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Alter und Geschlecht bieten die Nebelbilder-Apparate mit ihren physikalischen Bildern, Landschaften von den schönsten Gegenden der Erde, die berühmtesten Städte, Orte und Baudenkmäler treu nach der Namr darstellend, Schiffe kommen und gehen, Abendlandschaften werden allmählich zur Nacht, der Mond beleuchtet dieselben; die Alpeu glühen, Winterlandschaften mit fallendem Schnee ufw.; komische bewegliche Bilder, weilche das Gemüth erheitern; Marmor- Statuen, die schönsten welche existiren. Lehrreiche mikro skopische Bilder, welche die Welt im Kleinen zeigen, als Infusorien rc. in sehr bedeutenden Vergrößerungen dem Auge recht deutlich vorführen können. — Alles ist fesselnd und effectvoll, so daß die Stunden, welche man dazu Widmet, sehr angenehm vergehen. — U6L. Am 2. Januar 1895 werden zwei neue Reichsbank-Nebenstellen und zwar in Bunzlau (Görlitz) und Pillkallen (Tilsit) eröffnet werden. — Kalendergemäß tritt mit dem heutigen Tage der Winter sein Regiment an, nachdem wir uns bis jetzt eines überaus milden Herbstes erfreuen durften. Zugleich ist aber auch mit heute die lichtärmste Zeit überwunden: die Tage nehmen nun wieder zu, ganz allmählich zwar, aber doch schon bemerkbar, wenn wir Neujahr im Rücken haben und dies soll uns aussöhnen mit den vielerlei Unfreund lichkeiten, die das strenge Regiment des Winters sonst im Gefolge hat. — Vorgestern früh verschied infolge Herzschlages der Kgl. Kammerherr Karl Gottlieb Wilhelm Graf v. Breßler, Majoratsherr auf Lauske. Die Beisetzung findet Sonn abend, den 22. dies. Mon., in aller Stille in Lauske bei Pommritz statt. — Gestern Nachmittag gegen ^4 Uhr starb Herr Geheimer Rath Generalstaatsanwalt Hermann Gustav Held. Mit dem Entschlafenen ist einer der hervorragendsten und begabtesten Juristen, der dem engeren Vaterlande 40 Jahre die treuesten Dienste in mannigfacher Stellung ge leistet, semer verantwortungsreichen Wirksamkeit entrissen worden, betrauert von Sr. Majestät dem König, dem Gesammtministecium, dem Oberlandesgericht und all' Denen, die zu ihm im Leben in näherer Beziehung gestanden haben. — Im „Dr. Journ." wird geschrieben: Die Adels genossenschaft für das Königreich Sachsen, deren Bestreb ungen vornehmlich darin liegen, zum Heile des Gesammt- volkes dem eigenen Stande und dadurch indirect den übrigen Ständen der Volksgemeinde, die nach dem Worte lVobloaso obligofVornehmheit verpflichtet!) erhöhten Pflichten zum klaren Bewußtsein zu bringen, faßte bei ihrer letzten Ta gung den Beschluß, daß nicht nur sittliche Gebote und das zu gebende Beispiel — obwohl dies die maßgebendsten Faktoren seien —.sondernauch die traurige wirthschaftliche Lage dringend die Vermeidung jedwedes übertriebenen Luxus, sowie falsch verstandener Standesrepräsentation fordern, und daß die entschiedene Rückkehr zur vornehmen Einfachh-it früherer Zeiten heute mehr denn je zu einer ganz besonders wich tigen Pflicht geworden sei. — Einen tragischen Abschluß fand am Freitag in Meißen eine Liebesgeschichte zweier junger Leute. Nach mittags gegen 3 Uhr kam ein Tafelwagen mit 2 Leichen. Eines Mädchens wegen hatten zwei junge Männer be schlossen, sich das Leben zu rühmen. Während sich der Eine erhängte, durchschnitt sich der Andere die Kehle mit einem Rasirmesser. Pirna, 17. December. Zu der Versammlung der Einlage - Gläubiger der Pirnaer Vereinsbank, welche auf heute Nachmittag 4 Uhr nach dem Hotel „Zum Schwarzen Adler" in Pirna einberufen worden war, hatten sich