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196 DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau Nr. 49 u. 50 Leistungen tierischer Arbeitskräfte. Bei der erhöhten Bedeutung, welche der Feldge müsebau gewonnen hat und wohl auch dauernd haben wird, dürften einige Zahlenangaben über die Leistungen tierischer Arbeitskräfte beim Feldgemüsebau denjenigen Lesern des „Handelsgärtners” willkommen sein, welche die Absicht haben, diesen Betriebszweig aufzunehmen. Der Arbeitstag ist zu zehn Stunden angenommennach Abrechnung der Ruhepausen. Die angegebenen Flächen- großen beziehen sich auf mittelstarke Pferde und mittlere Bodenverhältnisse, also sandigen Lehmboden. Pflügen. 1. Arbeitstiefe: 13 bis 16 cm, Arbeitstiere: 2 Pferde, Leistung für den lOstündigen Arbeitstag 4400 bis 5600 qm. 2. Arbeitstiefe: 18 bis 21 cm, Arbeitstiere: 2 Pferde, Leistung für den 10 stündigen Arbeitstag 3800 bis 5000 qm. 3. Arbeitstiefe: 30 bis 36 cm, Arbeitstiere: 4 Pferde, Leistung für den 10 stündigen Arbeitstag 3100 bis 4400 qm. Pflügenmit Untergrundlockerung. Arbeitstiefe beim Pflügen: 18 cm. Arbeitstiefe beim Lockern des Untergrundes: 13 bis 15 cm. Mithin gesamte Arbeitstiefe 31 bis 33 cm. Arbeitstiere: 4 Pferde oder 4 bis 5 Ochsen. Arbeitsleistung für den 10 stündigen Arbeits tag 4400 bis 5500 qm. Schälen mit dem dreischarigen Pflug von 60 cm Arbeitsbreite mit 2 Pferden in 10 Stunden: 15 000 bis 17 500 qm. Krümmern mit einem 15 scharigen Krümmer unter V erwendung von 2 bis 3 Pferden, in 10 Arbeitsstunden 15 000 bis 20 000 qm. Grubbern. 1. mit dem gewöhnlichen Grubber auf 18 bis 21 cm Tiefe mit 4 Pferden 10 000 bis 12 000 qm; 2. mit dem Federzahnkultivator auf 10 cm Tiefe mit 2 Pferden 15 000 qm. Eggen. 1. Mit einer leichten Egge bei zweimaligem Ueber- ziehen des Landes unter Verwendung von 2 Pferden 25 000 bis 30 000 qm; * 2, mit einer schweren Egge bei zweimaligem Ueber- ziehen des Landes unter Verwendung von 2 Pferden 17 000 bis 20 000 qm; 3. mit einer ©ornegge oder Schleife mit einem Pferde 27 500 bis 32 500 qm. Walzen. 1. Mit leichter, glatter Walze von 2 m Arbeitsbreite bei zweimaligem Ueberziehen des Landes, mit 2 Pferden 40 000 bis 45 000 qm; 2. mit einfacher Ringelwalze bei 2 m Arbeitsbreite mit 2 Pferden bei zweimaligem Ueberziehen des Landes 45 000 bis 47 500 qm; 3. mit doppelter Ringelwalze von 2 m Arbeitsbreite mit 4 Pferden 50 00 bis 52 500 qm. Säen mit Drillmaschine von 2 m Arbeitsbreite, mit 2 Pferden 40 000 bis 45 000 qm. Behacken oder Behäufeln 1. mit einscharigem Gerät mit 1 Pferd 10 000 bis 12 000 qm; 2. mit mehrscharigen Geräten von 2 m Arbeitsbreite, mit 2 Pferden 30 000 bis 35 000 qm. K. M. Die Vermehrung der Brombeeren durch Wurzel schnittlinge ermöglicht es, diesen wertvollen Beeren strauch in einem Jahre in größeren Mengen heranzuzie hen. Man kann diese Vermehrungsweise entweder auf Freilandbeeten oder unter Benutzung eines Mistbeet kastens durchführen. Der Vorteil des letzteren Weges liegt darin, daß unter Glas auch verhältnismäßig dünne Wurzelschnittlinge mit Erfolg benutzt werden können, wo durch dieses Verfahren ergiebiger wird als das Einlegen der Schnittlinge auf Freilandbeete. Es wird wie folgt vor gegangen. Im März, sobald der Boden offen ist, wird rings um die zur Vermehrung bestimmten Mutterpflanzen die Erde