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Zkshalb sofort eine Gerichts-Commission sich an Ort und Stelle begab. Allem Anscheine nach liegt hier ein Raub mord vor. Der Getödtete ist nach den bei ihm vorge fundenen Papieren der 1861 in Potschappel bei Dresden geborene Seifensieder Richard Schöne, eine mittelgroße und mittelkräftige Person. Die Leiche dürfte bereits 24 Stunden am Thatorte gelegen haben und war der Todte mit Moos und Fichtennadeln theilweise zugedeckt. Am Kopfe sind Verletzungen mit scharfen Werkzeugen und solche durch die Einwirkung eines schweren Steines sichtbar. Von dem Thater hat man noch keine Spur. — Das Wasserwerk Blasewitz bei Dresden geht trotz aller Proteste, die übrigens von den königlichen Be hörden abgewiesen wurden, eifrig vorwärts. Demnächst gelangt die Erbauung des Hochreservoirs zur öffentlichen Ausschreibung. Die Rohrlieferung wurde dem Gruben- und Hüttenverein Gelsenkirchen überwiesen. Der für die Rohre ausgeworfene Betrag beziffert sich auf 86,776 Die Ausschreibung der Maschinenanlage erfolgte bereits, und die Grab- und Verlegungsarbeiten übernahm die Firma Ernst Viehweg in Halle a. S. Meißen, 27. August. Vor der Gewohnheit, Streichhölzer offen in der Tasche zu tragen, ist schon öfters gewarnt worden, trotzdem werden aber immer wieder Un fälle dadurch veranlaßt. Ein Bauernknecht, welcher kürz lich in Meißen eine Kiste aus seinen Wagen heben wollte, streifte Hierbei seine Westentasche, in welcher sich ein Päck chen Streichhölzer befand, wodurch sich dieselben entzün deten. Die Hölzchen brannten das Westenfutter und das Hemd durch und erst jetzt wurde es der Mann gewahr. Bei der Beseitigung der brennenden Hölzchen verbrannte sich der Mann noch die Fingerspitzen. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. In Anwesenheit des Kaiserpaares und der vier ältesten kaiserlichen Prinzen fand Montag Vormittag 12 Uhr im Mausoleum zu Charlottenburg aus Anlaß der daselbst erfolgten Aufstellung der Sarkophage des Kaisers Wilhelm I. und der Kaiserin Augusta eine erhebende Feier statt, bei welcher nach einem von dem Domchor ausgeführten Gesang und einem daran anschlie ßenden Gemeindegesang General-Superintendent Or. Dry- ander eine Ansprache hielt, welcher er die Worte des Psalms 77, 12 und 14, zu Grunde legte: „Ich gedenke der alten Zeiten, der vorigen Wunder: Gott, dein Weg ist heilig". Nachdem Dryander seine Rede beendet hatte, folgte ein Gesang des Domchors. Nach Schluß der Feier besichtigten Ihre Majestäten die neu aufgestellten Sarko phage und unterhielten sich huldvollst mit den Anwesenden, insbesondere auch mit dem Schöpfer der Monumente, Professor Encke. Alsdann begaben sich Ihre Majestäten mit den Prinzen und Prinzessinnen nach der Gruft, legten Kränze auf den Särgen nieder und verweilten dort noch längere Zeit in stillem Gebet. — Ein historisches Concert hat am Donnerstag der vergangenen Woche im Schloß Sanssouci zu Potsdam stattgefuuden. Der Kaiser und die Kaiserin hatten etwa zwanzig Personen aus ihrer nächsten Umgebung nach dem Lieblingsschlosse Friedrichs des Großen geladen. Nachdem im Musikzimmer das Souper eingenommen war, wurde musicirt. Die Mitwirkenden waren im Costüm aus der Zeit des Philosophen von Sanssouci und man konnte sich daher ganz gut in jene Jahre zurückdenken, zumal das ganze Ameublement noch unberührt geblieben ist, wie es der Held von Roßbach gelassen hat. — Am Dienstag voriger Woche fuhr