etwa 180 Personen eingefunden. Stadtrath Apel, als Vor sitzender des seiner Zeit gewählten Cvmitos, berichtete über dis von ihm ergriffenen Maßregeln vor Ausbruch des Concurses, durch welchen sich die Thätigkeit des Comi- toS nunmehr erledigt hat. Der Versuch, das Bankhaus Günther und Rudolph zur Weiterführung der Bank oder zum Verzicht auf seine auf den Lotzeschen Grundstücken eingetragene Cautions-Hypothek zu verzichten, ist gescheitert; ebenso haben die Aussichtsrathsmitglieder jede Ersatzleistung adgelehnt. Es ist nunmehr Sache des Gläubiger - Aus schusses, die Jnterressen der Einleger zu wahren und den Aufsichtsrath mit heranzuz'ehen. Wie Aktionär Grunding- Dresden ausführt, ist dem Aufsichtsrath die Hauptschuld beizumessen, weniger den Directoren. Nach seinen Er mittelungen hat die Vereinsbank schon vor drei Jahren vor dem Concurs gestanden und sich nur durch gewagte Manöver so lange hingeschleppt. Der Aufsichtsrath habe einen meisterhaften Schachzuq noch damit gethan, daß er die gesetzlich erforderliche Generalversammlung bis zum 15. d. M. in der Ueberzeugung hinausgeschoben habe, daß bis dahin der Concurs ausgebrochen und ihm die öffentliche Verantwortung vor den Actionären erspart sein Würde. Grundig erwähnt ferner, daß Emiliam Mayer von den 1300000 Mk. welche sein Conto aufweist, nicht den zehnten Theil bekommen hat; das Uebrige sei unter wegs hängen geblieben; ferner habe ein Beamter 25 OM Mark an der Börse verspekulirt, dessen Onkel sei dastir theilweise eingetreten, und Direktor Weiß habe den Rest auf sein großes Conto übernommen; in den Büchern der Bank finde man davon allerdings nichts. Großes Auf sehen erregt die Mittheilung eines Herrn K. aus Pirna, daß ein Beamter der Bank vor Zeugen erklärt habe, die Vereinsbank sei bereits pleite gewesen bei ihrer Gründung, d. h. als der Vorschußverein sich in die Vereinsbank um wandelte. Auf Verlangen giebt Rechtsanwalt Hegewald Auskunft über die Verbindung der Firma Günther und Rudolph mit der Vereinsbank. Die Firma besitzt eine hypothekarische Sicherstellung in der Höhe von 3M MO ; sie wird daher bei dem Concurse kaum etwas verlieren weil die von ihr diskontirten Wechsel größtentheils zah- lun, sfähige Acceptanten haben. Der Concurs wäre trotz dem nicht zu vermeiden gewesen, wenn die schlechte Ver mögenslage auf andere Weise zur Kcnntniß des Amtsge richts gekommen wäre. Der Conkurs sei nicht mehr zurückzunehmen, es sei aber begründete Aussicht vorhanden, daß ein Zwangsvergleich mit den Aufsichtsrathsmitgliedern zu Stande komme. Bisher allerdings haben diese jede Uebernahme von Verbindlichkeiten zurückgewiesen. Dr Helm bereite aber schon eine Anklage gegen den Aussichts. rath vor und man denkt, daß sich diese doch, um der Klage zu entgehen, noch bereit finden werden, Opfer zu bringen. (Dr. Nachr.) — Der Bergarbeiters-Ehefrau Fanny Rosa Sidonie Krauß geb. Schmutzler in Steinpleis wurde die sil berne Lebensrettungsmedaille nebst der Befugniß zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen. Teuchern. Auf der Kanite-Grube stürzte ein Vor- rathsschuppen ein und begrub mehrere Frauen, welche ihren Männern Essen gebracht, unter seinen Trümmern. Eine 26jährige Frau ist getödtet, 3 wurden schwer, andere leicht verletzt. Tagesgeschichte Deutsches Reich. Berlin, 20. Dezember. Der Kaiser begrüßte 1 Uhr 43 Minuten den König und den Prinzen Georg von Sachsen bei deren Ankunft auf dem Anhalter Bahnhofe und geleitete dieselben nach dem Kgl. Schlosse. An der darauf folgenden Frühstückstafel nahm außer den sächsischen Herrschaften auch der Herzog von Sachsen-Altenburg Theil. 