bis auf die Wurzeln vorsichtig abgeräumt und von den bloßgelegten Wurzeln Stücke von 2% bis 3 mm Mindeststärke abgeschnitten. Dieselben werden in Teil stückchen von 5 cm Länge zerschnitten. Um die Neubil dung von Faserwurzeln und die Entstehung eines Austrie bes möglichst zu beschleunigen, ist nun ein lauwarmer Kasten erforderlich, welcher bereits irgend welchen ande ren gärtnerischen Zwecken gedient hat. Der Kasten muß eine 12 cm starke Schicht leichter sandiger Erde enthal ten, der auf jedes Fenster ein Blumentopf (von 14 cm Durchmesser) voll gemahlenem kohlensaurem Kalk und die doppelte Menge feinzerriebenem, aber nicht trockenem Torfmull zugesetzt wird. Durch diese Zusätze wird die rasche Bewurzelung der Wurzelschnittlinge begünstigt. In die Erde wurden 3 cm tiefe Rillen in etwa 8 bis 10 cm Ab stand gezogen und da hinein die Wurzelschnittlinge, 5 cm voneinander entfernt, eingelegt und mit einer Mischung von Sand und etwas Torfmull bedeckt, um die Bewurze lung zu beschleunigen. Der Kasten wird dann geschlos sen und ausreichend feucht, jedoch nicht zu naß gehalten, damit nicht die Erde versauert, bis die jungen Triebe sich zeigen. Sobald letztere 5 cm lang geworden sind, werden die jungen, mittlerweile bewurzelten Pflänzchen einge topft. Als Erdmischung verwende ich eine gute mürbe Gartenerde mit Zusatz von etwas Mistbeeterde, Sand, kohlensaurem Kalk und etwas zerriebenem Torfmull, letztere beiden Stoffe ungefähr in dem oben angegebenen Mengenverhältnis. Die eingetopften Pflanzen werden dann noch etwa 14 Tage lang bis zur Einwurzelung ge schlossen gehalten und dementsprechend behandelt. Dann werden sie abgehärtet und im Freien auf ein nicht zu sonnig gelegenes Beet eingesenkt. Derartige im Topf her angezogene Pflanzen wachsen tadellos an. Will man die Vermehrung durch Wurzelschnittlinge im Freien durchführen, so müssen stärkere Brombeer wurzeln, etwa 10 cm lang geschnitten, benutzt werden. Das Beet muß sonnig und geschützt liegen. Eine Boden verbesserung mit Torfmull, Sand und etwas Kalkmehl ist ratsam. Beim Einlegen der Wurzeln ist zu beachten, daß diese etwas schräg, also die unteren Enden ein paar Zenti meter tiefer zu liegen kommen. Die Rillen werden mit einer Mischung von viel Sand, Torfmull und Gartenerde gefüllt. Die Beete werden bei trockenem Wetter gleich mäßig feucht gehalten. Zu empfehlen ist die Bedeckung mit einer dünnen Lage von stark verrottetem Stallmist. M. L. in W. Clarkia pulchella. Bei der Zusammenstellung des Samenbedarfs für das nächste Jahr, welche stets möglichst zeitig, also im Dezember, nicht aber erst kurz vor Beginn der Aussaatzeit, gemacht werden sollte, möchte ich emp fehlen, auch die reizende Clarkia pulchella nicht zu ver gessen. Dieses reizende Sommergewächs verdient einen Platz in jedem Garten, um so mehr, als seine schlanken, reich mit Blumen besetzten Zweige auch in abgeschnitte nem Zustand ziemlich haltbar sind. Ich habe im Sommer 1917 von einem 12 m langen Beete, welches mit Clarkien der dunkelkarminrot gefüllt blühenden Sorte besetzt war, eine ganze Menge Geld durch den Verkauf von Schnitt blumen eingenommen. Die Kundschaft war entzückt von den schönen, eleganten kleinen Röschen nicht un ähnlichen Blumen. Ueber die Sorten gibt jedes Preisver zeichnis der Samenhandlungen Auskunft. Die Aussaat