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treffen. Insbesondere werden Sammelstellen errichtet werden, bei denen die Bucheckern gegen eine Entschädigung abgegeben werden können. Um einen möglichsten Anreiz zum Sammeln und Abliefern von Bucheckern zu schaffen, werden die Sammelstellen einen Preis bezahlen, der zwischen 1,70 und 1,80 M. für das Kilogramm liegen dürfte; das Nähere wird seitens der Landes-Zentralbehörden be kanntgegeben werden. Als weiterer Anreiz für die Ablieferung ge sammelter Bucheckern ist die den Ablieferern zu erteilende Erlaub nis vorgesehen, aus den von ihnen gesammelten Bucheckern bis zur Höhe der von ihnen abgelieferten Menge selbst Oel herstellen zu lassen, zu welchem Zwecke ihnen ein Schlagschein ausgehändigt werden wird. Soweit die Ablieferer fertiges Oel beziehen wollen, sind sie berechtigt, statt des Schlagscheins Speiseöl in einer bestimm ten Menge zu verlangen. Um eine mißbräuchliche Ausnutzung der Bucheckernernte zu verhindern und eine gewisse Gewähr zu schaffen, daß es nicht zu einem Schleichhandel mit Bucheckernöl kommt, ist das Schlagen von Oel nur in den vom Kriegsausschuß für pflanzliche und tierische Oeie und Fette zugelassenen Oelmühlen gestattet. Ferner ist jede ander weite Verarbeitung von Bucheckern, soweit sie gewerbsmäßig erfolgt, verboten. Es ist zu hoffen, daß der für die Bucheckern ausgesetzte Preis und die Möglichkeit, für den eigenen Haushalt Oel zu gewinnen, ein Ansporn für weite Kreise bilden wird, sich in möglichst großem Um fange an der Sammlung zu beteiligen und die gesammelten Mengen den Sammelstellen zuzuführen; dann wird zugleich eine erhebliche Menge von Oel der Allgemeinheit zugute kommen. Handelsregister. Wien I., Petersplatz 11, M. Eifler & Co., Josef Grassl's Nach!., Verschleiß von Sämereien und Gärtnereiartikeln. Die bisherige In haberin Klara Wennisch ist gelöscht. Nunmehriger Inhaber ist Kauf mann Fritz Wennisch in Wien. Jubiläen. Fünfundzwanzigjähriges Bestehen der Firma Paul Hauber, Groß baumschulen in Dresden-Tolkewitz. Anläßlich ihres 25jährigen Be stehens versendet die Firma Paul Hauber eine reich mit Bildschmuck versehene, hübsch ausgestattete Festschrift, welche den Werdegang des Geschäfts schildert und einen genauen Einblick in seinen heutigen Stand vermittelt. Sehr erfreulich ist, daß Herr Hauber auch die Verdienste seiner Mitarbeiter dankbar anerkannte. Das Schriftchen ist für jeden Gärtner lehrreich und zum Lesen zu empfehlen. Herrn Hauber beglückwünschen wir bestens zu seiner Feier! Zum 50jährigen Bestehen der Palmengartengesellschaft in Frank furt am Main. Am 10. August 1918 beging die Palmengartengesell schaft und mit ihr in gewissem Sinne der allen deutschen Gärtnern wenigstens dem Namen nach bekannte Palmengarten in der alten Mainstadt Frankfurt den Tag des 50jährigen Bestehens. Das neuzeit liche Frankfurt ist zwar reich an öffentlichen Garten- und Parkan lagen. Besonders während der beiden letzten Jahrzehnte sind — Werke der weitausschauenden Städtepolitik Franz Adikes' — der Peripherie der zu stattlicher Ausdehnung gelangten Stadt einige große Volksparks entstanden, die schnell die Gunst der Bevölkerung gewannen. .Neben ihnen gerieten aber die älteren grünen Inseln im Häusermeer nicht in Vergessenheit. Mehr denn je wissen die herr lichen alten Anlagen zu entzücken, die in einem weiten Bogen die älteren Stadtviertel umgeben, auf den geschleiften Wällen der Be festigung von ehedem und in deren Gräben entstanden. Und die große Schar von Freunden, die er seit langem besitzt, hat sich auch der Palmengarten behauptet. Seine Besitzerin, die Palmengar tengesellschaft, schaute an genanntem Tage auf ein 50jähriges Bestehen mit segensreichem Wirken zunächst zwar für ihre Heimatstadt Frankfurt, mittelbar aber für die Würdigung und Wertschätzung des gesamten deutschen Gartenbaues zurück. Kein günstiger Stern leuchtet zwar augenblicklich infolge der Kohlennot und des Mangels an Arbeitskräften über dem Frankfurter Palmengarten. Aber hoffentlich wird die Gesellschaft und mit ihr der Garten die schwere Zeit überwinden und im zweiten Halbjahr hundert um so erfreulicher gedeihen zur Freude jedes Gärtners, der die Pflanzenwelt nicht ausschließlich vom geschäftlichen Standpunkt aus betrachtet, sondern sie mit warmem Herzen liebt, zum Nutzen aber auch jedes Handelsgärtners, welcher dort vorbildliche Leistun gen der Pflanzenkultur kennen und schätzen lernen kann. Einige Worte über die Entwicklung dieser mustergültigen Pflege stätte der Pflanzenkultur in Frankfurt am Main werden sicher das Interesse unserer Leser finden: Im Jahre 1866 entschloß sich Hugo Adolf von Hessen, als er seine Hofhaltung in