5 Uhr 13 Minuten begab sich der Kaiser mit dem König und dem Prinzen Georg von Sachsen, dem Herzog von Sachsen-Altenburg und dem Prinzen Heinrich von Preußen nach Königswustcrhausen zur Jagd. Berlin. Der Abg. Ahlwardt wurde heute Mittag aus der Strafhaft entlassen. — Für die Berliner Gewerbe- Ausstellung 1896 ist eine internationale Distanzradfahrt von Paris nach Berlin geplant. Neugattersleben, 17. Dezember. Der Kaiser kehrte um 12 Uhr vom ersten Treiben, bei dun er 134 Hasen erlegte, ins Schloß zurück nnd begab sich nachdem Frühstück zu einem Fasanentrieb im Park. Hier schoß er 29 Fasanen, 3 Kaninchen und 2 Eulen. Beim Haupt treiben erlegte er 153 Hasen. Zusammen wurden von 20 Schützen 1586 Hosen, 44 Fasanen, 5 Kaninchen und 2 Eulen erlegt. Abends 7 Uhr fand Galatafel statt. Die Abreise nach Barby erfolgte Dienstag Morgen 9V» Uhr. — Der Kaiser von Rußland hat dem St. Peters burger Grenadier-Regrm. „König Friedrich Wilhelm III.", dessen Chef der deutsche Kaiser ist, die Privilegien der alten Garde verliehen und hiervon Kaiser Wilhelm tele graphisch in Kenntniß gesetzt. — Ein Reichstagsabgeordneter kaufte sich, wie die „Mainzer N. N." berichten, auf der Reise von Frankfurt nach Berlin auf allen größeren Bahnstationen je ein Butterbrot, ohne dasselbe zu essen. So kam er endlich mit einer Sammlung von 23 Butterbroten in Berlin an und gab dieselben in einem chemischen Institut zur Unter suchung auf Margarine ab. Es wurde hier festgestellt, daß von den 23 Bahnhofsbrötchen nicht weniger als 17 mit Margarine bestrichen waren. — Di? städtischen Behörden von Görlitz haben beschlossen, dem Ehrenbürger der Stadt, Fürsten Bismarck, zu seinem 80. Geburtstage eine künstlerisch ausgestattete Glückwunschadresse zu widmen. Die Stadtverordneten bewilligten den vom Magistrat für die Herstellung des Kunstwerkes beantragten Credit. Posen, 18 December. Auf das von den Theil nehmern an der Generalversammlung des Landwirthschaft- lichen Provinzialvereins an Se. Majestät den Kaiser ge sandte Telegramm ist, wie das „Posener Tageblatt" meldet, folgende telegraphische Antwort eingegangen: „Se. Maj. der Kaiser und König haben sich gefreut, auch von dem Landwirthschaftlichen Provinzialverein für Posen das Ge- löbniß treuer Theilnahme an dem Kampfe für Religion, Sitte und Ordnung entgegen zu nehmen, und lassen für diese Kundgebung bestens danken." Hannover, 18. December. Der aus dem Han noverschen Spielerproceß bekannte Spieler, „der olle ehr liche" Seemann, ist im Gefängniß zu Hameln, wo er internirt war, gestorben. Köln. Der Konstantinopeler Korrespondent der „Köln. Ztg" schildert die fortgesetzt greuelhasten arme nischen Zustände. Kein Mensch dürfe aus jener Gegend abreisen, sämmtliche Depeschen und Briefe würden konfis- zirt. In dcr Nähe von Sassun flüchteten die Dorfein wohner, darunter Frauen und Kinder, in die Kirche, wo rauf die Türken di? Thür erbrachen und Alles nieder metzelten, sodaß das Blut auf die Straße floß. Türklscher- seits zeige man das Bestreben, der europäischen Kommis sion möglichst viel Hindernisse zu bereiten und ihre Arbeit derart hinzuziehen, bis in Armenien der harte Winter hereinbreche. Oestcrreich-Ungarn. Wien, 17. Dezember. In einer von ungefähr 2000 Arbeitslosen besuchten Versamm lung im Dreherschen Saale an der Landstraße, worin mehrere Redner unter Angabe hoher Ziffern von Wiener Arbeitslosen das Recht der Arbeitslosen auf Arbeit