Se. Maj. Kaiser Wilhelm zu Herrn von Benda nach Rudow zur Hühner jagd. — Wie immer bei der Anwesenheit des Kaisers daselbst hatte der Rudower Kriegerverein vor dem Schlosse Aufstellung genommen, als kurz vor 10 Uhr Abends ein Diener des Herrn von Benda bei dem Vorsitzenden er schien und mittheilte, daß der Kaiser bald erscheinen werde und den Wunsch hege, von der Kapelle des Kriegervereins — wackeren Musikanten aus Glienicke — mit den Klän gen des Armeemarsches Nr. 7 empfangen zu werden. „Armeemarsch Nr. 7" donnerte der Vorsitzende den Ka pellmeister an, und der Letztere wendet sich leichenblaß an seine Mitglieder mit den Worten: „Armeemarsch Nr. 7 blasen." Aber soviel die wackere Musika auch die Noten blätter durchstudirte, der Armeemarsch Nr. 7 war nicht dabei. „Anfängen, anfangen", drängte der Kriegervorstand, der Kapellmeister erhob den Taktstock und sprang — im nächsten Augenblick in die Büsche, um spurlos in der dunklen Nacht zu verduften. Die Verwirrung war groß, noch größer wurde sie, als im nächsten Augenblick der Kaiser aus dem Schloß und auf die geknickten Rudower Krieger zusuhr. Da rief irgend Jemand der Kapelle zu, doch irgend ein Stück zu blasen und alsbald wurde der Kaiser von einer Musik empfangen, die ihresgleichen beim Empfang eines Monarchen wohl noch nie gehört worden ist. Ein Theil der Kapelle intonirte „Heil Dir im Sie gerkranz", andere Musiker bliesen „Deutschland, Deutsch land über Alles" und so ertönte ein Potpourri eigener Art. Der Kaiser hatte die Situation sofort gefaßt: herz lich lachend, gebot er, sich die Ohren zuhaltend, Schweigen und machte so dem wenig wohlklingenden: Concert ein Ende, um sich dann huldvoll mit dem Vorstand des Krie gervereins zu unterhalten. Wo der Musikdirektor geblieben, das haben die Rudower in den ersten Stunden nicht er mitteln können, als er aber zum Vorschein kam, haben sie mit ihm ein ernstes Wort gesprochen, sodaß demselben der „Armeemarsch Nr. 7" noch lange im Gedächtniß blechen wird. — Ein großer Nutzen des alljährlich in Wien abge- Haltenen internationalen Saatenmarktes besteht darin, daß auf demselben über die Ernteergebnisse der ganzen Welt berichtet wird. Die Unterlagen dazu bilden Fragebogen, die von Vertrauensmännern ausgefüllt werden. Da der Ausfall der Ernte von wesentlichstem Einfluß auf die ge jammte Geschäftslage ist, so wohnt jenen Berichten ein Bundesrath Walachai Moldau Serbien 99 110 120 100 99 98 94 107 104 125 90 100 104 100 100 105 100 92 100 110 85 107 110 95 70 40 90 95 100 95 102 99 95 105 95 81 100 87 102 120 107 87 92 100 100 115 50 67 87 85 96 88 106 100 125 85 91 104 100 100 105 100 112 102 100 105 60 112 100 60 40 90 80 75 94 120 85 106 70 40 90 70 der 95 96 89 106 105 105 101 106 85 95 85 100 110 97 107 125 sichtspunkte wäre daher auch, ganz abgesehen von den Neuerungen im Einzelnen, das baldige Zustandekommen des neuen Waarenverzeichnisses zu wünschen. — Ueber Fräulein Wabnitz in Berlin, über deren tragisches Ende wir in voriger Nummer berichteten, wird geschrieben: Als vor 8 bis 10 Jahren Frau Guillaume-Schack mit der Frau Dr. Hoffmann in Berlin socialdemokratijche Frauen - Organisationen in's Leben zu rufen suchte, trat Fräulein Wabnitz, eine ungemein hagere Person, zuerst auf; sie sprach mit vielen Gesten und pflegte mit Vorliebe ihre Rede durch außerordentlich zahl reiche Citate, von denen sie zweifellos nur einen Theil verstand, zu würzen. Die ganze Erscheinung