ihm wirklich gehörenden Lände reien bleiben; ihm würde aber die Anerkennung seiner Hoheitsansprüche über gewisse Gebiete versagt. In dieser Form können die Angaben wohl nicht gemacht worden sein. Zunächst darf man nicht vergessen, daß Major von Leutwein den Hendrik Witboi und alle seine Anhänger für vogelfrei und das ganze Gebiet von Glbeon als Re gierungsland erklärt hat; auch ist auf die Einlieferung Witbois eine hohe Belohnung gesetzt worden. Danach kann man mit dem Hottentottenhäuptling nicht so verhan deln, wie mit anderen einheimischen Kapitänen, die sich gegen uns in irgend einer Weise vergangen hatten. Auch ist das Verhältniß Witbois zu den Stämmen ein anderes wü das der anderen. Kapitän Hendrik war ein Eindring ling und Eroberer, der sich nur Kraft der größeren Macht und als Räuber in dem Gebiete von Hornkranz und Um- gegend erhielt. Er gehörte nicht zu den angestammten Landeshäuptlingen, seine Anhänger bestehen aus zusam mengelaufenen Gesindel. Seine eigentliche Heimath ist in dem jetzt fast ganz entvölkerten Gibeon; nachdem dieses aber zum Regierungsland erklärt ist, wird sich Major Leutwein wohl nicht darauf einlassen, mit dem Rebellen über Landbesitz, Hoheitsrecht und ähnliches zu verhandeln. Hendrik Witboi ist nicht als ein im offenen Kampf besieg ter Gegner anzusehen, sondern als ein unzweifelhafter Räuber. Noch im vorigen Herbst hat er bekanntlich mehrere Wagenkolonnen, welche von Walfischbai nach Rehoboth unterwegs waren, überfallen und die begleitenden Bastards niedermetzeln und die Wagen verbrennen lassen. Er selbst lief, wie es in einem Bericht heißt, mit Befrie digung unter den Leichen umher. Wenn man bedenkt, daß Major Leutwein den Kapitän AndrieS Lambert mit dem Tode bestrafen ließ, weil seine Betheiligung an der Ermordung des Händlers Krebs erwiesen war, so ist eS nicht wahrscheinlich, daß er an den viel schlimmerer Ver gehen überwiesenen Hendrik Witboi, dessen Kräfte am Versiegen sind, solche Bedingungen in einem Ultimatum gestellt habe. Oertliche «ud sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Am Sonntag gegen Abend badeten in dem Walkmühlenteiche mehrere junge Leute. Einen hiervon verließen bei dem Versuche, den Teich zu durch- schwimmen, die Kräfte, und er versank. Seme zur Hilfe gekommenen College« konnten ihn nicht retten, da er sie mit unter Wasser zog. Im letzten Augenblicke stürzte sich noch der hier aufhältliche Ziegeleiarbeiter Wilhelm Winkelmann, gebürtig aus dem Kreise Liebenwerda (Prov. Sachsen) in den Teich und brachte unter eigner Lebens gefahr den schon Bewußtlosen ans Ufer, wo derselbe sich nach einiger Zeit wieder erholte. Ein Bravo dem muthi- gen Retter! Dieser Fall ist aber wiederum eine Mah nung für diejenigen vorwitzigen, jungen Leute, die etwas zu können verm, inen, aber nicht im Besitze der genügenden Kräfk sind. Pulsnitz. Der am Montag früh von Kamenz, Bischheim, Pulsnitz und Großröhrsdorf nach Freiberg führende Extrazug brachte in 27 Wagen, welche bis Dres den 2, von da 3 Lokomotiven erforderten, ca. 800 Per-