pro- klamirten und die Vorbereitung eines allgemeinen Streiks befürworteten, wurden dmch zwei Redner, sogenannte Unabhängige, stürmische Szenen herbeizeführt, indem Letz tere zur Anarchie und Revolution aufforderten. Der Vertreter der Regierung drohte wiederholt die Auflösung der Versammlung an. Schließlich wurden jene Redner unter stürmischem Beifall der Versammli ng am Weiter reden gehindert und die Versammlung ncch einer Auffor derung an die Arbeitslosen den Einflüst rrmgm der Un abhängigen nicht Gehör zu schenken, ruhig geschlossen. Eine vor der Versammlung geplante Slraßenoemonstration wurde von der Wache verhindert und die Menge, welche unter fortwährenden Rufen: „Hoch die Arbeit!" und „Hoch das Wahlrecht!" w gzog, von der Wache ohne ernsten Zwischenfall zerstreut. — Das Organ der katholischen Bischöfe, „Magyar Allam", versteigt sich zu der Tollheit, der demnächst zu sammentretenden Bischofs-Conferenz die Frage vorzulegen, ob der König nicht aus dem Kirchengebete auszuschließen sei, da er durch die Sanction der kirchenpolitischen Gesetze der Excommunication anheim gefallen sei. Italic». Infolge der angekündigten hohen Zünd hölzchensteuer haben über zwanzig italienische Zündhölzchen fabriken die Arbeit eingestellt, wodurch mehrere Tausende Arbeiter brotlos geworden sind. Auch die große Fabrik Medici in Turin feiert. Diese produzirte jährlich 7 Milli arden Zündhölzchen und beschäftigte fast tausend Arbeiter. Frankreich. Paris, 18. December. Die Depu- tirtenkammer wählte mit 249 Stimmen Brisson zum Präsidenten. England. London, 18. December. Vom ost asiatischen Kriegsschauplätze. Den „Central News" wird aus Antong, 17. December, berichtet: Während der Flucht am 11. und 12. kamen die Japaner nur ein einziges Mal in directes Gefecht mit dem Feinde, wobei die Japaner ungefähr ein Dutzend Todte und Verwundete, die Chinesen dagegen 1M Todte allein verloren. Der Kampf bei Ji- mi-shan am Freitag scheint nach neuesten Nachrichten hart näckiger gewesen zu sein, als zuerst berichtet wurde. Die chinesischen Verluste sollen sich auf 200 Todte und 200 Verwundete belaufen. Nach der Schlacht fanden die Ja paner 150 Todte, die sie beerdigten. Die Japaner unter dem Befehl des Generals Tommoyasu sind jetzt auf eif riger Verfolgung der Ueberbleibsel der fliehenden Armee des Generals I begriffen. Es ist ungewiß, ob Tommoyasu sie einholen wird, jedoch erscheint das Entkommen der Chinesen ausgeschlossen, tv ein Theil der Brigade des Generals Tachimi unter dem Befehl des Obersten Michara jetzt in der Gegend von Tsic-ma-tsic die einzige den Chi nesen zur Flucht offene Straße besetzt hält. — General Katsura rückte, nachdem er die Chinesen bei Si-Mu-Tscheng vertrieben hatte, auf Hai-Tscheng vor, das er in der Nacht vom 12. zum 13. erreichte. Am frühen Morgen des 13. wurden Kundschafter-Abtheilungen vorgeschoben und um 10 Uhr wurde angegriffen. 3000 Chinesen liefen davon, ohne einen Schuß abzufeuern. Nur eine Brigade von 1500 Mann hielt Stand, bis die japanische Infanterie auf Schußweite heran war, dann suchte auch sie eiligst das Weite. Die Japaner besetzten sofort Hai-Tscheng und erbeuteten viel chinesisches Kriegsmaterial, Geschütze und Vorräths. Die Chinesen flohen in der Richtung nach Li- Hao-Iang. Die Verluste sind auf beiden Seiten unbe deutend. Eine starke japanische Besatzung befindet sich in Hai-Tscheng, die Landstr iße nach Li-Hao-Aang beherrschend. General Katsura mit dem Gros seiner Armee unteinahm sofort einen Vorstoß nach Niutschuang. Die Japaner glauben, daß er diesen wichtigen strategischen Punkt bereits genom "en hat. Ostasien. Shangai, 17. December. Einem Lokalblatt zufolge nähern sich zwei japanische Armeen Niutschwang. — Die Garnison des Forts Taku soll un zufrieden sein und wird voraussichtlich desertiren, wenn das Fort von den Japanern angegriffen werden sollte. — (Meldung des „Reuterschen Bureaus".) In der Schlacht bei Feng-Huang-Tscheng verloren die Japaner 12 Todte und 63 Verwundete. 