Biebrich auflöste, auch seine Wintergärten zu veräußern. Sie enthielten kostbare Pflanzensammlungen, die weit und breit Be wunderung fanden. Diese Sammlungen wurden von einer Gesell schaft Frankfurter Bürger, die sich eigens für diesen Zweck zusam menschlossen, für 60 000 Gulden angekauft und sie bildeten den Grundstock des Besitzes, der heute dem Palmengarten gehört. Der Name des Mannes, der den glücklichen Gedanken faßte, die Biebri- cher Gewächshäuser für Frankfurt zu erhalten, verdient aufgezeich net zu werden. Heinrich Sießmayer war es, dessen Weitblick und kluges Ueberiegen Frankfurt eine seiner gefeiertsten und bewun- dertsten Erholungsstätten und Sehenswürdigkeiten verdankt. Von ihm stammen auch die ersten Entwürfe, nach denen der Palmengar ten geschaffen wurde, der bei seiner Eröffnung im Jahre 1871 — der | Geburtstag der Palmengartengeselschaft ist der 10. August 1868, an I dem die Kaufverträge mit Biebrich zustande kamen — etwa 8 ha i Gelände aufwies, während er heute eine Fläche von rund । 23 ha einnimmt. Es genügt, diese beiden Zahlen einander gegenüber- I zustellen, um sich bewußt zu werden, wie mächtig der Garten sich in j fünfzig Jahren entwickelt hat. Unablässig wurde er erweitert und ■ ausgestaltet. Nie mangelte es ihm an opferwilligen Freunden, die | Mittel für ihn flüssig zu machen wußten, die selbst gaben und spen- I deten. So wurde der Palmengarten, besonders seitdem Landesökono mierat August Siebert als Leiter der Gartenverwaltung antrat, wohl der berühmteste deutsche Garten, welchem ungezählte Fachgenossen Anregung und Belehrung verdanken und der wohl in manchem Gärt nerherzen die unter des Alltags Staub und Dunst verblaßte Liebe i zum Berufe zu neuem Leben erweckt hat. Geschäftsnachrichten. Kiel-Gaarden. August Strunk eröffnete Schönberger Straße 157 eine Blumenhandlung. Sorau. Elisabeth Horlitz eröffnete Bahnhofstraße 11 ein Blu mengeschäft. Personalien. 60. Geburtstag des Professors der Botanik Dr. F. Pax in Breslau. Geh. Regierungsrat Professor Dr. Ferdinand Pax, ordentl. Professor für Botanik und Direktor des Kgl. Botanischen Gartens ist 60 : Jahre alt. Professor Pax, der seit 1893 in Breslau wirkt, hat sich in dieser Zeit einen weiten Kreis dankbarer Schüler erworben. Wäh rend der Kriegszeit pahm er auch an den Arbeiten der Landeskund- ! liehen Kommission teil, die sich mit der Erforschung Polens beschäf- i tigte, und legte diese Studien in einer Arbeit über „Die Pflanzen- ! weit Polens“ nieder. Gegenwärtig weilt Professor Pax im Dienste der Landeskundlichen Kommission bei der Heeresgruppe Mackensen in Rumänien. Von seinen Werken seien genannt: „Die Morphologie der Pflanzen", das „Lehrbuch der Botanik“, und „Schlesiens Pflan zenwelt“. m Ehrentafel m Mit dem Eisernen Kreuz wurden ausgezeichnet: Franz Dechant, Gärtnereibesitzerssohn in Johannesberg. Paul Domhardt, Gärtnerssohn in Gehren. ■ Gottfried Frenzel, Gärtnereibesitzerssohn in Grimma. Jakob Esch, Gärtnerssohn in Mülheim. E. Funk, Gärtnerssohn in Mohrberg. Ernst Gaecks, Gärtnereibesitzerssohn in Teltow. Alfred Grabowski, Gärtnereibesitzerssohn in Orteisburg, ' Fritz Hetzger, Gärtnereibesitzerssohn in Mittweida. 1 Fritz Kammberg, Gärtnereibesitzerssohn in Bismark. A. Keller, Gärtnereibesitzer in Ansbach. Gustav Meirich, Gärtnerssohn in Milkau. Erich Mitzlaff, Gärtnerssohn in Brandenburg. Otto Röber, Gärtnereibesitzerssohn in Wolfenbüttel. Ernst Wiemer, Gärtereibesitzerssohn in Linnich. Willy Willow, Gärtnerssohn in Rötha. ' Fritz Wolter, Gärtnerssohn in Zerbst. Es starben den Heldentod für Vaterland: Richard Dietze, Gärtner in Gera. Georg Dreher, Friedhofsgärtner in Hildesheim. Josef Gabriel, Gärtnereibesitzer in Oppeln. Karl Hoefer, Gärtner in Altenburg. Kurt Leonhardt, Gärtnereibesitzerssohn in Panitzsch. Karl Pfeiffer, Gärtner in Altenburg. Hermann Riemann, Gärtnereibesitzer in Magdeburg. Wilhelm Schulz, Gärtner in Posen. Wilhelm Saß, Gärtnereibesitzerssohn in Diedrichshagen, Max Werner, Gartentechniker in Saalfeld. Ehre ihrem Andenken! F achunterrichfswesen * Eine Gartenbauschule für Kriegswaisen und -witwen in Ungarn. Aus den Mitteln einer großen Kriegsstiftung der Zentral-Textil-A.-G. in Ofen, Pasaret, I., Häzmän-utca 10, ist eine mit einem Internat verbundene Gartenbauschule für Frauen errichtet worden, die in erster Reihe Töchter und Witwen Kriegsgefallener zu diplomierten Gärtnerinnen heranziehen will. Dis Schule, die unter der Aufsicht des Kriegsfürsorgeamtes steht und demnächst Oeffentlichkeitsrechte erhält, beginnt ihr erstes Schuljahr am 15. September d. J. Errichtung einer staatlichen Gartenbauschule in Polen. Der | „Kurjer Polski" vom 2. August erfährt, daß in Warschau für den