der Wabnitz hatte etwas Theatralisches. Trotz der hohen dünnen Fistelstimme drang sie durch; bei dem Feuer, das sie beseelte, machte sie Eindruck auf die Massen. Bei dem letzten Buchdruckereistreik suchte sie die schon schwankenden Genossen dadurch zu begeistern, daß sie erklärte, sie würde ihr Letztes für die große und gerechte Sache versetzen. „Die Trauringe herunter, Alles geopfert", so schloß sie in flammender Erregung. Vor mehreren Jahren wurde Fräulein Wabnitz zu einer kurzen Gefängnißstrafe ver- urtheilt; in einer Volksversammlung erklärte sie, unter keinen Umständen würde sie freiwillig die Nahrung im Gefängniß nehmen. Das habe sie ihrer Mutter auf dem Todtenbett geschworen. Sie wies auch constant die Nahrung zurück, so daß die Gefängnißverwaltung die excentrische Person der Charits überwies, wo sie künstlich ernährt wurde. In den Boykottversammlungen der letzten Monate hatte Fräulein Wabnitz fast regelmäßig ein Referat; noch am letzten Freitag sprach sie in der Markgrafenstr., die Genossen beschwörend, keinen Tropfen Ringbier zu trinken. Fräulein Wabnitz war Mäntelnäherin, eine Zeit verdiente sie sich ihr Brod als Falzerin. Die Unglückliche hatte sich zu dem Selbstmord das Haar und das Kleid mit goldnen Blumen geschmückt. In der Kleidertasche fanden sich Aufzeichnungen zu einer Rede und ein Zettel: „Ich sterbe für meine Brüder." Die mit Gist angefüllt gewesene Flasche war vollständig geleert. — Als ein Zeichen des in Berlin beträchtlich zurückgegangenen Fremdenverkehrs berichtet die „Nat. Ztg." daß dort in den letzten 15 Monaten nicht weniger als 25 Hotels verkracht seien. — Die Luftschifferabtheilung soll demnächst eine neue Uniform erhalten. Dieselbe besteht in einem grünen Waffenrock mit den bisherigen Aufschlägen (schwarz mit silberner Litze) und einem System von Fangschnüren auf der Brust; auf den rochen Achselklappen befindet sich außer dem „L" ein Luftballon. Als Kopfbedeckung soll ein Käppi nach Art der Jägertschakos, nur kleineres Modell, dienen, die Bewaffnung statt im Jnfanteriegewehr im Kavalleriekarabiner bestehen. — Die Fortführung des Berliner Bierkrieges lastet schwer auf der Parteileitung der Sozialdemokratie. Es sind nicht die Kriegskosten, die ihr zu schaffen machen, wenigstens nicht in erster Linie. Die Zahl der unschuldig aufs Pflaster geworfenen Arbeiter ist an sich nicht erheb lich und ein Theil von ihnen hat bereits anderweit Be schäftigung gefunden. Schlimmer ist, daß trotz Listen und Controle der „Bierschnüffler" nach wie vor boykottirtes Bier von den Genossen getrunken wird, und nicht einmal Wider Wissen und Willen. Tagtäglich muß der „Vorwärts" neue Namen von Wirthen, die sich in die Liste der parteilich approbirten Wirthschaften haben eintragen lassen, streichen, weil sie trotzdem den Ausschank boykottirten Bieres fort gesetzt hatten. Es wird sogar bekannt gegeben, daß, um das Verbot zu umgehen, die Gesäße nicht boykottirter Brauereien benutzt wurden, um boykottirtes Bier einzuschmug geln. Die Wachsamkeit der Achtgroschenjungen bei Tag und Nacht nutzt nichts. Es zeigt sich wieder einmal, daß die Köpfe der Genossen sich leichter als die Mägen mit sozialistischen Einrichtungen befreunden können. Und der Parteileitung wird, um allen Verbotsübertretungen mit einem Schlage ein Ende zu machen, nichts anderes übrig großer Werth inne. Aus den soeben in Wien veröffent lichten Mittheilungen geben wir die nachfolgende Zusammenstellung. Nehmen