139 Chinesen blieben auf dem Schlachtfelde, 16 wurden von den Japanern gefangen ge nommen. Man ist ohne Nachricht von dem General Osato, da die Verbindung unterbrochen ist. — Nach Meldungen aus Peking ist dort die Lag: sehr ernst. Trotz der Versicherung der chinesischen Regier ung, die ausländischen Gesandtschaften schützen zu wollen, befürchtet man stündlich ernste Ereignisse. Die Legationen sind deshalb entschlossen, zu ihrem Schutze, trotz der ab lehnenden Haltung der chinesischen Regierung, Matrosen von Tientsin kommen zu lassen. Vermischtes. — Jeder Gartenbesitzer sollte es sich zur Pflicht machen, in seinem Garten an geschützter Stelle einen Fut terplatz für die Vögel herzurichten und denfelben während des Winters in Stand zu halten. Abfälle giebts ja in der Wirthschast genug, und selbst wenn man, was sehr zu empfehlen ist, noch einige Groschen zur Fütterung aus- giebt, so machen sich diese doch reichlich bezahlt. Die Freude an dem munteren Treiben am Futterplatze ent schädigt reichlich für die geringen Unkosten. * Alte Liebe rostet nicht. Das Fest seiner „silbernen Verlobung" feierte dieser Tage ein Brautpaar in Berlin. Bräutigam und Braut hatten sich Anfangs December im Jahre 1869 verlobt. Eine Erbtante der letzteren drohte jedoch damals im Falle einer Heirath dec bräutlichen Nichte mit völliger Enterbung, weshalb das Brautpaar auf Erfüllung seines sehnlichsten Wunsches — der baldigen Heirath verzichten mußte. Nichts desto weniger blieben sich die beiden Leutchen in ihrem endlosen Brautstande treu. Bor kurzem nun ist die heirathsfeindliche Erbtante gestorben und steht der Hochzeit nichts mehr 'm Wege. Auf Wunsch des Bräutigams, eines Agenten S., ist damit aber so lange gewartet worden, daß das Brautpaar noch die 25. Wiederkehr des Jahrestags seiner Verlobung begehen konnte. * Ein ganzer Eheroman liegt in folgenden zwei An zeigen, welche die „Zauch-Velzier Ztg." vor Kurzem brachte. 1) „Ich warne hiermit Jedermann, meiner Frau Paulme geb. Schulze auf meinen Namen etwas zu borgen, da ich für nichts aufkomme. Chemnitz, 3. Dezember 1894. Fr. Näthe." 2) „Mein Mann, Friedrich Näthe, ist mir abhanden gekommen. Der ehrliche Finder kann ihn be halten. Chemnitz, 9. Dezember 1894. Frau Näthe." Kirchliche Nachrichten Sonnabend, 22. Decbr., 1 Uhr Betstunde. Diac. Schulze. Sonntag, IV. ^ävent. '/z9 Uhr Beichte. Diaconus Schulze. 9 „ Predigt (Joh. 3, 27—30). Oberpf. Prof. Kanig. '^2 „ Nachmittagsgottesdienst (Joh. 1, 17—27). Diac. Schulze. Erster heiliger Weihnachtsfeiertag. Vr9 Uhr Beichte. l Oberpf. 9 „ Predigt (Luc. 2, 1 —14). j Prof. Kanig. 5 „ Lithurgischer Gottesdienst. Diac. Schulze. Zweiter heiliger WeihnachtSfeiertag. 9 Uhr Predigt (Luc. 2,15—20). Obpf. Prof. Kanig- Vr2 „ Predigt (Luc. 2, 15—20). Diac. Schulze. >/r8 „ Jünglings- und Männerverein. Oberpf. Prof. Kanig. Kirchenmusik. 1. Feiertag: Weihnachtskantate: Also Hot Gott die Welt geliebt. — v. Gast für Chor und Solo. 2. Feiertag: Weihnachtskantate: Auf, freue Dich, du Christenschaar. — v. Thamme für Chor und Solo.