wir die Zahl 100 als den Ertrag einer mittleren Ernte an, so liefern die nachstehend aufgeführten Länder die folgenden Ernten. Weizen Roggen Gerste Hafer — Eine derjenigen Vorlagen, welche >ald nach der Wiederaufnahme seiner Berathungen erle digen dürfte, wird, wie jetzt officiös geschrieben wird, das neue amtliche Waarenverzerchniß zum Zolltarif sein. Mit der Herstellung des neuen Waarenverzeichnisses werden natürlich die Zolltarifstreitigkeiten nicht aus der Welt ge schafft werden. Immerhin trägt aber jede Ergänzung und Erweiterung des Waarenverzeichnisses zur Verringerung dieser Streitigkeiten bei, und aus diesem allgemeinen Ge- Oesterreich Ungarn (ohne Kroatien u. Slavonien) Kroatien und Slavonien .... lreußen Sachsen Bayern, Ober- und Nieder- . . . Bayrische und hessische Pfalz und Wet terau Baden Württcmbera l Winterweizen , . Ettcmverg ^Einerweiren - - Mecklenburg Dänemark . . . . Schweden Norwegen Italien Schweiz Holland Belgien . ' Frankreich Großbritannien und Irland . . . Rußland, Podolien „ Polen und Mittel- . . . „ Cherson und Jekaterinoslaw „ Kurland und Littauen . . „ nördliches ...... „ Bessarabien bleiben, als zu dem Recepte zu greifen, das Herr Merbach seiner Zeit für die Kennzeichnung der Kunstbutter in Vor schlag gebracht hatte: mit veilchenblau oder mosgrün ge färbtem Parteibier wird nicht gemogelt werden können. Der Genuß dieses Bieres könnte den Genossen allerdings etwas verleidet werden, wenn sie sich nicht dazu verstehen wollen, es, wie die sozialistischen Heilslehren, gläubig und unbesehen zu sich zu nehmen. — Die Jagd auf Rebhühner ist in der Gegend um Halle, wie dies Jahr auch wohl anderwärts, eine recht lohnende. Junge wie alte Thiere sind mit wenigen Aus nahmen fleischig; der Preis dafür ist ein geringer, näm lich 60 Pf. für alte und 80 Pf. für junge Hühner für das Stück. Die Kauflust ist dabei keine rege, denn am letzten Markttag mußten die Händler von diesem schmack haften Wilde einen großen Posten wieder mit nach Hause nehmen. — Da es dieses Jahr auch eine große Anzahl Hasen giebt, so klagen die Händler jetzt schon über billige Preise. Es kommt dabei oft vor, daß Hasen mit 2 pro Stück bezahlt werden. Die Händler sind daher im Abschluß von Jagden vorsichtig. — Am Dienstag früh telephonirte die Bahnstation zu Görlitz an die Polizei, daß nach telegraphischer Mittheilung der Laubaner Station in den Personenzug, der kurz vor 8 Uhr in Görlitz ankommt, ein Mann eingestiegen sei, der dem Mörder Kögler aufs Haar gleiche. Demzufolge wurden drei Polizeibeamte beauftragt, den angeblichen Mörder Kögler bei der Ankunft zu vechasten, was, auch geschehen ist. Der Mann wurde in das Polizei-Wacht- lokal geführt, in welchem er gleich an die Polizeibeamten die Frage stellte: „Nicht war, Sie halten mich für den Mörder Kögler? Das ist mir schon zum dritten Male passirt. Hier wird man wenigstens menschenfreundlich behandelt; in Nikolausdorf auf einem Gute, da bin ich gleich von Gendarmen an Füßen und Händen geknebelt worden!" Der angebliche Kögler erwies sich schließlich als nicht identisch mit dem gesuchten Räuber. Der Ver- haftete stammte aus Stade in Hannover, treibt das Ge schäft eines Hausierers und heißt Schröter. Natürlich setzte man ihn sofort wieder in Freiheit. Leider war eS also wieder ein mal nichts. Hoffentlich haben die falschen Verhaftungen nicht die schlimme Folge, daß Kögler, wenn er einmal wirklich gesoßt ist, durch falsche Papiere die Polizei hinters Licht führt und als unverdächtig entlassen wird. — Die Deutschen der Provinz Posen, welche sich voll Begeisterung zur Huldigungsfahrt zum Fürsten Bismarck nach Varzin rüsten, sind auf das Peinlichste betroffen durch die Weigerung des commandirenden Generals, Generals der Infanterie v. Seeckt, einer Militärkapelle des 5. Armee corps die Begleitung auf der Fahrt nach Varzin zu gestatten. — Der deutsche Schoner „Elfrieda Mumm", mit Heringen von Schottland nach Danzig unterwegs, ist vor vergangene Nacht im Fahrwasser der Drogde gesunken. Das Takelwerk ragt theilweise aus dem Wasser hervor. Die Bemannung wurde in einem Boote des Schooners gerettet und nach Kopenhagen gebracht. Posen, 3. September. In der Nacht vom Sonn abend zum Sonntag stießen bei der Einfahrt in den hiesigen Centralbahnhof ein Güterzug und ein Personenzug zusam men, sodaß die drei Maschinen, zwei des Güterzuges und eine des Personenzuges sehr erheblich beschädigt wurden, resp. die eine ganz zertrümmert worden ist. Ein Heizer wurde schwer verletzt und mußte ins Diakonissenhaus überführt werden. Die Passagiere des Berliner Schnell zuges mußten an der Unfallsstelle umsteigen. Der Materialschaden ist sehr bedeutend. Oesterreich-Ungaru. Auf der Felixdorfer Heide bei Wien, wo die militärischen Uebungen vorgenommen werden, riß sich am Donnerstag der Fesselballon, in welchem Oberstlieutenant Dworzek saß, los und verschwand in den Lüften. Der Ballon hatte weder Ballast noch besaß er ein Steuer. Pest, 3. September. Ein Extrazug, der gestern Abend 10 Uhr von den Rennen in Totis zurück kam, stieß bei den Ostbahnhof mit einem Güterzuge zusammen. Die beiden letzten Wagen entgleisten. Von 167 Reisenden wurden acht verletzt. Rußland. Daß der Nihilismus noch nicht im russischen Osfizierkorps erloschen ist, beweist eine dieser Tage erfolgte und bestätigte Verurtheilung des Stabskapi täns Saizew, ehemals vom 92. Infanterie - Regiment, durch das Kriegsgericht in Bjelosersk. Der Genannte wurde wegen Theilnahme an Umsturzbestrebungen aus dem Militärstande ausgestoßen, alle Rechte für verlustig erklärt und zu 15 Jahren Bergwerksarbeit in Sibirien verurtheilt. — In der Gouvernementsstadt Kaluga wurde eine geheime nihilistische Druckerei entdeckt. Zahlreiche Verhaf tungen wurden vorgenommen. — Eine furchtbare Feuersbrunst hat in der Nacht zum vergangenen Sonnabend die Stadt Kusneze im Gou vernement Saratow vollständig zerstört. Gleichzeitig wird aus der Stadt Dwinsk gemeldet, daß dieselbe durch Regen güsse vollständig überschwemmt sei und daß das Wasser einen halben Meter hoch in den Straßen stehe. Zahlreiche Kaufleute und Handwerker seien völlig ruinirt. Großbritannien. London, 3. September. Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus" aus New Jork wüthen große Waldbrände in Minnesota und Wis consin, durch welche die Städte Hinkley und Mission Creek zerstört wurden. In Hinkley sollen 50 Personen um's Leben gekommen sein. — Der englische Cunard-Dampfer „Campania" hat die schnellste Reise zurückgelegt, welche jemals von Amerika nach Europa gemacht worden ist. Das Schiff brauchte zu der Fahrt von New - Jork nach Queenstown nur 5 Tage 10 Stunden und 47 Minuten. Die „Campania" hat demnach jedes andere Schiff um 1 Stunde 20 Minu ten geschlagen. Amerika. New-Jork, 3. September. Der gesammte Menschenverlust bei den Waldbränden in Minne sota und Wisconsin beträgt über 500. Sechs Städte